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Veröffentlicht am 24.03.2017

Schwierige Protagonistin ...

Olivensommer
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INHALT

Holly hat ein geordnetes Leben in London: Ein Mann, der sie liebt und einen Job, in dem sie sich zwar mit einer fiesen Chefin abgeben muss, den sie aber dennoch mag. Nach dem Tod ihrer Mutter ist ...

INHALT

Holly hat ein geordnetes Leben in London: Ein Mann, der sie liebt und einen Job, in dem sie sich zwar mit einer fiesen Chefin abgeben muss, den sie aber dennoch mag. Nach dem Tod ihrer Mutter ist diese Ordnung notwendig für die bald Dreißigjährige, und der Wunsch danach, bloß nicht aufzufallen, wächst stetig. Als Holly dann aber unerwartet einen Brief von ihrer verstorbenen Tante erhält, die auf der griechischen Insel Zakynthos gelebt hatte und von der Holly bis dahin nichts wusste, beginnt eine Reise, die sie nicht nur an einen wunderschönen Fleck Griechenlands bringt, sondern die sie vor allem zu sich selbst finden lässt.


MEINUNG

Das Cover ist wunderschön, typisch griechisch. Da ich letzten Sommer selbst einen wunderbaren Urlaub in Griechenland verbracht habe, hat mich der Roman ganz besonders gereizt. Leider wurden meine sehr hohen Erwartungen nicht gänzlich erfüllt.

Mit der Protagonistin Holly wurde ich einfach nicht warm. Zwar lernt man im Laufe des Buchs ihre Geschichte kennen, für mich war ihre Vergangenheit allerdings keine Entschuldigung für ihre doch sehr seltsame Art. Sie machte nie wirklich einen traurigen oder gar unzufriedenen Eindruck, beschwerte sich aber doch ständig über ihr Leben und über ihren Freund Rupert, den sie, in eigenen Worten, „vielleicht irgendwann lieben würde“. Auf der anderen Seite wird ebendieser Mann von der Autorin aber immer wieder als herzensguter, zuvorkommender Mann beschrieben, der höchstens hin und wieder mal ein Bier zu viel trinkt. Diese Marotte aber scheint Holly nicht im Geringsten zu stören, obwohl es in meinen Augen das einzig Negative an Rupert darstellte.

Holly hält tatsächlich alle Menschen um sie herum auf Abstand und das machte es in meinen Augen schwer, das Buch in Gang zu bringen. Als sie ihren Nachbar Aiden und viele andere nette Bewohner Zakynthos kennenlernt, taut sie endlich etwas auf, kann ihre zurückweisende Art aber bis zum Ende nicht gänzlich ablegen.

Alle anderen Charaktere sind schön durchdacht und werden einem beim Lesen – im Gegensatz zu Holly – direkt sympathisch.

Das Ende war sehr schön und sehr herzerwärmend, war andererseits aber auch sehr vorhersehbar. Während Hollys Ankunft in Griechenland und ihre Entdeckungen auf der Insel wunderschön beschrieben wurden und auch die Entwicklung zwischen Aiden und ihr immer mehr an Fahrt aufnimmt, wird das Ende für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Längen, die der Roman in seinem Mittelteil hatte, hätte die Autorin „ans Ende dranhängen können“.

Nichtsdestotrotz hat der Roman es geschafft, mich einmal mehr vom wunderschönen Griechenland überzeugen können, hat mir die Kultur und die Lebensweise der Griechen nähergebracht. Die offene Art der Inselbewohner ist unglaublich gut eingefangen.



FAZIT

Ein Roman, der einem eine wunderschön Insel näherbringt, der inhaltlich aber leider zu viele Längen aufzuweisen hatte und dessen Protagonistin mir einfach nicht sympathisch werden wollte

Veröffentlicht am 22.03.2017

Spannung mit kleinen Schwachpunkten

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Inhalt
Träumst du nicht auch von einem perfekten Leben? Einer Welt voll Schönheit und Intelligenz? Und wenn du es könntest, würdest du deinem eigenen Kind all diese positiven Eigenschaften mit auf den ...

Inhalt
Träumst du nicht auch von einem perfekten Leben? Einer Welt voll Schönheit und Intelligenz? Und wenn du es könntest, würdest du deinem eigenen Kind all diese positiven Eigenschaften mit auf den Weg geben und ihm so alle Möglichkeiten eröffnen?
Helen und Greg stehen vor genau dieser Entscheidung, die ihr Leben beeinflussen könnte wie nie etwas Anderes zuvor, denn ein geheimes, noch nicht offizielles Forschungsprogramm soll genau diesen Traum von dem perfekten Leben ermöglichen. Zeitgleich werden an vielen anderen Orten der Welt Entdeckungen gemacht, die auf natürliche Weise nicht entstanden sein können. Hat die Genmanipulation die Kontrolle übernommen? Und wie wird sich das junge Ehepaar entscheiden?

