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Veröffentlicht am 16.09.2024

Schwierige Zeiten

Das Haus Kölln. Wahres Glück
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Der dritte Teil der Kölln-Saga beginnt im Jahre 1937. Die allgegenwärtige Partei bestimmt das öffentliche Leben zunehmend. Der politische Druck bedingt einschneidende Entscheidungen innerhalb der Familie. ...

Der dritte Teil der Kölln-Saga beginnt im Jahre 1937. Die allgegenwärtige Partei bestimmt das öffentliche Leben zunehmend. Der politische Druck bedingt einschneidende Entscheidungen innerhalb der Familie. Während einige Angehörige zur Flucht gezwungen werden, versuchen Claus und Else das Werk möglichst unbeschadet durch die unruhige Zeit zu führen. Sich unterstützend kämpfen die Familienmitglieder ums Überleben.
Die aufwühlenden Geschehnisse in den Jahren 1937 bis 1945 sind authentisch dargestellt. Mutige Entschlossenheit, sich einerseits anzupassen und andererseits die eigenen Werte zu leben, nehme ich den Figuren ab. Manchmal bleibt Freiraum, um angesprochene Ereignisse selbst zu vollenden. Die Mischung der Charaktere vermittelt ein nachvollziehbares Bild des Zeitgeschehens. Bildstarke Schilderungen lassen mich eintauchen, die Schrecken des Krieges, die Gräueltaten, Entbehrungen stehen Hoffnungen und Sehnsüchten gegenüber.
Die Erzählung bewegt und regt zum Nachdenken an. Ich habe während des Lesens einige Pausen eingelegt. Es gibt immer wieder Lichtblicke, wodurch die erschütternden Geschehnisse etwas aufgelockert werden. Der ausdrucksstarke Schreibstil verbindet historisch belegte Fakten mit fiktiven Geschehen. Im Anschluss erläutert die Autorin genaueres dazu. Etliche Details waren mir bis dahin unbekannt.
In diesem Abschlussband der Trilogie Das Haus Kölln geht es vorwiegend um das Zeitgeschehen an sich. Insgesamt konnte mich der dritte Teil leider nicht ganz so überzeugen wie die vorangegangenen Bände.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Gelungener Abschluss der Trilogie

Süße Tage, bittere Stunden
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Marseille 1891. Fabienne verabschiedet sich von Stephanie und dem gemeinsamen Bistro, um zusammen mit ihrem Mann Yves, ihrer Schwester und den Kindern einen Neubeginn auf der Obstplantage zu wagen. Zurück ...

Marseille 1891. Fabienne verabschiedet sich von Stephanie und dem gemeinsamen Bistro, um zusammen mit ihrem Mann Yves, ihrer Schwester und den Kindern einen Neubeginn auf der Obstplantage zu wagen. Zurück auf dem elterlichen Hof wird Yves von den beiden Frauen tatkräftig unterstützt. Da die Familie täglich ihre vielfältig zubereiteten Speisen lobt, kommt der umtriebigen Köchin Fabienne eine neuartige Idee.
Einige Jahre und etliche Hürden später eröffnet Fabienne ihr eigenes Restaurant. Zurück im Süden Frankreichs lebt sie endlich ihren Traum, die Gäste mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten glücklich zu machen. Plötzlich steht ihr verschwundener Sohn vor Fabienne. Sie traut ihren Augen nicht, die jahrelange Suche scheint erfolgreich beendet zu sein. Doch statt Freude spricht purer Hass aus seinen Worten. Zutiefst verletzt zieht sich Fabienne von allem zurück. Allerdings hat Fabienne nicht mit den Raffinessen des Schicksals gerechnet.
Eingestimmt durch die Zusammenfassung der vorangegangenen Geschehnisse aus Teil eins und zwei, bin ich schnell inmitten der Geschichte. Der angenehme Schreibstil, die eindrücklichen Schilderungen sowie immer neue Wendungen lassen mich abtauchen. Neuanfänge mit Höhen und Tiefen, Intrigen und Hoffnungen, verletzte Gefühle oder leidenschaftliche Träume, ein großes Spektrum an Emotionen wird angesprochen. Mit etlichen bereits bekannten Figuren gibt es ein Wiedersehen, hinzugefügte Charaktere eröffnen neue Möglichkeiten. Auch der gesellschaftliche Wandel fließt in die Erzählung mit ein.
Begegnungen mit der Vergangenheit reißen Wunden auf und bringen entweder Gefahren mit sich oder schenken neue Hoffnung. Zumeist kann ich die Ereignisse gut nachvollziehen. Das Ende lässt mich mit ein paar Fragen zurück, aber insgesamt bin ich begeistert.
Während Fabienne Köstlichkeiten unterschiedlichster Art zubereitet, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Einige Rezepte finden sich am Ende des Buches. Interessante Erklärungen zu Recherchen und Inspiration sind ebenfalls eingefügt.
Fabienne ist Köchin aus Leidenschaft. Der Zeit vorauseilend kämpft sie für ihre Träume, als Frau selbstbestimmt zu leben. Fiktive Figuren und Handlungen sind mit historischen Fakten verbunden. Den Roman habe ich in wenigen Tagen ausgelesen.


