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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2023

Reihenauftakt mit Potential

Verschwiegen
0

Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten ...

Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten am Leuchtturm übernehmen.

Genau wie Elma auch, hat die Tote eine Vergangenheit in Akranes. Je tiefer Elma und ihr Kollege graben, um so tragischer wird die Geschichte, die dahinter steckt.

Wir haben es hier mit einem klassischen Vergangenheit trifft Gegenwart Fall zu tun. Anfangs wird man von den vielen Personen, die keineswegs alle eine Rolle spielen und den, für unsere Ohren, fremden Namen fast erschlagen. Dazu kommt, dass die Spannung sich nur sehr schleppend aufbaut. Diese Komponenten stören den Lesefluss zunächst sehr. Aber man liest sich ein und auch die häufigen Perspektivwechsel tun dem Storyaufbau gut.

Die Hinweise auf den möglichen Täter*in verdichten sich schnell, aber es bleibt noch genug Raum für Spekulationen. Ein roter Faden ist die Vergangenheit von Elma, sowohl in ihrer Heimatstadt als auch in Reykjavik, wo sie eine schwierige Beziehung durchgestanden hat. Hier wird nur ein Bruchteil zum Ende aufgeklärt und alles weitere wird sich wohl im Folgeband/-bänden klären.

Das Ende ist auch ein Kritikpunkt, der für mich zu einem Stern Abzug geführt hat. Es wirkt etwas überhastet zum Schluss, so als ob es einfach zu viele Handlungsfäden waren, die jetzt einen Abschluss finden mussten. Daher bleiben viele Fragen unbeantwortet. Grundsätzlich muss auch nicht alles erklärt werden, sondern darf gerne der Phantasie des Lesers überlassen bleiben. Hier war es mir persönlich aber zu viel.

Insgesamt hat mich dieser ruhige Krimi aber gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Interessantes Thema mit zu viel Hollywood

Der Riss
10

Ein Riss im Eis der Antarktis und knapp hundert neu entdeckte Vulkane, die vielleicht kurz vor dem Ausbruch stehen. Dazu ein Wissenschaftsjournalist als Autor. Was sollte da schon schief gehen? Wie sich ...

Ein Riss im Eis der Antarktis und knapp hundert neu entdeckte Vulkane, die vielleicht kurz vor dem Ausbruch stehen. Dazu ein Wissenschaftsjournalist als Autor. Was sollte da schon schief gehen? Wie sich für mich heraus gestellt hat, eine ganze Menge.
Die Vulkanologin Antonia Rauwolf soll in der Antarktis auf der Station Neumayr genau diese Vulkane untersuchen. Gleichzeitig ist aber ihr erklärtes Ziel, ihren dort verschollenen Bruder wieder zu finden.
Schnell wird klar, dass auf der Station noch andere Dinge vor sich gehen. Mit Antonia bin ich im ganzen Buch nicht warm geworden. Sie handelt unüberlegt, rücksichtlos und führt sich auf wie Superwoman 2.0.
Und damit sind wir auch schon beim Kernpunkt meiner Kritik angelangt. Mir ist die ganze Story zu unrealistisch actiongeladen. Zeitweise hat man das Gefühl bei James Bond und Lara Croft gelandet zu sein. Das Buch ist grundsätzlich spannend aufgebaut und der Leser wird über drei Teile zum fulminanten Finale geführt. Aber es waren so viele Handlungen einfach zu weit her geholt oder so unrealistisch, dass es zum Teil eher komisch als spannend wurde.
Die anderen Charaktere blieben über weite Strecken recht blass.
Die Kernbotschaft, dass die Antarktis unter allen Umständen geschützt werden muss und die dort herrschende eisige, unwirkliche Atmosphäre, wurde vom Autor gut umgesetzt.
Ich denke, beim Kampf Wissenschaft gegen Abenteuer, hat der falsche Teil gewonnen. Besonders hervorzuheben ist das Nachwort, dass einen sehr guten Überblick über den Lebensraum Antarktis, seine Geheimnisse und die drohenden Gefahren gibt.
Aber, es ist halt das Nachwort und nicht das Buch.
Für mich ist der Autor an vielen Stellen eindeutig über das Ziel hinaus geschossen.
Von mir gibt es trotzdem 3,5 Sterne, denn insgesamt hat das Buch unterhalten, wenn auch nicht auf die erwartete Weise.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 29.01.2023

Fräulein vom Amt - Die Fortsetzung

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Das Cover ist, durch den Kontrast zwischen schwarz-weiß und türkis, wieder ein richtiger Hingucker.
Zum Inhalt, das Autorinnenduo entführt uns wieder in das Baden-Baden der 20 er Jahre. Diesmal in die ...

