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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2022

Spannender Pageturner

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Als die Detectives Hunter und Garcia zu einem neuen Tatort gerufen werden, finden Sie in Bild unvorstellbaren Grauens vor. Eine junge Frau wurde grausam gefoltert und getötet. Es bleibt nicht bei dieser ...

Als die Detectives Hunter und Garcia zu einem neuen Tatort gerufen werden, finden Sie in Bild unvorstellbaren Grauens vor. Eine junge Frau wurde grausam gefoltert und getötet. Es bleibt nicht bei dieser einen Tat und schnell stellen die Detectives der LAPD Ultra Violent Crimes Unit fest, dass sie es mit einem extrem gut strukturierten und systematisch vorgehenden Serienkiller zu tun haben. Er nennt sich selber „Mentor“, versetzt seine Opfer durch Textnachrichten in panische Angst, fügt ihnen grausame Schmerzen zu und quält nach der Tat seine Opfer durch das Zusenden eines Videos seiner Tat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Der inzwischen 12. Fall für das Ermittlerduo – der erste, den ich gelesen habe – ist Dank klug gesetzter Cliffhanger und einem stetig ansteigenden Spannungsbogen unfassbar spannend. Während die Morde uns in die dunkelsten und tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führen, erleben wir zwei äußerst sympathische, mitfühlend agierende Ermittler. Besonders Robert Hunter sticht hier durch seine Klugheit und Empathie hervor. Auch die Hintergründe der Taten, die im ersten Moment vollkommen sinnlos erscheinen, haben mich sehr berührt und sogar ein gewisses Maß an Verständnis und Mitgefühl für den Mentor bei mir ausgelöst. Und nicht zuletzt regt dieser Thriller zum Nachdenken über unseres eigenes Handeln im Umgang mit anderen an.

Mein Fazit: ein harter Thriller mit einem grandiosen Ermittlerteam. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Bizarre Verbrechen in Brasilien und eine unorthodoxe Ermittlerin

Tot ist sie dein
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Verônica Torres ist die Assistentin des Polizeichefs von Sao Paulo und teilt das Schicksal vieler Frauen in Brasilien. Sie ist unsichtbar, wird oft nicht wahr und auch nicht ernst genommen. Als sich eine ...

Verônica Torres ist die Assistentin des Polizeichefs von Sao Paulo und teilt das Schicksal vieler Frauen in Brasilien. Sie ist unsichtbar, wird oft nicht wahr und auch nicht ernst genommen. Als sich eine verzweifelte Frau, die von einer Internetbekanntschaft um ihr gesamtes Hab und Gut gebracht wurde, nach dem vergeblichen Versuch, ein Verbrechen anzuzeigen, im Polizeikommissariat aus dem Fenster stürzt, ist für Verô eines klar: sie wird ermitteln, auf eigene Faust, auch wenn sie denn Fall eigentlich nur schnell als Selbstmord zu den Akten legen sollte. Gleichzeitig wird sie auf den Fall eines sadistischen Frauenmörders aufmerksam. Verô beginnt zu ermitteln und riskiert dabei nicht nur ihr eigenes Leben.

Brasilien ist ein echtes Macholand. Männer haben das Sagen, Frauen haben es immer noch sehr schwer. Da kommt eine unkonventionelle Heldin wie Verô genau richtig. Sie ist gewieft, frech, nimmt es mit der Treue nicht so genau, neben dem Beruf auch noch Mutter zweier Kinder, die bei all dem zu kurz kommen. Die grausamen Verbrechen, mit denen es die Polizistin zu tun hat, sind bizarr, makaber und äußerst grausam. Das ist definitiv nichts für schwache Nerven. Dass dabei einiges nicht so glaubwürdig erscheint, allen voran die toughe Ermittlerin, tut der Spannung keinen Abbruch.

Mein Fazit: Ein bizarrer, makabrer Thriller mit Schwächen. Dennoch lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Spannung mit Tiefgang

Sturmrot
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Olof Hagström kommt nach 23 Jahren geschäftlich in seine Heimat. Einem Gefühl folgend betritt er sein Elternhaus und findet die Leiche seines Vaters in der Dusche. Sein erster Impuls ist Flucht, denn er ...

Olof Hagström kommt nach 23 Jahren geschäftlich in seine Heimat. Einem Gefühl folgend betritt er sein Elternhaus und findet die Leiche seines Vaters in der Dusche. Sein erster Impuls ist Flucht, denn er selber wurde als 14-Jähriger wegen Mordes verhaftet. Sein Leben ist seitdem ein Scherbenhaufen. Eira Sjödin ist Polizistin und wie Olof in ihre Heimat in den Norden Schwedens zurückgekehrt. Bei den Ermittlungen zum Fall des ermordeten Vaters wird ihr schnell klar, dass auch der Mord, für den Olof büßen musste, einige Ungereimtheiten in sich birgt und ihre Familie mehr damit zu tun hat, als ihr lieb ist.

