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Veröffentlicht am 14.10.2020

Super Grundgerüst, leider Potenzial nicht ganz genutzt

Rowan & Ash
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Schon seit seiner Kindheit ist Rowan mit der Kronprinzessin von Iriann verlobt. Für seine Familie, die einst an der Macht war, ist die Verbindung sehr wichtig. Gerade jetzt, wo die Schattenkönigin sich ...

Schon seit seiner Kindheit ist Rowan mit der Kronprinzessin von Iriann verlobt. Für seine Familie, die einst an der Macht war, ist die Verbindung sehr wichtig. Gerade jetzt, wo die Schattenkönigin sich zu befreien droht, was Unglück für das ganze Land bedeuten würde. Da kommen die Gerüchte, Rowan würde mehr für seine beste Freundin Raven empfinden, gar nicht gut. Doch die Wahrheit ist viel komplizierter: Denn Rowan liebt keine andere Frau, sondern Ash, den Königssohn vom Festland.

Rowan & Ash hat vieles, was mich direkt begeistert hat: Fantasy, Königshäuser, eine Liebesgeschichte – und die dann auch noch endlich queer! Was man noch viel zu selten sieht. Ich bin mit der Plotidee sehr glücklich, denn Christian Handel hat sich da etwas sehr Schönes ausgedacht: Ein verschwundenes Elfenvolk, eine magische Ruine von großer Bedeutung, eine magische Bedrohung. Dazu politisches Kalkül in der oberen Gesellschaftsschicht und eine verbotene Liebe. Ein fantastisches Grundgerüst, dass mir auch beim Lesen noch sehr gut gefallen hat. Die Charaktere hatten viel Potenzial und waren interessant konstruiert. Insgesamt mochte ich das Buch schon.

Leider gibt es ein Aber. Mir blieb es durchweg einfach zu blass. Sowohl die Handlung als auch die Charaktere. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, ich lese den Auftaktband einer Trilogie, denn es wurde viel aufgebaut, was eine großartige Entwicklung hätte werden können. Aber dann waren plötzlich Dreiviertel des Buches vorbei und ich hatte noch lange nicht das Gefühl, dass da irgendwas zufriedenstellend dem Ende entgegengehen würde. Es hat sich alles relativ schnell in Luft aufgelöst, wo man mehr hätte draus machen können. Das Ende war super offen und viele Fragen ungeklärt, von denen ich am Anfang des Buches erwartet hätte, dass die noch wichtig werden und Beachtung verdienen. Ich hätte mehr Fantasy-Konflikte gewollt und mehr Kampf um die Liebe in einer Gesellschaft, die das nicht akzeptiert.

Dem ist vermutlich auch geschuldet, dass ich die Charaktere zwar alle sehr interessant und viele auch sympathisch fand, aber mit niemandem so eine richtige emotionale Verbindung aufbauen konnte, weil es doch recht oberflächlich blieb. Ich hätte gern mehr von Rowan und Ashs Beziehung zueinander erfahren, damit ich besser nachvollziehen kann, wieso die beiden so aneinander hängen.

Christian Handel hat eine liebevolle Fantasy-Geschichte erschaffen. Insgesamt eine großartige Idee, von der ich mir aber gewünscht hätte, dass sie als Reihe ausgebaut worden wäre, weil sie wirklich viel Potenzial hat, das hier nicht so recht umgesetzt wurde. So lande ich bei ca. 3,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Klasse World-Building, Fall+Charaktere überzeugen, Emotionen pur

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
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Bryce’ Leben wird durch Party, Drogen und Sorglosigkeit dominiert, obwohl sie als Halb-Fae, Halb-Mensch nicht überall akzeptiert wird. Bis sie ein Mord in ihren Grundfesten erschüttert und nichts mehr ...

