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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2022

Eine Welt voller Lügen...

Die Lügendiebin - Spannungsgeladene Fantasy mit opulenter Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Metallic-Folienveredelung und Lesebändchen!
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Die junge Fawn hat ein besonderes Talent: Sie kann Lügen anderer erkennen, wenn sie nicht die Fähigkeit haben diese abzuschirmen. Denn sie besitzt rote Magie und nutzt diese, um abseits des sie einengenden ...

Die junge Fawn hat ein besonderes Talent: Sie kann Lügen anderer erkennen, wenn sie nicht die Fähigkeit haben diese abzuschirmen. Denn sie besitzt rote Magie und nutzt diese, um abseits des sie einengenden Systems, Geld zu verdienen und sich gegen die starren Regeln aufzulehnen. Bei einem riskanten Einbruch wird sie erwischt und ist kurz davor alles zu verlieren, was sie sich mühsam erarbeitet hat...

Die Idee mit den verschiedenen Farben der Lügen und Fawns Gabe finde ich wunderschön und es hat mir viel Spaß gemacht die Arten der Magie kennenzulernen.

Dieses Doppelspiel und die ganzen Verstrickungen in die Fawn gerät bauen viel Spannung mit ungewissem Ausgang auf. Vor allem die lauernden Gefahren in der Adelsfamilie und die Erpressung schaffen eine eigene Dynamik, die sich wirklich in alle möglichen Richtungen entwickeln kann und mich ziemlich in ihren Bann ziehen konnte.

Fawn wirkt zwischendurch selbstsicher, manchmal störte mich jedoch ihre Unsicherheit. Verständlicherweise verunsichern einen Wahrheiten, die sich am Ende als Lüge herausstellen und die Reaktion ist ihrem Alter entsprechend, dennoch hätte ich mir da mehr Stärke gewünscht. Schockiert haben mich einige ihrer Familienmitglieder mit ihrer abwertenden und hochmütigen Art. Bei so einer Familie braucht man wirklich keine Feinde mehr.

Das Ende hat mich fassungslos zurückgelassen ob dieses schrecklichen Verrats aus den eigenen Reihen. Vermutungen wer dahinter stecken könnte habe ich mehr als genug und ich muss einfach weiterlesen oder -hören bei diesem fiesen Cliffhanger!

Fazit: Das Worldbuilding konnte mich absolut verzaubern, auch wenn es noch ausbaufähig ist. Die ganzen Lügen und Halbwahrheiten machen mich ganz neugierig auf den Folgeband.

Veröffentlicht am 01.05.2022

Etwas enttäuschend

Schwarzlicht
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Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten ...

Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten sehr abwechslungsreich klang und mich neugierig gemacht hat. Leider hat mich dieses Buch von ihr enttäuscht. Aber erstmal der Reihe nach.

Der Anfang ist sehr ergreifend und schrecklich geschildert. Allein wenn ich nur daran denke in einer solch beengten Situation wie die des "ersten" Opfers zu sein, überkommt mich das Grauen. Das Motiv scheint kein bisschen greifbar und alles bleibt im Dunkeln.

Die beiden Protagonisten Mina und Vincent sind sehr eigen und außergewöhnlich in ihrem Verhalten, dass ich mich sofort in sie verliebt habe! Ihre Perspektiven und Eigenheiten bringen frischen Wind in einen solchen Krimi und bereichern die Geschichte ungemein. Ehrlich gesagt waren die beiden auch der Grund, dass ich durchgehalten und weitergelesen haben.

Der Kriminalfall beginnt fesselnd, nahm aber schnell an Spannung auf. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die Ermittlungen sich sehr ziehen und nur schleppend vorankommen. Viele Lücken werden mit unwichtigen Informationen gefüllt, die zwar okay zu lesen, aber nicht relevant für die Story sind. So hatte ich zwischendurch Schwierigkeiten mich dazu aufzuraffen weiter zu lesen. Auch die anfängliche Begeisterung der Charaktere konnte mich nur schwer motivieren.

Fazit: Tolle Charaktere, angenehmer Schreibstil, nur die Kriminalhandlung ist langweilig und zu spannungsarm erzählt.

Veröffentlicht am 28.04.2022

Casablanca - zwischen arm und reich

So reich wie der König
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Sarah hat nur ein Ziel: Sich einen möglichst reichen Mann suchen, ihn heiraten und für immer in Reichtum mit all seinem Luxus leben. Wären da nicht die steilen Hierarchien und das Prestige der Wohlhabenden ...

