Profilbild von Annabell95

Annabell95

Lesejury Star
offline

Annabell95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annabell95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Der Symbolmörder

Hafenmörder
0

1904: Im Hamburger Hafen werden mehrere Männer ermordet aufgefunden. Sie tragen alle ein eingeritztes Zeichen auf der Stirn. Eines der Opfer scheint an der Cholera erkrankt zu sein und so wird der Bakteriologe ...

1904: Im Hamburger Hafen werden mehrere Männer ermordet aufgefunden. Sie tragen alle ein eingeritztes Zeichen auf der Stirn. Eines der Opfer scheint an der Cholera erkrankt zu sein und so wird der Bakteriologe Carl-Jacob Melcher hinzugezogen. Die Cholera-Epidemie liegt noch nicht ganz so lange zurück, umso größer ist nun die Angst, dass sie zurückkehren könnte. Die Stimmung in der Stadt ist außerdem aufgeheizt, die Wahl zur nächsten Bürgerschaft steht an. Carl-Jacob sucht mit seinem Freund, dem Polizisten, Martin Bucher zwischen Ganoven und reichen Kaufleuten nach dem Mörder und stoßen auf einen erschreckenden Verdacht.

"Hafenmörder" ist der erste Band mit dem ermittelnden Bakteriologen Carl-Jacob Melcher.

Die Handlung wird praktisch als Rückblende aus der Sicht von Carl-Jacob erzählt. Anfangs fand ich es sehr spannend und interessant zu lesen, doch im weiteren Verlauf zog es sich dann leider in die Länge. Es glich dann mehr wie einen langweiligen Bericht. Erst zum Ende hin wurde es nochmal interessant mit einer unerwarteten Wendung.

Durch die Erzählperspektive fehlte mir die Tiefe der Charaktere. Man konnte sich zwar ein gutes Bild von Carl-Jacob machen, doch die wirklichen Gefühle wollten nicht so recht rüber kommen.

Wo von ich mir mehr erhofft hätte, wäre der Bezug zur wissenschaftlichen Berufung von Carl-Jacob und dem Thema um die Cholera. Das wurde leider ziemlich schnell abgehandelt ohne, dass es im weiteren Verlauf nochmal zum Thema wurde. Das fand ich schade.

Der historische Lokalkolorit aus Hamburg und dem Hafen haben mir dafür recht gut gefallen und ich fand ihn auch sehr gut in die Handlung eingebunden.

Mein Fazit:
Ein historischer Krimi noch mit deutlich Luft nach oben. Anfangs sehr spannend, doch danach zog es sich leider in die Länge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2023

Mülltüten-Killer

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
0

In Hamburg wird eine Männerleiche gefunden mit einer Mülltüte über den Kopf. Die Augen wurden ausgestochen und liegen daneben. Ein Mörder der kein Souvenir mit nimmt? Was steckt dahinter? Die Mordermittlerin ...

In Hamburg wird eine Männerleiche gefunden mit einer Mülltüte über den Kopf. Die Augen wurden ausgestochen und liegen daneben. Ein Mörder der kein Souvenir mit nimmt? Was steckt dahinter? Die Mordermittlerin Jagoda Milosevic, genannt "Milo", und ihr Kollege Vincent Frey übernehmen die Ermittlungen und stoßen recht schnell auf Hinweise, dass der Tote in der Vergangenheit Frauen sexuell missbraucht hat. Ist das möglicherweise ein Motiv? Kurz darauf wird noch eine Männerleiche gefunden und auch dieser Tote hat Frauen sexuell missbraucht. Der Verdacht erhärtet sich. Milo folgt ihren Instinkten und fühlt sich dabei nach kurzer Zeit beobachtet. Hat es etwas mit den Ermittlungen zu tun?

"Stigma" ist der erste Band mit dem Ermittlerteam Milosevic & Frey.

Bei diesem Thriller fehlte mir die Spannung. Die Handlung plätscherte so mehr oder weniger vor sich hin. Als Leser konnte man zwar miträtseln wer hinter den Morden steckt, nur als geübte Leserin bin ich auch schon sehr schnell hinter die Lösung gekommen. Falsche Fährten und unerwartete Wendungen blieben so mehr oder weniger aus. Die Ermittlungserfolge kamen auch mehr zufällig ohne große Ermittlungsarbeit. Selbst am Ende blieb der große Showdown aus bzw. war recht schnell entschärft.