Bryce’ Leben wird durch Party, Drogen und Sorglosigkeit dominiert, obwohl sie als Halb-Fae, Halb-Mensch nicht überall akzeptiert wird. Bis sie ein Mord in ihren Grundfesten erschüttert und nichts mehr so ist wie früher. Auch zwei Jahre später hat sie den Verlust noch nicht überwunden. Als weitere Morde geschehen, wird sie vom Erzengel Micah gezwungen, gemeinsam mit Engel und Auftragsmörder Hunt Athalar zu ermitteln.

Während sie durch die magische Stadt den Spuren eines Dämons folgen, stellen sie nach und nach fest, dass etwas viel Größeres und Bösartigeres hinter dem Ganzen steckt ...



Ahhhhhh. Das ist meine erste Reaktion :D Dieses Buch ist der absolute Wahnsinn. Kennt ihr das, wenn ihr denkt, zu sagen „Das Buch war gut“ reicht nicht? So ist es hier.

Der Einstieg war etwas holprig, weil ich zugegeben die ersten 100 Seiten lang ziemlich verwirrt war und einigem nicht so ganz folgen konnte. Aber auch da fand ich das Detailreichtum und die Welt an sich wunderbar, weil Sarah J. Maas da ein unglaublich tolles World-Building vollbracht hat. Ich liebe es, wenn nicht nur das Oberflächliche erzählt wird, was ganz konkret wichtig für die Handlung ist, sondern wenn eine richtige, nachvollziehbare Welt erschaffen wird. Das macht es viel authentischer und realer. Und so ist es hier auch!

Man kommt auch irgendwann rein. Und dann wurde es wirklich spannend. Der Schreibstil ist detailliert, aber zugänglich. In dem Buch geht es sehr brutal zu, versaut, und manchmal ziemlich derb. Aber ich finde es passte zum Setting und zum Inhalt und hatte daran nichts auszusetzen.

Bryce und Hunt sind beide Charaktere mit schmerzvoller Vergangenheit, die sie plagt und geschädigt hat. Die Entwicklung beider Charaktere sowie auch die der Beziehung zueinander ist vom Tempo und der Art und Weise her gut und nachvollziehbar gemacht. Es wirkte nie unglaubwürdig oder überzogen. Am Anfang lernt man beide eher nur von einer Seite kennen, aber im Laufe der Zeit merkt man, dass sie mehr Tiefgang haben. Bei beiden konnte ich den Schmerz und ihre entsprechenden Handlungen verstehen. Und wie sie sich langsam angenähert haben, fand ich einfach wundervoll, da ging mir echt das Herz auf.

Aber auch einige der anderen Charaktere waren super gezeichnet und sie haben eine schöne, abwechslungsreiche Dynamik reingebracht.



Der „Kriminalfall“ ist spannend, mit magischen Elementen durchzogen und birgt einen viel größeren Hintergrund als „nur“ die Morde, wodurch das Ganze eine Wichtigkeit und Dramatik bekommt, die mir wirklich gefallen hat. Dazu kommen zahlreiche überraschende Wendungen, mit denen ich echt nicht gerechnet hätte! Obwohl vieles mich mit einem „waaaaas?“ oder „das gibt’s doch jetzt nicht?!?“ zurückgelassen hat, bietet Crescent City auch tatsächlich sehr viel Potenzial zum Theorien entwickeln und spekulieren und ich bin sehr dankbar, dass ich nicht nur die Lovelybooks Leserunde hatte, um darüber zu diskutieren, sondern auch zwei Freundinnen (die das schon gelesen hatten, aber mich nie gespoilert haben) bereitstanden, damit ich mich bei ihnen auslassen konnte. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dieses Buch allein zu lesen, denn wohin mit meinen ganzen Emotionen, die raus wollten und die ich mit Leuten teilen musste, die das nachvollziehen können?!

