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Veröffentlicht am 16.10.2022

Rezension: "Lovely Hearts" von Polly Harper

Lovely Hearts. Nur ein Lächeln von dir
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Autor/in: Polly Harper
Titel: Lovely Hearts: Nur ein Lächeln von dir
Reihe/Band: Goodville Love, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Juli 2022
ISBN: 978-3-328-10695-1

Transparenz
Diese ...

Autor/in: Polly Harper
Titel: Lovely Hearts: Nur ein Lächeln von dir
Reihe/Band: Goodville Love, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Juli 2022
ISBN: 978-3-328-10695-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Nur ein Lächeln von ihm bringt sie um den Verstand
Die Weltenbummlerin May liebt es, frei und unabhängig zu sein. Doch dann stirbt ihre Schwester, und nichts ist mehr wie zuvor: May soll plötzlich die Vormundschaft für ihre beiden kleinen Nichten übernehmen. Als sie in Colorado ankommt, nimmt sie die Idylle der Kleinstadt Goodville kaum wahr, denn von den Bewohnern schlagen ihr Ablehnung und Misstrauen entgegen. Ihre Nichten schließt sie jedoch schnell ins Herz, auch wenn Cathy und Lilly sich ihr nur langsam öffnen. Es schmerzt May zu sehen, wie vertraut die beiden dagegen mit Cole, einem guten Freund der Familie, umgehen. Cole möchte unbedingt selbst für die Mädchen sorgen und ihm scheint jedes Mittel recht, um sein Ziel zu erreichen – während es May immer schwerer fällt, gegen seinen Charme und die spürbare Anziehungskraft zwischen ihnen anzukämpfen …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover hat in seiner Darstellung einen holzähnlichen Untergrund, in dessen Mitte ein großes Herz herausgefräst worden ist. In dessen Mitte ist der Titel der Geschichte in gelber Farbe platziert worden, während an der rechten oberen und der linken unteren Ecke zwei Polaroid-Fotos abgebildet sind. Das erste Bild zeigt wunderschöne Natur und auf dem zweiten Bild ist ein verliebt dreinschauendes Pärchen fotografiert. Ansonsten ist das Cover rings herum mit bunten Blumen und dem ein oder anderen gelben Schmetterling verziert worden. Es macht einen freundlichen und fröhlichen, zugleich verspielten und romantischen Eindruck und lässt auf eine schöne Geschichte hoffen.
Der Titel „Lovely Hearts“ bedeutet im Deutschen so viel wie „liebende Herzen“, was man in Kombination mit dem Klappentext nicht nur auf die Liebe zwischen zwei Lebensgefährten oder Eheleuten beziehen kann, sondern ganz besonders in dieser Geschichte auch auf die Familie, wie es scheint. In Zusammenhang mit dem Untertitel „Nur ein Lächeln von dir“ rechnete ich mit einer Geschichte über Zusammenhalt, große intensive Gefühle und außerdem ein schönes Kleinstadt-Setting, denn mit dem Dilogie-Titel „Goodville Love“ wurde zugleich auch das Setting beschrieben.

Charaktere
Violet May, von allen eigentlich nur May genannt, bleibt nie lange an ein und demselben Ort, kommt viel herum und ist damit eine absolute Weltenbummlerin. Sie scheint eine Einzelgängerin zu sein und ihrer Familie aus unerklärlichem Grund aus dem Weg zu gehen. Niemand weiß, dass sie sich nur aus Liebe zu ihrer großen Schwester jahrelang ferngehalten hat, bis es nun zu spät ist und sich die beiden nie wiedersehen werden. Nun muss May sich um ihre beiden Nichten Cathy und Lilly kümmern, obwohl sie sich gar nicht wirklich kennen. Aber May ist intelligent, hat vielseitige Talente von ihren Reisen gelernt und versucht mit ihrer herzensguten Art und ihrer kreativen Adern den Mädchen das Leben wieder etwas ‚bunter‘ zu gestalten. Gemeinsam bleiben sie stark, auch wenn May in ihrem eigenen Leben, dass nur sie selbst betrifft, gerne dazu neigt Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Cole Baxter ist Bauunternehmer und führt gemeinsam mit einem guten Freund seine eigene Baufirma. Er war der beste Freund von Rose und Julian, weshalb die beiden nun elternlosen Mädchen für ihn sowas wie seine eigenen Kinder sind. Insgesamt hat Cole selbst unglaublich nette Eltern und einen Bruder, womit er ein ziemlicher Familienmensch zu sein scheint. Mit Hilfe seiner Anwältin setzt er alles daran, um das Sorgerecht für Cathy und Lilly zu bekommen, da er May nicht über den Weg traut. Und dafür ist ihm jedes Mittel und auch jeder Trick irgendwie recht. Eigentlich ist Cole ein sympathischer und hilfsbereiter Mensch, doch ich muss gestehen, dass ich mit ihm, gerade aufgrund seiner ergriffenen Maßnahmen und seines kontrastreichen Verhaltens, sehr lange mit mir zu kämpfen hatte, ob ich ihn nun leiden kann oder nicht.