Die Hauptprotagonistin Milo konnte bei mir nur sehr wenige Sympathiepunkte wecken. Ich fand sie sehr ungeduldig, forsch und vorpreschend wenn es nicht nach ihrer Nase gelaufen ist. Ihr Partner Vincent Frey blieb ihr gegenüber noch sehr blass bis auf den Aspekt, dass er Essen liebt und eine Schwäche für schöne Frauen hat.

Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und durch die guten Beschreibungen konnte man sich auch ein gutes Bild machen. Teilweise waren die detaillierten Beschreibungen, vor allem wenn es um die Männerleichen ging, vielleicht nicht unbedingt etwas für einen schwachen Magen.

Mein Fazit:
Ein solider Debüt-Thriller eines neuen Autorinnen-Duos hat aber noch sehr viel Luft nach oben, was die Spannung und die Sympathie der Hauptprotagonisten angeht. Nur eine bedingte Leseempfehlung, aber lasse mich mal überraschen, was der zweite Band bringt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2023

Nele entführt

Wehrlos
0

Am helllichten Tag wird die kleine Nele vor den Augen ihrer Mutter vom Spielplatz entführt. Nele lief Hand in Hand mit einem anderen Mädchen über den Spielplatz und alles sah danach aus, dass die beiden ...

Am helllichten Tag wird die kleine Nele vor den Augen ihrer Mutter vom Spielplatz entführt. Nele lief Hand in Hand mit einem anderen Mädchen über den Spielplatz und alles sah danach aus, dass die beiden zusammen spielen, bis Nele dann auf einmal in ein Auto gezogen worden ist. Diese Tat ist keine Zufallstat, denn es sind bereits schon mehrere Kinder auf diese Art und Weise verschwunden. Trotz sofort eingeleiteter Ermittlungen und einer großen Suchaktion bleibt die kleine Nele verschwunden.

Der Klappentext des Buches beschreibt im Prinzip schon die komplette Handlung des Buches und dadurch wurde es teilweise sehr langatmig. Die Spannung und die Handlung selbst nahm erst auf den ca. letzten 30 Seiten des Buches an Fahrt auf und dabei war das Ende zu dem auch noch völligst an den Haaren herbeigezogen. Ja, es kam überraschend und unerwartet, aber es war auch irgendwie kontextlos, so als wenn die Autorin das Buch zu Ende bringen musste und sich etwas einfallen lassen hat wie es ganz plötzlich endet.

Vorher plätscherte die Handlung mehr vor sich hin und hatte viele Wiederholungen. Dadurch kamen auch die langatmigen Passagen. Der Leser wusste im Prinzip auch die ganze Zeit wer Nele entführt hat, denn die Handlung wurde in unterschiedlichen Perspektiven erzählt, in denen auch die "unbekannten" Täter eine Perspektive hatte.

Das Thema "Kindesentführung aufgrund Influenzen in den sozialen Medien", was hier thematisiert wurde, fand ich sehr beklemmend und hat mir Gänsehaut verursacht. Auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, ging es mir dennoch unter die Haut und ich hoffe das die ein oder anderen Eltern hier die Augen geöffnet bekommen, dass es gefährlich ist Bilder von ihren Kinden im Netz zu verbreiten.

Mein Fazit:
Ein topbrandaktuelles Thema wurde hier thematisiert, allerdings war in der Umsetzung noch sehr viel Luft nach oben. Mir fehlte etwas die Spannung und der Nervenkitzel für einen Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2023

Fahrt der Angst

NIGHT – Nacht der Angst
0

Nachdem ihre Mitbewohnerin durch den Campus-Killer ums Leben gekommen ist, will Charlie zurück zu ihrer Großmutter ziehen. Am schwarzen Brett findet sie eine Mitfahrgelegenheit. Josh will zu seinem kranken ...

Nachdem ihre Mitbewohnerin durch den Campus-Killer ums Leben gekommen ist, will Charlie zurück zu ihrer Großmutter ziehen. Am schwarzen Brett findet sie eine Mitfahrgelegenheit. Josh will zu seinem kranken Vater nach Ohio. Aber irgendetwas stimmt nicht an seiner Geschichte. Charlie beschleicht ein schlimmer Verdacht. Sitzt sie womöglich neben einem Serienkiller im Auto? Ist Josh etwas der Campus-Killer? Sie ist auf sich allein gestellt, gefangen in dem Auto.

