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Veröffentlicht am 16.02.2019

Prolog

Die Hirschjagd
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Was habe ich hier gelesen? Nun, zumindest der Titel stimmt. Es gab eine Hirschjagd und mehr eigentlich auch nicht. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass man dafür eine Kurzgeschichte schreiben müsste.

Ian ...

Was habe ich hier gelesen? Nun, zumindest der Titel stimmt. Es gab eine Hirschjagd und mehr eigentlich auch nicht. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass man dafür eine Kurzgeschichte schreiben müsste.

Ian Frey verbringt Weihnachten bei seinem Vater, mit seinem jüngeren Bruder und dem coolen Onkel. Sie schlachten ein Dutzend Hirsche bei der Jagd ab (seid ihr nicht cool, ihr Idioten!), kommen zurück, sehen den ältesten Bruder mit seiner Verlobten, die mal die von Ian war. Streit, Papa stellt sich zum ersten und einzigen Mal auf die Seite von Ian (warum eigentlich? Weihnachtsstimmung?) und aus. Also, nach meinem Verständnis sollte eine Kurzgeschichte nicht so klingen, als sei sie der Prolog oder das erste Kapitel eines Buches, sondern einen eigenständigen Sinn ergeben. Den konnte ich hier nicht erkennen.

Dass Ian seine Verlobte an seinen älteren Bruder verloren hat, wusste man auch so. Dass er darüber nicht so richtig erfreut war, ebenfalls. Nun ist diese Kurzgeschichte tatsächlich sehr kurz, gerade mal 17 Seiten. Und sie ist kostenlos. Aber, wenn man mich fragt, ist sie auch völlig umsonst.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Hüterin der Magie

Dana Mallory
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Dana ist fast dreizehn und soll auf Wunsch ihres Vaters die Ferien auf dem Landsitz einer schrulligen Tante verbringen, die sie nie gesehen hat. Schon die Ankunft lässt nichts Gutes ahnen. Alles wirkt ...

Dana ist fast dreizehn und soll auf Wunsch ihres Vaters die Ferien auf dem Landsitz einer schrulligen Tante verbringen, die sie nie gesehen hat. Schon die Ankunft lässt nichts Gutes ahnen. Alles wirkt heruntergekommen, Tante Meg ist kühl und abweisend und es gibt wirklich einen buckligen Diener namens Igor. Beim Abendessen schwimmen Augen in der Suppe, die nichts mit Fett zu tun haben, und in den Nächten hört Dana nicht nur seltsame Stimmen, sondern erlebt auch komische Sachen. Alles in allem: Das riesige Haus ist eine Spukvilla und ohne Will, der immer unverhofft auftaucht und die Köchin Marianne wäre sie völlig verloren. Und dann begreift sie: Das Haus ist verflucht und sie, Dana, ist die Einzige, die diesen bösen Zauber bekämpfen kann.

Die Idee und das Setting ist mega. Tatsächlich gibt es einige fast gruselige Momente, die jüngeren Kindern vielleicht sogar Angst einjagen könnten, mir aber richtig gut gefallen haben. Was mir jedoch besser gefallen hätte, wäre, wenn Dana älter gewesen wäre, vielleicht um die fünfzehn, sechszehn. Denn ehrlich, so wie Dana redet und benimmt sich keine Zwölfjährige, die ich bisher kennengelernt habe. Und mir wurden einige Sachen zu oft wiederholt, zumal es die Wiederholungen echt nicht gebracht haben wie sollten sie auch bei so Wischi-Waschi-Aussagen wie "Hör auf dein Herz"? Dafür mochte ich die allwissende Katze und auch Will und ich bin gespannt, ob dieses Buch fortgeführt wird, denn ich sehe großes Potenzial in einer Reihe. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Holmes. Enola Holmes.

Der Fall des verschwundenen Lords
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Vierzehn zu sein, ist schon unter den besten Umständen kein Zuckerschlecken. Vierzehn zu sein, wenn die (sehr viel) älteren Brüder Sherlock und Mycroft heißen und die eigene Mutter an deinem Geburtstag ...

Vierzehn zu sein, ist schon unter den besten Umständen kein Zuckerschlecken. Vierzehn zu sein, wenn die (sehr viel) älteren Brüder Sherlock und Mycroft heißen und die eigene Mutter an deinem Geburtstag beschließt, alles hinter sich zu lassen, ist mal eben eine Studie in Verzweiflung. So geht es Enola Holmes, die zwar einen berühmten Namen trägt, aber leider von ihren Brüdern eher als Schande angesehen wird. Als ihre Mutter spurlos verschwindet, beschließt Mycroft, sie in ein Internat zu stecken - doch er kennt seine kleine Schwester schlecht. Ganz die Tochter ihrer Mutter brennt sie mit Hilfe eines Geheimbuches, das ihre Mutter ihr zum Geburtstag dagelassen hat, und dem damit finanziellen Zuschuss durch - ausgerechnet nach London. Schon auf dem Weg dorthin kommt sie einem Fall auf die Spur, der eines Sherlocks würdig ist, doch diesen kann sie viel besser lösen als der große Bruder. Mit List und Weiblichkeit.