Schreibstil und Handlung
Die Geschichte in „Lovely Hearts“ ist durchgehend in der dritten Person, jedoch aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten May und Cole geschrieben. Zum einen erhält man so sehr gut allgemein Informationen zu den Gegebenheiten und allem was so passiert ist, zum anderen erlangt man aber auch zugleich einen intensiven Eindruck beider Charaktere und ihrer Gedanken und Gefühle. Insgesamt war der Schreibstil von Autorin Polly Harper äußerst angenehm, locker und leicht, unglaublich flüssig zu lesen, sodass ich geradezu in der Handlung versunken bin. Die Kombination aus Erzählperspektive und Schreibstil hat auf jeden Fall ab der ersten Seite dafür gesorgt, dass mich die Story gepackt hat, ich sie nicht mehr aus der Hand legen wollte, und ich regelrecht ans Buch gefesselt gewesen bin. Besonders gut gefallen haben mir unter anderem die bildhaften Szenenbeschreibungen und insgesamt die Gefühlsübermittlung der verschiedensten situationsabhängigen Emotionen. Die unterschiedlichsten Gefühlsregungen sind auf mich eingeprasselt. Viele habe ich sogar am eigenen Leib gespürt, was mich noch tiefer in die Geschichte gerissen und mich hat mitfiebern lassen. Ich bin begeistert über dieses Meer der Gefühle und kann definitiv sagen, dass dieses Buch nicht das letzte gewesen sein wird, welches ich von Polly Harper lesen werde.
Inhaltlich hat sich mit ein wundervolles Kleinstadt-Setting voller gemeinschaftlichem Zusammenhalt geboten, der meistens positiv, allerdings auch stellenweise negativ, gewesen ist. Die Protagonisten May und Cole, die weiteren Familienmitglieder der beiden und auch alle anderen Nebencharaktere waren mit so viel Individualität und Liebe ausgestaltet, dass ich insgesamt ziemlich begeistert gewesen bin. Mit dem Trauma der beiden kleinen Mädchen Cathy und Lilly ist ein ziemlich schwerwiegendes Thema auf den Tisch gebracht worden, dass meiner Meinung nach gar nicht so einfach zu bearbeiten ist. In „Lovely Hearts“ fand ich den Umgang mit der allgemeinen Situation, dem emotionalen Verlust und auch den Bereich des ‚Weitermachens‘ äußerst gut und realistisch dargestellt. Jeder geht mit solch einem tiefgreifenden Verlust anders um, weshalb man sich auf jede Person dementsprechend auch einzeln einstellen muss, was hier wirklich gelungen ist. May hat in meinen Augen ihr wirklich Bestes gegeben und die Situation, trotz der zunächst offensichtlichen und verständlichen Befremdlichkeit, gemeistert. Im Gegensatz zu ihr hatte ich mit Protagonist Cole so meine Probleme, wie ich bereits etwas weiter oben angedeutet habe. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass er des rationalen Denkens absolut nicht mehr mächtig gewesen ist. Er hat banale Ausraster, glaubt lieber den übertriebenen Schilderungen einer Achtjährigen und greift äußerst extrem in Mays Leben mit den beiden Mädchen ein, womit er eindeutig immer und immer wieder Grenzen überschreitet, da er auch einfach zu stur zu sein scheint, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen aufgrund von Vorurteilen gegenüber May, die er sich selbst eingeredet hat. All dies hat nicht unbedingt den besten Eindruck von ihm hinterlassen und auch die daraus entstandene Liebe zwischen ihm und May fand ich nicht ganz glaubwürdig, aber das war mir im Vergleich zum ganzen Rest nach einiger Abwägung nur noch ein kleiner Dorn im Auge, denn im Großen und Ganzen bekommt man mit „Lovely Hearts“ eine wundervolle Geschichte geboten, die stellenweise wirklich zu Tränen rührt und einen so schnell nicht mehr loslässt.

Fazit
Eine wundervolle und überaus emotionale Geschichte, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Einzig Protagonist Cole war mir stellenweise ein wenig zu extrem in seinem Verhalten, aber ansonsten habe ich die Story absolut geliebt und die Charaktere in mein Herz geschlossen! ♥

Bewertung: 4,5 / von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Rezension: "The Way I break" von Nena Tramountani

The Way I Break
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Autor/in: Nena Tramountani
Titel: The Way I break
Reihe/Band: Hungry Hearts, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Juni 2022
ISBN: 978-3-328-10840-5

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Nena Tramountani
Titel: The Way I break
Reihe/Band: Hungry Hearts, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Juni 2022
ISBN: 978-3-328-10840-5

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Victoria & Julian
Nie wieder möchte sie als Gourmetköchin arbeiten. Kann er ihre Leidenschaft neu entfachen?
Trotz ihrer erfolgreichen Karriere als junge Starköchin will Victoria nur noch weit weg von London – und von ihrem manipulativen Freund. Kurzerhand flieht sie in die idyllische Hafenstadt Goldbridge, wo ihre Mutter einst im Sternerestaurant Prisma arbeitete. Victoria will endlich verstehen, warum ihre Mum sie für diesen Ort und ihre Karriere verließ, und nimmt dort unerkannt einen Kellnerjob an. Doch in dem Versuch, ihre Sorgen in Alkohol zu ertränken, gibt sie einem attraktiven Fremden zu viel Intimes über sich preis – ohne zu ahnen, dass Julian einer der Söhne der Restaurantinhaber ist. Und er besitzt die Frechheit, Victoria einen Vorschlag zu machen: Er behält das Geheimnis ihrer wahren Identität für sich – wenn sie ihm Nachhilfe beim Kochen gibt. Victoria kann sich nicht erklären, warum dieser unverschämte Deal eine Flamme in ihrem Herzen entzündet …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover setzt sich aus einem beigefarbenen Untergrund mit dezent darauf gemalten rosa- und orangefarbenen Blumen und Sträuchern zusammen. Die Darstellung wirkt zart, ist unglaublich hübsch und gibt zugleich keinerlei Anhaltspunkte für den Inhalt der Geschichte. Der Titel ist in einem glitzernden Grün mit herausgeprägten Buchstaben in vier Zeilen linksbündig platziert worden und bringt die komplette Front regelrecht zum Strahlen.
Der Titel selbst bringt eine recht düstere Stimmung mit sich. „The Way I break“ könnte beispielsweise so viel bedeuten wie „Wie ich zerbrach“ oder „Wie ich gebrochen wurde“ und hinterlässt einen äußerst emotionalen und bedrückenden Eindruck. Ich machte mich auf eine tiefgründige und zugleich beängstigende Geschichte gefasst, was zugleich ein unglaublich starker Kontrast zu dem fröhlichen geblümten Cover darstellte. Mit dem Reihentitel „Hungry Hearts“ wird nicht nur auf die inhaltliche Einordnung in die Kochszene hingewiesen, sondern greift zugleich das Restaurant-Setting des im Klappentext bereits genannten ‚Prisma‘ wieder auf.