Überraschung, Ärger, Entsetzen, Trauer, Verzweiflung, Entzücken, Freude – dieses Buch hat so viel in mir ausgelöst! Es hat mich mitgerissen und mehrmals mein Herz gebrochen, aber auch genug schöne Momente geboten. Besonders auf den letzten 200 Seiten war es so ein heftiges Auf und Ab, ich war am Ende einfach nur völlig fertig.



Das gab mal wieder ein ordentliches Bookhangover, weshalb ich danach auch erstmal kein anderes Buch angefangen hatte. So langsam bin ich aber glaub ich wieder soweit :D aber ich werde noch viel drüber nachdenken. 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Gute Umsetzung in Sachen Beziehung, aber wo ist der Buchclub?

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Wenn es nach Thea geht, ist ihre Ehe mit dem Profisportler Gavin Schott vorbei. Schon lange lief es nicht mehr gut, und dann kam auch noch das große Fiasko. Doch Gavin will seine Ehe nicht aufgeben, denn ...

Wenn es nach Thea geht, ist ihre Ehe mit dem Profisportler Gavin Schott vorbei. Schon lange lief es nicht mehr gut, und dann kam auch noch das große Fiasko. Doch Gavin will seine Ehe nicht aufgeben, denn Thea ist die Liebe seines Lebens. Seine Teamkollegen haben da genau das richtige für ihn: Sie nehmen ihn in ihrem geheimen Buchclub auf. Liebesromane sollen ihnen helfen, bessere (Ehe-)Männer zu werden. Aber hilft es auch Gavin?

Ich habe schon viel von dem Buch gehört und davon viel positive, teilweise aber auch nicht so begeisterte Stimmen. Deshalb war ich sehr gespannt auf meinen Eindruck. Ich muss sagen, dass ich das Buch schon gern gelesen hab. Der Schreibstil ist locker und angenehm, liest sich flüssig, und es wird immer wieder auch Humor eingestreut. Das Rezept für entspannte Lesestunden. Das Buch ist nicht wer weiß wie anspruchsvoll, aber ich finde es toll, dass hier mal eine etwas erwachsenere Beziehung beleuchtet wird und Probleme, die in einer Ehe auftauchen können. Zwar hat eines der Hauptprobleme nichts mit Ehe zu tun, aber es wird viel angesprochen zum Thema „man muss auch wenn man verheiratet ist noch an sich und der Beziehung arbeiten“ und das hat mir sehr gut gefallen!
Auch fand ich beide, Thea und Gavin, meistens sympathisch, nur ab und zu nervten sie mich etwas. Wer mich etwas mehr gestört hat, war Liv. Denn klar, sie will ihre Schwester, der sie nahesteht, beschützen, was vollkommen verständlich ist, vor allem mit deren Hintergrundgeschichte. Aber sie hat sich manchmal doch etwas zu penetrant in Theas Ehe eingemischt.


Das Buch war zwar schön zu lesen, hat mich aber nicht so super gefesselt oder emotional bewegt, ich konnte es gut auch mal beiseitelegen (wobei ich aber auch keine mega tiefsinnige Geschichte erwartet habe). Dazu kommt, dass es doch an manchen Stellen etwas klischeebehaftet war, a la „ALLE Frauen lesen kitschige Liebesromane, hundertprozentig“ etc. Zumindest haben sich aber die Männer nicht abschätzig darüber oder über Frauen geäußert. Aber generell waren die Charakterzeichnungen recht stereotypisch.
Was mich aber vor allem etwas enttäuscht hat ist, dass der Buchclub quasi überhaupt keine Rolle spielte! Abgesehen davon, dass die anderen Männer Gavin ein Buch gegeben haben, das er lesen soll, waren die einfach nur eine Gruppe von Männern, die sich gegenseitig Tipps geben. So wie halt Freundeskreise etc. das generell machen. Ich hab da echt nicht wirklich was von einem Buchclub gemerkt, und das fand ich sehr schade. Deren „Treffen“ waren nur so „ja und wie liefs mit deiner Frau? Alles klar, dann mach mal als nächstes das“. Das hat ja nicht viel mit einem Buchclub zu tun. Da hätte ich mir wirklich mehr Ausbau dieser doch ziemlich guten Idee gewünscht.