Sarah hat nur ein Ziel: Sich einen möglichst reichen Mann suchen, ihn heiraten und für immer in Reichtum mit all seinem Luxus leben. Wären da nicht die steilen Hierarchien und das Prestige der Wohlhabenden in Casablanca der 90er Jahre. Trotz aller Widrigkeiten kann Sarah den jungen Mann Driss, der so reich wie der König sein soll, um den Finger wickeln. Doch wird auch seine Familie ihre Bindung akzeptieren?

Die Kontraste zwischen arm und reich werden sehr ausführlich, detalliert und facettenreich dargestellt. Auf diesem Aspekt liegt eindeutig der Schwerpunkt dieser Geschichte. Dadurch werden die Charaktere und Beziehungen eher blass und oberflächlich beschrieben, sodass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Die zwischen Sarah und den Männern vorhandene Beziehung basiert vor allem aus Geschenken und Gefälligkeiten, die sie ihnen mit ihrer Aufmerksamkeit und anderen Taten "bezahlt", dabei träumt sie in Saus und Braus zu leben, ohne sich jemals wieder Gedanken um Geld zu machen. Insofern sind ihre Beziehungen rein materieller Art. Zwischendurch fragte ich mich warum die jungen Männer es zulassen, so von Sarah "benutzt"/ausgenutzt zu werden, da es mehr als offensichtlich war, dass sie nur auf das Geld und die Geschenke aus war. Dazu muss gesagt werden, dass Sarah als außergewöhnlich hübsch bezeichnet wird. Vermutlich wird das einer der Gründe sein, dass die Jungs bei ihr Schlange stehen, wenngleich diese sehr klischeehaft ist.

Die Atmosphäre ist einzigartig und auch wenn es kaum wörtliche Rede in dem gesamten Buch gibt, so konnte mich der Schreibstil dazu bringen immer weiter lesen zu wollen, da ich es dann doch spannend fand. Manchmal wurden mir zu viele Nebensächlichkeiten, die sich auf das Lokalkolorit von Casablanca beziehen und mit denen ich nichts anfangen konnte, beschreiben. Insgesamt wurde der Zeitgeist gut eingefangen und präsentiert.

Insgesamt: Die Geschichte bietet blasse Charaktere und kaum Charakterentwicklung. Dafür wurde der Zeitgeist perfekt getroffen und die Differenten zwischen den Ärmsten und Reichsten facettenreich dargestellt.

Veröffentlicht am 15.04.2022

Man erntet, was man sät...

Die andere Schwester
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Der Ermittler John Adderley möchte seine Vergangenheit hinter sich lassen und in Karlstad, Schweden neu beginnen. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los und so sieht er sich erneut mit vergangenen ...

Der Ermittler John Adderley möchte seine Vergangenheit hinter sich lassen und in Karlstad, Schweden neu beginnen. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los und so sieht er sich erneut mit vergangenen Schrecken konfrontiert, während er gleichzeitig einen Mordfall als Polizeiermittler aufzuklären hat.



Besonders positiv ist mir der angenehme Schreibstil aufgefallen. Ich flog nur so durch die Seiten und konnte allen Geschehnissen problemlos folgen. Es tauchen auch nicht zu viele Charaktere auf, sondern die Anzahl ist überschaulich.

Auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, hatte ich keinerlei Probleme an die aktuellen Ereignissen mit der nigerianischen Mafia anzuknüpfen und den actionreichen Szenen zu folgen. Das ist den kurzen Rückblicken geschuldet, die das wichtigste zusammenfassen.

Anfangs gibt es zwei rote Fäden in der Geschichte: Zum einen der Mordfall von Stella Bjelke und die Handlanger der nigerianischen Mafia. Beide Stränge entwickeln sich unabhängig voneinander. Geschickt schaffen es dir Autoren beide auf fesselnde Art und Weise miteinander zu verwickeln, sodass sie unwiderruflich miteinander verknüpft sind und mir zwischendurch der Kopf schwirrte ob der Verstrickungen und Sabotagen der Ermittlungen. Am Ende biegt John alles so hin dass seine Taten nicht aufgedeckt werden und er eine weitere "Täterin" schützt. Das empfand ich als sehr spannend und innovativ, wenngleich er sich in Gefahr begibt und das Lügengeflecht durchaus aufgedeckt werden könnte, was am Ende auch geschieht, wenn auch in diskreter Weise.

Überraschen konnten mich die vergangenen Taten und die Abgebrühtheit von Stella Bjelke. Bei ihrem Verhalten musste irgendwann etwas Schlimmes passieren: Man erntet, was man sät...