Meinung
Nach „Blackout“ hat sich Marc Elsberg zu einem meiner Lieblingsautoren gemausert. Ich finde seine Art zu Schreiben unwahrscheinlich ansprechend und spannend, und das hat er auch in seinem dritten Roman bewiesen. Alles, was er auf das Papier bringt, ist absolut glaubwürdig – und vor allem gut recherchiert. In „Helix“ hat er aufs Neue ein sehr spannendes und komplexes Thema aufgegriffen, das mich persönlich schon seit geraumer Zeit sehr interessiert. Ich selbst konnte mit einigen Fachbegriffen etwas anfangen und das hat mir die „Verdauung“ des vielseitigen und ausladenden Themas etwas vereinfacht. Das änderte aber nichts daran, dass mich der Roman auch nach dem Zuklappen des Buchdeckels nicht loslassen wollte.

Jessica Roberts, mit der wir gleich rasant in die Geschichte geworfen werden, ist eine sehr starke Frau, mit der ich dennoch an einigen Stellen zu kämpfen hatte. Ihre Stärke nimmt ihr zeitweise etwas von ihrer Sympathie. Ähnlich ging es mir mit Helen und Greg, deren Streitigkeiten oder Entscheidungen mir manchmal etwas an der Nase herbeigezogen erschienen. Insgesamt blieben mir alle Figuren etwas fremd, und das ist auf über 600 Seiten sehr schade.
Dieser Eindruck könnte aber schlichtweg einfach nur aufgekommen sein, da die Handlung so rasch voranschreitet. Es folgt eine Entdeckung nach der anderen, die Spannung lässt nicht nach – und das ist eine Meisterleistung, die mich über die fremd bleibenden Charaktere hinwegsehen lässt.

Etwas enttäuschend war außerdem, dass der Roman irgendwann sehr auf den einen Teil der Geschichte bezogen war. Während bei „Blackout“ immer wieder verschiedene Standpunkte erzählerisch dargestellt wurden, habe ich dieses Hin und Her bei diesem Roman etwas vermisst. Der Klappentext suggeriert, dass mehrere Handlungsstränge zusammenkommen und dem ist auch so, allerdings werden einige davon für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Erneut: Bei 646 Seiten wäre da mehr Potential gewesen.

Fazit
Ein besitzergreifender, fesselnder Roman über Genmanipulation, aber auch über persönliche Pleiten und dem Wunsch nach Perfektion – diese explosive Mischung macht „Helix“ aus. Trotz kleiner Schwächen ein Muss für jeden Fan von Spannung und bewegenden Themen.


Veröffentlicht am 20.03.2017

Toller Ratgeber, der bei den Basics beginnt

Mein Obstgarten
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Gestaltung und Konzept
Das Cover ist sehr schlicht, durch den großen Apfel wäre einem auch ohne die schön gestaltete Überschrift klar, um was es geht. Die Haptik ist ebenfalls sehr angenehm und fühlt sich ...

Gestaltung und Konzept
Das Cover ist sehr schlicht, durch den großen Apfel wäre einem auch ohne die schön gestaltete Überschrift klar, um was es geht. Die Haptik ist ebenfalls sehr angenehm und fühlt sich sehr natürlich an – passend zum Thema. Die dicken Blätter und die übersichtliche Gestaltung mit schönen Bildern runden das Bild ab. Die Farben sind prächtig und klar und das Design überzeugt durch kleine, wiederkehrende Details.

