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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.08.2022
  • ISBN: 9783644010451
Frank Goldammer

Bruch

Ein dunkler Ort
Spannend, beklemmend, einzigartig – der Bestsellerautor Frank Goldammer schreibt eine Ermittlerfigur, die es im deutschen Krimi so noch nicht gab.
Ein Stadtteil am Rande Dresdens ist in Aufruhr: Ein zwölfjähriges Mädchen ist spurlos verschwunden. Felix Bruch wird mit der neuen Ermittlerin Nicole Schauer auf diesen Fall angesetzt. Schauer merkt schnell, dass Bruch ein Einzelgänger ist, kein Wunder, denn er legt scheinbar keinen Wert darauf, von anderen gemocht zu werden. Schauer plant eh schon wieder ihre Versetzung, sie versucht, nicht gekränkt zu sein. Die Ermittlungen laufen schleppend an. Ihre einzige Spur: Vor zwei Jahren verschwand bereits ein Mädchen aus derselben Nachbarschaft – und kehrte nach zwei Wochen nahezu unversehrt zurück. Bis heute weiß niemand, was damals geschah, und das Kind schweigt weiterhin.
Zunehmend irritiert sie Bruchs Verhalten, er ist wortkarg, empathielos, unzuverlässig. Er verfolgt Spuren, die nur für ihn Sinn ergeben. Sie erfährt, dass Bruch den Unfalltod seines Kollegen zu verkraften hat, aber sie vermutet, dass hinter seinem eigentümlichen Verhalten noch etwas anderes steckt als Schock und Trauer. Sie beobachtet, wie er Tabletten nimmt, und erlebt, was geschieht, wenn er das nicht tut. Bruch lebt zwischen den Extremen.
Jugendliche aus der Gegend scheinen mehr über Celinas Verschwinden zu wissen, nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass ein alter, verfallener Dreiseitenhof in der Nähe des Wohnortes eine Rolle spielt. Doch den Ermittlern fehlt weiter eine heiße Spur – und Schauer muss sich auf Bruchs ungewöhnliche Ermittlungsmethoden einlassen. Bruch bringt sie an ihre Grenzen, und zunehmend wird deutlich, was mit ihm passiert …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2023

Ein polarisierendes Ermittlerduo in Dresden

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Hauptkommissar Felix Bruch hat erst vor kurzem seinen Kollegen bei einem Unfall verloren, an seiner statt bekommt er Nicole Schauer aus Hamburg als neue Partnerin zugeteilt. Gleich der erste Fall für dieses ...

Hauptkommissar Felix Bruch hat erst vor kurzem seinen Kollegen bei einem Unfall verloren, an seiner statt bekommt er Nicole Schauer aus Hamburg als neue Partnerin zugeteilt. Gleich der erste Fall für dieses Team ist brenzlig, eine Zwölfjährige wird vermisst. Ähnliches ist bereits zwei Jahre zuvor passiert: ein Mädchen aus derselben Siedlung ist spurlos verschwunden, nach ihrem Auftauchen vierzehn Tage später erzählt sie aber keiner Menschenseele, was geschehen ist. Mit Bruch und Schauer ermittelt ein extrem ungewöhnliches Duo.

Frank Goldammer erzählt diesen Kriminalroman im klassischen Präteritum aus neutraler Sicht eines Dritten. Damit trifft er meine weitaus bevorzugte Variante eines Buches, zudem kann er durch seinen fesselnden Schreibstil sofort punkten. Auch wenn sich die Geschichte sehr lange mehr oder weniger im Kreis dreht, dieselben Leute befragt, bestimmte Häuser zum wiederholten Male durchsucht werden, so herrscht stets Kurzweil und Spannung. Denn hier sind es vor allem Nicole Bruch und Felix Schauer, die im Mittelpunkt stehen und ebenso interessant sind wie die Krimihandlung selbst. Goldammer hat für diese Reihe zwei phantastische Figuren erschaffen, für die es bestimmt, wenn nicht in Dresden, dann anderswo, Vorbilder gibt, auch wenn man das kaum für möglich hält. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, denn Nicole und Felix wirken absolut authentisch, selbst wenn sie sich oft nicht an bestehende Konventionen halten. Während Bruch mit psychischen Problemen kämpft, die mit der Vergangenheit zu tun haben, ringt Schauer mit Aggressionen. Wie nebenbei werden Fragen gestellt und Schlüsse gezogen, die Auflösung lässt keine Fragen offen, der Hintergrund der beiden Hauptkommissare dafür umso mehr.

