Die Wiese
MaulwurfstadtKuhlmann ist ein außergewöhnlicher Illustrator, den ich über seine Mäusegeschichten kennengelernt habe. Das schicke ich vorneweg, denn im Gegensatz zu sonst fange ich nicht mit einer Zusammenfassung der ...
Kuhlmann ist ein außergewöhnlicher Illustrator, den ich über seine Mäusegeschichten kennengelernt habe. Das schicke ich vorneweg, denn im Gegensatz zu sonst fange ich nicht mit einer Zusammenfassung der Geschichte an. Ich erzähle euch, was man sieht: Bilder. Einzigartige Illustrationen, die schaffen, was eine KI nie könnte, nämlich eine Geschichte (fast) ohne Worte zu erzählen. Wie üblich gibt es schon im Innenbereich des Covers Bilder der Maulwürfe zu sehen, aus der Geschichte von Moletown. Man sieht dickbäuchige Honoratioren, das berühmte Bild der Arbeiter auf einem Balken in der Höhe eines Skyscrapers in New York, nur eben mit Maulwurfarbeitern, Lok, Auto, Fernsehen, Polizei.
Und alles beginnt mit einer wunderschönen grünen Wiese, auf der sich ein Maulwurf ansiedelt. Diese Wiese ist so wunderschön, dass bald andere folgen. Sie alle arbeiten untertage und sie bohren und buddeln und bauen in einem dunklen Meer aus Grau. Auch die Technik ist dunkel und grau das Gefühl ist dunkel und grau. Von Seite zu Seite sieht man die Entwicklung von Moletown und dann - auf der letzten Seite - erkennt man, dass von der wunderschönen Wiese nichts mehr übrig geblieben ist bis auf ein winzig kleines Stück, das abgesperrt ("geschützt") wurde.
Eine Analogie, die so wortlos vonstatten geht, wie man sich beim Zuklappen des Buches fühlt.