Inhalt
Das Inhaltsverzeichnis ist schön übersichtlich, man kann sowohl nach Obst in verschiedenen Kategorien, als auch nach technischen Themen und Fragen suchen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Anschließend werden verschiedene Gartentypen vorgestellt, was sich besonders dann als praktisch erweist, wenn man noch an der Planung seines Gartens sitzt. Da wir unseren Traumgarten jedoch schon haben, waren diese Seiten für mich eher uninteressant. Durch übersichtliche kleine Tipps mit Verweisen hatten sie jedoch ebenfalls ihren Charme.
Durch schlichte Schaukästen werden Informationen übersichtlich gezeigt. Von Anfang an werden alle möglichen Fragen aufgeworfen und geklärt. Aber nicht nur über den Anbau des Obsts, sondern auch über das Ernten und die anschließende Verwertung werden einige Worte geschrieben, was ich wirklich sehr reizend fand. Das Buch ist allerdings kein Kochbuch, versteht das an dieser Stelle nicht falsch!
Besonders schön finde ich außerdem, dass über Tiere im Garten und deren Lebensraum informiert wird. Denn, wie im Ratgeber genauso geschrieben, sind es die kleinen Dinge, die einen eigenen Garten lebens- und liebenswert machen.
Anschließend werden spezielle Obstsorten vorgestellt, von denen man sich entweder die heraussuchen kann, die einen interessieren oder die man im Garten hat, oder aber man überfliegt alle Kapitel – es lohnt sich, denn immer wieder lernt man wichtige Dinge dazu. Highlight sind meiner Meinung nach die sogenannten Serviceseiten am Ende, bei denen alle erdenklichen Obstsorten kategorisch geordnet aufgezählt sind und mit Eigenschaften erklärt werden.

Fazit
Ein Ratgeber, aus dem Liebe spricht! Super tolle Bilder, hübsche Schaubilder und viele wichtige Informationen, die einem das Gartenleben leichter machen! Ein Muss für jeden Gartenfan, ganz besonders für diejenigen, die erst kürzlich mit dem Gärtnern begonnen haben oder in denen der Wunsch nach einem eigenen Garten reift.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Ein toller Roman über das Erwachsenwerden

Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück
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Inhalt
Mikes Leben fällt ihm buchstäblich vor die Füße. Lisa, die bis vor Kurzem eigentlich noch seine Freundin war (oder nicht …?) eröffnet ihm, er habe mit J. J. rumgemacht. Auf einer Party. Nichts Komisches ...

Inhalt
Mikes Leben fällt ihm buchstäblich vor die Füße. Lisa, die bis vor Kurzem eigentlich noch seine Freundin war (oder nicht …?) eröffnet ihm, er habe mit J. J. rumgemacht. Auf einer Party. Nichts Komisches eigentlich, doch J. J. ist ein Junge. Mike kann sich jedoch nicht erinnern und seine Welt wird von Selbstzweifeln und der Angst vor Veränderung aus seinen Angeln gehoben. Da hilft es ihm auch nicht, dass er coole Freunde und eine spitzenmäßige Familie hat, denn er weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.

Meinung
Ein Buch, das mich mit seinem Thema total überrascht hat. Ich habe nicht gewusst, welches Thema auf mich zukommt und wurde überrascht: Dass es in diesem Roman um Homosexualität geht, habe ich nicht erwartet.

Ich wurde jedoch vor allem positiv überrascht. Mit jugendlicher Sprache, die manchmal mit so viel weniger Worten auskommt, als die von Erwachsenen, und trotzdem alles sagt, was nötig ist. Mit einem Protagonisten, der über sich hinauswächst, indem er sich selbst kennenlernt. Und mit Reaktionen von Freunden, die sowohl typisch als auch unerwartet waren und die mir als Leser einmal mehr gezeigt haben, dass das Thema Homosexualität immer noch viel zu schüchtern, vor allem aber mit viel zu vielen Vorurteilen behandelt wird.

Die Gedanken und Ängste von Mike kommen wahnsinnig gut zum Vorschein, man darf sich aber an dem sehr jugendlichen, oft saloppen Umgangston nicht stören. Lässt man die ungewohnte Jugendsprache nicht an sich abprallen, sondern versucht sich auf sie einzulassen, dann steht einem ein wahres Lesevergnügen mit viel Tiefgang bevor.

Ein 5-Sterne Buch ist es leider dennoch nicht geworden. Dafür hat mir an manchen Stellen die Seriosität etwas gefehlt und manche Handlungsstränge waren in meinen Augen überflüssig. Die Planungen für den Homecomig-Ball, bei denen Mike eine Rolle spielt, haben mich nicht wirklich interessiert und haben in der Gesamtheit eigentlich zu keinen wichtigen Erkenntnissen beigetragen. Viel lieber hätte ich mehr über Mikes Beziehungswelt gelesen, das Ende kam für mich an einem etwas falschen Punkt. Ich hatte nach dem Beenden des Romans das Gefühl, dass mir etwas fehlt.

Fazit
Nichtsdestotrotz ist dieses Buch bisher absolut einzigartig in meinem Bücherregal. Es hatte die Überraschung an seiner Seite und hat mich auf eine Art berührt, wie ich es nicht für möglich gehalten habe! Eine Leseempfehlung für alle, die mit etwas jugendlicher Sprache klar kommen!

Veröffentlicht am 14.03.2017

Fantastischer Gruselspaß!

