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Veröffentlicht am 15.01.2023

Die Kerle waren mir oft zu viel

Das Geheimnis der Talente
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"Das Geheimnis der Talente" von Mira Valentin ist eine überarbeitete Version von 2016 und der Anfang einer Reihe. Ich war sehr gespannt auf das Buch, da der Klapptext recht vielversprechend klang. Melek ...

"Das Geheimnis der Talente" von Mira Valentin ist eine überarbeitete Version von 2016 und der Anfang einer Reihe. Ich war sehr gespannt auf das Buch, da der Klapptext recht vielversprechend klang. Melek wird von einem Talentscout namens Jakob bei ihrem Basketballtraining zu einem Fitnessstudio eingeladen. Dort trifft sie auf verschiedene Personen, die ein wenig geheimnisvoll wirken. Schnell stellt sich heraus, dass Jakob kein Talentscout ist, vor allem dank Erik, der erst wie ein Stalker rüberkommt, aber schließlich zu einem guten Freund von ihr wird, und die anderen Trainingsmitglieder Talente sind, wie Melek
Es gibt unterschiedliche Arten, so trifft Melek zum Beispiel alles, Jakob ist der Anführer und die anderen können sich ihm nicht wirklich wiedersetzen, dann gibt es Orakel usw. Sie kämpfen gegen sogenannte Dschinn, die Menschen Gefühle aussaugen, sodass diese quasi mechanisch funktionieren und Hüllen sind, wobei es dort auch Unterschiede gibt, wie Melek durch Levian lernt, der mit ihr immer wieder unerlaubt Kontakt aufnimmt. Die Charaktere sind alle so unterschiedlich und ich habe schnell gewisse Sympathien und Antipathien entwickelt. Die haben sich im Verlauf der Geschichte durchaus ein wenig verschoben, da doch sehr viel passiert ist. Bei Melek selbst war ich oft sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich es gut, dass sie Sachen oft hinterfragt hat, sich ihre eigene Meinung bildet, nicht alles nur schwarz und weiß gesehen hat, andererseits war sie oft sehr nervig, naiv und hat doch einige Dinge dann doch hingenommen und eben nicht hinterfragt, wo sie das bei anderen eben gemacht hat und ich dann dachte „Wieso da nicht?“. Außerdem kommen bei mir viele Emotionen einfach nicht rüber. Es ist als ob sie nicht wirklich fühlt, obwohl sie ja so viele Emotionen besitzt, aber die kommen einfach nicht rüber. Sie nimmt die Sachen so hin und ihre Verliebtheit zu Jakob merke ich auch nicht wirklich. Sie ist zwar neugierig auf die Welt um sie herum, aber sie kennt irgendwie keine Gefahr oder ähnliches, was ich doch sehr merkwürdig finde. Was ich auch anstrengend fand war die Vierecksbeziehung. Dass Erik in Malek verliebt ist, war von Anfang an klar, denn der hat sie ja geradezu verfolgt, was ich, wie schon erwähnt, anfangs wirklich stalkermäßig und sehr gewöhnungsbedürftig fand, aber dann war auch schnell klar, dass auch Jakob Gefühle für sie entwickelt, obwohl es immer hieß, dass er diesen Fehler niemals wieder machen würde. Als dann auch noch der Dschninn Levian sich in Melek verliebt hat, wurde es mir dann zu viel, vor allem weil sich gerade Jakob und Erik wie zwei Alphatiere aufgeführt haben und unglaublich anstrengend waren, teilweise aggressiv wurden. Dabei wurde Erik später wirklich zu einem tollen Charakter, der sich gut entwickelt hat, auch wenn er bei Melek unglaublich beschützend war. Das kam am Anfang ja wirklich noch sehr übergriffig rüber, später deutlich harmloser aufgrund der Situationen, in die sie sich wegen ihres Talents immer wieder gebracht hat. Er hat sich selbst immer wieder zurückgestellt und sie an erste Stelle gesetzt. Ich weiß nicht, ob das wirklich bewundernswert ist oder schon irgendwie krankhaft fixiert und ungesund ist. Jakob kam oft sehr geheimnisvoll rüber. Alles musste nach seiner Nase gehen, was als Anführer aber wohl normal war, aber oftmals hat er, in meinen Augen, eine Grenze überschritten. Zwischendurch erfährt man ein wenig was aus seiner Vergangenheit, aber ansonsten bleibt er sonst recht undurchsichtig. Ihm ist das Team aber sehr wichtig und er würde alles für es tun. Die restlichen Charaktere hatten auch alles was, auch wenn sie unterschiedlich oft vorkamen. Aber ich mochte, wie Melek mit ihnen interagiert hat, vor allem mit Sylvia, dem jüngsten Mitglied.
Die Story selbst zieht sich sehr oft, da extrem viel erklärt wird, manchmal etwas zu viel. Sicherlich gibt die Welt sehr viel her und als Leser muss das alles erstmal verstehen, aber es wird manchmal doch zu ausführlich gemacht, sodass es eben etwas langatmig wirkt. Ich gebe dem Buch drei Sterne, da die Welt sehr spannend war, aber diese Vierecksbeziehung war einfach viel zu viel und die Emotionen kamen nicht wirklich rüber, außer das Alphaverhalten der Männer.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Liebesgeschichte anders definiert als erwartet

