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Veröffentlicht am 16.07.2022

genialer Reihenauftakt mit Suchtpotenzial

Westwell - Heavy & Light
1

Seit der Programmvorschau des Lyx Verlages habe ich sentsüchtig auf Lena Kiefers neues Buch gewartet. Ich war einfach so neugierig und begierig darauf zu erfahren, was mich in New York, genauer gesagt ...

Seit der Programmvorschau des Lyx Verlages habe ich sentsüchtig auf Lena Kiefers neues Buch gewartet. Ich war einfach so neugierig und begierig darauf zu erfahren, was mich in New York, genauer gesagt in der High Society erwartet. Was sich mir dann mit dem Lesen von Westwell eröffnet hat, hat meine Erwartungen dann sowas von übertroffen. Der erste Teil der Trilogie war unerwartet spannend und wendungsreich - ein genialer Reihenauftakt mit Suchtpotenzial!

Balsam für meine poetische Seele...

Lena Kiefer hat es wieder einmal geschafft mich binnen Sekunden einzunehmen. Ich habe die ersten Sätze gelesen und ich war Helena, unsere junge Protagonistin, welche nach dem schrecklichen Tod ihrer Schwester Valerie in New York wieder Fuß fassen will. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, aber ich habe Helenas Gefühle unglaublich intensiv wahrgenommen, habe ihre Stimme gehört, als würde ich selbst sprechen und habe einfach alles aus Helenas Augen gesehen, als wäre ich wirklich in New York. Einfach nur wow!

Ich liebe Lena Kiefers Schreibstil! Er ist einfach und herrlich unkompliziert. Man kann sich einfach in die Geschichte fallen und treiben lassen. Lena schreibt aber auch sehr bildhaft und malt wunderbare Bilder mit Worten. Mein Kopfkino ist sofort angesprungen. Das Guggenheim Museum, der Central Park, die Skyline New Yorks mit ihren unverkennbaren Wolkenkratzern. Ich habe den Duft des Coffee-to-Go's aufgesogen, bin im Treiben der Masse untergegangen und habe über den Hundesiter geschmunzelt, der seine Rasselbande unter Kontrolle halten will. Ich habe die kühle Winterluft auf der Haut gespürt, doch sie war es nicht, die mir eine Gänsehaut verursacht hat, sondern Jessiah Coldwell.

Jessiah, kurz Jess, hat mich total beeindruckt, nicht nur wegen seiner Surfermähne. Jess ist einfach ein guter Mensch. Er ist hilfsbereit, lässt sich nicht verbiegen und er ist ein Freigeist. Auch Jess hat einen Verlust erlitten, denn genau wie Helenas Schwester ist auch Adam, Jess Bruder, in der schicksalsträchtigen Partynacht verstorben. Aber was genau ist eigentlich passiert? War der schreckliche Todesfall tatsächlich Valerie Westons Schuld, wie die Coldwells behaupten?

Dies Frage nach dem "Was ist passiert?" schwebt von Anfang an wie eine dunkle Regenwolke im Raum. Ich wollte dieses Rätsel unbedingt gemeinsam mit Helena lösen. Diese würde alles dafür tun, den Ruf ihrer verstorbenen Schwester Valerie wiederherzustellen. Dabei greift sie auch zu etwas unlauteren Mitteln und sie kommt dabei auch Jess gefährlich nahe.

Fast schon ein Krimi...

Ich war unglaublich überrascht wie spannend sich der Roman gestaltet. Lena Kiefer hat rund um die Liebesgeschichte einen richtigen Kriminalfall gesponnen, inklusive gefährlicher Ermittlungen, Intrigen und Verrat. Dabei nimmt die Handlung Wendungen, die ich absolut nicht habe kommen sehen. Ich war beim Lesen eigentlich ständig unter Strom, habe gebangt, gehofft und gezittert.