Das Cover ist, durch den Kontrast zwischen schwarz-weiß und türkis, wieder ein richtiger Hingucker.
Zum Inhalt, das Autorinnenduo entführt uns wieder in das Baden-Baden der 20 er Jahre. Diesmal in die Zeit des Ägyptenfiebers. Im Kurhaus wird Aida aufgeführt und am Ende der Premierenfeier ist der Tenor tot. Pikanterweise hatte "Wölkchen" mit ihm angebändelt und ihr Verehrer August gerät unter Mordverdacht. Selbstverständlich beginnt Alma wieder zu ermitteln.
Die lieb gewonnenen Figuren aus Band 1 sind auch jetzt wieder präsent. Ludwig, die Kolleginnen vom Amt und Almas Familie.
Geschickt verbinden die Autorinnen den Zeitgeist mit der Krimihandlung. Technischer Fortschritt, die Rolle der Frau und die politische Entwicklung dieser Zeit werden thematisiert.
Es ist wieder ansprechend geschrieben und macht Spaß zu lesen. Und trotzdem ist der 2.Band ein wenig schwächer als der 1. Der Kriminalfall ist diesmal nicht ganz so spannend und schwungvoll inszeniert. Die polizeilichen Ermittlungen verlaufen ein wenig im Sande und es wirkt zeitweise etwas konstruiert.
Trotzdem ist es gute Unterhaltung und ich bin gespannt auf Band 3.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Kleines Lesehighlight

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Märchen ? Früher gerne gelesen, dann aus den Augen verloren. Die guten Bewertungen und das wunderbare Cover haben mich dann kurz entschlossen einen neuen Anlauf starten lassen. Ergebnis ? Einfach nur schön. ...

Märchen ? Früher gerne gelesen, dann aus den Augen verloren. Die guten Bewertungen und das wunderbare Cover haben mich dann kurz entschlossen einen neuen Anlauf starten lassen. Ergebnis ? Einfach nur schön. Die Autorin hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Mystisch, fantastisch, humorvoll, liebevoll sind nur einige der Bezeichnungen, die mir für dieses Buch einfallen. Die asiatische Umgebung gibt der Handlung noch den letzten Pfiff. Der heimliche Star war für mich Kiki, der Papiervogel. Sie habe ich direkt ins Herz geschlossen und gebangt und gehofft, dass sie alle Abenteuer mit Prinzessin Shiori gut übersteht. Es ist ist nicht nur ein Märchen, sondern auch eine Geschichte von Mut, Vertrauen und Treue.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich bin gespannt auf die Fortsetzung mit viel Magie, Drachen und einer tapferen Prinzessin.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Zwei Ermittler - Zwei Fälle

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Der dritte Band um die Ermittler Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Im Tiroler Gnadenwald werden ausgestopfte Dachse mit Babykleidung im Inneren gefunden. Krammer ermittelt mit Kollegin Szabo in einem tragischen ...

Der dritte Band um die Ermittler Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Im Tiroler Gnadenwald werden ausgestopfte Dachse mit Babykleidung im Inneren gefunden. Krammer ermittelt mit Kollegin Szabo in einem tragischen Mordfall. Zeitgleich rollen Alexa Jan und ein ehemaliger Kollege aus Aschaffenburg eine alten Fall wieder auf. Wurde der Falsche festgenommen?
Die beiden Fälle kommen sehr unterschiedlich daher. Während die Österreicher einen sehr komplexen und spannenden Fall bearbeiten, plätschert der Fall auf deutscher Seite etwa spannungsarm vor sich hin. Zeitweise kommt das Gefühl eines Lückenfüllers auf.
Was ich, wie schon im Band 2 schade finde ist, dass die beiden nicht zusammen ermitteln, wie der Titel Grenzfall und der Start der Serie in Band 1 eigentlich vermuten lässt.
Es gibt nur ein paar Kontaktversuche durch Anrufe und ein kurzes Zusammentreffen im Finale. Dadurch fehlt die Interaktion und das Konfliktpotential zwischen den beiden Ermittlern, die ja erst seit kurzem wissen, dass sie Vater und Tochter sind.
Am Schreibstil von Anna Schneider gibt es nichts auszusetzen. Flüssig kommt man als Leser durch das Buch und wird auch gut unterhalten. Die Atmosphäre der Handlungsorte, vor allem auf österreichischer Seite, ist wie immer, bis in kleinste Details, wunderbar eingefangen. Das kleine offene Ende und die Leseprobe geben einen kurzen Ausblick auf Band 4, der dann vielleicht auch wieder ein echter Grenzfall wird.

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