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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2025

Im Zweifel gegen das Buch

Im Zweifel für das Monster
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An dieser Stelle möchte ich mich erstmal beim blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Meine Meinung ist jedoch unvoreingenommen und bezieht sich nur auf die Geschichte.

Daniel ...

An dieser Stelle möchte ich mich erstmal beim blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Meine Meinung ist jedoch unvoreingenommen und bezieht sich nur auf die Geschichte.

Daniel „Dan“ Becker ist der klassische, unsympathische Anwalt, der über Leichen geht. Wer vertreten wird ist egal. Hauptsache die Karriere stimmt. Diese hat seine Ehe vernichtet und ihn finanziell nicht besonders gutstehen lassen. Auf seinem kleinen Hausboot und mit drei Anzügen lässt es sich gut leben. Große Wünsche hat er nicht, außer seine Tochter glücklich zu machen. Lucy ist ein liebes Mädchen und macht das was sich ihre Eltern von ihr wünschen.

Eines Tages passiert dann das was der Klappentext schon erzählt und leider spoilert. Der Schrecken seiner Jugend ist real, ein Monster welches sich optisch jeder Person annehmen kann. Doch dieser ist angeklagt ein Mädchen getötet zu haben. Wie die Inhaltsangabe schon verrät ist er unschuldig und Dan muss sich dem wahren Täter zuwenden. Neben der Jagd auf den Mörder hat er noch einen wichtigen Fall in der Kanzlei für welchen er zu wenig Zeit findet und dann noch die Tochter unterbringen muss.

Monster, Sirenen, sprechende Hunde und mehr zwischen dem Alltagsstress eines Anwaltes. Könnte viel bringen, tut es aber nicht. Leider ist Dan unsympathisch und die Geschichte ist aufgebauscht. Hundert Seiten weniger und so manche Wiederholungen die rauskönnten würde dem Buch guttun. Ständige Wiederholungen was der Donnervogel (Richter) gemacht hat, die Schrecken von Dans Monster und seine Gedanken um seine Ex wiederholen sich zu sehr.

Darüber hinaus war es eine leicht zähe Geschichte. Die ersten Kapitel waren super und das Ende ist auch gut, aber dazwischen ist ein großes Loch und die Schreibweise ist doch sehr langweilig und zu ausschweifend.

Alles in allem ist die Idee super und die Detektivarbeit mit einem interessanten Ansatz versehen. Aber leider war es nicht das Highlight welches ich mir erhofft habe. Loben muss ich aber trotz alldem den Humor. Den der war wunderbar schwarz.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Ein schönes YA Buch mit kleinen Schwächen, die aber für die Zielgruppe verzeihlich sind

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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„Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück ist nicht ihr erstes Buch, jedoch das erste was ich von ihr gelesen habe. Leider werde ich es auch dabei belassen, denn so sehr mir die Geschichte ...

„Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück ist nicht ihr erstes Buch, jedoch das erste was ich von ihr gelesen habe. Leider werde ich es auch dabei belassen, denn so sehr mir die Geschichte gefallen hat, so sehr waren für mich persönlich zu viele Logikfehler im Buch. Aber warum ich dem Buch dennoch vier Sterne gebe, werde ich im Folgenden erklären.

Avery ist mit ihren 19 Jahren noch recht jung und wohnt bei ihrem älteren Bruder, der zudem ihr Arbeitgeber ist. Er führt eine Bar in New York welche bekannt ist für ihre bunten Cocktails, welche einen wie auf Drogen die Nacht durchtanzen und glücklich sein lässt. Wenn man diesen bestellt, kann man davon ausgehen das Avery ihn mixen wird. Denn sie ist eine Poisoner. (Poison – Gift) Ein Mensch mit der Gabe, Gefühle über Berührung bzw. in diesem Fall auch über das Mischen spezieller Getränke zu steuern.

Ihre Vergangenheit und die damalige Flucht zu einem der gefährlichsten Magier der Stadt, welcher einen Clan aufgebaut hat, lässt sie auch hin und wieder Ängste in den Cocktails verteilen, um die Opfer dem Boss vor die Füße fallen zu lassen.

