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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Wie ein Trip auf Perl

Dreizehn. Das Tagebuch. Band 1
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Godric End - zu Beginn ein kleiner Junge, zum Ende eine erfahrene Bestie, oder einfach jemand, der an seinen Erfahrungen gewachsen ist.
Er hatte es gut, lernte viel, hatte seine Schwester Emily und konnte ...

Godric End - zu Beginn ein kleiner Junge, zum Ende eine erfahrene Bestie, oder einfach jemand, der an seinen Erfahrungen gewachsen ist.
Er hatte es gut, lernte viel, hatte seine Schwester Emily und konnte das Flüstern der Bäume hören. Bis der Hafen überfallen wurde, als er und seine Schwester gerade zum Schiff laufen wollten. Schreie, Gepolter, Tod und Rauch umnebelten ihn, bis ihn eine mörderische Gestalt quer durch den Hafen jagte - geradewegs in den Rumpf der Swimming Island - einem riesigen Schiff. Godric muss nun lernen hier zurechtzukommen, lernt bald, dass es hier heißt "Töten oder getötet werden" und so kämpft er sich vor und wird zu einer Legende. Eine Geschichte, die er seinen Mitinsassen in Blackworth erzählt, nachdem er viele Jahre später festgenommen wurde.

Viel mehr will ich und sollte ich nicht zum Inhalt preisgeben, denn es fühlt sich an, als sei man auf einem Drogentrip. Immer wieder etwas Neues, Unvorhergesehenes, manchmal Lustig, manchmal Brutal. Aber immer mit Spannung verbunden, was nun als nächstes passiert. Im Verlaufe des Buches wird es immer mythischer und es geht irgendwann nicht mehr nur um Godric.

Sprachliuch hat es der Autor extrem gut gestaltet. Kurze Kapitel, die es in sich haben, eine Atmosphäre, die sich spüren lässt, eine Spannung, die zu zerreißen droht, und das ohne viele Worte zu benötigen, sodass man keine zähen Momente erwarten braucht.

Für mich absolut klare 5 Sterne! Ein wunderbares, spannendes, außergewöhnliches Projekt, und ich hoffe, dass es zu Ende gebracht wird und dafür den nötigen Support erhält!
Den nächsten Band habe ich mir sofort bestellt, als die letzte Seite umgeschlagen war!

Veröffentlicht am 23.04.2018

Entstehung des Chanel No. 5: Eine atemberaubende Geschichte

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Gabrielle Chanel, oder auch Coco Chanel. Wohl eine der bedeutendsten Frauen der Weltgeschichte, eine Modeschöpferin, die eine neue Ära der Mode heraufbeschworen hat: Elegant, aber funktionell. Kein unnötiger ...

Gabrielle Chanel, oder auch Coco Chanel. Wohl eine der bedeutendsten Frauen der Weltgeschichte, eine Modeschöpferin, die eine neue Ära der Mode heraufbeschworen hat: Elegant, aber funktionell. Kein unnötiger Firlefanz soll die Bewegung der Frau Einschränken. Cocos Devise: Schlichtheit ist die wahre Eleganz.

Dieses Buch setzt an dem Zeitpunkt an, als ihre große Liebe Boy Capel verstarb. Sie trauert so sehr um ihn, dass sie wochenlang nicht aus ihrer Trauer herauskommt und sogar ihre Wände schwarz streichen will. Doch ihre beste Freundin Misia bringt sie mithife eines Andenkens an Boy zurück ins Leben. Denn Coco und Boy hatten eine Idee zu Weihnachten: Einen besonderen und ersten Chanel-Duft zu kreieren und an die besten Kundinnen zu verschenken.
So macht sich Coco nach und nach an die Arbeit einen außergewöhnlichen Duft zu entdecken und soll nicht enttäuscht werden.
Währenddessen lernt sie Dimitri Romanow näher kennen, welcher ein enger Freund und Vertrauter wird. Zwischen den Beiden herrscht ein vollkommenes Vertrauen zueinander.

