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Veröffentlicht am 30.05.2019

Die Zarin und der Philosoph

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Die Zarin und der Philosoph

Autor: Martina Sahler


Es geht um Katharina die Große. Sie krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin, sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Großen und will Russland ...

Die Zarin und der Philosoph


Autor: Martina Sahler




Es geht um Katharina die Große. Sie krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin, sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Großen und will Russland nach Westen öffnen. Doch die Welt hält den Atem an, kann man der Deutschen auf dem Zarenthron trauen? Preußens König Friedrich II. schickt einen Philosophen nach Petersburg, um die Pläne der neuen Herrscherin auszuspähen. Stephan Mervier ist beeindruckt von Katharina, von ihrer Klugheit, ihrem Charisma, doch er sieht auch die Kehrseite der Medaille: Russlands Rückständigkeit und das Elend der Leibeigenen machen ihn wütend. Dabei gerät er fast ungewollt in einer Gruppe von Widerständlern und muss parallel den „Schein“ bei Katharina wahren bzw. konstruktive Kritik an ihren „Regierungsformen“ stellen. Doch auch im Winterpalast wächst der Widerstand längst heran. Eine enge Vertraute Katharinas kämpft auf Seiten der Unterdrückten. Stephan verliebt sich in die mutige Rebellin, die in großer Gefahr schwebt. Denn die Zarin fördert zwar Fortschritt, Bildung und die Wissenschaften, aber ihre Herrschaft ist absolut, und sie setzt ihre Macht mit äußerster Härte durch.




Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Martina Sahler, denn schon von „Die Stadt des Zaren“ war ich sehr begeistert. Hier erleben wir St. Petersburg unter Katharina der Großen. Wie im Nachwort der Autorin festgehalten, konzentriert sich der Roman vor allem …„auf Katharinas Rolle zur Zeit der Aufklärung“. Es Fließen jede Menge historische Fakten ein, die äußerst geschickt mit fiktiven Elementen verwoben sind.




Der Schreibstil ist beeindruckend, wunderbar bildhaft, äußerst lebendig und absolut flüssig zu lesen. Man wird in eine andere Zeit versetzt und findet sich als stiller Betrachter aller Szenen im Hintergrund. Martina Sahler lässt uns am russischen Flair in St. Petersburg teilhaben. Ich konnte alle Emotionen nachvollziehen: Freude, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und vieles mehr.




Die Protagonisten, vor allem die historischen Persönlichkeiten wie Katharina, Graf Grigori Orlow, Grigori Potemkin, J. I. Pugatschow, Voltaire, Diderot und Friedrich II. treten hier beeindruckend und authentisch auf die Lesebühne. Die Einflechtung der fiktiven Figuren ist Martina Sahler sehr gut gelungen. Ein entscheidende Rolle nehmen dabei der Philosoph Stephan und seine Frau Johanna und Katharinas Ziehtochter Sonja ein. Der Handlungsverlauf, die persönlichen Geschichten/Erlebnisse sind hier perfekt in die Historie verankert und dies hat mir wunderbar gefallen. Wenn ich exakt historische Gegebenheiten 1:1 haben möchte, greife ich zum Geschichtsbuch oder Lexikon, aber wenn drumherum noch eine äußerst spannende Handlung einfließt, geschichtliche Ereignisse hautnah präsentiert werden, dann ist dieser Roman geradezu perfekt, der Unterhaltungswert sehr hoch.




Das Buch selbst hat ein wunderschönes Cover, welches exzellent zur Geltung kommt und zum Kaufen anregt. Entsprechende Landkarten – hier vom damaligen St. Petersburg und Russland – sind vorn und hinten im Buch enthalten. Vor allem auf der Karte von St. Petersburg war ich sehr oft mit den Protagonisten unterwegs und konnte mir vieles bildhaft vorstellen. Ein Personenverzeichnis mit den historisch belegten und fiktiven Personen empfand ich ebenfalls sehr hilfreich. Und am Ende natürlich das sehr interessante Nachwort, vieles wird dadurch noch schlüssiger und von manchen Gegebenheiten war ich sehr überrascht (Stichwort Reiseroman).





Meine Erwartungen zu „Die Zarin und der Philosoph“ waren sehr hoch und ich würde definitiv nicht enttäuscht, im Gegenteil. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe dafür auch volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Klara Frost ihr dritter Fall

Der Seelenhirte
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Der Seelenhirte

Autor: Elias Haller

Er nennt sich der Seelenhirte und hat sich zur Aufgabe gemacht, die schlechten Schäfchen, die vom Weg abgekommen sind, zu bestrafen…

Auf dem Hof eines Schafzüchters ...

