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Veröffentlicht am 05.07.2020

Eine Liebe zwischen den Fronten

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Inhalt: „Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen ...

Inhalt: „Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?
Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.
Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.“

In „Eine Liebe zwischen den Fronten“ erlebt man als Leser den Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871 praktisch an vorderster Front. Maria W. Peter überzeugt allein schon durch ihre sagenhaft akribische Recherchearbeit. Dem Leser werden unzählige Details aus diesem unsäglichen, grauenhaften Krieg zu Teil, die alle historisch belegt sind. Wieviel Fingerspitzengefühl in vielen Szenen eingeflossen ist, kann man nur erahnen.

Der Schreibstil ist einfach brillant – packend, an Spannung kaum zu überbieten und überaus bildgewaltig. Aus mehreren Perspektiven nimmt der Leser am Kampf ums Überleben der einzelnen Figuren in diesen verheerenden Krieg teil. Obwohl Paul und Madeleine hier die Hauptprotas sind, zähle ich Karim, Djamila und Clement auf jeden Fall dazu.

Die Charaktergestaltung ist Maria W. Peter durch und durch gelungen, nach wenigen Abschnitten war ich mit den wichtigsten Personen vertraut. Madeleine auf französischer Seite, Paul auf preußischer Seite, Clement kämpft wiederum für Frankreich, Karim aus Algerien muss zwangsweise für Frankreich in den Krieg ziehen, für ein Land und eine Kultur, die ihm selbst alle Freiheiten beraubt hat. Vor allem diesen Aspekt fand ich sehr interessant und lehrreich.
Alle Figuren empfand ich absolut authentisch, man fiebert mit ihnen mit und ist den Umständen entsprechend so manches Mal völlig verzweifelt – keine leichte Kost!

Die Kriegsschauplätze und das Kriegsgeschehen sind mehr als anschaulich dargestellt und in seiner Grausamkeit kaum zu übertreffen. Das Leid der Bevölkerung und auch der unzählig verwundeten Soldaten ist in vielen Szenen spürbar greifbar und mir wurde oftmals sehr bewusst, wie gut es ist, keinen Krieg erleben zu müssen – kein unbarmherziges Morden, keine Hungersnot, keine Heimat, keinen Platz im Leben… Familien und Freunde wurden auseinander gerissen und standen sich plötzlich als Feinde gegenüber. Unvorstellbar.

Geschickt lässt Maria W. Peter historische Größen wie Wilhelm I. König von Preußen, seinen Sohn Friedrich Wilhelm, Otto Graf von Bismarck, Napoléon III. und seine Gattin Eugenie, Sous-Lieutenant Girard, Offizier bei den Tirailleurs Algeriens – um nur einige zu nennen, auf die Lesebühne treten und bindet u. a. Paul, Madeleine, Clement, Karim und Djamilia als fiktive Figuren perfekt ein. Die Verknüpfung aus Fiktion und Historie ist daher hervorragend gelungen.

Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass der Titel evtl. zu viel Liebesgeschichte verspricht, diese ist auf jeden Fall da, aber inmitten eines grausamen Krieges, der viel Raum einnimmt. Dahingehend könnten die Erwartungen unterschiedlich sein. Meine wurden jedenfalls alle übertroffen und dieses Buch reiht sich in meine Lesehighlights 2020 ein.

Zu Beginn des Buches ist eine Landkarte der wichtigsten Schauplätzen von 1870 enthalten und am Ende ein ausführliches Personenverzeichnis, diese Dinge sind bei historischen Romanen für mich immer von unschätzbaren Wert. Ein ganz besonderer Leckerbissen finden wir ganz zum Schluss – Maria W. Peters Nachwort. Dieses aus ihrer Feder ist für mich schon legendär und man erhält so viele Zusatzinformationen, dass man sich nicht gleich von der Lektüre verabschieden muss und noch im Geschehen verweilen kann. Mich hat dieser Roman tagelang nicht losgelassen.

“Eine Liebe zwischen den Fronten“ hat mir viele Stunden beste Unterhaltung beschert und ich kann diesen tollen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Unterhaltung pur

C'est la vie, chérie
1

Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor ...

Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor und die bildgewaltige Erzählweise lässt Bilder im Kopf entstehen. Diese kommen mitunter in so urkomischer Art, dass ich sehr oft beim Lesen laut lachen musste.