Zur Sprache ist nur zu sagen, dass sie wunderbar ist. Auch wenn immer mal wieder fremde Orte genannt werden, französische Fachbegriffe, Personen, Orte oder Ähnliches, kann man immer folgen und sich etwas darunter vorstellen. Das macht die Geschichte gleichzeitig authentisch sowie leicht zu verstehen.
Die Handlung ist nicht konstant spannend. Zwischendurch fällt auf, dass Coco zum Teil mehr durch andere Personen oder eine Verkettung glücklichger Umstände dem Duft nähergebracht wird, als dass sie ihn selbst wirklich entdeckt hätte. Allerdings ist es nunmal sehr faktennah erzählt und es soll auch gar nicht anders sein. Zwischendurch fehlte einem lediglich etwas mehr die Verbindung zum Parfum während der Geschichte. Aber diese hat sich auch so wunderbar entwickelt. Man entdeckt viele Facetten Coco Chanels, die bis heute nicht alle aufgedeckt wurden, da sie immer ein großes Mysterium um ihre Herkunft gemacht hat.
Da die Handlung auf Fakten aufgebaut ist (was ich an sich sehr gut finde), muss ich aber auch sagen, dass mir an der ein oder anderen Stelle etwas Spannung gefehlt hat. Woran das nun genau gelegen hat, kann ich nicht sagen, es hat mich schlicht nicht durchweg gefesselt.

Also schlussendlich ein Fazit für alle Fans Coco Chanels oder für Jene, die es werden wollen. Ich bin es durch dieses Buch erst richtig geworden. Eine atemberaubende Frau!

Veröffentlicht am 07.04.2018

Tolle Idee mit Luft nach oben

Schatten der Magie
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Sydney- eine aus dem Haus der Schatten. Sie konnte ihm entfliehen und lebt nun in der Ungesehenen Welt mitten in den Umschwung hinein. Während des Umschwungs werden Führungspositionen und Machtverhältnisse ...

Sydney- eine aus dem Haus der Schatten. Sie konnte ihm entfliehen und lebt nun in der Ungesehenen Welt mitten in den Umschwung hinein. Während des Umschwungs werden Führungspositionen und Machtverhältnisse neu geregelt, mittels Duelle, welche gegen Ende tödlich verlaufen.
Sydney verfolgt eigene Pläne und meldet sich als Champion für Laurent, welcher ein eigenes Haus gründen will. Diese Häuser sind zumeist alt, traditionsreich und mächtig.
Doch das Haus der Schatten liegt verborgen und soll den Magiern der Ungesehen Welt das Zaubern erleichtern, denn dieses zieht immer Konsequenzen nach sich: Kopfschmerzen, Nasenbluten etc.
Doch im Haus der Schatten bezahlen andere diese Konsequenzen für diese Magier im Voraus. Und aus eben diesem konnte Sydney fliehen, da sie mächtig genug wurde.

Inhaltlich eine wirklich tolle Idee, auch die Story ist gut, die Charaktere gefallen und auch der gesamte Verlauf ist sehr interessant.
Allerdings ist dieses Buch sprachlich, atmosphärisch noch sehr ausbaufähig. Die Story plätschert wegen der fehlenden Tiefe nur so dahin, es gibt keine mitreißenden Spannungsmomente und die Duelle hätten durchaus etwas mehr Seiten, etwas mehr Atmosphäre beinhalten dürfen. Das Gleiche gilt für Beziehungen und Charaktere aller Art. Man wird nicht mitgerissen, weil es recht oberflächlich bleibt.
Das Gleiche gilt für das Ende: Die Art und Weise wie sich das alles nun aufgelöst hat, ist wirklich eine wirklich gute Idee, aber sprachlich kommt keinerlei spannendes Finale zustande. Man fühlt nicht mit.
Daher denke ich, dass da mit 100 Seiten mehr, bezüglich detailreiches, atmosphärisches Schreiben, vertiefende Beziehungen wesentlich mehr rauszuholen wäre. Etwas mehr Hintergrundwissen, mehr Details, längere Duelle, denn die machen einen großen Teil der Spannung aus. Meist waren sie nach 2 Seiten schon wieder vorbei.

Also: Sprachlich sehr ausbaufähig, Inhaltlich wirklich gut und interessant. Für Fantasy-Fans aufjedenfall eine nette Lektüre, bei der man aber keinen allzu großen Wert auf große Wendungen oder Spannung legen sollte.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Eine Selbstfindung quer durch Europa

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
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Aubree und Elizabeth, zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Elizabeth erfolgreich ist, eine Politikkarriere einschlagen will, steht Aubree stets in ihrem Schatten und sieht ...