Insgesamt pendelt sich meine Bewertung irgendwo bei 3,5-4 Sterne ein. Da ich nicht so super hohe Erwartungen hatte, bin ich auch nicht zu unglücklich mit dem Buch. Aber ein Highlight ist es nicht.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Vielversprechender Auftakt, tolles Konzept

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Hope Turner liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihr eigenes Leben kommt ihr dagegen wenig spannend vor. Bis zu dem Moment, an dem sie sich durch Zufall in der Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine ...

Hope Turner liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihr eigenes Leben kommt ihr dagegen wenig spannend vor. Bis zu dem Moment, an dem sie sich durch Zufall in der Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books wiederfindet. Nicht nur geht ihr der mysteriöse Fremde dort nicht aus dem Kopf, die ganze Buchhandlung scheint etwas Eigenartiges an sich zu haben. Wenig später wird sie von dem unnahbaren Rufus Walker aufgegabelt und – genau zu dieser Buchhandlung zurückgeschleppt. Was sie dann erfährt, scheint unmöglich zu sein: Der Laden soll ein Portal in die Welt der Bücher sein, in der die Charaktere ein Eigenleben führen. Und in dieser Welt wird Hope gebraucht. Dringend. Denn etwas braut sich zusammen, das nicht nur die Buchwelten, sondern auch unsere Realität gefährdet.



„Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich“ ist ein toller Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe. Der Ausgangspunkt fasziniert mich total: Man kann in die Buchwelten jedes Buches reisen, die Charaktere aus den Geschichten kennenlernen – wie cool ist das bitte! Diese Idee erfordert natürlich viel durchdachtes World-Building, denn wenn man da nicht alles genau durchplant – wie sehen die Welten aus, wie funktioniert das Portieren, was ist mit der eigentlichen Handlung des Buches, während in der Buchwelt die Charaktere gerade was anderes machen, und und und ... – dann kann es superleicht zu Logikfehlern und Verwirrung kommen. Das ist hier aber überhaupt nicht der Fall! Es wird viel erklärt und alles erscheint sinnvoll und schlüssig. Das hat mir mega gut gefallen, weil man merkt, dass die Autorin sich wirklich Gedanken gemacht hat, damit ihr Konzept funktioniert. Dafür gibt es sogar ein Sachverzeichnis am Ende, aber eben auch viel Erklärung innerhalb des Buches. Das führt dazu, dass noch nicht ganz so super viel Spannung aufgekommen ist am Anfang, also zumindest nicht so, dass ich total an die Seiten gefesselt war. Aber interessant war es trotzdem. Ich war neugierig, wie alles zusammenpasst und fand diesen ersten Band sehr gelungen.

So im letzten Drittel ca. nahm das Ganze auch nochmal richtig Fahrt auf, weil die Bedrohung sich zuspitzte, sodass ich dann doch den Rest ziemlich schnell gelesen habe und mit einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen wurde.



Ich bin super zufrieden mit diesem Buch und freue mich sehr, ganz bald die anderen beiden Teile zu lesen. 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Tolle Plot-Idee mit eher unsympathischen Hauptcharakteren

Silver Crown - Forbidden Royals
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„Der König ist tot“. Mit diesen Worten ändert sich für Emilia schlagartig alles. Zwar hat sie bisher ein normales, bürgerliches Leben geführt, doch jetzt wird sie plötzlich Thronerbin und soll sich ihrer ...