Es geht um Ulrike und Hans, die sich nach so vielen Jahren so gar nichts mehr zu sagen haben. Hans fristet schon sein Dasein als Rentner, Ulrike steht kurz bevor und überlegt ernsthaft, Hans zu verlassen. Ihre Tochter Anja kann das auf keinen Fall zulassen und organisiert eine romantische Reise nach Paris. Und dass Enkeltochter Sophie inkl. Freund Niklas mit an Bord ist, versteht sich von selbst. In Paris angekommen, gibt es einige Überraschungen für alle Beteiligten, die so gar nicht geplant waren…

Tessa Hennig hat wieder so richtig tolle Charaktere geschaffen. Der Perspektivenwechsel zwischen Ulrike, Anja und Sophie empfand ich einfach toll und es ging in deren Köpfen ziemlich turbulent zu. Jeder hatte seine Ängste, Träume und Wünsche, diese hätten vielleicht mal laut ausgesprochen werden müssen, stattdessen spielten wildeste Vermutungen die Oberhand und das Chaos nahm seinen Lauf. Aber es ging schließlich um Ulrike und Hans, ich mochte die beiden richtig gern, den Hans aus den ersten Kapiteln, da dachte ich sofort „oh je, das wird nix mehr“ – was daraus geworden ist, bitte unbedingt lesen!

Insgesamt ist dieser Roman ein toller unterhaltsamer und romantischer Roman mit Tiefgang und ganz viel Paris Flair. Absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Sehr schöner Abschluss der Reihe

MS Kristiana - Märchenhochzeit auf Island
1

MS Kristiana – Märchenhochzeit auf Island ist der dritte Band der Reihe „Auf großer Fahrt mit der MS Kristiana“. Im ersten Band geht es nach Norwegen, im zweiten nach Neuseeland und hier im Abschlussband ...

MS Kristiana – Märchenhochzeit auf Island ist der dritte Band der Reihe „Auf großer Fahrt mit der MS Kristiana“. Im ersten Band geht es nach Norwegen, im zweiten nach Neuseeland und hier im Abschlussband nach Island. In allen drei Bänden lernen wir einige interessante Passagiere und ihre Hintergrundgeschichten/Liebesgeschichten kennen, aber auch diverse Einzelschicksale der Bordbesatzung, vor allem von Adrian, Jasmin, Eva und Ben. Empfehlen würde ich, der Reihenfolge zu lesen und es lohnt sich auf jeden Fall und macht absolut Spaß, mit der Crew und den Passagieren in See zu stechen.

Auch hier im dritten Teil fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und locker zu lesen. Eine wirklich grandiose bildhafte Beschreibung der landschaftlichen Kulisse sorgt augenblicklich für Fernweh, wie schon in den Vorgängerbänden.

Greta Jänicke lässt wieder ihre Figuren sehr lebendig in Erscheinung treten. Gespannt sein darf der Leser, wie es mit Adrian, Eva und Jasmin weitergehen wird. Die Hochzeit von Ben und Leonie steht auf dem Programm, laut Klappentext hätte ich für diesen Part mehr Raum erwartet, aber es störte mich weniger, da es genug andere spannende Dinge zu erkunden gab. Der Klappentext wirkt im Nachgang nur etwas verwirrend. Des Weiteren gibt es spannende Passagiere, neue Liebesgeschichten und tolle Landschaften auf Island zu sehen bzw. eindrucksvoll zu lesen. Ein paar aufregende Krimielemente sorgen für ordentlich Spannung im Handlungsverlauf.

Insgesamt hab ich mich auch hier sehr gut unterhalten gefühlt und bin mit dem Ausgang aller Beteiligten richtig zufrieden. Ich gebe für diesen Band eine klare Kaufempfehlung inkl. fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Die Gabe der Sattlerin

Die Gabe der Sattlerin
1

Inhalt: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die ...

Inhalt: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?“

Ralf H. Dorweiler hat mit „Die Gabe der Sattlerin“ einen hervorragenden und facettenreichen historischen Roman geschaffen. Der Schreibstil ist sehr lebendig, geschichtsträchtig und wunderbar bildhaft. Man merkt auf jeden Fall eine ordentliche historische Recherche. Vor allem durch seine humorvollen Einschübe und Situationskomik fühlt man sich Seite um Seite prächtig unterhalten.