Der Seelenhirte


Autor: Elias Haller


Er nennt sich der Seelenhirte und hat sich zur Aufgabe gemacht, die schlechten Schäfchen, die vom Weg abgekommen sind, zu bestrafen…


Auf dem Hof eines Schafzüchters bietet sich ein grausames Bild: Die komplette Familie wurde ausgelöscht, ein Teil der Opfer mit einem Schwert enthauptet. Von der Brutalität am Tatort ist nicht nur die sonst so abgeklärte Kriminalhauptkommissarin Klara Frost erschüttert, sondern die gesamte Mordkommission.


Bei ihren Ermittlungen erkennt Frost Parallelen zwischen der Handschrift des Mörders und dem fiktiven Werk eines Krimiautors. Während sie fieberhaft in dem Buch nachforscht, um dem Täter näher zu kommen, zieht sich eine blutige Spur durch Leipzig. Denn der Serienkiller arbeitet seine Liste gnadenlos ab. Schaf für Schaf ...


Bevor ich mit dem Seelenhirte anfing zu lesen, fragt man sich unweigerlich, ist der letzte Klara Frost Fall zu toppen? Ja, ist er! Und wie!


Es ist ein grausamer Fall, ich glaube, blutiger geht es kaum noch. Selbst Klara Frost kommt an ihre Grenzen und das will schon etwas heißen. Es umschließt eine düstere Geschichte, deren Ausmaße kaum zu erahnen sind.


Der Schreibstil ist unglaublich spannend. Die kurzen packenden Kapitel sorgen dafür, dass man einfach weiterlesen muss. Das Zusammenspiel perfekt ausgearbeiteter Figuren geben der Handlung den absoluten Kick. Elias Haller versteht es brillant, den Leser buchstäblich hinters Licht zu führen. Ich hatte alle fünf Minuten einen anderen Verdächtigen im Visier und am Ende „steht“ man kopfschüttelnd vor dem potenziellen Täter. Hervorragender und raffinierter Handlungsverlauf!


Darüberhinaus bin ich abermals beeindruckt von Klara Frost. Ich liebe es, in ihre Gedanken einzutauchen, ihre Vergangenheit zu erkunden und zuzuschauen, wie sie ihre Umwelt in den Wahnsinn treibt. Aber am Ende zählt das Ergebnis und das lässt sich sehen. Sie ist eine Mischung aus Wahnsinn und Genie.


„Der Seelenhirte“ hat mich definitiv überzeugt und ich empfehle ihn uneingeschränkt weiter. Ein MUSS für alle Thriller Fans.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Juister Düfte

Juister Düfte. Ostfrieslandkrimi
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Juister Düfte

Autor: Sina Jorritsma

In einem exklusiven Ladengeschäft auf der ostfriesischen Insel Juist wird die Inhaberin Marieke Halsema tot aufgefunden. Wer hatte es auf die attraktive Geschäftsfrau ...

Juister Düfte


Autor: Sina Jorritsma


In einem exklusiven Ladengeschäft auf der ostfriesischen Insel Juist wird die Inhaberin Marieke Halsema tot aufgefunden. Wer hatte es auf die attraktive Geschäftsfrau abgesehen? Antje Fedder und Roland Witte beginnen zu ermitteln und bald steht fest, dass es sich um Mord handelt. Marieke selbst war kein Kind von Traurigkeit und plötzlich gibt es mehrere Verdächtige, die scheinbar alle etwas zu verbergen haben. Plötzlich stoßen sie auf ein Beweisstück, das einen 100 Jahre alten Kriminalfall betrifft, der ganz offensichtlich etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun hat. Wird das Ermittlerteam Fedder und Witte diesen verzwickten Fall lösen können?




Wie schon in „Juister Herzen“ ermitteln auch hier wieder Antje Fedder und Roland Witte in einem Mordfall auf der schönen Ostfrieseninsel Juist. Der Schreibstil hat mir super gefallen, das Buch lässt sich sehr fließend lesen, ein hoher Spannungsbogen lässt die Seiten nur so dahinfliegen.




Antje Fedder und ihr Teamkollege Roland Witte haben mir als Ermittlerteam richtig gut gefallen. Sie arbeiten super zusammen, einer ergänzt den anderen. Auch auf privater Ebene hört man es zwischen den beiden ordentlich knistern, nur dass es noch keiner von ihnen zugibt. Dahingehend könnte es für die nächsten Bände ziemlich interessant werden.




Der Kriminalfall selbst ist sehr gut durchdacht, nach den ersten Seiten wird man sofort mit einem Mord konfrontiert und Zug um Zug gibt es mit jeder Seite neue Verdächtige. Ich habe diesen spannenden und unterhaltsamen Krimi sehr gerne gelesen und gebe eine klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Rachewinter - super spannend

Rachewinter
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Rachewinter
Autor: Andreas Gruber

Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod ...

Rachewinter
Autor: Andreas Gruber

Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...

Rachewinter ist der dritte Teil der Thriller-Reihe mit Ermittler Walter Pulaski aus Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers aus Wien. Beide Figuren haben mir sofort gefallen. Geschickt lässt uns Andreas Gruber an zwei wie es scheint verschiedenen Fällen in unterschiedlichen Städten und sogar unterschiedlichen Ländern teilhaben. Dabei haucht er jede Menge Charaktere Leben ein, sowohl den guten, als auch den bösen. Jede Figur ist perfekt in Szene gesetzt.

Der spannende Schreibstil lässt einem mehr als einmal die Luft anhalten und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Rachewinter ist mein erster Thriller von Andreas Gruber und ich war sofort begeistert. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung plus fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Die Perlenfischerin

Die Perlenfischerin
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Die Perlenfischerin
Autor: Sabine Weiß

Norddeutschland, an der Wende zum 13. Jh.: Bei der Zerstörung der alten Handelsstadt Bardowick wird die kleine Ida vom Rest ihrer Familie getrennt. Fortan wächst ...

Die Perlenfischerin
Autor: Sabine Weiß

Norddeutschland, an der Wende zum 13. Jh.: Bei der Zerstörung der alten Handelsstadt Bardowick wird die kleine Ida vom Rest ihrer Familie getrennt. Fortan wächst sie bei einer Einsiedlerin am Ufer des Flusses Ilmenau auf. In der Natur findet Ida Trost, und sie entwickelt ein Talent dafür, kostbare Perlmuscheln zu finden. Als sie Jahre später mehr über ihre wahre Herkunft erfährt, macht Ida sich gemeinsam mit ihrer Jugendliebe, dem Slawen Esko, auf die gefahrvolle Suche nach ihrer Familie. Ihr erstes Ziel: das noch junge Lübeck ...

Mit dem Roman „Die Perlenfischerin“ ist Autorin Sabine Weiß ein toller historischer Roman gelungen. Hier vereinen sich alle Komponenten, die einen historischen Roman für mich ausmachen: Historische Schauplätze (Lübeck, Lüneburg und Umgebung), historisch belegte Figuren wie Kaiser Otto IV., Wilhelm von Lüneburg, Helena von Dänemark, Otto iuvenis u. a.; darin eingebettet Ida’s Familie und Weggefährten in einer packenden Story. Ganz nebenbei erfährt man hochinteressantes über die damalige Perlenfischerei. Ich war sehr erstaunt, dass es sowas im deutschen Lande überhaupt gab, wieder etwas dazugelernt.

Der Schreibstil ist von Anfang an sehr fesselnd, spannend, emotional und wunderbar bildhaft. Dabei lässt es einem schnell vergessen, dass 700 Seiten Lesestoff bewältigt werden müssen. Im Gegenteil, ich hätte noch ewig Ida und Esko begleiten können.

Die Charaktere sind Sabine Weiß hervorragend und authentisch gelungen. Man reist mit ihnen in eine vergangene Zeit und wird von einem Abenteuer/Ereignis in nächste katapultiert. Wir begleiten die kleine Ida, kaum sechs, sieben Jahre alt, als sie von ihrer Familie während der Zerstörung ihres Heimatortes Bardowick getrennt wird. Diese findet in Neslin eine neue Familie. Sehr gefallen haben mir hier die Bräuche der Slawen. Meine Lieblingsfigur in dieser tollen Geschichte ist der Slawe Esko und Jugendliebe Idas.
Des Weiteren bekommt man hautnah das Gerangel um Königs- und Kaiserthrone mit, wer heute Freund, kann morgen schon Feind sein…

Ein Blick auf das Buch selbst zeigt ein sehr gelungenes Cover, im Buchdeckel vorn und hinten eine detailreiche Landkarte entsprechend der damaligen Zeit und am Anfang des Buches ein Personenverzeichnis, welches für mich in historischen Romanen unverzichtbar ist. Im sehr interessanten und aufschlussreichen Nachwort erhält man noch einmal viel Wissenswertes und lässt uns noch ein wenig im Norden verweilen.

„Die Perlenfischerin“ ist mein Einstieg ins Repertoire von Autorin Sabine Weiß und ich wurde nicht enttäuscht. Ich empfehle diesen sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.