Charaktere
Victoria Fitzroy ist Anfang 20, Starköchin und auf der Flucht. Sie liebt das Kochen über alles, doch momentan bleibt ihr keine andere Wahl als ihre größte Leidenschaft aufzugeben. Nachdem ihre Mutter die Familie bereits früh für ihre Karriere verlassen hat, der Vater danach mit einem Kind vollkommen überfordert gewesen ist und nun auch noch eine erdrückende Beziehung ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, braucht Vicky einen Neuanfang. Tag für Tag stand sie unter immensem Druck ohne Freunde oder den Rückhalt ihrer Familie. In ihrem neuen Alltag kennt ihr Umfeld sie nur als ‚Tori‘ und sie lebt in extremen Gegensätzen zu ihrem bisherigen Leben, auch wenn ihr das nicht besonders hilft, ihre Ängste abzulegen oder gar sich selbst wieder zu vertrauen.
Julian Bithersea hat zwei Brüder, großartige Eltern und gemeinsam führt die Familie das ‚Prisma‘ in Goldbridge. Während seine Mutter Köchin ist, sein Vater Souschef und auch sein Bruder Adrian seinen Teil Restaurantalltag beitragen kann, ist Julian eine absolute Katastrophe in der Küche. Er ist immer umsichtig und rücksichtsvoll gegenüber seinen Mitmenschen, lässt sich nahezu alles gefallen und steht nur äußerst selten für seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse ein. Schnell wirkt es, als hätte er keine eigene Meinung zu und wäre er nur eine Marionette, die von anderen gelenkt wird. Julian ist zu weich, zu gut, zu perfekt. Die Wunschvorstellung eines Freundes für Menschen mit besonderen Problemen, die aber leider absolut unrealistisch ist.

Schreibstil und Handlung
Da ich die „Soho Love“-Reihe der Autorin absolut geliebt habe, kam ich nicht umhin auch den ersten Band ihrer neuen „Hungry Hearts“-Reihe unbedingt lesen zu wollen. Der Beginn der Geschichte startete äußerst emotional und ich war zunächst fest davon überzeugt, dass diese Story mindestens genauso gut werden würde, wie die anderen Bücher, die ich von Nena Tramountani bisher kannte. Auch der Schreibstil war insgesamt sehr flüssig und angenehm, intensiv und unter die Haut gehend, wie man es von ihr gewohnt war. Die Kapitel sind in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben und werden von poetisch formulierten Sätzen, die wohl Kapitelzusammenfassungen sein sollen, eingeleitet. Zunächst bin ich recht gut in den einzelnen Kapiteln vorangekommen, bis leider die eben noch gelobte Emotionalität stark nachgelassen hat und ich mich mit der Zeit auch nicht mehr in die Protagonisten hineinversetzen konnte, trotz der gewählten Erzählperspektive, in der mir das eigentlich auch immer sehr leicht fällt. Auch gab es leider nur sehr wenige bildhafte Szenenbeschreibungen, sodass ich mir weder von Tori noch von Julian ein wirkliches Bild machen konnte, dass ich beim Lesen von ihren Charakteren vor Augen haben konnte – das hat mir in „The Way I break“ definitiv gefehlt.
Aber jetzt kommt leider das eigentliche Problem der Geschichte, denn diese war in meinen Augen mit ernsten und emotionalen Themen gerade zu überhäuft. Man hatte nicht nur mit einem traumatischen Bereich, sondern mit nahezu mehr als zehn verschiedenen zu tun, die alle angerissen, aber eigentlich keines zur Genüge ausgeführt worden ist. Eine Geschichte mit knapp 500 Seiten, die für meinen Geschmack sehr schnell den Fokus verloren und mich damit regelrecht in eine Leseflaute gestürzt hat, denn es war viel zu viel auf einmal, was zu übermitteln versucht worden ist. Aus diesem Grund hatte ich auch das Gefühl, dass Toris Story eigentlich nicht voll erzählt worden ist. Daraus resultierte ebenfalls, dass ihre Handlungen und Gefühle für mich nicht wirklich greifbar gewesen sind, denn Toris selbst hat nicht nur ihren neuen Freunden nichts über sich erzählt, sondern auch die Autorin uns als Lesern kaum wirkliche Informationen gegeben. Zu ihrem ‚neuen Partner‘ Julian habe ich ja bereits in der Charakterbeschreibung einige Punkte aufgegriffen, die mir persönlich nicht gepasst haben, hinzu kommt an dieser Stelle aber auch, da Tori einen absoluten Kontrollzwang hatte, dass diese neu entstandene Beziehung auf umgekehrte Art und Weise absolut toxisch gewesen ist und damit für mich irgendwie die ganze Geschichte nicht mehr wirklich Sinn gemacht hat, denn offensichtlich erkannt hat das keiner der agierenden Charaktere, sondern das war dann ‚so in Ordnung‘ für das Wohlbefinden der Protagonistin. Sehr gut gefallen haben mir hingegen die Nebencharaktere der Geschichte. Besonders Darcy, die beste Freundin von Julian und später auch von Victoria hat es mir angetan und ist mir ans Herz gewachsen. Ebenfalls bin ich unglaublich neugierig auf Adrian und seine Geschichte, die schon etwas angeteasert worden ist. Aber auch hinter Echo steckt eine unglaublich interessante Persönlichkeit, während beim dritten Bruder Nic bisher nur ganz große Fragezeichen in meinem Kopf aufgetaucht sind. Zusätzlich hat mir das Restaurant-Setting und der Themenbereich des Kochens sehr zugesagt, obwohl ich auch da gerne noch ein paar mehr Einblick bekommen hätte. Ja, dieser erste Band hatte definitiv auch ein paar positive Momente, die mich eindeutig neugierig auf die weiteren Teil machen, jedoch werde ich wohl erstmal noch etwas Zeit vergehen lassen müssen, bis ich bereit bin, mich da nochmal erneut ranzuwagen.

