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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2020

Verkürzt die Wartezeit auf Band 4

Hidden Legacy - Kalte Flammen
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Endlich ist es soweit! Rogan und Nevada werden heiraten und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nachdem die Hochzeitsplanerin von Nevada gefeuert wurde, nehmen ihre Schwestern Catalina und Arabella ...

Endlich ist es soweit! Rogan und Nevada werden heiraten und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nachdem die Hochzeitsplanerin von Nevada gefeuert wurde, nehmen ihre Schwestern Catalina und Arabella die Planung in die Hand und müssen sich nicht nur mit der Farbe des Brautstraußes herumschlagen, sondern auch mit Rogans schwieriger Verwandtschaft und zwei kriminellen Vorfällen, die gelöst werden sollen.

In dieser Kurzgeschichte ist wenig von Nevada und Rogan zu lesen. Es geht zwar um die Vorbereitung ihrer Hochzeit, doch wird die Handlung aus Catalinas Sicht erzählt, welche Schwierigkeiten sich ihr in den Weg stellen und wie sie einige davon nur durch den Einsatz ihrer Magie lösen kann.

Das war größtenteils gewohnt unterhaltsam, doch die Beschreibungen von Rogans Verwandtschaft, deren finanzielle Verhältnisse und Charaktereigenschaften waren für meinen Geschmack zu ausführlich. Auch der Vorfall bei dem Caterer konnte mich nicht begeistern. Diesem hätten ein paar Seiten mehr gutgetan genauso wie dem eigentlichen Highlight – der Hochzeit.

Trotzdem habe ich die Story gerne gelesen. Catalina entwickelt sich weiter und es gibt wieder einiges zum Schmunzeln und mitfiebern. Vor allem die Momente mit Nevadas und Catalinas Familie sind wieder köstlich und Rogans Mutter ist ein toller neuer Charakter. Ich hoffe, dass sie auch bei den künftigen Büchern der Reihe wieder eine Rolle spielt.

Wie man merkt, hat mich die Geschichte nicht durchweg begeistert, aber zum Verkürzen der Wartezeit auf Band 4 – den ich sehnsüchtig erwarte – ist sie auf jeden Fall gut geeignet.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Wer bin ich mit meinem Gesicht und meinem Herzen voller Narben?

Sieh mich an
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Die Geschichte der 16jährigen Ava hat mich im ersten Moment an „Wunder“ von Palacio erinnert und doch gibt es einen gravierenden Unterschied, denn Ava war bis vor einem Jahr ein ganz normaler gutaussehender ...

Die Geschichte der 16jährigen Ava hat mich im ersten Moment an „Wunder“ von Palacio erinnert und doch gibt es einen gravierenden Unterschied, denn Ava war bis vor einem Jahr ein ganz normaler gutaussehender Teenager, der mit seiner Familie zusammengelebt hat.

Doch dann gab es ein dramatisches Ereignis, durch welches Ava nicht nur ihr Zuhause und ihre Eltern verloren hat. Ein Großteil Ihrer Haut hat so starke Verbrennungen erlitten, dass ihr Gesicht derart entstellt ist, dass sie ihr eigenes Spiegelbild kaum erträgt.

Die Geschichte beginnt ein Jahr nach dem Unglück, als Avas Haut so weit wiederhergestellt ist, dass sie wieder zur Schule gehen kann. Für sie ist das eine fürchterliche Vorstellung. Wie soll sie mit ihrem Aussehen dort bestehen, wo es von Teenagern nur so wimmelt, die sich selbst und andere hauptsächlich über ihr Aussehen definieren?

Viele von Avas Ängsten sollen sich bewahrheiten, denn wie man sich vorstellen kann, erregt ihre Entstellung Aufsehen und sorgt für Ausgrenzung und Hänseleien. Es ist berührend zu lesen, wie die ersten Tage für sie sind. Wie sollen andere sie akzeptieren, wenn sie sich selbst kaum akzeptieren kann?

Das ganze Ausmaß ihrer Tragödie wird nach und nach in Rückblicken und Erinnerungen klar. Es wird deutlich was für ein starker Mensch Ava ist und wieviel Kraft es sie gekostet hat, ihr Leben trotz all ihrer Verluste weiterzuleben.