Anatomy
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"Anatomy – Eine Liebesgeschichte" von Dana Schwartz ist vom Titel her ein wenig irreführend, denn ich hatte angenommen, dass sich Liebesgeschichte darauf bezieht, dass sich eine Romanze zwischen zwei Charakteren ...

"Anatomy – Eine Liebesgeschichte" von Dana Schwartz ist vom Titel her ein wenig irreführend, denn ich hatte angenommen, dass sich Liebesgeschichte darauf bezieht, dass sich eine Romanze zwischen zwei Charakteren entwickelt. Dies ist auch der Fall, allerdings so sehr im Hintergrund und auch recht spät, dass dies sicherlich nicht damit gemeint ist, sondern wohl eher die Liebe zur Anatomie. Anders kann ich mir diesen Zusatz nicht erklären, denn die Liebesgeschichte macht vielleicht zwanzig Prozent des Inhalts aus. Sicherlich agieren sie etwas mehr zusammen, aber das liegt eher daran, dass sie zusammen Leichen ausgraben und Patienten behandeln. Was mich gleich zum ersten Punkt bringt: Leser, die ein sehr sanftes Gemüt haben, sollten dieses Buch wohl eher nicht lesen. Es wird oftmals sehr detailliert beschrieben, wie Leichen ausgegraben, wie diese aufgeschnitten werden usw. Das kann manchmal doch ein wenig auf den Magen schlagen, wenn man eine gute Vorstellungskraft hat und ich denke das geht den meisten Lesern so. Sicherlich finde ich es gut, dass die Praktiken zu der Zeit, es spielt in 1817, thematisiert wurden, aber manchmal war es doch zu ausführlich geschrieben.
Spannend fand ich es zu lesen, wie sehr Hazel darum gekämpft an, als Ärztin praktizieren zu können, beziehungsweise erstmal studieren zu dürfen. Was für uns heute einfach völlig normal ist, war für ihre Zeit undenkbar und das war hervorragend herauszulesen. Aber Hazel ist eine sehr starke, unabhängige Frau, die zwar als Lady geboren wurde, sich aber nicht zu fein ist, die Finger dreckig zu machen und mit anzupacken. Sie ist sehr neugierig und erfinderisch und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen. Wen ich weniger mochte war ihr Cousin und Verlobter Bernard, der immer nur darauf bedacht war, gut auszusehen und all das, auch wenn er Hazel zumindest ein wenig unterstützt hat, wohl aber weitestgehend in der Hoffnung, dass sie ihr Hobby selbst irgendwann aufgibt – hatte ich jedenfalls immer das Gefühl. Jack fand ich auch sehr interessant, gerade weil er als Auferstehungsmann einen recht interessanten Beruf ausübt. So nannten sich Männer, die Leichen vom Friedhof besorgt und vorwiegend an Universitäten zu Studienzwecken verkauft haben. Die beiden haben sich unter ungewöhnlichen Umständen kennengelernt und ich habe deren Chemie ziemlich gemocht, auch deren leichte Romanze fand ich schön, obwohl ich mir da mehr gewünscht hätte. Ich fand es doch sehr mau, gerade weil ich mir durch den Titel etwas Anderes vorgestellt hatte.
Die Story dreht sich vor allem um Hazel und wie sie alles um das Thema Anatomie aufsaugt, wie sie lernt und versucht Ärztin beziehungsweise Chirurgin zu werden und dabei verschiedene Hindernisse meistert. Dabei trifft sie auch die unterschiedlichsten Charaktere, wie Dr. Beecham, der sie später unterrichtet. Manchmal wurde es mir zu ausführlich, zu detailliert. Sicherlich war es manchmal recht positiv, weil man sich die Orte sehr gut vorstellen konnte, aber so wurde es mir dann doch manchmal etwas langweilig, weil ich mich eben nicht so für Medizin begeistern konnte, wie die liebe Hazel, auch wenn es doch oft recht spannend wurde, gerade als dann immer wieder Personen verschwanden. Aber dann kam das „Ende“. Ab einer bestimmten Stelle wurde es mir dann zu fantasymäßig und passte absolut nicht mehr zu dem restlichen Inhalt der Geschichte. Es fühlte sich fremdartig an und machte irgendwie alles kaputt. Es war als würde ich ein ganz anderes Buch lesen und irgendwie war ich enttäuscht. Sicherlich konnte mich diese ganze Leichenausgrabung und das Aufschneiden usw. auch nicht immer vollends begeistern, aber es war gutgeschrieben und es passte alles zusammen und dann kam plötzlich so etwas. Das war für mich unnötig und hat vieles kaputt gemacht. Gerade auch, weil es noch einen zweiten Teil geben soll, der dann darauf aufbaut. Aber diesen werde ich dann nicht weiterlesen.
So gebe ich dem Buch drei Sterne, da es durchaus interessant war über die ganzen Praktiken des 19. Jahrhunderts zu lesen und die Charaktere sehr interessant und vielseitig gestaltet waren und es oft auch sehr spannend wurde. Aber das Ende hat viel kaputt gemacht und oftmals war es mir zu detailliert und zu langatmig.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Fühlte sich unvollständig an