Mit diesem ersten Band über die kleine Schwester der Holmes-Brüder nimmt uns die Autorin rasch und souverän zurück zum Ende des 19. Jahrhunderts und dieses Mal wird das Augenmerk darauf gelegt, wie es einer jungen Dame in dem viktorianischen Zeitalter geht. Frauen werden als geistig minderbemittelt angesehen, haben keine Rechte und müssen sogar ihren Ehemännern eventuell vorkommende Einkommen abtreten. Sowohl Enola als auch ihre Mutter wollen sich damit nicht abfinden und sie schaffen es, ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei beweist Enola sehr wohl, dass sie Sherlocks kleine Schwester ist, denn mit ebensolchen Scharfsinn wie er setzt sie sich auf die Spur des verschwundenen kleinen Lords. Dabei hätte ich mir neben all den interessanten Informationen über diese Zeit gewünscht, dass sich das Ganze ein bisschen problematischer gestalten würde; so war es schön zu lesen, aber eher ein typischer Einstieg in eine Reihe. Mehr Vorstellung als wirklich anhaltende Spannung, aber durchaus unterhaltsam, sodass mich weitere Abenteuer von Holmes - Enola Holmes! - interessieren würden.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Alea iacta est

Roman Quest - Flucht aus Rom
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1. Jahrhundert nach Christus, Rom. Die reiche Patrizierfamilie von Juba wird von Kaiser Domitius des Hochverrats angeklagt, was einem Todesurteil gleichkommt. Im letzten Augenblick können die vier Kinder- ...

1. Jahrhundert nach Christus, Rom. Die reiche Patrizierfamilie von Juba wird von Kaiser Domitius des Hochverrats angeklagt, was einem Todesurteil gleichkommt. Im letzten Augenblick können die vier Kinder- Juba, der vierzehnjährige, leicht autistische Fronto, die achtjährige, tapfere Ursula und ihre Babyschwester Dora fliehen. Doch der Kaiser lässt sie verfolgen und ihnen bleibt nur die Wahl, übers Meer nach Britannien zu segeln, um bei ihrem Onkel Unterschlupf zu suchen. Doch auch in dem fremden Land geht die Jagd auf sie weiter, und als sie einen verschwundenen kleinen Jungen suchen, wird ihnen klar, dass sie ihre ganzen Werte neu überdenken müssen.

Das ist wohl der erste Band einer Reihe, und es gibt jede Menge Informationen über das Alte Rom und lateinische Begriffe für Alltagsgegenstände oder Grüße. Lehrreich ist die Geschichte also schon und flott lesen lässt sie sich auch. Allerdings muss ich sagen, dass mir viele Sachen einfach zu schnell und problemlos funktionierten. Die Sache mit dem Baby - na, so ein Zufall. Auf dem Schiff lernen sie innerhalb von drei Wochen fließend Englisch (oder was die damals in Britannien gesprochen haben) und als es um die Sklaven und den Onkel ging - besonders um die wertvolle Perle - fand ich, dass es dort zu ehrbar für einen Schurken abging. Vielleicht nehmen das Kinder oder Jugendliche mal so eben hin, Erwachsene dürften an einigen Stellen zweifelnd die Stirn runzeln. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Cityrella

Die Pan-Trilogie 1: Das geheime Vermächtnis des Pan
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Felicity Morgan ist 18, trägt Zahnspange und ist angeblich dick. (Bei 1,70 m 70 kg ist dick? Okayyyy ...) Egal, das denkt sie, das denken anscheinend auch alle anderen, besonders Der Club, ein paar elitäre, ...

Felicity Morgan ist 18, trägt Zahnspange und ist angeblich dick. (Bei 1,70 m 70 kg ist dick? Okayyyy ...) Egal, das denkt sie, das denken anscheinend auch alle anderen, besonders Der Club, ein paar elitäre, wunderschöne, mobbende Hungerhaken ihrer Collegestufe. Dann kommt auch noch der wunderschöne, charmante Lee FitzMor zu ihnen, dem scheinbar keiner widerstehen kann. Er versteht sich sowohl mit den Mobbern als auch den Losern und verdreht selbst der Rektorin oder anderen unangenehmen Zeitgenossen den Kopf. Nur Felicity, genannt City, hat andere Probleme. Sie muss ihrer Mutter in dem schlecht laufenden Pub helfen, wird von ihrer Familie als Aschenputtel missbraucht und schreibt trotzdem gute Zensuren. Und warum sucht Lee ständig ihre Nähe? Warum hat sie dauernd Visionen? Sie wird es herausfinden, ob sie will oder nicht.

Der Schreibstil war so locker und lässig, dass man ruckzuck in die Geschichte gezogen wurde. Es war auch ziemlich cool, dass die Protagonistin nicht dauernd in Ohnmacht fällt, wenn der Held ihr mal seine Aufmerksamkeit schenkt oder dass sie nicht den gängigen Schönheitsidealen entspricht. Warum also muss sie ab der Mitte anfangen, ein extremes Make-Over zu erhalten? Schön, dass sie joggen geht, aber wozu braucht sie dazu den Helden, der auch nur mitläuft? Und warum müssen sich plötzlich nicht nur ein oder zwei Helden für sie interessieren, sondern (nach dem Make-Over wohlgemerkt, wozu auch megateure Kleider und Frisuren und was-weiß-ich gehören) mindestens ein halbes Dutzend Kerle? Gibt es den Schauspieler, der ständig erwähnt wird, eigentlich wirklich? Wäre ich er, würde ich es ganz schön uncool finden, in eine Teeniegeschichte geschrieben zu werden mitsamt Anhimmeln und Knutschen. Das waren so Sachen, die mich gestört haben, wobei die Geschichte fast durchweg unterhaltsam blieb und ich vielleicht die Nachfolger lesen werde.