Ehrlich gesagt, habe ich mir unter "Night" etwas anderes vorgestellt. Die Handlung war total spannend, es ließ sich super flüssig lesen, aber mir fehlte hier absolut die Logik. Das war wahrscheinlich vom Autor so gewollt, aber mich hat es des Öfteren einfach nur die Augen verdrehen lassen.

Die Handlung spielt im Jahr 1991 und in einer kalten dunklen Nacht. Dadurch konnte eine düstere und beklemmende Atmosphäre aufgebaut werden.

Mit Charlie konnte ich auch absolut nicht Fuß fassen. Ihre Angst wurde durch die ganzen Schicksalsschlägen ganz gut dargestellt. Allerdings war sie auch sehr naiv, sodass ich mehr und mehr von ihr genervt war und habe auch nicht so ganz ihre Handlungen verstanden. Wenn ich doch Angst vor dem Serienkiller habe, dann steige ich doch nicht zu jemand Fremden ins Auto, auch wenn es nur eine Mitfahrgelegenheit ist - wie blöd ist das denn??

Charlie ist auch eine absolute Filmfanatikerin und in der Handlung wurde mehrmals immer wieder ausführliche über einige Filme geschrieben. Das fand ich recht nervig. Teilweise konnte ich hier auch nicht zwischen der Realität und irgendeinem Film unterscheiden.

Mein Fazit:
Vom Hocker gerissen hat mich "Night" leider nicht. Es war zwar düster und spannend, aber mit der Handlung selbst habe ich mir einfach etwas anderes drunter vorgestellt. Daher keine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2023

Im Keller eingeschlossen

Erdschwarz
0

In den Wäldern von Ångermanland wurde in einem verlassenen Haus eine Leiche aufgefunden. Der Mann war in einem Keller eingeschlossen und ist dort verhungert. Auch in der Bergbaugemeinde Malmberget war ...

In den Wäldern von Ångermanland wurde in einem verlassenen Haus eine Leiche aufgefunden. Der Mann war in einem Keller eingeschlossen und ist dort verhungert. Auch in der Bergbaugemeinde Malmberget war ein Mann verschwunden, ebenfalls in einem Keller eingeschlossen und halb verhungert. Doch er hat überlebt, weiß aber nicht warum er dort festgehalten wurde. Wie hängen diese beiden Fälle zusammen? Eira Sjödin wird von ihrem Chef Georg Georgsson mit in die Ermittlungen einbezogen. Sie hat auch privat einige Probleme unter anderem mit ihrer dementen Mutter. Als dann ihr Chef auf einmal wie vom Erdboden verschluckt scheint, ist Eira bereit alles zu riskieren.

"Erdschwarz" ist der zweite Teil der Trilogie mit der jungen Polizistin Eira Sjödin. Er lässt sich auch gut als Standalone lesen. Der Krimifall wird aufgeklärt und notwenige Informationen aus dem Vorgängerband werden hier und da nochmal eingestreut. Lediglich wenn man auch an Eiras Geschichte interessiert ist, sollte man die Trilogie mit Band 1 starten.

Ehrlich gesagt viel es mir etwas schwer in die Handlung zu kommen. Die erste Hälfte der Handlung zog sich etwas wie Kaugummi. Spannung war hier kaum zu finden und auch der Schreibstil konnte mich nicht ganz mitreißen. Es lässt sich zwar flüssig lesen, hat aber jetzt nichts Besonderes an sich, dass man sagt man will jetzt unbedingt weiterlesen. Erst ab der Hälfte als dann auch Georg Georgsson wie vom Erdboden verschluckt ist, wird es spannender.

Lediglich die persönliche Geschichte von Eira hat mich immer wieder angeregt an der Handlung dran zu bleiben. Aber die Ermittlungen um den Todesfall des verhungerten Mannes war jetzt auch nicht besonderes und verlief eher schleppend. Der Cliffhänger am Buchende hat mich neugierig zurückgelassen und den dritten Band "NEBELBLAU" würde ich auch noch lesen, aber nur weil ich gespannt darauf bin wie es in Eiras Leben weitergeht.

Mein Fazit:
Ein eher solider Krimi mit wenig Spannung, der sich etwas zieht bevor überhaupt etwas Spannung aufkommt. Daher nur eine Leseempfehlung an diejenigen, die an Eiras Geschichte interessiert sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere