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Veröffentlicht am 25.06.2025

Berührende Sylt Suspense

Über uns das Tosen des Sturms
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Jette hat es eigentlich geschafft: Sie kann endlich in der Anwaltskanzlei ihres Vaters anfangen. Doch der traut ihr nur wenig zu. Und als ihr auch noch Joshua als erster Fall zugewiesen wird, steht plötzlich ...

Jette hat es eigentlich geschafft: Sie kann endlich in der Anwaltskanzlei ihres Vaters anfangen. Doch der traut ihr nur wenig zu. Und als ihr auch noch Joshua als erster Fall zugewiesen wird, steht plötzlich einiges auf dem Spiel. Joshua von früher. Joshua, der ein unschönes Detail ihrer Vergangenheit kennt. Und der nun selbst in Schwierigkeiten steckt. Doch anders als Jette vermutet, ist Joshua nicht das Unschuldslamm, das er vorgibt zu sein. Denn er kommt mit einer Mission. Und während Jette um die Kontrolle über den Fall und ihre Gefühle ringt, fängt Joshua an, an seinen Absichten zu zweifeln ...

Für mich war »Über uns das Tosen des Sturms« ein sehr schöner Abschluss der Sylt Suspense Reihe. Ich mag Janines Schreibstil einfach sehr gerne, sie schreibt sehr berührend, emotional, mit Poesie aber trotzdem auch umgangssprachlich-verständlich. Die Insel und das Feeling kommen auf jeden Fall gut rüber, auch wenn mir in diesem Band das raue Meer ein bisschen im Fokus gefehlt hat.

Jette ist eine starke Protagonistin, die sich durchsetzen kann, aber auch unter vielen Unsicherheiten leidet. Sie entwickelt sich weiter und gleichzeitig bleibt sie ihren Prinzipien treu. Sie ist vielschichtig und sympathisch. Vor allem mochte ich sie iin Kombination mit ihrem Zwillingsbruder Nick. Von den beiden hätte ich gern noch ein wenig mehr gehabt, denn ihr Umgang miteinander ist wirklich schön.

Joshua hatte es im Leben bisher nicht leicht, das merkt man auch, und trotzdem versucht er, ein guter Mensch zu sein. Das mochte ich an ihm und ich konnte ihn die meiste Zeit nachvollziehen. So richtigen Zugang hab ich aber irgendwie trotzdem nicht zu ihm bekommen, dabei kann ich gar nicht sagen, woran genau es lag. Mir hat so ein letzter Funke gefehlt, und das hat sich auch im Knistern/der Chemie zwischen den beiden gezeigt. Vielleicht war es aber auch weniger er selbst, als das Zusammenspiel, denn ich hätte mir manchmal mehr Vehemenz von Jette bzgl. Grenzen und mehr Akzeptanz dahingehend von Joshua gewünscht. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, ich mochte sie immer noch sehr gerne.

Ein bisschen hab ich die Freundesclique vermisst. Max und Sophie kamen ein wenig vor, aber so dieses Zusammenspiel der Gruppe insgesamt hat gefehlt, vor allem durch die Abwesenheit von Erik und Hanna.

Der Suspense Anteil ist toll umgesetzt. Nicht zu gruselig oder düster, es ist immer noch Romance, aber mit ein wenig Gänsehaut und Gefahr, die die Liebesgeschichte abgerundet hat.

Es ist vielleicht nicht mein Lieblingsband (das ist Band 2), aber ich mochte ihn wieder sehr gerne und kann die ganze Reihe sehr empfehlen. Ich freue mich auf mehr Lesestoff von Janine.

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Veröffentlicht am 25.06.2025

Kein Highlight, aber guter Abschluss

House of Verity (Abschlussband der dystopischen Fantasysaga)
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Um den Aionen die Macht über die Zeit zu nehmen, müssen Averie und ihre Freunde auf Verity in die Vergangenheit reisen und das verschollene Weltenei finden. Doch nicht alle Verbündete der Gegenwart sind ...

Um den Aionen die Macht über die Zeit zu nehmen, müssen Averie und ihre Freunde auf Verity in die Vergangenheit reisen und das verschollene Weltenei finden. Doch nicht alle Verbündete der Gegenwart sind es auch in der Vergangenheit – und umgekehrt. Wem kann Averie trauen, wenn alle ein falsches Spiel spielen? Und wird sie am Ende den Mann, der sich für sie geopfert hat, retten können?

Ich liebe Marah Woolfs Bücher, und diese Reihe war einfach wieder eine richtig gute Idee. Ich finde das ganze Konzept mit der Zeitmagie super spannend und auch überzeugend umgesetzt. So auch hier. Lose Fäden werden verknüpft, weitere Geheimnisse aufgedeckt und Fragen beantwortet, neue und bekannte Charaktere bekommen mehrere Facetten. Außerdem mag ich ihren Schreibstil sehr, und wie sie die Weiterentwicklung von Averie über die Reihe hinweg ausgestaltet hat. Sie weiß einfach, wie mans gut macht.

Nur hat House of Verity mir lange nicht wirkliche Finalband-Vibes gegeben. Es hat sich wirklich langsam aufgebaut, man hat nach und nach mehr erfahren, und nur sehr spät hat das Tempo angezogen, wie ich es erwarten würde, wenn es auf das Finale zusteuert. Es hat sich eher wie ein Mittelband angefühlt. Im Nachhinein denke ich mir, hätte man vielleicht die Zeitenspiele in Band 2 weggelassen und die Reise in die Vergangenheit anders/früher aufgebaut, sodass das große Showdown hier mehr Platz bekommt.

Im letzten Drittel hat es aber deutlich zugelegt und dann hat es mich komplett gefesselt und ich hab am Buch geklebt. Das war die Spannung, wie ich sie hier erhofft hatte, und ich war doch noch glücklich! Allerdings ist mir der Romance Part – der seit Band 1 wichtig war und dementsprechend auch Raum verdient hat – hier zu kurz gekommen. Durch die Zeitreise gab es nur wenig Chance, die Liebesgeschichte weiter auszubauen bzw. kam das zu spät und dann zu plötzlich. Auch die Wiedervereinigung und das Verzeihen ging mir persönlich am Ende zu schnell. Trotzdem war ich glücklich, wie das Buch und die Reihe geendet ist.

Insgesamt nicht das epische Finale, das ich mir gewünscht hätte, und nicht mein Lieblingsband der Reihe. Aber immer noch gut, und die ganze Reihe ist einfach wegen des Magiekonzepts auf jeden Fall zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.06.2025

Fürs Herz und zum Genießen

Today I’ll Steal His Heart (2)
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India braucht dringend ein Date für die Hochzeit ihrer Mutter. Im Affekt hat sie einen Freund zugesagt, den es gar nicht gibt. Zum Glück macht sie beim Test einer neuen Dating-App mit und scheint dort ...

India braucht dringend ein Date für die Hochzeit ihrer Mutter. Im Affekt hat sie einen Freund zugesagt, den es gar nicht gibt. Zum Glück macht sie beim Test einer neuen Dating-App mit und scheint dort mit Brian einen guten Kandidaten zu finden. Doch im echten Leben kommt ihr immer wieder Asher in die Quere, der Ex-Schwarm ihrer Mitbewohnerin. Dieser will India unbedingt beweisen, dass er kein schlechter Kerl ist. Durch einen dummen Zufall lernt er dann auch noch Indias Mutter kennen und das Chaos ist perfekt. India bleibt nichts anderes übrig, als ihre Gefühle zu sortieren. Brian oder Asher?

Für mich war Today I'll Steal His Heart genau das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt. Ich mochte auch Band 1 schon sehr, und dieser hier hat mich sogar noch ein Stück mehr überzeugt. Ich mag Biancas Schreibstil. Locker, leicht, lustig, man kanns super gut genießen. Ein bisschen Drama hier und da, aber nichts zu ernstes, in erster Linie macht es einfach Spaß. Ich konnte lachen, träumen, abschalten und hab mich rundum wohlgefühlt mit dem Buch.

India ist eine tolle Protagonistin. Manchmal sehr verkopft, dass mann sie schütteln möchte. Aber auch nachvollziehbar, stark, humorvoll und sie entwickelt sich weiter. Ich liebe ihre Dynamik mit Layla und die Pflanzenthematik. Auch Grumpy ist ein toller Mitbewohner.

Asher ist einfach wunderbar. Er hat mich nicht selten zum Kichern gebracht, dass ich mich wieder wie Anfang 20 und frisch verliebt gefühlt habe. Für mich war er in diesem Kontext hier der perfekte Bookboyfriend. Klar hat er auch Fehler und macht an einer Stelle ziemlichen Mist. Aber man kann es ihm verzeihen. Ich mag einfach seine Art, seinen Umgang mit India und auch wie er auf unerwartete Situationen reagiert.

Auch mochte ich wieder die Volleyball-Mannschaft und das das Team und der Sport generell Thema waren. Dadurch und durch Indias Probleme mit der Hochzeit ihrer Mutter haben beide Hauptcharaktere nochmal mehr Tiefe bekommen, genau im richtigen Maß. Das Ende war mir an einer Stelle fast zu viel Drama, aber auch nicht störend.

Ich hatte unfassbar tolle Lesestunden mit dem Buch und kann die Geschichte nur wärmstens empfehlen. Ich freue mich schon auf Band 3!

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Hatte mir mehr erhofft

To Kill A Shadow (Die verfluchten Lande, Band 1)
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Das Königreich Asidia liegt in völliger Dunkelheit, seit die Sonnengöttin verschwunden ist. Zudem wird die Gefahr des umliegenden tödlichen Nebels immer größer. Kiara, die in ihrem Dorf als verflucht gilt, ...

Das Königreich Asidia liegt in völliger Dunkelheit, seit die Sonnengöttin verschwunden ist. Zudem wird die Gefahr des umliegenden tödlichen Nebels immer größer. Kiara, die in ihrem Dorf als verflucht gilt, landet eines Tages durch einen Zufall als Rekrutin auf einer Mission unter Kommandant Jude Maddox. Die Einheit soll im Nebel nach der Lösung zur Rettung des Königreichs suchen. Während der gemeinsamen Zeit werden Gefühle zwischen Kiara und Jude wach, die sie verzweifelt zu unterdrücken versuchen. Doch Geheimnisse und Puzzleteile decken schon bald ein viel größeres Schicksal für sie auf ...

To Kill a Shadow bringt so viel tolle, spannende Aspekte mit! Abgesehen vom Optischen, der Landkarte und der Charakterkarte ist es inhaltlich super interessant. Ein verfluchtes Königreich, Götter, eine gefährliche Mission, ein heißer Kommandant, eine toughe Protagonistin. Lieben wir.

Kiara hat mir den Einstieg auch ziemlich leicht gemacht, ich fand sie sehr sympathisch. Sie ist aufmüpfig, selbstbewusst, kann sich wehren, man erkennt aber auch die unsichere, weiche Seite unter der harten Schale. Dazu liest sich das Buch auch echt flüssig, man fliegt gut durch die Seiten, das Tempo ist zügig, Dialoge und Erklärungen wechseln sich angenehm ab, es hat Spaß gemacht, in das Buch einzusteigen.

Leider hat es mich dann nach und nach immer mehr verloren und nicht mehr meine Erwartungen getroffen. Von den Konsequenzen der absoluten Dunkelheit hat man wenig mitbekommen, das Setting wurde generell nur spärlich mit eingewebt. Auch die Akademie, an der sie kurz waren, wurde kaum erklärt, vieles blieb oberflächlich oder undurchsichtig. Kiara fing irgendwann an, mich zu nerven.

Und mein größtes Problem war wohl Jude. Jude, der 19 Jahre alt ist und als absolut krassester, tödlichster, berühmt-berüchtigster Assasine in der Gunst des Königs beschrieben wird. Der immer wieder von sich selbst sagt, wie kaltherzig und unbbarmherzig er doch ist und wie viele Leben er schon auf brutalste Weise genommen hat. Das allein fand ich schon sehr unglaubwürdig. Vielleicht bin ich mittlerweile einfach zu alt dafür, aber ich konnte nicht ernst nehmen, dass er mit seinen 19 Jahren diese Rolle ausfüllen sollte. Aber dazu kam auch noch, dass er sich überhaupt nicht so verhalten hat im Buch. Er ist als Charakter total widersprüchlich angelegt. Wie er sein soll/beschrieben wird und wie er sich benimmt, passte gar nicht zusammen.

Auch hab ich leider die Gefühle, die Chemie zwischen den beiden nicht gefühlt. Es kam super plötzlich und wirkte dann irgendwie übertrieben. Ebefalls hatte mich die enge Bindung zwischen Kiara und ihren Freunden irgendwann verloren, als sie sich nach einer gemeinsamen Woche und ein paar Erlebnissen plötzlich in einer emotionalen Ansprache "Familie" nannten. Dabei mochte ich diese Freundschaft, die ein bisschen Found Family Vibes gegeben hat, am Anfang richtig gerne!

Die Handlung nimmt im letzten Drittel nochmal Fahrt auf und dann wurde es auch spannender. Obwohl mich das meiste nicht überrascht hat, gab es schon die ein oder andere unerwartete Entwicklung. Und dann kam auch das große Ganze besser ins Bild, was viele, echt spannende Fragen für Band 2 eröffnet hat.

Aber insgesamt hat mich einfach vieles gestört und im Laufe des Buches wurde das Gefühl immer größer, dass ich mit den Augen rollen wollte (und es manchmal getan habe). Es ist per se kein schlechtes (Jugend!)Buch, aber ich bin echt enttäuscht, weil ich gehofft hatte, dass es mich richtig begeistern wird. Es war aber wohl nicht mein Buch. Ich vermute, dass ich Band 2 nicht mehr lesen werde.

Knappe 3 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Reiches Südstaaten Flair

Little White Lies
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Sawyer stammt aus einer reichen Südstaatenfamilie. Einfluss, Skandale, Geld und elegante Pflichtveranstaltungen sind der Alltag. Allerdings ist Sawyer abseits des Ganzen in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. ...

Sawyer stammt aus einer reichen Südstaatenfamilie. Einfluss, Skandale, Geld und elegante Pflichtveranstaltungen sind der Alltag. Allerdings ist Sawyer abseits des Ganzen in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Doch als ihre Großmutter ihr plötzlich ein lukratives Angebot macht, landet sie als Debütantin mittendrin. Inklusive der Chance, endlich herauszufinden, wer ihr Vater ist. Und es dauert nicht lang, da wird Sawyer in die Pläne und Intrigen ihrer Verwandten verwickelt ...

Neues aus der Feder der Inheritance Games-Autorin – ich war sehr gespannt, da ich die Reihe so liebe! Und der Schreibstil hat auch hier nicht enttäuscht. Es liest sich wieder richtig angenehm, locker, unterhaltsam, mit kurzen Kapiteln und gutem Humor und Chaos.

Alles an dem Setting schreit "reich" und "Traditionen". Die Regeln, nach der die Welt dort funktioniert, wirken wie eine Zeitreise, aber genau so läuft das in diesen Kreisen noch, weshalb ich es sehr authentisch fand. Man trifft auf viele schräge Personen mit allerlei Eigenheiten. Und vor allem mit Rollen, die sie in der Öffentlichkeit spielen. Denn wirklich offen ist da niemand mit den anderen. Beleidigungen als Komplimente verpackt gehören da zum guten Ton. Ich fand solch absurde Momente, von denen es viele gab, ziemlich amüsant.

Sawyer ist zynisch, ein wenig skeptisch und nicht auf den Mund gefallen. Ich mag ihre Art, mit der ganzen Situation umzugehen. Selbst in diesen absurdesten Momenten bringt sie noch einen trockenen Spruch. Und das Quartett aus ihr, Lily, Sadie-Grace und Campell, das sich mehr oder weniger freiwillig bildet, hat mir im Zusammenspiel gut gefallen. Jede von ihnen nimmt eine klare Funktion in der Dynamik ein, trotzdem gibt es die ein oder andere Überraschung bezüglich des Verhaltens.

Die Handlung hat mich allerdings leider nicht so sehr gefesselt wie erhofft. Die Suche nach dem Vater war eher schleppend und wenig im Fokus, die Sache mit Campell grundsätzlich interessant, aber trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, man hat sich so von Event zu Event gehangelt, ohne das so richtig viel passierte. Da fehlte mir einfach so ein Sog, den ich z.B. bei Inheritance Games verspürt habe. Diese Neugier, unbedingt dringend mehr wissen zu wollen. Es fühlte sich für mich also gemächlicher an, war aber deshalb keinesfalls schlecht und immer noch interessant!

Am Ende ist zwar einiges geklärt, aber auch noch viele Fragen offen. Darum möchte ich auf jeden Fall noch Band 2 lesen und bin gespannt, was der bereithält.



3,5-4 Sterne

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