Fazit
Nachdem mir die „Soho Love“-Reihe der Autorin so unglaublich gut gefallen hat, bin ich mit großer Vorfreude und voller Hoffnungen an dieses neue Werk von Nena Tramountani herangegangen. Leider ist alles anders gekommen und die Geschichte hat mich in eine große Leseflaute gestürzt. „The Way I break“ bleibt eindeutig hinter der bereits bekannten Reihe und meinen Erwartungen zurück. Trotzdem werde ich Band 2 noch eine Chance geben und auf eine positive Entwicklung hoffen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Rezension: "Nerdy little Secret" von Carrie Aarons

Nerdy little Secret
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Autor/in: Carrie Aarons
Titel: Nerdy little Secret
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: B0BBD1JT18

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise ...

Autor/in: Carrie Aarons
Titel: Nerdy little Secret
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: B0BBD1JT18

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Heißer Nerd trifft auf It-Girl
Nur ein Sommerflirt, so lautete der Deal. Zumindest dachte Jolie das, als sie und Mick kurz vor dem Semesterstart beide ihrer Wege gingen. Bis sie ihren viel zu heißen Nerd unverhofft auf dem Campus wiedertrifft. Wie schon beim ersten Mal kann sie der Anziehung kaum widerstehen, sein Interesse scheint allerdings verraucht.
Als Jolie mit ihren Prüfungen hinterherhinkt, ist es ausgerechnet Mick, der ihr seine Hilfe anbietet. Und Jolie willigt ein. Eine sehr dumme Idee. Denn Mick bringt eine Seite von ihr zum Vorschein, die sie vor aller Welt verborgen halten will ...

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover zu „Nerdy little Secret“ hat einen hellen orangefarbenen Untergrund. Der obere Bereich besteht aus der Abbildung eines Polaroid-Fotos auf dem ein Mann und eine Frau, beide sitzend und Sonnenbrillen auf der Nase, abgebildet sind. Sie hat eine Hand auf sein Knie gelegt, während er fast ihr Kinn berührt, um es evtl. anzuheben und für einen Kuss näher zu sich zu ziehen. Die Darstellung wirkt zugleich süß und verspielt und beide Personen scheinen sehr vertraut im Umgang miteinander zu sein. Ein wenig gestört hat mich allerdings, dass die abgebildeten Personen leider von den inhaltlichen Beschreibungen nahezu überhaupt nicht mit Jolie und Mick überein gestimmt haben.
Der Titel selbst wirkt ein wenig geheimnisvoll und suggeriert gewissermaßen, dass wir es in der Geschichte mit zwei vollkommen unterschiedlichen Welten zu tun bekommen werden, die aufeinanderprallen. Der Nerd und die Beauty-Queen. Das ‚Geheimnis‘ wird vermutlich er sein, fragt sich nur aus welchem Grund es ihr peinlich sein sollte, mit ihm gesehen zu werden. Jedenfalls bin ich gespannt, ob mir die Geschichte das bringen wird, was ich mir so sehnlichst von ihr erhoffe.

Charaktere
Jolie Kenner kommt aus einer steinreichen Familie, lebt für ausschweifende Partys und eine Menge Alkohol und bekommt jedes Problem von ihrem Daddy aus der Welt geschafft. Sie lebt ihren zwei besten Freundinnen in einem großen Haus am Rande des Uni-Campus und scheint insgesamt ein recht sorgloses Leben zu führen, auch wenn sie zu ihren Eltern ein eher schwieriges Verhältnis hat. Jolies Wesen zeichnet sich durch sprunghafte Handlungen, risikofreudiges Verhalten und unüberlegte Äußerungen aus, denn sie scheint leichtfertig über andere zu urteilen und nichts so wirklich ernst zu nehmen.
Mick ist ein absoluter Nerd, möchte unbedingt Medizin studieren und ist unglaublich auf seine Pläne und Ziele versteift. Außerdem ist er unglaublich sportlich und gutaussehend, was man von jemandem mit seinen Interessen kaum erwarten würde. Sein Vater leidet seit einigen Jahren als ALS, weshalb Mick in lange Zeit selbst zuhause gepflegt und seine Therapien organisiert hat etc. Sein Vater bzw. generell seine Familie sind auch sein größter innerer Antrieb und der Grund, warum er sich so sehr für die Wissenschaft interessiert. Mick lebt während seines Studiums gemeinsam mit vier weiteren Jungs in einer WG und versteht sich mit allen sehr gut, vor allem aufgrund ihrer gemeinsamen Vorliebe für T-Shirts mit bestimmte Filmzitaten und Co.
Jolie und Mick kenn sich bereits aus dem Sommercamp in dem sie beide gearbeitet haben. Sie hatten eine heiße Affäre miteinander und haben nie damit gerechnet, dass sie sich je wieder über den Weg laufen würden. Doch wer hätte schon ahnen können, dass sie bald dasselbe College besuchen würden?