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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In "Because It's True" von Kira Mohn und Kelly Moran sind zwei kürzere Geschichten untergebracht. Das sind „Tausend Momente“ von Kelly Moran und „Ein einziges Versprechen“ von Kira Mohn in denen die Challenge ...

In "Because It's True" von Kira Mohn und Kelly Moran sind zwei kürzere Geschichten untergebracht. Das sind „Tausend Momente“ von Kelly Moran und „Ein einziges Versprechen“ von Kira Mohn in denen die Challenge „Erzähl mir drei Dinge über dich: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen wäre.“ eingebunden wird. Während das bei der ersten Geschichte noch gut klappt, scheint es bei der zweiten eher vergessen worden zu sein, sodass die Autorin es eher noch schnell reingeschrieben hat und es dadurch ein wenig fremdartig vorkommt. Allgemein fand ich beide Geschichten recht unvollständig, als wären sie nicht zu Ende erzählt worden, als würde noch so viel fehlen. Das kommt sicherlich daher, dass die Storys noch in richtige Bücher umgewandelt werden, aber dann hätten diese hier irgendwie anders enden können oder sowas, denn so hat es für mich nicht ganz funktioniert.
In „Tausend Momente“ wird der Leser in zwei verschiedene Zeiten mitgenommen. Erst in die Gegenwart, in der die sogenannten Bookish Belles eine Bibliothek von Sheldon und Rosemary Brown erben und dann in 2004, in der die drei Mädchen genau die beiden Erwachsenen miteinander verkuppeln. Zu der Zeit ist Rosemary ihre Lehrerin und ein wenig unscheinbar. Sheldon ist der Bibliotheksinhaber und gilt als mürrisch und in sich gekehrt, der sich nicht für den Zustand der Bibliothek interessiert. Aber schnell stellt sich heraus, dass das nicht stimmt und mit der Hilfe der Bookish Belles kommt eine Liebesbeziehung der beiden Erwachsenen zustande, die sehr süß ist. Dennoch hat irgendwas gefehlt, gerade auch weil es sich so unvollständig angefühlt hat. Mir ist klar, dass es wohl nur eine Art Vorgeschmack für die Geschichten rund um die drei Mädels der Bookish Belles ist, aber es hätte etwas runder sein können meiner Meinung nach.
„Ein einziges Versprechen“ sollte eine Liebesgeschichte zwischen Jack und Vic sein. Jack kämpft nach dem Tod seiner Mutter mit einem alkoholabhängigen Vater und um die Existenz des Pubs. Dazu kommt, dass sein älterer Bruder seine Pflichten immer mehr vernachlässigt und sich Jack noch um seinen kleinen Bruder Finlay kümmern muss. Dabei ist er froh, dass er seine beste Freundin Vic hat, die ihm immer wieder hilft und für ihn da ist. Das Problem ist nur, dass er schon länger Gefühle für sie hat. Ich dachte, dass es darum geht, dass er um diese Gefühle für sie kämpft oder ihr diese mal gesteht, aber nein. Das Buch dreht sich eigentlich nur um seine Probleme mit der Familie. Manchmal kommt auch Vic drin vor, die ihm eben hilft und dann tauchen auch mal romantische Gedanken auf, aber das war es dann. Am Ende kommen ein zwei kleinere Sachen vor, werden aber durch ein dramatisches Ereignis unterbunden und dann ist auch schon Ende. Für mich absolut ungenügend. Das war keine Romanze, wie es im Klapptext angedeutet wurde, sondern nur Stress und Dramatik rund um Jacks Familie. Die Challenge wurde, wie schon bereits erwähnt, ja auch nur schnell eingebracht, was ich dann auch ungenügend fand.
Alles in allem fand ich das Buch daher nicht sonderlich gut gelungen und leider viel zu wenig. Daher gibt es von mir nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Zu wenige Emotionen, nicht nur beim Charakter