Da nun seit neustem immer mehr Magier tot aufgefunden werden, fängt ein alter Kinderbekannter und nun Detective beim NYPD den Club im Auge zu behalten. Was beide nicht ahnen ist, dass ihre Vergangenheit viel tiefer ging als nur ein Heimweg nach der Schule.

So versucht die Autorin eine junge Frau zwischen dem Wunsch nach Freiheit und Überleben ihren Weg zu finden. Zwei Männer die ihr den Kopf verdrehen, eine neue beste Freundin und viele Veränderungen kommen auf sie zu. Das in einem NY wo die Menschen nichts von den Magiern wissen, denn es würde Panik ausbrechen. Neben den Poisoner gibt es auch andere Magiegruppen. So ist der Detective ein Shield. Bei ihm hat die Gabe mit der Vererbung aufgehört und er kann zwar keine Magie wirken, ist aber immun gegen diese. Weitere werden in der Geschichte aufgeführt und stehen auch in einem Glossar am Ende des Buches, würden aber im Vorfeld zu viel spoilern.

Bis hierhin war die Geschichte echt ganz nett zu lesen und man muss sich vor Augen führen, es handelt sich um ein Jugendbuch. Was man nicht erwarten darf sind zu viele Gefühlsausbrüche. Die Beschreibungen der Charaktere bleiben alles in allem dennoch sehr flach. Auch die grünen Augen von Hayes die so mancher bemängelt kamen nicht mehr als ein oder zwei Mal vor und nicht im Minutentakt 😉. So haben mich zwei Dinge gestört, zum einen die zu schnelle zwischenmenschliche Entwicklung zwischen zweier Charaktere und zu viele Logikfehler.

Zu viel kann ich nicht mal dazu schreiben, da es spoilern würde. Aber soviel dazu: Wenn ein Shield vor sämtlicher Magie geschützt ist, also weder kann Avery ihn happy oder ängstlich machen, noch kann man seine Erinnerungen ändern, warum ist dann genau dies im Buch passiert?

Aber dennoch hat die Geschichte eine frische und tolle Grundidee und ich, die doch schon länger aus dem YA – Alter raus ist, muss sagen fand das Buch trotz mancher kleiner Mängel nicht schlecht. Von daher stabile 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Bis auf die Knochen graust es einem bei dem ganzen Gemetzel

Market of Monsters
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"Market of Monsters: Bis auf die Knochen“ ist ein Debut von Rebecca Schaeffer. Was als erstes auffällt ist dieses bunte und fröhliche Cover. Gerade im Jugendbereich natürlich ein Buch welches viele sofort ...

"Market of Monsters: Bis auf die Knochen“ ist ein Debut von Rebecca Schaeffer. Was als erstes auffällt ist dieses bunte und fröhliche Cover. Gerade im Jugendbereich natürlich ein Buch welches viele sofort ansprechen wird. Dann kommt eine spannende Thematik der Jäger und der Gejagten mit Fantasyflair. Dabei ist dem Klappentext zwar schon zu entnehmen das es nicht Friede-Freude-Eierkuchen ist, aber inhaltlich hat das Buch dann doch schon mit einer krassen Brutalität und viel Blut überrascht.

Aber im Vordergrund steht grundsätzlich natürlich erstmal wie es um die Charaktere steht. Leider nicht so gut wie erhofft. So gut mir der Einstieg in das Buch gefallen hat, musste ich einsehen, dass ich mit Nita nicht sehr gut zurechtkam. Sie kommt aus einer Familie (nur ihre Mutter) die Monster tötet und ihr zum sezieren vor die Nase legte. Das diese vorher gelebt haben und auch eine Psyche haben und oftmals auch menschlich aussehen, war nie ein Thema für sie. Bis auf dem Tag wo ihr ein junger Mann präsentiert wird und der noch lebt. Doch Nita kann den Schritt ihn zu töten oder Körperteile abzuschneiden nicht gehen, auch mit dem Druck ihrer Mutter welche sie fürchtet.

