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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2025

Später

Not Quite Dead Yet
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Jet Mason ist eine junge Frau aus reichem Hause, die sich in ihrem Leben immer mal wieder treiben lässt. Ganz richtig glaubt sie, dass für große, wichtige Dinge ja auch immer noch später Zeit ist. Leider ...

Jet Mason ist eine junge Frau aus reichem Hause, die sich in ihrem Leben immer mal wieder treiben lässt. Ganz richtig glaubt sie, dass für große, wichtige Dinge ja auch immer noch später Zeit ist. Leider ändert sich das an Halloween: Sie wird in ihrem eigenen Haus überfallen, niedergeschlagen und für tot liegengelassen. Doch Jet erwacht im Krankenhaus - nur um zu erfahren, dass sie trotzdem ermordet wurde. Sie hat ein nicht operatives Aneurysma im Kopf, das sie innerhalb der nächsten sieben Tage töten wird. Sie beschließt, endlich einmal im Leben eine Sache richtig durchzuziehen: zu ermitteln, wer ihr eigener Mörder ist.

Gleich vorneweg: Viele sympathische Figuren tauchen in diesem Buch nicht auf und auch mit Jet muss man erstmal warm werden. Doch spätestens, als anfing, Witze über ihren Tod zu machen, wuchs sie mir doch ans Herz. Und Billy - der arme, süße Billy - war von Anfang bis Ende die grünste Flagge, die man sich vorstellen kann. Ein treuer Freund, ein feiner Kerl. Es gab einige typische Holly-Jackson-falsche-Fährten und den ein oder anderen Verdächtigen. Zwar war mir der Täter ab einer bestimmten Stelle (an der man auch wieder irregeleitet werden sollte) klar, allerdings konnte ich mir sein Motiv so gar nicht vorstellen, weshalb ich immer wieder zu zweifeln anfing. Das Ende wurde dann wirklich emotional und hat mich mitgenommen und die Auflösung ... nun ja. Holly neigt immer dazu, ihr Endspiel ein bisschen zu übertreiben. Hier blieb es gerade noch im Rahmen, also alles gut, zumindest für mich. 4.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 25.07.2025

Auf und ab

Downhill Dreams
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Josephine "Josi" Dietrich ist eine gute Mountainbikerin, die es geschafft hat, ein Stipendium in den USA zu ergattern. Kurz vorher arbeitet sie noch im Radladen ihres Vaters, als ihr ausgerechnet der absolute ...

Josephine "Josi" Dietrich ist eine gute Mountainbikerin, die es geschafft hat, ein Stipendium in den USA zu ergattern. Kurz vorher arbeitet sie noch im Radladen ihres Vaters, als ihr ausgerechnet der absolute Superstar der Mountainbikeszene, Levi. Es funkt auf den ersten Blick, doch dann trennen sich ihre Wege. Als Josi jedoch in den USA am Sportscollege ankommt, stellt sie fest, dass ausgerechnet Levi einer ihrer Trainer ist. Und Beziehungen zwischen Studenten und Trainern/Mentoren sind streng verboten. Außerdem ist da noch die Exfreundin von Levi und die Tatsache, dass Levi eine schwere Knieverletzung hat, die seine Karriere stoppen könnte ...

Das ist endlich mal eine Sportromanze, die diesen Namen auch verdient hat. Das Feeling, gerade was Up- und Downhill anging, konnte ich so sehr nachvollziehen, bin ich doch früher auch selbst gefahren. Die Charaktere waren auch recht sympathisch, allerdings kann ich es nicht leiden, wenn beschlossen wird, dass man nichts miteinander anfängt und dann einer der beiden die Hasskappe auf andere schiebt, die ihr Glück versuchen. Zum Glück hielt sich das noch einigermaßen in Grenzen. Im Mittelteil wurde es ein bisschen langatmig, auch fand ich die Nebencharaktere recht blass, aber das Ende konnte mich noch einmal richtig in Wettkampfstimmung versetzen und mitnehmen. Alles in allem ein empfehlenswerter NA. 3.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 18.07.2025

Ein spezialgelagerter Sonderfall

Die Auferstehung
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Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews hat es erwischt: Sie sind nicht nur erwachsen geworden, sondern auch noch mittelalt. Und Peter und Justus hatten wegen einer üblen Sache seit Jahrzehnten keinen ...

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews hat es erwischt: Sie sind nicht nur erwachsen geworden, sondern auch noch mittelalt. Und Peter und Justus hatten wegen einer üblen Sache seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr. Das ändert sich erst wieder, als etwas Ungewöhnliches einen spezialgelagerten Sonderfall darstellt. Eine reiche Erbin, die vor sieben Jahren verschollen ist, kehrt plötzlich aus dem brasilianischen Urwald zurück. Auf verschlungenen Wegen kommt jeder der drei ehemaligen Detektive mit der Sache in Verbindung und ihre Ermittlungen aus verschiedenen Richtungen führen sie schließlich wieder zusammen. Aber werden Peter und Jonas ihre Funkstille überwinden können?