Das Erstaunliche ist, dass es mir viel Spaß gemacht hat, diese traurige und berührende Geschichte zu lesen, denn die Autorin schafft es vieles in einem lockeren und fast schon schwarzhumorigen Ton zu schildern, ohne dass die Geschichte dabei ins Lächerliche gezogen wird. Besonders die Dialoge mit Avas neuen Freunden haben mir oft ein Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Das Buch ist in genau dem richtigen Ton für Jugendliche geschrieben. Man liest es einfach gerne, weil es gut unterhält, berührt und weil es um ein für Teenager wichtiges Thema geht.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Zutiefst menschliche Betrachtung einer Kleinstadt

Wir gegen euch
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In Band 1 war das zentrale Thema die Vergewaltigung eines Mädchens und wie die Bewohner des kleinen Ortes Björnstadt darauf reagiert haben.
Nun geht es damit weiter, was danach geschah in Björnstadt und ...

In Band 1 war das zentrale Thema die Vergewaltigung eines Mädchens und wie die Bewohner des kleinen Ortes Björnstadt darauf reagiert haben.
Nun geht es damit weiter, was danach geschah in Björnstadt und dem Nachbarort Hed und wie sich die Rivalität zwischen zwei Eishockeymannschaften zu einem erbitterten Kampf um Geld, Macht und ums Überleben auswachsen können. Es geht um Eishockey und um die Menschen, deren Herz für diesen Sport schlägt, denn er lässt sie die eigenen Probleme und Existenzängste für die Dauer eines Matches vergessen.

Auch dieses Mal spielt Maya wieder eine Rolle und es wird deutlich, dass manche Verletzungen niemals ganz heilen werden. Man kann nur versuchen sie nicht das ganze Leben bestimmen zu lassen. Und dann ist da natürlich noch der Eishockeyspieler Benji mit dem rebellischen Auftreten und dem verletzlichen Herz. Bisher konnte er erfolgreich verheimlichen, dass er schwul ist, doch es wird schnell klar, dass das nicht mehr lange so bleiben wird und damit werden er und sein Team erneut auf einer unsportlichen Ebene angreifbar.

Fredrik Backman schaut den Menschen direkt ins Herz. Er legt Schicht für Schicht frei und bei jedem kommt das gleiche zum Vorschein, ein Herz, das für etwas schlägt, nur dass es oft ganz unterschiedliche Dinge sind. Es sind viele gute Herzen dabei, doch so manches schlägt neben Eishockey für Gewalt, Macht oder nur für sich selbst und diese machen das Leben in Björnstadt und der Nachbarstadt Hed zu einem gefährlichen Pflaster, besonders für Menschen, die angreifbar und verletzlich sind.
Und so ist Björnstadt zeitweise wie ein Pulverfass, an dem gleich mehrere Lunten brennen und der Autor zeigt schonungslos, wie gemein, hinterhältig und brutal die Menschen sein können und wie gekonnt Politiker mit diesen Stimmungen spielen und dadurch die Wahrnehmung vieler steuern.

Es geht um Freundschaft, Loyalität, Kleinbürgertum, politische Machtspielchen und so einiges mehr, was das Leben in einer Kleinstadt bestimmt, wo jeder jeden kennt und am Ende muss sich so mancher die Frage stellen „Wer bin ich und was ist mir wichtig?“.

Backman beginnt die Geschichte ruhig und lässt sie langsam Fahrt aufnehmen, bis ich mich ihrem Sog nicht mehr entziehen konnte. Die Handlung spitzt sich zu und ich bekam beim Lesen ein ganz mulmiges Gefühl, denn er spielt gekonnt mit den Gefühlen seiner Leser und seiner Figuren.

Nachdem mich Band 1 total begeistert hat, waren die Erwartungen an den Nachfolger natürlich hoch.
„Wir gegen euch“ konnte diese nicht durchgehend erfüllen und es gab ein paar Längen, wenn der Autor ausführlich die Menschen und ihr Handeln seziert. Trotzdem war es wieder ein ganz besonderesLeseerlebnis, das mich berührt und nachdenklich gestimmt hat.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Schöne und warmherzige Geschichte - typisch Sarah Morgan!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Was für eine schöne und warmherzige Geschichte! Typisch Sarah Morgan!

Es ist Tradition, dass sich alle Mitglieder der Familie McBride Zuhause in Schottland treffen, um die Weihnachtstage gemeinsam zu ...

Was für eine schöne und warmherzige Geschichte! Typisch Sarah Morgan!