Spiegel des Bösen
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„Jetzt sah Sophie es vor sich aus dem Nebel aufragen. Das berühmte und legendäre Grandhotel Rabelfels. Nun, zumindest, wenn sie ihrem Vater so zuhörte. Für sie war das ein Hotel, das zwanghaft versucht ...

„Jetzt sah Sophie es vor sich aus dem Nebel aufragen. Das berühmte und legendäre Grandhotel Rabelfels. Nun, zumindest, wenn sie ihrem Vater so zuhörte. Für sie war das ein Hotel, das zwanghaft versucht hatte, sich an der abgelegensten und ödesten, möglicherweise auch kältesten Stelle des Universums niederzulassen – und erfolgreich gewesen war.“ (S. 10)


Inhalt
Sophie fährt mit ihren Eltern in das „Grandhotel Rabenfels“. Ihr Vater möchte das sagenumwobene Hotel kennenlernen, denn er ist Schriftsteller und sehr angetan von dem Gebäude, also nimmt er seine Frau und seine Tochter mit. Dass Sophie von dieser Idee gar nicht begeistert ist, darum macht sie keinen Hehl. Viel lieber wäre sie in New York, doch stattdessen muss sie in einem runtergekommenen Hotel übernachten, das so gar nicht nach Urlaub aussieht und in dem es von seltsamen Gestalten nur so wimmelt. Als sie dann schließlich von nächtlichen Alpträumen geplagt wird und am morgen verängstigt und allein aufwacht und feststellen muss, dass nichts mehr so ist wie am Vortag, merkt Sophie, dass das Hotel ein ganz eigenes Leben hat – ein sehr grauenvolles und mysteriöses Eigenleben, dessen Geheimnis es zu lüften gilt. Zum Glück lernt sie Max kennen, mit dem sie ihr wohl bisher größtes Abenteuer bestreitet. Doch auch er benimmt sich manchmal etwas ungewöhnlich …

Meinung
Die Idee des „verspukten“ Hotels ist nicht neu. Allerdings ist hier die Umsetzung unwahrscheinlich gut gelungen und mit durchweg interessanten Charakteren durchzogen. Die Aufmachung ist wunderschön, ich liebe vor allem die illustrierten Kapitelseiten und das Cover, das wirklich gut zum Inhalt passt.
Sophie ist eine unglaublich mutige, starke Protagonistin und ich hatte große Freude, sie kennenzulernen. Sie ist ein sehr reifes Mädchen, ohne dass ihr Handeln mit ihrem jungen Alter kollidiert, wie es leider bei vielen Jugendbüchern der Fall ist. Dennoch hat sie die typischen Denkweisen einer Jugendlichen, streitet sich hin und wieder mit ihren Eltern und fühlt sich alleingelassen, hat Liebeskummer und zweifelt manchmal an sich selbst. Schnell überzeugt Sophie aber mit ihrem Mut und ihren guten Ideen und Einfällen und ein rasantes Abenteuer beginnt.
Auch die anderen Charaktere, über die ich an dieser Stelle aus „Spoilergründen“ gar nicht so viele Worte verlieren will, weil ich der Meinung bin, dass man sie einfach selbst kennenlernen muss, sind gut durchdacht und manche auch etwas eigensinnig, also eine sehr bunte, kreative Mischung, die es sich getrost zu untersuchen lohnt und die alle ihre ganz eigenen Geheimnisse mit sich herumtragen.
Björn Springorum erschafft in seinem Roman viele interessante und sehr gruselige Orte, die einem beim Lesen an vielen Stellen Gänsehaut über den Rücken jagen. Stück für Stück wird man in das Geheimnis des Grandhotel Rabenfels eingeweiht und es kommen mysteriöse Geschehnisse ans Tageslicht. Schnell fängt man beim Lesen an, die bekannten Puzzleteile zusammenzusetzen und mit Sophie und Max zu rätseln.
Der Autor schreibt sehr humorvoll und bildlich, an vielen Stellen musste ich lachen oder habe vor Erstaunen meine Augenbrauen in die Höhe gezogen. Der Gruselfaktor kommt nicht zu kurz, obwohl ich anfangs skeptisch war, wie gut der Schrecken des Hotels in diesem Buch umgesetzt ist. Ich bin hellauf begeistert über diesen Schatz in meinem Bücherregal.

Fazit
Ein Buch, in dem man gleicherweise in der Handlung gefangen ist, wie Sophie im Hotel. Sehr lesenswertes Abenteuer für jedermann – solange man sich mit ein bisschen Grusel anfreunden kann!