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Nerdy little Secret“ das erste Buch von Autorin Carrie Aarons, aber, wie die meisten wissen, für mich nicht das erste Buch aus dem Romance Edition Verlag. Ihr Schreibstil war locker und leicht, sodass ich gut durch die einzelnen recht kurz gehaltenen Kapitel gekommen bin, hatte insgesamt allerdings nichts Besonderes, was auf stilistischer Ebene in meinem Kopf bleiben würde. Die Kapitel sind in der ICH-Perspektive, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben, sodass man rein theoretisch einen sehr guten Einblick in beide Charaktere hätte gewinnen müssen. Leider hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Jolie oder Mick durch die gewählte Perspektive intensiver habe kennenlernen können. Auch die Chemie zwischen den beiden habe ich dementsprechend nicht wirklich gefühlt. Eine leicht dezente Anziehung war vorhanden, keine Frage, aber in den Szenen, wo man diese hätte ausbauen können, waren diese Momente schnell von sexuellen Handlungen überhäuft und diese außerdem nicht sonderlich individuell ausgestaltet. Im Hinblick auf den Schreibstil fehlte mir bei Carrie Aarons irgendwie der Feinschliff und damit verbunden auch ein gewisser Wiedererkennungswert.
Inhaltlich habe ich ja bereits ein wenig angedeutet, was mich in der Beziehung zwischen Jolie und Mick gestört hat. Aber nicht nur auf zwischenmenschlicher Ebene hatte ich mit ihnen so meine Probleme, sondern leider auch mit den Charakteren an sich. Jolie ist von ihrer Persönlichkeit her jemand, der vollkommen überzogenen Reaktionen an den Tag legt und diese auch noch für angebracht hält. Gerade hinsichtlich ihres ‚großen Geheimnisses‘ konnte ich nicht nachvollziehen was daran so schlimm gewesen wäre, wenn sie sich ihren Freundinnen anvertraut hätte. Auch konnte man der Geschichte nur entnehmen, dass sie mit ihren Eltern nicht so gut klarkommt, allerdings wurde diese Aussage nie von Szenen untermauert, bei denen man als Leser mit dabei gewesen ist, denn diese wurden rückblickend höchstens mal angerissen, ihre Charakterzüge konnten damit allerdings nicht erklärt werden, sodass einem ein Licht bezüglich ihres Verhaltens aufgehen konnte. Bezüglich Mick fand ich die Thematik hinsichtlich der Erkrankung seines Vaters äußerst interessant, allerdings bis auf seine Verbissenheit und seinen Ehrgeiz ist man auch dort nicht wesentlich intensiver handlungstechnisch eingestiegen, außer dass man bei Mick ebenfalls verstellen konnte, wenn etwas nicht so läuft, wie er das will, dann neigt er ebenfalls zu vollkommen überzogenen Reaktionen. Da hätte ich mir insgesamt mehr Input gewünscht, auch wenn die Geschichte dann vielleicht nicht mehr das Image einer lockeren Romanze gehabt hätte. Insgesamt muss ich leider anmerken, dass beide Protagonisten sich in meinen Augen oftmals extrem kindisch statt erwachsen verhalten haben. Auch hatte ich bei beiden nicht wirklich das Gefühl, dass sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt hätten, was mich am Ende dann doch recht frustriert zurückgelassen hat. Klar, die Geschichte hatte auch einige Momente, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, allerdings konnten diese wenigen Szenen meinen Gesamtkritik nicht so viel aufwerten, wie ich es mir gewünscht hätte.

Fazit
Ich hatte bei diesem Buch eine sexy College-Romance erwartet, aber leider kam die Chemie zwischen den Protagonisten Jolie und Mick absolut nicht bei mir an. Auch hatte ich oftmals das Gefühl, dass es beiden nur um die rein körperlichen Aspekte einer Beziehung geht, was ich wirklich sehr schade gefunden habe, da es die Geschichte ziemlich oberflächlich hat wirken lassen.

Bewertung: 2  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Rezension: "Nachtleuchten" von Anne Lück

Das St. Alex - Nachtleuchten
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Autor/in: Anne Lück
Titel: Nachtleuchten
Reihe/Band: Das St. Alex, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: B09XLXBPBJ

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, ...

Autor/in: Anne Lück
Titel: Nachtleuchten
Reihe/Band: Das St. Alex, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: B09XLXBPBJ