Frank Goldammer präsentiert den Beginn einer Krimireihe, welche sich hervorragend von allen anderen abhebt und einen großen Wiedererkennungswert hat – auch die Titelbilder sind in ihrer Schlichtheit ansprechend und spiegeln die Zusammengehörigkeit der Bände sofort wider. Ich empfehle dieses polarisierende Duo sehr gerne weiter und freue mich auf „In eisigen Nächten“.

Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein Krimi, so wie er sein soll!

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Der in sich gekehrte Ermittler Felix Bruch und sein neue Kollegin, die schnell aufbrausende Nicole Schauer, müssen sich nicht nur an einander gewöhnen, sondern sich auch auf die komplizierte Suche nach ...

Der in sich gekehrte Ermittler Felix Bruch und sein neue Kollegin, die schnell aufbrausende Nicole Schauer, müssen sich nicht nur an einander gewöhnen, sondern sich auch auf die komplizierte Suche nach einem verschwundenen Mädchen machen.
Ihre beste Freundin, die ebenfalls vor 2 Jahren für kurze Zeit verschwunden war, kann oder will nicht weiterhelfen. Viele Verdächtige, eine schwieriges Umfeld und private Probleme erschweren die Aufklärung des Falls.

Es ist mein erstes Buch von dem deutschen Autor Frank Goldammer und auf keinen Fall mein Letztes.
Es ist ein klassischer Krimi im besten Sinne. Gut erdachte Hauptprotagonisten, die viele Probleme mit sich herumschleppen, diese ploppen auch immer wieder, in der mehr als schwierigen Zusammenarbeit zwischen Bruch und Schauer, auf. Das macht das Buch aber auf eine sehr kurzweilige Art interessant. Die Story ist gut und entspannt erzählt. Man kann miträtseln, was, wie, wem passiert ist und die Idee, dass die beste Freundin des vermissten Mädchens ebenfalls vor 2 Jahren für kurze Zeit verschwunden war, ist pfiffig, finde ich. Richtig guter Lesestoff, mit Wendungen, Verdächtigen, sympathischen und weniger freundlichen Figuren, spannend, aber auch mit Tiefgang, was die persönliche Geschichten von Bruch und Schauer angeht. Für mich genau die richtige Mischung, die so eine klassischer Krimi haben sollte. Von Anfang bis Ende kommt nie Langeweile auf und ich habe die Arbeit und das Zusammenspiel der beiden Ermittler mit Spannung und Interesse verfolgt.
Eine klare Empfehlung von mir..

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Eher ein Thriller, denn ein Kriminalroman

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Alleine schon der Vorname von Bruch - Felix - mutet einem im Verlauf der Kriminalromans "Ein dunkler Ort" eher wie eine bittere Ironie an. Felix - Der Glückliche - passt nicht so wirklich zur ...