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Veröffentlicht am 01.08.2024

Im Zwiespalt der Gefühle

Dinner im kleinen Cottage in Schottland
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Als Managerin im Bright Blossom Cottage ist Rebecca organisatorisch voll in ihrem Element. Privat hingegen fühlt sie sich oft unsicher und im Zweifel, denn sie wohnt mit ihren 28 Jahren noch bei ihren ...

Als Managerin im Bright Blossom Cottage ist Rebecca organisatorisch voll in ihrem Element. Privat hingegen fühlt sie sich oft unsicher und im Zweifel, denn sie wohnt mit ihren 28 Jahren noch bei ihren Eltern. Zunehmend erdrückt von ihrer Fürsorge fragt sich Rebecca, wie sie dem entkommen soll, ohne die Eltern zu verletzen?
Im Cottage. Abends erspäht Rebecca den neuen Gast und sein charmantes Lächeln erreicht ihr Herz. Auf der Suche nach Ruhe, um Kraft für die neue Surf-Saison zu tanken, landet Josh im verträumten Bright Blossom Cottage. Ein Ausflug endet jäh, als Josh ungeschickt fällt. Schreck. Angewiesen auf die umsichtige Hilfe der Cottage Crew entdecken Rebecca und der Surfprofi Gemeinsamkeiten. Doch dann tobt erneut ein Sturm. Gefühlschaos und Wellengang brechen alte Wunden auf.
Die abwechselnde Perspektive macht es spannend. Während Rebecca durch ihre überbehütete Kindheit geprägt ist und sich oft unsicher fühlt, plagen den offenkundig selbstsicheren Josh insgeheim Schuldgefühle. Doch keiner hat den Mut sich zu öffnen.
Bildhafte Schilderungen und humoriger Schreibstil lassen mich schnell in die Geschichte eintauchen. Mir bekannte Charaktere erläutern mit kurzen Rückblicken die vorangegangenen Ereignisse, somit sind Vorkenntnisse nicht zwingend nötig. Ich empfehle für uneingeschränkten Lesegenuss jedoch, die Reihe nacheinander zu lesen, da die Crew im Cottage mit jedem Buch wächst. Grins.
Traditionelle schottische Bräuche fließen ebenso in die Story ein wie Blicke in die Welt der Surf Community. Ich spüre den Zwiespalt, die Wünsche, Hoffnungen und Verletzungen der liebevoll gezeichneten Charaktere. Das Auf und Ab, bis sich Rebecca und Josh ihre Zuneigung eingestehen, lässt mich durch die Seiten fliegen.
Passendes Zitat: „Du bist faszinierend wie eine gigantische Welle des Atlantiks. Aufregend, prickelnd, atemberaubend“ , raunte er. „ Ich fühle mich eher wie die matte Dünung eines schottischen Lochs“ entgegnete sie leise.
Eingebettet in wunderschön gezeichnete Landschaften genieße ich den gefühlvollen Liebesroman. Doch wie so oft ist das Ende der Geschichte viel zu schnell erlesen. Verzaubert vom Charme des Cottage, würde ich am liebsten meine Koffer packen.

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Waghalsig und mutig, auch die nächste Generation

Das Haus Kölln. Große Hoffnung
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Die Ereignisse um die Elmshorner Unternehmerfamilie Kölln gehen weiter. Mutter Bertha akzeptiert die Zukunftspläne ihrer Kinder, wenn auch teils mit ungutem Gefühl. Doch wider Berthas Erwarten zeigt sich ...