Aubree und Elizabeth, zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Elizabeth erfolgreich ist, eine Politikkarriere einschlagen will, steht Aubree stets in ihrem Schatten und sieht zu ihr auf. Sie ist noch nie weit von Zuhause weg gewesen und lebt stets nach dem Motto "Trautes Heim, Glück allein".
Doch als Elizabeth durch Aubrees Party verhaftet wird und demzufolge den Bundesstaat nicht verlassen darf, gibt es ein Problem. Elizabeth sollte die Reiseleiterin auf einer Europa-Reise für Senioren sein. Nun kommt ihr die glorreiche Idee, dass Aubree ihren Platz unter ihrer Identität einnehmen soll.
Aubree sträubt sich, doch letzendlich will sie ihre große Schwester nicht enttäuschen. Prompt vergisst sie im Flugzeug alles, was für die Reise von Bedeutung war: Den sorgfältig zusammengestellten Ordner und ihr Handy.
Doch das ist nicht alles: Es tritt auch noch der unglaublich süße Sohn - Sam - der Geschäftsführerin auf den Plan.

Aubree ist zu Beginn sehr unbeholfen, macht hier und da mal einen Hüpfer ins Fettnäpfchen, aber schafft es irgendwie das ganze zu bewältigen und leitet ihre sechs Senioren durch Europa. Sie entwickelt sich während der Geschichte rapide zu einem wundervollen, eigenständigen Menschen, der seine Ängste überwinden will und endlich sich selbst findet.
Dabei hilft natürlich auch Sam, der sie stets stützt.
Aber kann die Maskerade aufrecht bleiben?

Sprachlich ist es wirklich sehr gut gelungen, ein atmosphärisches Jugendbuch, dass nicht nur Aubree wunderbar entwickeln lässt, sondern auch ganz Europa wundervoll beschreibt. Aber auch die Senioren lernt man zu lieben.
Die Spannung ist von Anfang bis Ende voll da, auch wenn in den letzten 100 Seiten nochmal ordentlich Gas gegeben wird, bleibt man stets am Lesen und will Europa kennenlernen und wissen, wie es mit Aubree und Sam weitergeht.

Eine ganz klare Leseempfehlung an eigentlich Jeden, der Jugenbücher liebt und eine Romanze mit ein wenig Drama nicht missen möchte.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Mal was anderes. Kurz, aber mitreißend

Die Unversehrten
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Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. ...

Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. Das bindet ihn an Klara (seine baldige Ehefrau) und an Christina, ihre gemeinsame Tochter.
Als er Violenta berichtet, dass er nicht von seiner Tochter weg will, trennt sich Violenta.
Bis sie eines Tages wieder vor ihm steht und ihn zurückwill.
Das Disaster nimmt seinen Lauf: Die Treffen mit Violenta fliegen auf, Klara wirft Martin raus. Sie wird eine Furie, verletzt und verletzend.

Der Schreibstil ist rasant, nicht sehr beschreibend, aber ausreichend und auf die Gefühle und Beziehungen der Beteiligten fokussiert.
Zu Beginn ist es schwierig sich reinzufinden: "Wer spricht?", "Wann passiert das?", aber das hat sich nach 2/3 Kapiteln eingespielt. Etwas erschwerend ist die Ausdrucksweise. Gekonnt, gebildet, nicht allzu leicht, aber für die Thematik angebracht, sogar perfekt.
Alle Charaktere waren sehr authentisch. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, aber man entwickelt innerhalb dieser kurzen 150 Seiten starke Sympathien und Antipathien mit gewissen Charakteren.
In meinem Fall mochte ich Violenta sehr: Eine gewissenhafte, standhafte Frau, die weiß was sie will. Rational und dennoch emotional.
Martin wirkt etwas naiv, aber sehr nett. Er möchte es allen Recht machen, aber das ist schwierig, wenn zwei Frauen im Spiel sind.
Klara konnte ich gar nicht leiden. Natürlich leidet sie unter der Situation, aber ihr Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar.
Besonders hervorstechend ist hier der Hass und die Liebe, die man selbst als Leser entwickelt. Man lernt hier wie schwierig es werden kann, ein Buch weiterzulesen, wenn man voller Hass gegen einen Charakter ist. Gleichzeitig kann man es aber auch nicht weglegen, weil man weiß es verfolgt einen noch die ganze Nacht.
Stellenweise wollte ich sogar, dass es einfach vorbei ist.
Und ich glaube, dass genau das es ist, was die Autorin hier bewirken wollte: Kein klassisches Schwarz/Weiß- Denken, aber dennoch der ausgeprägte Hass und die Liebe gegenüber der Protagonisten, die einen stets weiterlesen lässt.
Eine klare Leseempfelung für alle, die ein wenig Nervenkitzel wollen, an realen Beziehungen interessiert sind und mal ordentlich Gefühls-Achterbahn fahren wollen.