Aber auch der romantische Part war einfach unglaublich schön, herzerwärmend und prickelnd. Eine moderne 'Romeo- und Julia'-Romanze, die mit Valerie und Adam ihren Anfang genommen hat und deren Ende für Helena und Jessiah noch ungeschrieben ist.

Fazit:

Lena Kiefer hat wieder gezaubert! Heavy & Light, der erste Teil einer geplanten Trilogie, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mitgerissen. Es ist eine moderne 'Romeo- und Julia'-Interpretation angesiedelt in der Upper Class von New York.

Mich hat die Geschichte in so vielen Punkten berührt. Dabei ist das Buch auch überraschend spannend und unvorhersehbar.

Für mich ist Westwell - Heavy & Light ein Highlight, was ich zu 100 % weiter empfehlen kann. Aber Achtung: Am Ende wartet ein kleiner Cliffhanger.


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Veröffentlicht am 16.07.2022

sehr feministisch

Falling in love was not the plan
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Manchmal hat man Erwartungen an ein Buch, die dann leider nicht erfüllt werden. 'Falling in Love was not the Plan' war so ein Kanditat. Ich habe auf eine heitere und lockere RomCom gehofft, auf ...

Manchmal hat man Erwartungen an ein Buch, die dann leider nicht erfüllt werden. 'Falling in Love was not the Plan' war so ein Kanditat. Ich habe auf eine heitere und lockere RomCom gehofft, auf freche Charaktere, die gerne auch Mal über die Strenge schlagen dürfen und ich habe mir auf jeden Fall einen bitterbösen, aber witzig zu lesenden Wettstreit zwischen Eliza und Len erhofft, bei dem ordentlich die Funken und die Herzchen sprühen. Tja, leider kam dann alles anders, wobei die Geschichte keinesfalls schlecht ist. Sie hat einfach meine Erwartungen nicht erfüllt.

Feminismus wird ganz groß geschrieben....

Ja, es ist schon richtig. Feminismus ist ein großes, aktuelles und wichtiges Thema und ich finde es großartig, dass dieses in Büchern für jüngere Leser*innen aufgegriffen wird. Mir war es hier aber eindeutig zu viel. Ich habe mich in gewisser Weise von der Thematik erschlagen und überrollt gefühlt. Die Liebesgeschichte und die romantischen Gefühle, auf die ich so sehr gehofft habe, wurden komplett in den Hintergrund verdrängt. Ich habe einfach keine, oder sagen wir nur wenige Emotionen beim Lesen gespürt. Ich habe Eliza und Len ihre aufkeimenden Gefühle einfach nicht abgenommen, weil ich sie nicht gespürt habe.

Leider konnte ich mich mit den beiden Protagonisten auch nicht identifizieren, da ich ihre Verhaltensmuster von Anfang an nicht so richtig nachvollziehen konnte. Eliza kam mir eher wie ein beleidigtes Kind vor, das nicht verlieren kann und Len eher gelangweilt von seinem Leben. Ich habe mich mit der Ausgangssituation aber dann doch abgefunden und konnte dann sogar eine Weile richtig mitfiebern. Das hat aber nicht lange angedauert, da letztlich für meinen Geschmack einfach zu wenig passiert ist.

Zu guter letzt war der Schreibstil auch nicht ganz so meins und ein bisschen holprig zu lesen. Ich habe nach einer Lesepause immer relativ lange gebraucht bis ich wieder in einen angenehmen Lesefluss gekommen bin.

Fazit:

'Falling in Love was not the Plan' hat mein Leserherz leider nicht erreicht. Mir war die Geschichte zu feministisch, der romantische Anteil zu wenig präsent, die Charaktere zu wenig greifbar und der Handlungsverlauf zu langgezogen.

Ich kann leider dieses Mal keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

September Sky

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Rise and Fall von Sarah Stankewitz ist ein Buch, das, einmal angefangen, mich nicht mehr losgelassen hat. Die Geschichte ist so unglaublich emotional, dramatisch und einfach wunderschön.