Die Ereignisse um die Elmshorner Unternehmerfamilie Kölln gehen weiter. Mutter Bertha akzeptiert die Zukunftspläne ihrer Kinder, wenn auch teils mit ungutem Gefühl. Doch wider Berthas Erwarten zeigt sich nach und nach, dass ihr Sohn Claus mit seiner Wahl die richtige Frau an seine Seite geholt hat. Ebenso wie vor vielen Jahren sie selbst ihre Schwiegermutter überzeugen musste.
Der ausbrechende erste Weltkrieg verlangt den Frauen zuhause alles ab, während viele Männer an der Front Gräuel ausgesetzt sind. Selbstbewusst und mutig leiten Bertha und Else die Geschicke des Werkes. Tief in Else jedoch nagen Zweifel. Claus verbringt immer mehr Zeit außerhalb. Gibt es wirklich so viele geschäftliche Belange, die seine Anwesenheit erfordern, oder steckt eine Frau dahinter?
Ein weiterer Erzählstrang beleuchtet Carolines weiteren Weg. Der Zufall spielt Schicksal und mit einem Mal scheint ihre Welt aus den Angeln gehoben worden zu sein. Doch mutig, wie ihre Mutter Luisa, beschreitet Line neue Wege. Weitere Familienmitglieder und bekannte Gesichter aus dem ersten Band sind in die Geschehnisse integriert. Konflikte und überraschende Wendungen erfordern teils wagemutige Entscheidungen. Anfänglich verrückt erscheidende Ideen zeigen Erfolg.
Der zweite Teil der Reihe beleuchtet die Jahre von 1912 bis 1921. Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche beeinflussen die Ereignisse und spiegeln sich nachvollziehbar in der Erzählung. Der anschauliche Schreibstil lässt mich eintauchen. Glanzvolle Feste oder Entbehrungen der Kriegsjahre, das sich wandelnde Bild auf den Straßen und vieles mehr. Hoffnungen und Fehlschläge, wirtschaftlich sowie familiär. Obwohl wenig historisch belegte Fakten direkt zur Familie aufzufinden waren, verschmelzen diese mit fiktiven Geschehnissen und Personen zu einem unterhaltsamen Roman. Im Anschluss erklärt die Autorin Näheres dazu.
Dieses Zitat gefällt mir besonders gut, schmunzel: „Manchmal müssen wir uns gegen die Männer dieser Familie durchsetzen.“ Mit der Erwiderung :“ Wir sind uns gar nicht so unähnlich:“ mache ich Euch neugierig. Welche Hürden mussten sie meistern, bis sich die Gemeinsamkeiten herauskristallisiert haben?
Ich freue mich auf den dritten Teil der Kölln Saga, Wahres Glück.


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Veröffentlicht am 23.07.2024

Urlaubskrimi, Ermittlungen in bezaubernder Umgebung

Mord im Dorf der Esel. Stella Honeycut ermittelt
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Unerwartet steht Stella vor einem malerischen Ausblick und die Erkenntnis in Hillbrush, dem Dorf der steilen Gassen, sind Esel unerlässlich. Kaum angekommen, beschleicht Stella ein mulmiges Gefühl, als ...

Unerwartet steht Stella vor einem malerischen Ausblick und die Erkenntnis in Hillbrush, dem Dorf der steilen Gassen, sind Esel unerlässlich. Kaum angekommen, beschleicht Stella ein mulmiges Gefühl, als sie entdeckt, mit welchen, teils toxischen Pflanzen ihre Tante ihre Kräutermixturen zubereitet. Als kurz darauf ein Mord das Dorf erschüttert nimmt die Agatha-Christie-Verehrerin die Herausforderung an, die Unschuld ihrer Tante zu beweisen.
Rätselhafte Anspielungen werfen immer neue Fragen auf. Auf ihrer Spurensuche ermittelt Stella mehrere Verdächtige. Hilfsbereitschaft und Sturheit der Bewohner sowie absolutes Vertrauen in Stellas Fähigkeiten verflechten sich mit kuriosen Ereignissen vor bezaubernder Kulisse. Unerschütterlich ans Gute glaubend, mixt die Heilerin weiterhin ihre Tränke, welche von Stella neben ihren Ermittlungen verteilt werden.
In der Geschichte erweisen die Dorfbewohner ihrer Heilerin eine besondere Ehre, indem sie Stellas Tante Jane nach einer Giftschlange benennen. Dies findet Jane im Gegensatz zu ihrer Nichte amüsant. Äußerst gewieft, anmutig und blitzschnell, mit diesen Merkmalen beschreibt Jane die Königin der Nattern und ist stolz auf ihren Titel. Jedoch kursieren auch die Begriffe Giftmischerin und Biest im Dorf.
Liebevoll gezeichnete Charaktere zeigen im Laufe der Handlung ihre Stärken und Schwächen, einige schätze ich von Anfang an richtig ein. Hinweise auf Agatha Christie und ihre kriminalistischen Werke durchziehen die Story wie ein roter Faden. Bald erkennt die Hobby-Ermittlerin Stella, ohne die Esel geht in dem kleinen Fleckchen gar nichts. Ob sie jedoch Hilfe bei der Aufklärung sind?

Mit bildhaften Schilderungen und einer großen Portion Humor unterhält mich die vielfältige Erzählung sehr gut. Die Ideen der Autorin blühen bunt wie eine Sommerwiese, zumeist kann ich mich darauf einlassen und genießen.
Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe “Stella Honeycut ermittelt”.

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