John war mir anfangs relativ sympathisch. Das änderte sich etwas, weil er einige Entscheidungen auf Kosten anderer trifft, die ihn weiterbringen. Verständlicherweise ist seine Situation eine ungünstige und es ist schwierig eine richtige Entscheidung zu treffen, da die Lage so ausweglos erscheint. Dennoch hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht. Zumindest ist John sehr reflektiert, steht aber auch zu seiner Entscheidung mit all ihren negativen Konsequenzen. Für mich ist er häufig über das Ziel hinausgeschossen und hat seine Hände zu sehr im Spiel gehabt, sodass den Opfern keine Gerechtigkeit zuteil wurde, was ich schade fand.

Alicia wirkt psychisch labil und sehr abhängig von ihrer Schwester. Insgesamt hatte ich Mitleid/Mitgefühl ihr gegenüber.



Fazit: Ein fesselnder Krimi, der durch einen korrupten Ermittler mit vielen Geheimnissen eine besondere Dynamik bekommt. Auch wenn es eher wenige actionreiche Situationen gibt, steigert sich die Spannung durch das sich stetig entwickelnde Lügengeflecht des Ermittlers und der Gefahr der Entlarvung.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Aktuelle Thematik

Tick Tack
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Durch eine lebensgefährliche Aktion von Mette (Almette) wird der Bruder ihrer Klassenkameradin auf sie aufmerksam und beginnt Mette zu manipulieren, um seine eigenen Ziele zu erreichen, die er mit ihrer ...

Durch eine lebensgefährliche Aktion von Mette (Almette) wird der Bruder ihrer Klassenkameradin auf sie aufmerksam und beginnt Mette zu manipulieren, um seine eigenen Ziele zu erreichen, die er mit ihrer Reichweite zu erreichen hofft. Dabei wird die kritische und rebellierende Mette zum Spielball anderer und merkt nicht in welche Gefahr sie sich und viele andere Menschen bringt, bis es (fast) zu spät ist.

Der Schreibstil stach mir sehr ins Auge und ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten damit den Handlungen zu folgen. Die Autorin hat viele moderne und jugendliche Begrifflichkeiten und Redewendungen, die sich durchaus des Englischen bedienten, eingebaut. Für meinen Geschmack war das allerdings deutlich überfrachtet und hat meinen Lesefluss stark beeinträchtig. Vor allem die Passagen von Jo waren so sperrig zu lesen, dass ich froh war, wenn ich diese passiert hatte und zu den deutlich angenehmeren Passagen von Mette kam. Hier sehe ich vor allem die Schwierigkeit für ältere Leser bzw. Leser, die kein Englisch können. Dann bliebe viel unverständlich und würde womöglich den Lesespaß schmälern.

Mette und Jo waren mir beide nicht sympathisch, weil sie sich sehr überlegen und überheblich verhielten und alle anderen für geistig minderbemittelt hielten. Einige ihrer kritischen Gedanken konnte ich zwar teilweise nachvollziehen, aber viele Ideen und Vorhaben sind deutlich überzogen und würden mir den radikalen Mitteln, die vor allem Jo nutzt, gar nichts ändern. In diesem Zusammenhang fand ich es spannend zu erfahren wie stark sie die Gesellschaft und ihre Umwelt analysieren und kritisieren, bei ihnen selbst gelingt den beiden das jedoch nicht. Und das obwohl sie ja hochbegabt sind und ständig mit ihrem Verstand, den sie leider wenig nutzen, angeben. Dabei sind sie doch sehr von Emotionen getrieben. Insbesondere Jo ist eine tickende Zeitbombe und getrieben von Hass und Wut, weil er sich in der Gesellschaft und besondere bei Frauen nicht so einbringen kann wie er es gerne hätte (Jo = Incel). Mette ist noch jung und naiv, deswegen fand ich es bei ihr durchaus authentisch, dass sie auf den deutlich älteren Jo reinfällt, der sie permanent manipuliert und dann fallenlässt, wenn sie ihm nicht mehr von Nutzen ist. Jo hingegen ist eine tickende Zeitbombe, gegen den man unbedingt etwas unternehmen müsste.

Die Handlung an sich ist durchaus fesselnd, auch wenn die Zeitsprünge zwischendurch für mich etwas unpassend waren und die Handlungen komprimiert wirkten. Dazwischen hätte man noch weitere Handlungen einbauen können, damit die Geschichte runder und fassbarer gewesen wäre. Das Ende wird relativ offen gelassen, wobei man sich schon denken kann was Jo insgeheim geplant hat und wohl auch umgesetzt.

Fazit: Ein lesenswertes Buch, welche mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Nur der Schreibstil war mir zu sperrig und hat das Lesevergnügen geschmälert.