Es ist Tradition, dass sich alle Mitglieder der Familie McBride Zuhause in Schottland treffen, um die Weihnachtstage gemeinsam zu verbringen. Trotz all der Freude liegt immer eine gewisse Anspannung in der Luft, denn vor über 20 Jahren gab es ein Unglück, dass das Leben aller für immer verändert und geprägt hat.
Doch das ist ein Tabuthema über das noch nie offen gesprochen wurde.

Die drei Schwestern sind so unterschiedlich, wie es nur geht. Es hat mir viel Spaß gemacht diese drei unterschiedlichen Frauen und ihr Leben kennenzulernen. Hannah ist sehr rational und eine Karrierefrau, Beth ist Mutter von zwei bezaubernden kleinen Mädchen und Posy, die sportliche, unterstützt ihre Eltern Zuhause und arbeitet als Bergführerin.

Die Männer, die im Leben der McBride-Frauen eine Rolle spielen, sind alle ein Traum, was Verständnis, Zuneigung und natürlich Optik angeht. Sie sind die perfekte Medizin für die verletzten Seelen der vier Frauen. Und ja, das hört sich genauso rosarot an, wie es sich liest. Aber zu Büchern von Sarah Morgan gehört mindestens ein toller Mann, der nicht nur das Herz der Protagonistinnen höherschlagen lässt. Hier sind es gleich vier, wenn man den Vater miteinrechnet.

Ich hatte das Buch im Urlaub dabei und diese warmherzige und schöne Geschichte war die perfekte Lektüre. Mit genau der richtigen Mischung aus Emotionen, Romantik und Humor ist sie ideal zum Abtauchen und Abschalten.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Gefühlvolle und schöne Liebesgeschichte

The Light in Us
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Wer gerne gefühlvolle und bittersüße Liebesgeschichten mit gerade der richtigen Portion Dramatik liest, den erwartet hier die ideale Lektüre zum Abschalten und Eintauchen.

Charlotte ist Geigerin und ein ...

Wer gerne gefühlvolle und bittersüße Liebesgeschichten mit gerade der richtigen Portion Dramatik liest, den erwartet hier die ideale Lektüre zum Abschalten und Eintauchen.

Charlotte ist Geigerin und ein musikalisches Ausnahmetalent, doch nach dem Tod ihres Bruders, hat sie die emotionale Verbindung zur Musik verloren. Sie fühlt nichts mehr, wenn sie spielt und hat das Gefühl nur noch Geräusche zu machen und nicht Musik. Deshalb nimmt sie sich eine musikalische Auszeit und der Job als Assistentin eines Blinden soll ihr über eine finanzielle Durststrecke hinweghelfen.

Allerdings war sie nicht auf Noah gefasst. Er ist unglaublich sexy und hat Augen wie Achate. Doch seine anziehende Optik steht in krassem Gegensatz zu seiner abweisenden und kalten Fassade. Dass er nach seinem Unfall plötzlich kein Licht, keine Farben, nie mehr den Himmel sehen kann, lässt ihn verzweifeln und macht ihn wütend.
Er will nicht akzeptieren, dass er blind ist und es immer bleiben wird. Deshalb lehnt er es ab Blindenschrift zu lernen oder einen Stock zu benutzen, denn er hat das Gefühl, dass sein altes Leben dann endgültig vorbei ist und er ist noch nicht bereit es loszulassen.

Beide haben viel verloren. Vielleicht hat Charlotte deshalb Geduld mit Noah, bei dem es bisher kein Assistent lange ausgehalten hat. Doch Charlotte ist ein liebenswerter und freundlicher Mensch und wenn sie auf ihrer Geige übt, bleibt auch Noahs Herz nicht kalt.
Immer wieder werden Musikstücke genannt, die Charlotte hingebungsvoll mit ihrer Geige spielt. Obwohl das nicht meine bevorzugte Musikrichtung ist, habe ich mir doch ein paar davon angehört und war angenehm überrascht, was zeigt, dass auch das Lesen von Liebesromanen bilden kann 

Dies ist mein drittes Buch der Autorin und zum dritten Mal ist relativ klar, wie die Handlung sich entwickeln wird und trotzdem konnte ich das Buch wieder kaum aus der Hand legen. Emma Scott schafft es, die Gefühle ihrer Personen spürbar zu machen, wobei für mich Noahs Zorn greifbarer war als Charlottes Verlust.
Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen und trotz der Schwermut der beiden liest sie sich mit einer gewissen Leichtigkeit.

Als Fortsetzung gibt es die Novella „You are my Light“ als eBook, das ich auf jeden Fall lesen werde, wenn ich mal wieder Lust auf ein Buch von Emma Scott habe.