True Crown - Die Lady und der Lord Magier
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„True Crown – Die Lady und der Magier“ von Olivia Atwater war für mich besonders interessant, da ich Bücher liebe, die in der Regency-Zeit spielen und Romantasy liebe. Da hier beides gemischt wurde, war ...

„True Crown – Die Lady und der Magier“ von Olivia Atwater war für mich besonders interessant, da ich Bücher liebe, die in der Regency-Zeit spielen und Romantasy liebe. Da hier beides gemischt wurde, war ich besonders gespannt. Theodora Ettings, genannt Dora, wurde als Kind die Hälfte ihrer Seele genommen. Dadurch empfindet sie kaum irgendwelche Gefühle und zum Leidwesen ihrer Tante, bei der sie lebt, lässt ihre Etikette zu wünschen übrig. Sie spricht ungefiltert ihre Gedanken aus, was zu der Zeit besonders die Männer abstößt und bei den Frauen für Getratsche sorgt. Als ihre Cousine in London einen Mann sucht, reist Dora mit und trifft auf den Lord Magier, der ein Interesse an ihrer Situation hegt. Da er sie als Mann allerdings nicht einfach so besuchen kann, muss er sie offiziell besuchen, was zu der einen oder anderen amüsanten Situation kommt. Und dann sind plötzlich auch Kinder in Gefahr…
Da ich das Buch mit dem Farbschnitt habe, war ich davon wirklich begeistert. Gut, das Cover selbst spricht mich nicht wirklich an, da ich das recht merkwürdig finde, aber den Farbschnitt finde ich sehr schick. Als ich dann angefangen habe, das Buch zu lesen, fiel mir auf, dass der Schreibstil sehr einfach gehalten ist, als ob das eine Jugendliche geschrieben hat. Teilweise haben sich Wörter recht häufig wiederholt, was ich so nicht kenne. Das war dann doch sehr ungewohnt. Außerdem war es doch recht emotionslos geschrieben, aber vielleicht sollte das auch so sein, um den Charakter von Dora mehr zu unterstreichen, da sie Gefühle nicht empfinden und auch nicht wirklich nachvollziehen kann. Sollte das so gehören okay, aber für mich persönlich war das ein wenig zu langweilig. Auch hatte ich das Gefühl das Buch schon zu kennen, als ob ich so etwas Ähnliches schon einmal gelesen habe. Ich habe dann geguckt, ob das Buch schon einmal unter einem anderen Titel veröffentlicht wurde, konnte dazu aber nichts finden. Aber mir kamen sehr viele Stellen sehr bekannt vor, weswegen ich dann auch schon wusste, was passieren würde. Zwar war nicht alles gleich, aber vieles und daher war es dann auch recht langweilig für mich.
Was ich aber toll fand, war die Chemie zwischen Dora und Elias, also dem Lord Magier. Da Dora ja keinen Hehl daraus gemacht hat, was sie denkt, hat sie dies eben ohne zu zögern geäußert, was zu sehr vielen Schlagabtäuschen zwischen den beiden geführt hat. Diese fand ich immer sehr unterhaltsam, da Elias doch ein sehr griesgrämiger und eigenbrötlerischer Mann ist. Diese Szenen habe ich daher wirklich geliebt. Auch weil die Gesellschaft die beiden gerne gemieden hat. Die Nebencharaktere waren sehr unterschiedlich gehalten. Sei es die Tante, die ich überhaupt nicht mochte, Doras Cousine, bei der man gemerkt hat, wie tief verbunden beide sind, aber auch wie engstirnig diese sein kann, usw. Die Charaktere waren wirklich gut herausgearbeitet. Dennoch konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Vieles wurde nicht wirklich erklärt oder kam zu kurz. Der Sinn des Titels mit True Crown hat sich mir überhaupt nicht ergeben und das Ende fand ich irgendwie völlig sinnfrei und einfach nur hingeklatscht, als ob die Autorin es noch schnell abhandeln wollte. Ein wenig lieblos. Daher kann ich dem Buch nur gutgemeinte drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Starker Finalkampf, ansonsten schwächer