Alleine schon der Vorname von Bruch - Felix - mutet einem im Verlauf der Kriminalromans "Ein dunkler Ort" eher wie eine bittere Ironie an. Felix - Der Glückliche - passt nicht so wirklich zur verschrobenen Person von Bruch. Auch seine Kollegin, Nicole Schauer, hat ein ziemliches Päckchen mit sich herumzutragen, wenn sie in die Kommission nach Dresden versetzt wird. Als Partnerin von Felix Bruch. Eine Kindesentführung, oder eher ein verschwundenes Kind, will wiedergefunden werden. Während der Ermittlungen der Beiden tauchen eine Menge Ungereimtheiten in dem Ort Goppeln auf, welcher in der Nähe von Dresden liegt. Der Dunkle Ort ist ein verlassener LPG Großbauernhof, der eigentlich schon teilweise verfallen ist. Die Suche nach dem kleinen Mädchen gestaltet sich als schwierig - nicht nur, weil die Leute in Goppeln mauern, sondern auch weil die beiden Ermittler alles andere als ein eingespieltes Tandem sind. Ja Schauer den Felix belauert und herausfinden will, warum Felix Bruch so ist wie er ist. An manchen Stellen im Kriminalroman geht es nicht zu wie bei Stephan und Harry in Derrick sondern eher ein Belauern um, was macht wer als nächstes. Das hat meiner Meinung aber der Handlung nicht wirklich geschadet. Sondern diese blieb trotzdem spannend, so spannend, das man eigentlich eher von einem Thriller ausgehen kann, anstelle eines Kriminalromans. Ich bin gespannt ob es eine Fortsetzung gibt.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Ein außergewöhnliches Ermittlerduo

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Der Autor hat mit seiner neuen Reihe ein Duo geschaffen, das so außergewöhnlich ist, das man denkt, wie krank ist das denn bitte, sowas arbeitet bei der Polizei ?
Felix Bruch ein Eigenbrötler, der mit ...

Der Autor hat mit seiner neuen Reihe ein Duo geschaffen, das so außergewöhnlich ist, das man denkt, wie krank ist das denn bitte, sowas arbeitet bei der Polizei ?
Felix Bruch ein Eigenbrötler, der mit Worten sehr sparsam umgeht und seine Zuverlässigkeit...gleich null.
Nicole Schauer hat ihre Gefühle nicht immer im Griff und neigt zu Gewaltausbrüchen.
Zusammen werden sie ins kalte Wasser gestossen und müssen ihren ersten gemeinsamen Fall lösen.
Vermisst wird die zwölfjährige Celine.
Für mich war es ein spannender Reihenauftakt, der an einem schaurigen düsteren Ort spielt, wo sich Fuchs und Hase... Gute Nacht sagen. So manches Mal, musste ich mich zusammen reißen, echt spukig. Die Dorfbewohner eine eingeschworene Gemeinde, machen es Neuankömmlinge nicht leicht.
Ein richtig guter Krimi, mit außergewöhnlichen Charaktere, die unschöne Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit bewältigen müssen.
Ein Schreibstil war flüssig und das Cover passt genial zu der düsteren Story. Ich möchte gerne mehr von Bruch und Schauer lesen und vielleicht wird noch das ein oder andere Geheimnis gelüftet.
Eine dicke Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Dunkle Orte in einem komplexen Psychospiel

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Als ihrem Versetzungsantrag nach Dresden stattgegeben wird, will Hauptkommissarin Nicole Schauer am liebsten gleich wieder weg: Ihr neuer Kollege Felix Bruch wirkt desinteressiert und abwesend, die anderen ...

Als ihrem Versetzungsantrag nach Dresden stattgegeben wird, will Hauptkommissarin Nicole Schauer am liebsten gleich wieder weg: Ihr neuer Kollege Felix Bruch wirkt desinteressiert und abwesend, die anderen halten sie für einen Besser-Wessi und der neue Fall um ein verschwundenes Mädchen, den sie gleich aufs Auge gedrückt bekommt, hat es in sich. Zudem ist sie nach überstandener Krebserkrankung und neuem Status als Single mit sich und der Welt längst nicht im Reinen. Gut, dass sie gleich um Rückversetzung gebeten hat!