Sky & Carter...

Sarah ...

Rise and Fall von Sarah Stankewitz ist ein Buch, das, einmal angefangen, mich nicht mehr losgelassen hat. Die Geschichte ist so unglaublich emotional, dramatisch und einfach wunderschön.

Sky & Carter...

Sarah Stankewitz hat eine unglaublich berührende Geschichte zu Papier gebracht. Eine Geschichte, die mir sehr nahe gegangen ist und die mein Herz mehr als nur einmal zum Bersten gebracht hat. Es ist die Geschichte von Sky und Carter, besten Freunden und Seelenverwandten, deren Schicksal den beiden viele unüberwindbar scheinende Hürden auferlegt hat.

SkySky, wie Carter seine beste Freundin liebevoll nennt, ist eine unglaublich starke Persönlichkeit. Durch einen schweren Verkehrsunfall ist sie an den Rollstuhl gefesselt, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Für Carter würde sie alles tun und aus diesem Grund verschweigt sie ihm den Unfall, um seinen Träumen von einer Karriere als Musikjournalist nicht im Weg zu stehen. Sky ist immer für jeden da, vergisst dabei aber manches Mal auf sich selber zu achten.

Und auch Carter ist ein großartiger Mensch, auch wenn ich manche seiner Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Aber diese moralisch ein wenig bedenklichen Entscheidungen, die er trifft, lassen ihn wiederrum auch sehr menschlich und echt wirken.

September Sky...

Rise and Fall ist wie ein Liebeslied - hoffnungsvoll, berührend, schmerzhaft, bewegend und zutiefst romantisch. Einmal angefangen haben mich Sky und Carter nicht mehr losgelassen und ich habe die Geschichte der beiden an zwei Abenden durchgesuchtet. Für mich wäre es trotz aller Schwere das perfekte Buch gewesen, doch leider hat ein Ereignis im Handlungsverlauf meine positive Meinung etwas getrübt. Ich möchte aus Spoilergründen nicht näher darauf eingehen; es ist allerdings eine Wendung, die es aus meiner Sicht nicht gebraucht hätte, die im Grunde nichts wesentliches zur Grundstory beigetragen hat und die noch dazu nicht wirklich zufriedenstellend aufgelöst wurde.

Nichts desto trotz konnte mich das Buch fesseln und mitreißen. Sarah Stankewitz schreibt so wunderschön und mit viel Herzblut. Das spürt man beim Lesen einfach. Ich konnte mich nur sehr schwer von den Protagonisten, aber auch den zahlreichen Nebencharakteren trennen. Umso mehr freue ich mich au die Fortsetzung, welche die Geschichte von Hazel, die ich jetzt schon in mein Herz geschlossen habe, erzählt.

Fazit
Sarah Stankewitz hat mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Es waren Höhen und Tiefen. Viele Stunden voll von freudigen Luftsprüngen und tiefer Trauer. Es werden viele schwere Themen behandelt, angefangen bei Unfall, Krankheit, Tod, Krieg und Depressionen. Das klingt jetzt sehr viel und heftig: ABER: Der Schreibstil der Autorin ist trotz der Schwere der Themen wunderbar leicht, die Charaktere sind authentisch und haben sich still und heimlich in mein Herz geschlichen und die Handlung ist wahnsinnig mitreißend.

Wenn du gerne emotionale, berührende Friends-to-Lovers-Geschichten liest, dann lass dir Rise and Fall nicht entgehen. Es ist ein absolutes Herzensbuch!

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Der schöne Schein des Reality TV

Catching up with the Carters - In your eyes
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Eigentlich bin ich kein Fan des Reality TVs und Formaten wie "Keeping up with the Kardashians". Da mir aber 'The Dating Game' von Kathy Taylor sehr gut gefallen hat, mich das Buch irgendwie daran ...