Midnight Chronicles - Nachtschwur
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„Midnight Chronicles – Nachtschwur“ von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl ist der sechste und damit finale Band der Midnight Chronicles Reihe. Nachdem ich von den ersten drei Teilen absolut begeistert war, ...

„Midnight Chronicles – Nachtschwur“ von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl ist der sechste und damit finale Band der Midnight Chronicles Reihe. Nachdem ich von den ersten drei Teilen absolut begeistert war, den vierten aber nicht sonderlich gut fand, war ich vom fünften wieder etwas mehr überzeugt, auch wenn er nicht einmal ansatzweise an die ersten drei rankommen konnte. Ich war nun auf das große Finale gespannt, vor allem da ich kein großer Fan von Harper war, die in diesem Band zusammen mit Jules ja die Hauptcharaktere bilden. Ich hatte aber gehofft, dass ich mit ihr ein wenig mehr warm werde, da man sie ja nur oberflächlich kennengelernt hatte und ich dachte, dass hier mehr Tiefe drankommt und ich daher ihren Charakter etwas besser kennenlerne und so hoffentlich einen Zugang zu ihr finde. Bei Jules hatte ich mir weniger Sorgen gemacht, da er mir recht sympathisch rübergekommen war, auch wenn ich nun gespannt war, wie sein Vampirdasein ihn verändert hat. Leider hat mich das Buch wieder nicht so mitnehmen können. Ich weiß auch am Ende nicht, was Jules an Harper so toll gefunden hat, da es nie wirklich rübergekommen war. Ja, an ihr scheint ein wenig mehr zu sein, als es erstmal auf den ersten Blick wirkt, aber sie scheint nicht sonderlich vielschichtig zu sein oder sich groß um andere zu sorgen, abgesehen von ihrem Bruder oder sonst irgendwas. Sie ist mehr in sich zurückgezogen, sinnt nur nach Rache, ist engstirnig und zwischen ihr und Jules ist eigentlich nur körperliche Anziehung, zumindest gefühlt, denn so kommt es rüber. Die beiden stehen die ganze Zeit aufeinander, sei es schon früher zu Ausbildungszeiten oder nun eben auch in der Gegenwart. Sie wollen einander nur ausziehen und das war es. Irgendwie kamen für mich keine wirklichen Gefühle rüber und das fand ich schade. Auch später Harpers Gedanken- und Gefühlsänderungen waren für mich nicht nachvollziehbar. In dem einen Moment will sie die eine Person noch tot sehen und in der nächsten Situation denkt sie sich, dass sie ja nichts dafürkann und sie ja nicht so ist. Da fehlte mir die Grundlage dafür, der Moment wieso sich dieser Gedanke plötzlich geändert hatte, denn an diesen hatte sie sich so lange festgeklammert. Und auch Jules blieb irgendwie blass. Er hatte so viel Potential und irgendwie wurde das Augenmerk nur daraufgelegt, dass er Harper doch so toll findet und sie anhimmelt, was ich doch recht anstrengend fand.
Was ich allerdings loben muss, ist dass im großen finalen Kampf durfte jeder, der in der Reihe seine Teile hatte, noch einmal ran. Das heißt sei es Roxy und Shawn oder auch Cain und Warden und das hat mir echt gut gefallen, denn jeder hatte noch seine offene Rechnung mit den unterschiedlichen Wesen und daher finde ich es gut, dass es noch einmal Perspektiven von ihnen gab, auch wenn die manchmal sehr kurz waren. Aber es passte gut zu den jeweiligen Situationen und vor allem war man so an den unterschiedlichen Kampforten.
Dem finalen Band gebe ich drei Sterne, da er mich leider nicht mitnehmen konnte wie erhofft. Erst der finale Kampf war wirklich gut, sodass er nochmal viel rausreißen konnte. Das große Fazit der Reihe für mich ist, dass die ersten drei Bände wirklich ein absolutes Muss sind, aber die Teile danach leider nicht mithalten können.

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