Sie hilft dann ihren Gefangen zu flüchten und sieht sich selbst kurze Zeit später in einer Gefangenschaft und erlebt an sich und anderen die Grausamkeiten, wie man behandelt wird, wenn man nicht vollständig menschlich ist. Und hier begann schon ein krasser Schritt mit Blut, abgeschnittenen Körperteilen und extremen Verstümmlungen wie ich sie aus Thrillern für erwachsene Leser kenne. Für ein Jugendbuch doch etwas zu hart. Aber auch Nita und ihr Charakterbuilding, passten für mich an dieser Stelle nicht. Denn sie weiß um ihre Gabe und das dies nicht normal menschlich ist, aber hat kein Problem damit anderen Lebewesen Leid zuzufügen auch wenn es erstmal um Totenverstümmlung geht.

So schippert für mich die Story ab 50 Prozent etwas zu sehr vor sich hin und der Aufbau der Geschichte entwickelt sich für mich nicht mehr so wirklich. Es mag vielleicht daran liegen das er Einstieg so Start ist, dass ich hier mehr erwartet habe und die Idee super ist, man aber auch mehr auf die psychische Ebene als die blutige hätte gehen können.

Das Buch ist kein Flop, es ist vollkommen ok, für mich aber nicht stark genug. Weder in der Welt, den Charakteren und der Umsetzung der Idee. Zudem würde ich es nicht Lesern unter 16 Jahren empfehlen, so toll das Cover ist und es einlädt zum Lesen. Für diejenigen welche ihre Freude dran haben werden, ist Teil 2 im Januar 2023 erschienen und der dritte Teil kommt ebenfalls noch in der ersten Jahreshälfte von 2023.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Was Frau alles kann aber nicht muss - Hilfe fürs eigene Ich

Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen
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Wenn wir Frauen im Leben etwas früh lernen, dann das gefühlt wir immer nach benachteiligt werden. Von Statistiken die zeigen das es in der Schule schon losgeht wenn Mädchen schlechter in den Naturwissenschaften ...

Wenn wir Frauen im Leben etwas früh lernen, dann das gefühlt wir immer nach benachteiligt werden. Von Statistiken die zeigen das es in der Schule schon losgeht wenn Mädchen schlechter in den Naturwissenschaften gefördert werden als die Jungs, im Berufsleben bei gleichem Job und Qualifizierung wir weniger verdienen (wie gut das ich das im öffentlichen Dienst bei mir nicht erlebe), wir im Familienalltag die sind welche alles managen um dann bei der Renten angekommen denken: was ist da bloß schief gelaufen.

So hat sich das Autorenduo um Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub genau dieser Themen aus dem Erwachsenenalltag angenommen. In einer schönen Mischung aus eigenen Erfahrungen, die anderer Frauen und Statistiken zeigen sie, wie sehr Frauen unter der Last der Verantwortung leiden können um dann im Mental Load zu landen. Denn irgendwann ist alles zu viel.

Dabei muss es gar nicht soweit kommen. Ja, wir sind Mütter, Ehefrauen, Haushaltskraft, Pflegekraft, Tierhalterin und so einige von uns auch noch Arbeitnehmerin, sei es in Voll- oder Teilzeit. Aber müssen wir das denn alles sein?

Nein.

Denn wenn man Kinder und/oder einen Partner/in daheim hat, so kann man doch auch Hilfe erwarten. In vielen Geschichten um die Erfahrungen der Autorinnen oder anderer Frauen, lernen wir Möglichkeiten wie man sich besser organisieren kann, sich Hilfe dazu holt, Situationen ändert und das so, dass doch das Geschenkt da ist, der Termin geplant, dass Auto durch den Tüv gekommen ist und das Kind saubere Sachen im Schrank hat.

Das Buch beinhaltet viele Tipps und Herangehensweisen vom privaten über den beruflichen über den menschlichen Stress, diesen abzubauen oder zu verhindern.

Auch wichtige Themen wie Unterschiede der Gehälter, Vorstellung von Arbeitsverteilung, Rentenarmut bei Frauen und Gesundheit sind mit dabei.

Das Buch ist nicht zwingend nur für Frauen gedacht, denn auch so mancher Mann kann daraus noch nützliches ziehen. Vor allem vielleicht verstehen, warum die eigene Frau mal was genervter ist.