Skandinavische Krimis sind seit Jahren Bestseller, ich selber habe bisher eher wenige gelesen. Sturmrot konnte mich vollkommen überzeugen. Die Geschichte entwickelt sich eher ruhig und langsam, dafür wird der Schwerpunkt auf die handelnden Personen, allen voran Ermittlerin Eira gelegt. Sie kämpft einerseits mit den Schatten der Vergangenheit, versucht zu verstehen, was in ihrer Kindheit um sie herum geschehen ist, und muss sich gleichzeitig um ihre an Demenz erkrankte Mutter kümmern. Das bringt viel Tiefgang mit sich. Auch das Thema des Krimis an sich hat es in sich und bietet einige vorher nicht so absehbare Verwicklungen. Von der Spannung und dem Tempo her ist sicher Luft nach oben, ein gelungener Auftakt für eine neue Krimiserie um eine sympathische Polizistin.

Mein Fazit: Ein spannender Krimi mit Tiefgang. Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Wenn einen die Vergangenheit nicht loslässt

Elternhaus
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Eine leerstehende Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Zwei Menschen, die magisch von dieser Villa angezogen werden. Da ist Yvette Winkler, die mit ihrem Mann Bernhard und den 4 Kindern aus Österreich ...

Eine leerstehende Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Zwei Menschen, die magisch von dieser Villa angezogen werden. Da ist Yvette Winkler, die mit ihrem Mann Bernhard und den 4 Kindern aus Österreich nach Hamburg kommt und sich in der Villa mit dem herrlichen Garten und dem Badehaus den Traum vom perfektem Familienleben erfüllen will, auch in der Hoffnung, dass ihre nicht mehr ganz intakte Ehe einen neuen Schub bekommt. Und da ist der Barpianist und Klavierlehrer Tobias Hansen, der sich schnell mit Familie Winkler anfreundet, als Klavierlehrer der Kinder unentbehrlich wird. Doch es lauert etwas Böses in dem Haus – und in Tobias Hansen. In kurzer Zeit zerbricht die scheinbare Idylle und es zeigt sich, dass hinter der Fassade scheinbar heiler Familien das Grauen hausen kann.

Elternhaus ist ein fesselnder Thriller, der seine Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Ruhig und harmonisch der Beginn, nimmt der Thriller langsam an Fahrt auf und steuert unaufhaltsam in Richtung Katastrophe. Das ist spannend, auch wenn man schon relativ früh ahnen kann, um was es hier tatsächlich geht. Die Personen sind allesamt authentisch beschrieben und charakterisiert, wenn auch keiner wirklich ein Sympathieträger ist. Die Atmosphäre ist durchweg düster und unheimlich, man kann die unheimliche Anziehungskraft des Hauses förmlich spüren. Die immer wieder eingestreuten Rückblicke, Erklärungen für die verletzten Seelen der handelnden Personen, heizen die Spannung noch an.

Mein Fazit: fesselnder atmosphärisch dichter Psychothriller mit Gänsehautfaktor. Absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Gefährliche Geheimnisse

Als das Böse kam
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Eine Blockhütte irgendwo im „Nordland“. Hier leben die 16-jährige Juno, ihr kleiner Bruder Boy und ihre Eltern. Ein einfaches Leben, ohne technische Errungenschaften, voller Fischfang, Kuchenbacken und ...

Eine Blockhütte irgendwo im „Nordland“. Hier leben die 16-jährige Juno, ihr kleiner Bruder Boy und ihre Eltern. Ein einfaches Leben, ohne technische Errungenschaften, voller Fischfang, Kuchenbacken und der sonntäglichen Familienspielezeit. Die Familie lebt alleine auf der Insel und niemand darf wissen, dass die Kinder hier sind. Denn die Eltern haben sich versteckt und auf der anderen Uferseite lauern die „Fremdlinge“ und bedrohen das Leben der Familie. Die pubertierende Juno sehnt sich nach Freiheit und will die Welt sehen. Und mit der Zeit wird ihr klar, dass nicht alles so ist, wie ihre Eltern sagen. Und das Böse bekommt auf einmal ein ganz anderes Gesicht.

Aus der Sicht des Mädchens Juno erzählt Ivar Leon Menger in seinem Debütroman einen äußerst spannenden Thriller. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend, man kann sich das Leben auf der Insel, die Angst der Kinder sehr gut vorstellen. Die Zerrissenheit Junos, als ihr klar wird, dass nichts so ist, wie es scheint, ist vollkommen nachvollziehbar. Das liegt auch an der Tatsache, dass die Sprache des Buches wirklich zu einem jungen Mädchen passt, das außer der eigenen Familie keine sozialen Kontakte hat. Die Charaktere sind nicht immer durchschaubar und an manchen Stellen sind die Aktionen nicht ganz logisch. Das tut der Spannung und dem mitreißenden Schreibstil aber keinen Abbruch. Ich bin schon auf den nächsten Thriller gespannt, der nächstes Jahr erscheinen wird.

Mein Fazit: Ein spannender und packender Thriller mit Gänsehautfaktor. Lesenswert.

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