Ein sonderbares Ermittler-Pärchen, das uns da präsentiert wird. Beide bei Weitem keine reinen Sympathieträger und mit äußerst zweifelhaften Ermittlungsmethoden. Die scheinbar einzige Gemeinsamkeit, die einem gleich ins Auge fällt, ist beider psychische Angeschlagenheit, die zwar jeweils andere Ursachen hat und sich auch völlig unterschiedlich auswirkt, die aber zeigt, wie verletzt und verletzlich sie sind. Das Zusammenraufen geht denn auch sehr schleppend voran und als Leser ist man skeptisch, was den Erfolg betrifft, sowohl den der Annäherung als auch den der Ermittlung.

Der Fall selbst erweist sich nach anfänglich scheinender Routinearbeit als zunehmend komplexes Konstrukt mit Ursprüngen in der Vergangenheit. Die Betroffenen, ob Zeugen, Opfer oder Verdächtige, geben wenig Hilfreiches preis und haben alle etwas zu verbergen. Bruch und Schauer sind in ihrer Arbeit so unterschiedlich wie in ihrem Wesen, sie voranpreschend und emotional, geradlinig und Fragen stellend, er in sich gekehrt und beobachtend, mitunter komplett emotionslos. Wo Schauer aggressiv wird, ist Bruch desinteressiert, wo Schauer losläuft, bleibt er stehen und lässt alles erst einmal auf sich wirken. Und dennoch ist ihnen gemein, dass sie sich in den Fall reinhängen und ihn um jeden Preis lösen wollen. Beiden ist es auch ein persönliches Anliegen, dessen Ursache sich nach und nach offenbart.

Dank des unglaublich eingängigen Schreibstils, der tiefsinnigen Charakterisierung seiner Figuren und einem packenden Fall, der sich als komplexer erweist als gedacht, gelingt es dem Autor, den Leser sofort zu fesseln. Geschickt erzählt er die Geschichte in teilweise abrupten Perspektivwechseln, wobei man äußerst tiefe Einblicke in das Seelenleben der beiden Protagonisten erhält und ihr Verhalten nachvollziehen kann. Sie nehmen sich, ihre Umgebung und ihre Mitmenschen sehr unterschiedlich wahr und kommentieren das Handeln des anderen in Gedanken, Schauer zynisch, Bruch genervt. Nur schwer kommt ein Dialog in Gange, und Schauers misstrauisches Wesen zweifelt zudem an Bruchs Zuverlässigkeit. Unter diesen Umständen kann von einem Zusammenraufen auch erst einmal nicht die Rede sein, beide sind Einzelgänger und lassen sich schwer auf andere Menschen ein. Dennoch findet schließlich und unbegreiflicherweise eine leise Annäherung statt, mehr als einmal reagiert Bruch Schauer zuliebe, antwortet auf ihre Fragen, hilft ihr, wenn sie Angst hat. Und Schauer kommt nach und nach dahinter, was mit Bruch los ist, hinterfragt seine Gedankengänge und wägt sie ab und reagiert dabei durchaus einfühlsam. Zudem decken sich beide gegenüber ihrem Vorgesetzten, setzen sich als Team also über die Vorschriften und erkennen die Lösungsansätze des anderen an. Der Fall gerät bei aller Problematik nie in den Hintergrund, sondern steigert sich in der Spannung bis zum finalen Showdown.

Fazit: Sehr gelungener Einstieg in die neue Krimireihe, deren dunkle Orte in der Umgebung, aber mehr noch in der Psyche der beiden Protagonisten zu finden sind. Ich sehe gerade in den Beschreibungen der Charaktere die große Stärke, auch die anderen Figuren sind vielschichtig und komplex, und gerade die Zerrissenheit und Versehrtheit von Bruch und Schauer und ihr Zusammenspiel sind spannend und mitunter auch rührend. Zusammen mit dem verschachtelten Fall, in dem nichts ist wie es scheint, ergibt das eine perfekte Mischung und einen fesselnden Psycho-Krimi.

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