Die Charaktergestaltung ist ihm so gut gelungen, sowohl die historisch belegten, als auch die fiktiven Figuren. Zuallererst geht es um Charlotte, Tochter eines Sattlers, die vor ihrer Hochzeit flieht. Ich mochte sie von Beginn an, sie weiß, was sie will und vor allem, was sie nicht will. Auf ihrer Flucht kreuzen u. a. drei bedeutende historischer Größen ihren Weg und eine spannende Reise nimmt ihren Lauf.

Da ist z. B. der berüchtigte Räuberhauptmann Hannikel und seine Bande, Herzog Carl Eugen von Württemberg und kein geringerer als Dichter und damals Arzt Friedrich Schiller. Welch genialer Schachzug, hier sein Stück „Die Räuber“ einzubauen. Allein diese Mischung an historischen Persönlichkeiten kombiniert mit der fiktiven Geschichte von Charlotte verspricht äußerst spannende Lesestunden.

Das Setting – egal ob Schloss Grafeneck, das Gestüt Marbach oder die zahlreichen Stationen auf Charlottes Flucht – machen diesen Roman ebenfalls alle Ehre. Jedes Detail ist wunderbar bildhaft beschrieben, es entstehen Bilder im Kopf und ich hab gern die einzelnen Figuren begleitet.

Das Buch selbst ist optisch sehr gut gelungen, Cover und Titel haben Bezug zur Handlung. Auf den ersten Seiten befindet sich gleich ein tolles Personenverzeichnis, gegliedert nach den jeweiligen Schauplätzen, welches ich sehr hilfreich empfinde.

Alles im allen kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das „fast verhasste“ Heftchen von „Schillers Räuber“ aus dem Abistoff meiner Tochter heraus krame und darin stöbere. Für „Die Gabe der Sattlerin“ gibt es von mir fünf verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Schicksalssterne

Schicksalssterne
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Inhalt:
“Hannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, ...

Inhalt:
“Hannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, wo sie eine Pferdezucht aufbauen wollen. Doch bei Kriegsausbruch werden sie der Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander interniert. Nur der Einsatz der jungen Wilhelmina rettet das Gestüt. Aber der Preis dafür ist hoch und nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie es war …
Eine mitreißende Geschichte um Liebe und Verrat, Verzweiflung und Mut vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges.“

“Schicksalssterne“ ist der neueste Roman von Sarah Lark. Mir hat er sehr gefallen, der Einstieg fiel mir total leicht, man konnte kaum aufhören zu lesen. Der Schreibstil ist absolut top. Man ist sofort im Geschehen und fiebert mit den Figuren mit. Der Perspektivenwechsel hauptsächlich zwischen Mia, Julius und Willi hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Die Charaktergestaltung ist Sarah Lark hervorragend gelungen. Es geht vordergründig um Mia und Julius, die nach Neuseeland auswandern, um dort ein Pferdegestüt zu leiten. In Neuseeland gesellt sich Willi (Wilhelmine) dazu, ein Mädchen aus armen Hause, die ihr Glück sucht, vor allem als Frau eigenständig sein möchte. Es gibt noch allerhand Nebencharaktere, die diese Auswanderersaga zu einem tollen Leseerlebnis machen.

Mia ist definitiv meine Lieblingsfigur, sie weiß was sie möchte und kann in schweren Zeiten bestehen. Julius hätte ich so manches Mal einen ordentlichen Schubs in die richtige Richtung geben können, ich empfand ihn als schwachen Charakter, dennoch passt hat er das Herz am rechten Fleck und passt zu Mia. Willi gibt dem Handlungsverlauf reichlich Zündstoff, was harmlos beginnt, wird später ziemlich berechnend – da möchte ich nicht tiefer blicken lassen, da es zuviel vom Inhalt preisgeben würde.

Sehr interessant sind die historischen Aspekte, hier vor allem die Rolle Neuseelands bzgl. des ersten Weltkrieges. Sarah Lark verbindet hier Fiction und Historie perfekt.

Alles im allen ist es ein großartiger Roman. Auch wenn das Ende etwas zu „Happyendmäßig“ aussieht, wurde ich bestens unterhalten und gebe eine klare Kaufempfehlung inkl. fünf Sterne.

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