„Der König ist tot“. Mit diesen Worten ändert sich für Emilia schlagartig alles. Zwar hat sie bisher ein normales, bürgerliches Leben geführt, doch jetzt wird sie plötzlich Thronerbin und soll sich ihrer Verantwortung stellen. Was wie ein Märchentraum klingt, ist für Emilia erstmal entsetzlich. Als Prinzessin innerhalb der königlichen Familie merkt sie schnell, dass Intrigen und Machtspiele an der Tagesordnung sind. Und darüber hinaus setzt ihr ihr attraktiver neuer Stiefbruder Carter ziemlich zu.



Ich hatte mich nach einer Leseprobe sooo sehr auf das Buch gefreut. Und vielleicht waren meine Erwartungen auch etwas zu hoch, aber so generell konnte es mich auch einfach nicht überzeugen.

Der Einstieg war erstmal richtig gut. Man ist sofort drin im Geschehen und es geht ohne lange Einführungen los, was ich wirklich gern mag. Die Idee für das Buch und der Plot an sich sind super. Emilia als Tochter des zukünftigen Königs, der sie nie haben wollte; sie hatte ein normales Leben und wird jetzt plötzlich ins Treiben des Königshauses geworfen. Tolles Setting, schöne Idee, spannender Ausgangspunkt. Aber irgendwie ging mir doch alles etwas schnell. Ich hab das Gefühl, dass die Autorin da so durchrennen wollte – was bei einem ersten Band einer Trilogie wirklich nicht nötig ist. Ich hätte gern mehr Details gehabt, mehr bedachte Entwicklung in der Story. Mehr zwischen Emilia und ihrem Vater, mehr Eindrücke.
Trotzdem konnte die Handlung mich genug catchen, dass ich neugierig war und weiterlesen wollte. Da hat auch der Schreibstil geholfen, der flüssig zu lesen, bildreich und ab und zu mit Spritzern von Humor durchzogen ist. Das Buch ließ sich wirklich super lesen, da konnte die Autorin mich abholen.



Aber dann hatte ich, neben etwas Kritik am Handlungsverlauf, ein großes Problem. Emilia und Carter waren beide Charaktere, mit denen ich nicht warm geworden bin. Emilias Entscheidungen konnte ich oft nicht nachvollziehen, sie war super ekelig bei einer Sache zu Owen (ihrem besten Freund), bei der ich auf seiner Seite war. Und bei Carter verhält sie sich irrational und irgendwie naiv. Carter ist ein totales Arschloch; vor allem bei der ersten Szene war er mir so dermaßen unsympathisch. Zwar hat er hinterher dann auch ab und zu bessere Momente, aber die kommen so völlig aus dem Nichts, ohne, dass ich verstehen kann, wieso er jetzt so ist. Und dann die angeblich anbandelnde Liebesgeschichte. Sorry, aber da war NULL Chemie zwischen den beiden. Außer dass die sich scheinbar beide irgendwie körperlich heiß fanden (wobei bei Carter auch nicht ganz klar wird, was er auf einmal an Emilia findet), haben die beiden überhaupt keine emotionale Verbindung zueinander. Die haben nicht ein einziges Mal in dem Buch irgendwie ansatzweise ordentlich miteinander geredet oder Zeit miteinander verbracht. Deren gesamten gemeinsamen Szenen beschränken sich auf „oh man wieso ist sein Bauch so flach, das macht mich ganz wuschig. Und er guckt mich voller Verlangen an“. Aber sonst war da nichts! Und für diese Verhältnisse haben sie viel zu viel Drama aus ihrer „Beziehung“ zueinander gemacht.



Ich hab die Hoffnung, dass deren Beziehung zueinander im zweiten Teil noch ausgebaut und nachvollziehbarer wird. Und dass mehr Einblicke in das königliche Leben kommen. Das fehlt mir beides bisher. Deswegen werde ich den zweiten Teil auf jeden Fall auch lesen, denn die Hoffnung habe ich nicht aufgegeben, und es war trotz allem gut genug für mich, um dran zu bleiben. Aber leider reicht es hier nur so für 3-3,5 Sterne.

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