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Samira hat keine Zeit für die Liebe: Neben ihrem Job auf der Kinder-Palliativstation des Berliner St.-Alex-Krankenhauses hat sie alle Hände voll damit zu tun, sich um ihre drei jüngeren Brüder zu kümmern. Ihre Mutter ist dazu offenbar nicht in der Lage. Deshalb übernimmt Sami auch so oft wie möglich Nachtschichten, um tagsüber für ihre Familie da zu sein.
Der junge Arzt Louis hingegen zieht nach einem späten Feierabend gern noch durch die Berliner Clubs. Jemand wie er passt überhaupt nicht in Samis Leben, findet sie. Aber dann kommen die beiden bei einer gemeinsamen Nachtschicht dem seltsamen Fall einer jungen Patientin auf die Spur – und einander näher …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Der Untergrund des Cover zu „Nachtleuchten“ ist in einem hellblauen Farbton gehalten. In der oberen rechten und der unteren linken Ecke der Front sind leicht angedeutet ein paar Blätter zu sehen, die in die Mitte hineinragen. Im unteren mittigen Bereich der Coverdarstellung ist eine ‚Herzlinie‘ abgedruckt, wie man auf einem Herzschlagmonitor sehen würde, nur dass in der Mitte ein Herz eingefügt worden ist. Diese Darstellung ist nicht nur äußerst hübsch gewählt, sondern vermittelt auch leichte Krankenhaus-Vibes und machen schon von außen Lust auf mehr.
Der Titel „Nachtleuchten“ ist nur in Kombination mit dem Klappentext und dem Inhalt der Geschichte zu interpretieren, denn ansonsten hätte ich keine Ahnung gehabt, was ich daraus deuten sollte. Es ist ein schöner Titel, der allerdings vorab keine wirklichen Informationen über den Inhalt des Buches liefert. Mit „Das St. Alex“ als Reihentitel kann man ebenfalls nur in Kombination mit dem Klappentext etwas anfangen, soll aber ein Hinweis auf den Handlungsort dieser Dilogie geben.

Charaktere
Samira ist 23 Jahre alt und arbeitet leidenschaftlich gerne als Krankenschwester im St. Alex. Meist arbeitet sie in den Nachtschichten, denn tagsüber muss sie sich um ihre jüngeren Brüder kümmern, denn die Mutter ist eine bekannte Schauspielerin und hat nur äußerst begrenzt Zeit für ihre Familie. Samira, kurz genannt Sami, scheint kein eigenes Leben mehr zu haben, denn die meiste Zeit verbringt sich aufopferungsvoll damit, sich um andere zu kümmern. Sie hat eine ganze Menge finanzieller Probleme und zusätzlich noch über alle Maßen gestresst, ist aber trotzdem noch stur genug um alles ohne Hilfe regeln und durchziehen zu wollen.
Louis ist Assistenzarzt und arbeitet ebenfalls im St. Alex Krankenhaus. Er ist steinreich, geht viel feiern und sein größter Wunsch ist es ganz bald an die Charité zu wechseln. Sein Image schreit ganz stark ‚Muttersöhnchen‘, denn Probleme scheint er nicht zu kennen. Doch dass er von dieser ganz viel Druck gemacht bekommt und stark unter ihrem Einfluss steht, statt eigene Entscheidungen treffen zu können, das weiß niemand. Stück für Stück wandelt sich jedoch seine Persönlichkeit und auch er scheint so langsam aber sicher den Ernst des Lebens kennenzulernen.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Nachtleuchten“ das erste Buch von Autorin Anne Lück. Ihr Schreibstil war durchaus locker und angenehm, sodass ich gut durch die einzelnen Seiten und Kapitel gekommen bin. Auch hatten die Kapitel eine angenehme Länge, sodass ich recht schnell in der Geschichte drin gewesen bin und gewissermaßen mit Sami ‚mitfiebern‘ konnte und regelrecht in ihrem Kopf ‚dringesteckt‘ habe.
Da ich ein absoluter „Grey’s Anatomy“-Fan bin und mich zu Beginn diesen Jahres auch das neuste Buch von Autorin Ava Reed mit seinen Krankenhaus-Vibes absolut überzeugen konnte, wollte ich auch Anne Lück und ihrer „St. Alex“-Dilogie eine Chance geben. Allzu viel kann ich inhaltlich leider nicht zur Geschichte sagen, denn auch wenn ich sie gelesen habe, gab es gar nicht so viele Punkte, die in meinen Augen erwähnenswert gewesen sind. Leider kam für mich die Krankenhaushandlung in „Nachtleuchten“ viel zu kurz. Klar, es gab einen Fall der etwas ausschweifender behandelt worden ist, aber das ist es auch schon gewesen. Da hatte ich mir eindeutig mehr erhofft und gewünscht. Insgesamt hatte ich oftmals auch das Gefühl, als würde die Handlung nur so vor sich hinplätschern, denn es passierte nahezu Nichts Außergewöhnliches oder besonders Interessantes. Im Hinblick auf die Charaktere muss ich sagen, dass ich Samira und ihre Brüder als sehr detailliert ausgearbeitet empfunden habe. Von jedem der vier Geschwister konnte ich mir ein äußerst intensives Bild machen und mich gleichzeitig gut in sie hineinversetzen, was mir sehr gut gefallen hat. Nicht so gut gefallen hat mir hingegen, dass ich von Samira einen sehr negativen Gesamteindruck bekommen habe. Sie leistet mit ihrer Familie wirklich Großes und ich möchte ihr Licht auch gar nicht unter den Scheffel stellen, allerdings ging mir ihre schwer negativ ausfallende Denkweise mit der Zeit wirklich auf die Nerven. Für sie gab es überall Probleme über Probleme und auch positive Erlebnisse konnte sie überhaupt nicht als solche sehen oder wahrnehmen und das ist den meisten Fällen nur, weil sie zu stur gewesen ist und sich geweigert hat Hilfe von anderen Menschen, seien es Freunde oder Nachbarn, anzunehmen. Diese ganze negative Stimmung hat im Verlauf der Geschichte für meinen Geschmack die komplette Handlung überschattet und mir auch ein bisschen die Freude an den Entwicklungen genommen. Wenn ich mir dann noch den männlichen Protagonisten der Geschichte, den angehenden Arzt Louis, angesehen habe, dann war ich doch insgesamt etwas frustriert, denn ihm fehlte es eindeutig an Tiefe. Für die Geschichte war er notwendig, aber jegliche Informationen zu und über ihn waren nur recht spärlich vorhanden.
Insgesamt hatte die Geschichte durchaus ihre positiven Aspekte, besonders in Bezug auf Samiras Familie und deren Beschreibung, wenn auch leider in mindestens demselben Ausmaß einige negativen Punkte aufgefallen sind. Im Großen und Ganzen würde ich die Waagschale aber doch als recht ausgeglichen bewerten. Ob ich den zweiten Band der Dilogie mit Namen „Tagmond“ jedoch noch lesen werde, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht mit Sicherheit sagen.