Ich gebe zu, die ??? haben mich schon immer zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits mochte ich es sehr, dass da Jugendliche (meist) spannende Fälle aufklärten, andererseits konnte ich Justus noch nie leiden. Auch hier hat er sich bei mir quasi mit dem ersten Satz erst einmal disqualifiziert, auch wenn ich mich später wieder an ihn gewöhnt habe. Zum Glück hat Eschbach auf das dümmliche "Kollege", was ich bei den jugendlichen ??? verzichtet, aber das "Erster Detektiv", "Zweiter Detektiv" ist leider noch geblieben. In der Mitte zieht er auch das Ganze zu lang: Wo man anfangs schön in Nostalgie eintauchen konnte, sind die ganzen Reisevorbereitungen der drei eindeutig zu langatmig, ebenso wie Peters Ermittlungen. Es gibt natürlich ein paar Sachen, die bei genauer Betrachtung furchtbar unlogisch rüberkommen, aber echte Fans können sich zumindest trotzdem auf ein wunderschönes Nostalgie-Feeling einstellen. 3.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 18.07.2025

Fae-Prinzen und Monster

Bonded by Thorns – Dornengeküsst
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Rosalina arbeitet in einem kleinen Buchladen in einer noch kleineren Ortschaft (wobei ich mich schon gefragt habe, warum der Buchladenbesitzer überhaupt eine Angestellte braucht, da doch nie zahlende Kundschaft ...

Rosalina arbeitet in einem kleinen Buchladen in einer noch kleineren Ortschaft (wobei ich mich schon gefragt habe, warum der Buchladenbesitzer überhaupt eine Angestellte braucht, da doch nie zahlende Kundschaft auftaucht). Ihr Vater wurde zeitlebens als verrückt angesehen, weil er behauptete, die Fae hätten seine Frau entführt. Doch dann verschwindet ihr Vater und als Rosalina seinen Spuren folgt, verschlägt es sie in ein grausames, verwunschenes Land: Die Fae gibt es wirklich dort. Weil ihr Vater dort als Verbrecher angesehen wird, bietet sie sich zum Austausch an und muss jetzt mit 4 Fae-Prinzen in einem Schloss leben. Nachts verwandeln sich alle dort in Bestien, sowohl die Prinzen als auch die Diener. Zuerst sind sie ihre Gefängniswärter, doch nach und nach freundet sich Rosalina mit allen an. Doch ein düsteres Geheimnis schwebt über allem.

Mich hat dieses "Schöne und das Biest" meets "Fae" neugierig gemacht und auch jetzt finde ich die Idee noch ganz cool. Allerdings finde ich den Weltenaufbau ziemlich schlecht. Mir ist klar, dass auch die nächsten Bände gekauft werden sollen, aber wenn ich keine gescheiten Antworten darauf bekomme, warum die verflucht sind und das Oberloveinterest sich wirklich ständig als unangenehmer Zeitgenosse entpuppt, der niemals mit der Sprache rausrückt und immer das gefühlt Dümmste tut, was gerade angemessen ist, dann nervt es nur noch. Auch weiß ich nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder schon im Original so ist, aber der Schreibstil kam mir oft holprig vor. Wenigstens der Antagonist hat mir ganz gut gefallen und sollte ich die Reihe wirklich weiterverfolgen, dann eigentlich nur, weil mich interessiert, was es mit ihm auf sich hat.

Veröffentlicht am 14.07.2025

Kleinod

A Dance of Lies
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Bis vor zwei Jahren war die Tänzerin Vasalie die absolute Favoritin von König Illian. Dann ließ er sie wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, in den Kerker werfen, wo sie fast verhungerte. Plötzlich ...

Bis vor zwei Jahren war die Tänzerin Vasalie die absolute Favoritin von König Illian. Dann ließ er sie wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, in den Kerker werfen, wo sie fast verhungerte. Plötzlich holt er sie wieder raus und macht ihr ein Angebot, das sie nicht abschlagen kann: Sie soll wieder trainieren, um tanzen zu können, damit sie bei der Versammlung der Königreiche auftreten und nebenbei spionieren kann. Tut sie es, verspricht er, sie freizulassen. Vasalie findet sich plötzlich in einem Netz voller Intrigen gefangen, in der machthungrige Männer ihre eigenen Regeln brechen. Nur König Anton, der Bruder Illians, scheint ein wenig anders zu sein, aber vertrauen kann sie niemandem.

Eigentlich mochte ich das Buch. Gerade der Beginn war sehr atmosphärisch, das Leid Vasalies kam bildhaft herüber und auch, wie sie versucht, sich wieder auf die Beine zu kämpfen (im wahrsten Sinne des Wortes) und zu tanzen, um zur Versammlung zu kommen. Wie die Intrigen sich entwickelten, gefiel mir eigentlich auch gut. Allerdings ging mir Vasalie irgendwann echt dezent auf den Keks. Jedes Mal wieder sagt sie: So, jetzt widersetze ich mich Illian und mache das nicht. Illian lächelt, droht, ist ihr drei Schritte voraus - und sie macht doch, was er will. Aber jetzt, jetzt widersetze ich mich wirklich! Illian lächelt, droht ... ja, da ist ein Muster erkennbar. Am Ende bringt sie sogar jemanden um, und ab da hatte sie mich verloren. Was hier ein Lovetriangle sein sollte, ist mir auch nicht klar. Mit Illian und Anton? Oder mit dem Tanzmeister und Anton? Keine Ahnung, um ehrlich zu sein, kamen hier wirklich nur wenige romantische Gefühle durch. Ja, es wird darüber gesprochen, aber "gefühlt" habe ich nichts. Ich fand die Geschichte an und für sich gut geschrieben, aber teilweise brachen dann doch ganz schön moderne Ausdrücke in diesem Fantasy-Royal-Setting durch. Mit jemandem auf einer Wellenlänge sein? Ja? Sagte man das so zwischen dem Mittelalter und der Aufklärung? Kam bestimmt von Walter von der Vogelweide: Ick sitz uf ene Stene und war uf ene Wellenlenge. (War nicht der einzige moderne Ausdruck, aber der einzige, den ich mir jetzt gemerkt hatte.) Fazit: Ich habe es nicht ungern gelesen, vielleicht lese ich auch den Nachfolgerteil, aber in diesem müsste sich Vasalie wirklich entwickeln, um mich noch abholen zu können.