Eigentlich bin ich kein Fan des Reality TVs und Formaten wie "Keeping up with the Kardashians". Da mir aber 'The Dating Game' von Kathy Taylor sehr gut gefallen hat, mich das Buch irgendwie daran erinnert hat und es zudem auf Bookbeat ungekürzt verfügbar ist, habe ich nicht lange mit dem Anhören gezögert und habe mich schnell und plötzlich mitten im Scheinwerfer- und Blitzlichtgewitter der Stars und Sternchen wieder gefunden. 

Darum geht's...

Aphrodite hat es als Mitglied der Carter Familie satt ihr Leben nach Drehbuch zu leben. Sie möchte selber Entscheidungen treffen und zudem ihr angeschlagenes Image als hochnäsige Superzicke aufpolieren. Als sie die Chance erhält bei der Kuppelshow 'Celebrities in Love' hinter den Kulissen mitzuarbeiten, fackelt Aphrodite nicht lange und nimmt den Job an. Doch ausgerechnet dort,  wo Aphrodite neu durchstarten will, trifft sie auf ihre einstige heimliche Liebe Garret Edwards, welcher ebenfalls Teil einer der bekanntesten Reality-TV-Shows Amerikas ist und damit ihr größter Konkurrent.

Schöner Schein....

'Catching up with the Carters' war mein erstes Buch von Fam Sharper und es ist auch der erste Teil einer geplanten Buchreihe. Ob ich diese tatsächlich weiter verfolge, weiß ich noch nicht. 'In your Eyes' hat mich grundsätzlich zwar gut unterhalten und ich mochte auch den Schreibstil von Fam Sharper gerne. Ich habe beim Hören aber gemerkt, dass das Thema und das Setting einfach nicht meins sind. Irgendwie habe ich mir cooles Hawaiifeeling erhofft, was leider gar nicht der Fall war. Tatsächlich hätte die Handlung überall auf der Welt spielen können.

Aber: Ich muss Fam Sharpers äußerst authentische Darstellung einfach loben. Die Autorin hat mir einen realistischen Blick hinter die Kulissen einer TV-Show beschert, inklusive aller Sonnen- und Schattenseiten. Und es sind vorallem die Schattenseiten, über die ich hier lesen bzw. hören durfte. Ein Leben vor laufender Kamera, immerzu aufpassen zu müssen was man sagt und tut und mit wem man sich abgibt. Es ist ein Leben für die Einschaltquoten, die Familie wird zum Business und die Eltern zu Geschäftspartnern. Eine heftige und erdrückende Vorstellung und doch konnte ich leider mit den Protagonisten nicht so mitfiebern wie ich es gerne getan hätte. Vorallem Aphrodite blieb mir irgendwie fremd. Das liegt wahrscheinlich auch daran,  dass ich viele ihrer Entscheidungen einfach nicht nachvollziehen konnte.

Sehr schön fand ich hingegen die sehr emotionalen Rückblenden in die Vergangenheit, in der wir Aphrodite und Garret kennen lernen und so auch erfahren was zum Bruch geführt hat.

Ob die beiden eine neue zweite Chance bekommen, welche Hürden sie zu überwinden haben und welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden, musst du natürlich selber lesen oder hören. 


Fazit

'Catching up with the Carters' war für mich kein Highlight, aber eine recht gute Unterhaltung für Zwischendurch. Ich mochte ganz besonders Fam Sharpers wunderbaren Schreibstil und den realitätsnahen Blick hinter die Kulissen des Reality TV.

Wenn du gerne emotionale Liebesgeschichten mit einem eher ungewöhnlichen Setting liest und dir zum Beispiel 'The Dating Game' von Kathy Taylor gefallen hat, dann schau dir Catching up with the Carters unbedingt genauer an.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Die Ballsaison ist eröffnet

Wie man sich einen Lord angelt
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Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, ...

Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, Cecily, Archie und Lord James Radcliffe auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Die Ballsaison ist eröffnet...

Sophie Irwin hat mich in die glanzvolle Welt von Londons High Society im Jahre 1818 eingeführt. Ich durfte prunkvolle Kleider ausführen, habe illustre Bälle besucht, den Klatsch und Tratsch von und über die betuchten Lords und Ladys gelauscht und mich in eine strenge Etikette einweisen lassen. Verbeuge dich richtig und angemessen je nach Stand deines Gegenübers, tanze nie mehr als zwei Mal auf einem Ball mit demselben Mann, denn das schickt sich nicht, betrete das Haus eines Lords niemals unangemeldet durch die Vordertür, auch das sorgt für unschickliche Gerüchte und sei immerzu höflich und zuvorkommend. Alles Dinge, die Kitty zwar weiß, aber gleich mal beherzt links liegen lässt. Kitty Talbot ist jung, erfrischend unangepasst und sie weiß genau was sie will. Einen Gentleman mit Geld, der sie und ihre vier jüngeren Schwestern von dem Schuldenberg befreit, den die verstorbenen Eltern hinterlassen haben.

Sophie Irwin hat eine amüsante Recency Romance mit ganz vielen Jane Austen-Vibes zu Papier gebracht. Ich liebe das ganze Setting, die Atmosphäre, die ausschweifenden Bälle und ganz besonders die spitzzüngigen, frechen Dialoge zwischen Kitty und ihrem Gegenspieler Lord Radcliffe, der Kittys Pläne ziemlich schnell durchschaut. Diese haben mein romantisches Herz jedes Mal vor Verzückung hüpfen lassen. Kitty und James sind wie Katz und Maus und doch spürt man von Anfang an die Anziehung.

So gerne ich die hitzigen Wortgefechte der beiden auch mochte, leider ist mir Kitty selbst bis zum Ende hin nicht zu 100 % sympathisch geworden. Für meinen Geschmack geht Kitty etwas zu skrupellos vor. Ich schätze ihren Familiensinn zwar sehr, aber wie sie mit den Männern umgeht und mit deren Gefühlen spielt, ist dann doch ein absolutes No-Go. Lord Radcliffe gleicht die Minuspunkte aber definitiv wieder aus, weshalb ich bei Kitty auch ein Auge zudrücken kann.

Und auch die Handlung kommt für meinen Geschmack ein bisschen spät in Fahrt. Gerade in der ersten Hälfte sind einige Längen und ich hatte oft das Gefühl, dass nicht wirklich etwas passiert. Das ändert sich aber zum Glück im letzten Drittel. Gegen Ende wird ordentlich Tempo zugelegt, es wird richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 100 Seiten regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil von Sophie Irwin hat es mir auch leicht gemacht und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Er ist der Zeit angepasst, also schon altertümlich und ein bisschen geschwollen, aber absolut passend und sehr gut lesbar. Das einzige, das mich einige Male ins Stocken gebracht hat, sind die plötzlichen und unangekündigten Perspektivenwechsel mitten im Kapitel. Hier hätte ich mir eine klarere Trennung gewünscht.

Für mich war das Buch zwar kein Highlight, aber es hat auf jedem Fall seine Stärken. Wenn du gerne Regency Romances mit tollen Jane Austen-Vibes liest, dann kann ich dir Wie man sich einen Lord angelt auf jeden Fall empfehlen.

Fazit
Londons Ballsaison ist eröffnet! Lady's, es ist Zeit sich einen Lord zu angeln!

Mir hat Sophie Irwins Reihenauftakt trotz einiger Kritikpunkte recht gut gefallen; insbesondere das Setting und die frechen Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Das Buch ist zwar kein Highlight geworden, hat mir aber schöne und unterhaltsame Lesestunden bereitet

Fans von Bridgerton und Jane Austen kann ich Wie man sich einen Lord angelt definitiv empfehlen.

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