Fazit
Ein guter und interessanter Einstieg ins „St. Alex“, allerdings hatte ich mir von der Geschichte wesentlich mehr erhofft. Für meinen Geschmack gab es zu viel Drama und das Krankenhaus-Feeling bzw. die Klinik-Vibes waren im Vergleich zu anderen Büchern mit diesem Setting nicht ausreichend.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Rezension: "No longer yours" von Merit Niemeitz

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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Autor/in: Merit Niemeitz
Titel: No longer yours
Reihe/Band: Mulberry Mansion, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-7363-1787-1

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Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Merit Niemeitz
Titel: No longer yours
Reihe/Band: Mulberry Mansion, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-7363-1787-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Lesejury zur Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Sie glaubt nicht an zweite Chancen - Bis sie ihn wiedertrifft
Avery kann ihr Glück kaum fassen: Sie hat tatsächlich eins der begehrten Zimmer der Mulberry Mansion ergattert! In einem Wohnprojekt der Universität sollen Studierende die alte englische Villa wieder instand setzen. Aber Averys Freude wird jäh gedämpft, als sie feststellen muss, dass einer ihrer Mitbewohner kein anderer ist als ihr Ex-Freund Eden, der ihr vor zwei Jahren beim Abschlussball das Herz brach. Aus dem warmherzigen Jungen von damals ist ein verschlossener junger Mann geworden, der alle auf Abstand hält. Doch während sie gemeinsam die Mulberry Mansion renovieren, kommen plötzlich Gefühle hoch, über die Avery eigentlich längst hinweg war, oder etwa nicht?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum ersten Band der „Mulberry Mansion“-Reihe ist eine einem dezenten pastellfarbenen Grün gehalten. Könnte man einem Cover eine Charaktereigenschaft zuordnen, hätte ich es wohl als ‚schüchtern‘ bezeichnet, denn dieses Buch könnte man fast in einem vollen Regal im Buchladen übersehen. Kleine angedeutete Äste und Zweige, die wohl einen Maulbeerenstrauch darstellen sollen, haben rosa- und gelbfarbene Blüten an ihren Enden und sind über die komplette Coverfront verbreitet. Der Titel ist mittig in braunfarbenen Blockbuchstaben platziert worden, während der Reihentitel etwas linksseitig darunter in weißen Blockbuchstaben seinen Platz gefunden hat. Die gesamte Darstellung wirkt weich, ein wenig blass und dabei absolut nicht aufdringlich oder erdrückend.
In „No longer yours“ stecken bereits im Titel unglaublich viele Emotionen, wie ich finde. Die Worte triefen nur so von Verlust und deuten sehr tiefe Gefühle an. Handelt es sich dabei um ein auseinandergerissenes Paar, wie es uns der Klappentext sagt, oder dreht es sich vielleicht noch um einiges mehr? Ich erwarte auf jeden Fall ein hohes Maß an Romantik, Verletzlichkeit und emotionalen Momenten und war vor Lesebeginn sehr gespannt auf die Geschichte. Der Reihentitel „Mulberry Mansion“ ist recht einfach gehalten und beschreibt nichts anderes als den Haupthandlungsort des Geschehens. Eben dieser Punkt und die ‚Anzeige‘ in der Leseprobe zu diesem Buch hat mich mit am meisten zu dieser Geschichte hingezogen, weshalb ich sie einfach lesen musste.

Charaktere
Avery Sterling ist 20 Jahre alt, studiert Jura und ist gerade erst nach Windsbury umgezogen. Nach dem Tod ihres Vaters und einem größeren Streit mit ihrer restlichen Familie braucht sie dringend einen Neuanfang. Avery ist ein absoluter Kopfmensch, sehr stur und verbissen und trifft meist rationale Entscheidungen. Sie ist eine Einzelgängerin, hat viele innere Abwehrmechanismen aktiviert und trägt eine schwere Last mit sich herum. Zusätzlich leidet sie, jedes Mal, wenn sie auf irgendeine Art und Weise mit dem Thema Gewalt in Berührung kommt, an schweren Panikattacken und Angstzuständen. Ich persönlich bin leider nicht sehr gut mit Avery warmgeworden. Mir war sie meist zu vorverurteilend und abweisend gegenüber anderen Menschen, was den gedanklichen Umgang mit ihrer Person für mich etwas schwierig gemacht hat.
Eden studiert Literatur, ist ein absoluter Buchliebhaber und scheint meist in seiner ganz eigenen kleinen Welt zu leben. Auf viele Menschen wirkt er kühl und unnahbar, denn er kapselt sich gerne ab und lebt meist sehr zurückgezogen. Eden ist ein äußerst tiefsinniger Mensch. Er hat immer ein Zitat auf den Lippen, eine sexy Hörbuchstimme und verliert sich gerne in seiner Arbeit in Antiquariat. Sein altes Zuhause meidet er wie die Pest, denn wenn er auch nur daran denkt, dann sorgt er sich viel um seine Mutter und entwickelt Zweifel an sich selbst, was ihn nur wütend macht. Zum Ausgleich geht er regelmäßig in ein Boxstudio und lässt seinen Frust am Sandsack aus.
Avery und Eden waren auf der Highschool lange Zeit ein paar, bis er sich am Abend des gemeinsamen Abschlussballs ganz plötzlich von ihr getrennt hat. Seither hatten sie zwei lange Jahre keinen Kontakt zueinander, bis sie sich nun in der Mulberry Mansion auf einmal wieder über den Weg laufen.