Ich finde das Buch informativ, humorvoll und nah am Leben. Ein Sachbuch welches herzlich ist und verständlich, vielfältig und wunderbar weiblich und authentisch.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Leider ist das Buch nicht makellos

Das makellose Mädchen
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Wren ist eine Frau die für sich sagt, dass sie zufrieden ist. Sie ist beruflich sehr gut dabei, finanziell abgesichert und hat eine super Freundin Namens Jax. Aber Wren ist ohne einen Mann an ihrer Seite ...

Wren ist eine Frau die für sich sagt, dass sie zufrieden ist. Sie ist beruflich sehr gut dabei, finanziell abgesichert und hat eine super Freundin Namens Jax. Aber Wren ist ohne einen Mann an ihrer Seite und lässt sich überreden in einer Dating-App einen zu finden. Doch dieser dringt immer mehr in ihre privaten Gedanken ein und erfährt ihr größtes Geheimnis, welches selbst ihre beste Freundin nicht weiß. Denn Wren ist nicht die sie zu sein scheint.

Und da datet sie Adam. Beruflich erfolgreich, gutaussehend, charmant und höfflich und gut im Bett. Was verwundert da erstmal die kahle Wohnung und dass sie seine Freunde nicht kennen lernt, er dafür umso mehr aus ihrem Leben.

Doch eines Tages verschwindet er und die Privatdetektiv Bailey Kirk erklärt Wren, dass es bereits drei verschwundene Frauen gibt. Alle sehr zurückgezogen und alleinstehend und von heut auf morgen weg. Zusammenhang, ein Date über die App.

Nach und nach muss sie sich darüber im klaren werden, dass ihre Vergangenheit sie einholt und was damals wirklich geschah, in dem Wald wo ihr Vater sie, ihren Bruder und ihre Mutter hinbrachte. Um zu überleben. Doch nun ist nur noch sie da. Was weiß Adam über das was sie nie jemanden erzählt hat oder ist er selbst ein gejagter?

Das Buch hat einen tollen Start hingelegt. Wren als taffe Frau die mit „Liebe Birdie“ Menschen Hilfe bei Problemen gibt, ganz anonym, auf beiden Seiten. Sie ist selbstständig, unabhängig und ich mochte ihre Art. Dann kam Adam und er vereinnahmt sie von Tag zu Tag mehr und versucht alles von ihr zu erfahren. Blind vor Liebe checkt sie nicht was alles schief läuft bis er dann verschwindet und ein Privatdetektiv da ist. Als Leserin ist einem sofort klar das es nicht der Mann ist den man zu Hause haben will und wie sehr ihre Vergangenheit mit drinhängt.

Im Wechsel erfährt man was damals im Wald passierte. Wie sehr ihr Vater psychisch angeschlagen aus dem Krieg wiedergekommen ist und seine Familie von dieser gefährlichen Welt in die Wildnis holen will. Autonom zu leben, unabhängig und bis zu den Zähnen bewaffnet.

Aber auch Passagen der vermissten Frauen kann man lesen und was dazu führte das sie einsam sind und keine Familie mehr an ihrer Seite haben.

Das alles rundet die Geschichte ab, leider hat die Autorin ab der Mitte das Kaugummi rausgeholt und es unnötig in die Länge gezogen. Wren und Bailey bekommen viel Zeit um auf die Spuren von Adam zu gelangen, wo der einfache Leser schnell versteht wer dahinter steckt (und das hab ich nicht so oft) und fragt sich, warum Wren so dumm und unselbständig wird und sich Gefahren aussetzt, die nicht sein müssen. Kann man so blind vor Liebe sein?

Themen wie Verlust, Vater-Komplex, Prepper (Prepper bezeichnet Personen, die sich mittels individueller Maßnahmen auf verschiedene Arten von Katastrophen vorbereiten.), Selbsthilfe und psychische Krankheiten sind wichtiger Bestandteil des Buches. Hierbei ist es für mich jedoch weniger Thriller als schon eher nen Drama gewesen.

Für mich war die Geschichte daher ab der Mitte stark am abbauen und kann daher leider nur drei Sterne geben.