Schreibstil und Handlung
Schon im kurzen Verlauf der Leseprobe zu „No longer yours“ konnte mir der Schreibstil von Autorin Merit Niemeitz von sich überzeugen und mich die Geschichte für sich gewinnen. Locker, leicht und ungemein flüssig und angenehm bin ich beim Lesen durch die einzelnen Kapitel gekommen. Diese hatten auch eine für mich recht gute und entspannte Länge, dass ich mich von der Seite aus rundum wohlgefühlt habe. Die Handlung ist in der ersten Person aus den Sichtweisen von Avery und Eden geschrieben, wobei Averys Anteil deutlich größer ist als der von unserem männlichen Protagonisten Eden. Dazu muss ich anmerken, dass mir Edens Parts deutlich besser gefallen haben als die mit unserer weiblichen Protagonistin, was wohl allerdings daran gelegen haben wird, dass ich mit ihr ja nicht so ganz warm geworden bin. Besonders gut gefallen haben mir stilistisch gesehen die äußerst bildgewaltigen Szenendarstellungen. Gerade die Mulberry Mansion konnte man sich unglaublich gut vor dem inneren Auge vorstellen. Die Gerüche, Geräusche und auch die kleinen genannten Besonderheiten haben ein malerisches Gesamtbild hervorgerufen, bei dem man sich nur wohlfühlen konnte. Auch hat die Autorin es geschafft, jegliche der auftauchenden Gefühle auf äußerst intensive Art darzustellen und zu übermitteln, was insgesamt einen bunten Mix aus Freundschaft, Romantik, Trauer, Wut, Verzweiflung und sogar einer Prise Erotik ergeben hat.
Inhaltlich hat mir am allerbesten die Grundidee der Handlung gefallen. Ein verlassenes und zum Teil verfallenes Gebäude, dass von einer Gruppe aus unterschiedlichsten Menschen renoviert und in Schuss gebracht werden muss. Richtig Lust darauf gemacht hat die Anzeige der Universität, die sozusagen den Prolog des Buches gegeben hat. Insgesamt wurden meine Erwartungen, zumindest was die in die Mulberry Mansion einziehenden Charaktere angeht, mehr als erfüllt. Alle hatten eine so unglaublich individuelle Persönlichkeit – einfach wow! Es war mir eine Freude die Bewohner Stück für Stück kennenzulernen, was definitiv auf meine Neugier auf die weiteren Bände der Reihe bereits geschürt hat. Weniger zufrieden bin ich mit der Umsetzung der Grundidee allerdings gewesen, denn leider gab es für meinen Geschmack viel zu wenig Szenen, die die Renovierung des Hauses näher beschrieben haben und auch hätte ich mir ein paar mehr gemeinsame Momente mit allen Hausbewohnern zusammen gewünscht und nicht nur immer so ein paar Mini-Bruchstücke. Bezüglich der Beziehung zwischen den Protagonisten Avery und Eden gab es für sehr lange Zeit offene Fragen, die glücklicherweise Stück für Stück in einem angemessenen Tempo beantwortet worden sind. Sehr schön fand ich bei den beiden, dass man ihre Verbindung zwischeneinander eindeutig gespürt hat. Gestört hat mich allerdings, dass jegliche Entwicklungen bei ihnen ein ständiges Hin und Her gewesen sind, was für mich dann doch etwas zu viel gewesen ist. Auch diese versucht zu übermittelnde intensive Liebe zwischen den beiden ist bei mir nicht gänzlich angekommen, was ich im Vergleich zu allen anderen Gefühlen wirklich sehr schade fand. Besonders zum Ende hin war ich leider auch etwas enttäuscht von dem plötzlichen Umdenken von Avery bzgl. ihrer Familie und von Eden bzgl. seiner eigenen Entwicklung. Anscheinend hat es jeweils nur ein einziges Gespräch gebraucht und auf einmal legen beide eine 180-Grad-Wende hin, was für mich mehr als nur unrealistisch gewesen ist und den vorangegangenen Teil der Geschichte ein wenig unglaubwürdig hat erscheinen lassen. Interessant fand ich den Umgang mit dem Themenbereich der häuslichen Gewalt, denn auf diese Art habe ich diesen wohl noch nie ausgearbeitet gelesen. Hat bei mir sowohl positive als auch negative Gedanken zu ins Rollen gebracht, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen.
Insgesamt bot „No longer yours“ als erster Band der „Mulberry Mansion“-Reihe einige großartige Szenen und Momente, aber auch kleinere Punkte, die für mich nicht ganz rund gewesen sind. Eindeutig hatte ich rückblickend allerdings mehr Freude als Frust an der Geschichte, weshalb ich schon sehr gespannt bin, wie es mit dem Haus und seinen Bewohnern in den weiteren Bänden der Reihe weitergehen wird und welche Geschichten uns noch so erwarten werden.

Fazit
„No longer yours“ konnte mit einer wundervollen Atmosphäre, dem malerischen Schreibstil von Autorin Merit Niemeitz und einer großartigen Grundidee eindeutig punkten. ♥ Die Geschichte konnte mich von Beginn an mitreißen und auch wenn es ein paar kleinere Schwächen gegeben hat, freue ich mich schon sehr auf die Folgebände der „Mulberry Mansion“-Reihe!

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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