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Bisco

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2021

Tolle Idee mit grausiger Umsetzung

Die unsichtbare Bibliothek
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»So viele Autoren speisen ihre Leser faul mit einfallsloser Massenware ab, dass eine fantastische Welt, die sich nicht auf den ersten Blick bei ihren Vorgängern bedient und die etwas Neues ins Genre bringt, ...

»So viele Autoren speisen ihre Leser faul mit einfallsloser Massenware ab, dass eine fantastische Welt, die sich nicht auf den ersten Blick bei ihren Vorgängern bedient und die etwas Neues ins Genre bringt, wie ein frischer Windhauch ist - Mit seiner sympathischen Heldin und seiner wohltuend vielschichtigen Handlung ist 'Die unsichtbare Bibliothek' ein Buch, in dem man schwelgen kann.« The Guardian

Dies oben kann ich so leider nicht unterschreiben. Irene als Hauptperson ist mir total unsympathisch. Sie buttert ihren Lehrling Kai erstmal kräftig unter und zeigt ihm wer das sagen hat. Dabei hat er ihr keinen Grund gegeben sofort die Gerte auszupacken. Darüber hinaus ist sie der Meinung, sie dürfe keine Gefühle zeigen, muss kalt und unberechenbar sein. Leider führt dies dazu, dass sie mir sowas von unsympathisch war und ich mit ihr nicht einmal warm werden konnte.

Von Kai erfährt man mit der Zeit ein bisschen mehr, bleibt aber ansonsten blass und unscheinbar.

Weitere Charaktere sind wie die Dinge auf den Flohmarkt, wo man drüber hinwegschaut und kein Interesse für entwickeln kann.

So hat die Story ganz zu Anfang einen tollen Auftakt gehabt und Irene wirkte spannend und actionreich. Dann kam die sehr langweilige Passage in der Bibliothek und dann der gemeinsame Auftrag. Der, wo ich mich ehrlich fragte: Was ist eigentlich euer Sinn in dieser Arbeit.

Es wird zwar erklärt was die Bibliothek ist, die Bibliothekare und die Sprache. Und dennoch wird gefühlt gar nichts erklärt. Es ist einfach nur ein langer, erschöpfender Prozess dieses Buch zu lesen, welches mit dicken Worten wie Bibliothek, Bibliothekare und Sprache um sich wirft, um diese gezielt in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Wichtigkeit zu betonen und zugleich den Leser damit vollkommen aus dem Lesefluss reißt.

So auch die Art wie Irene spricht. Statt einen Satz klar und gezielt auf den Punkt zu bringen, füllt sie diesen aus, in eine Länge und einer Unverständlichkeit, gespickt mit Ausführungen, welche nicht zum Ende zu führen scheinen. – Ja ich habe mich um es verstehen zu können, soeben auch getan. Dies machte es zu einer zähflüssigen und klebrigen Angelegenheit gespickt von den Schlaglöchern der dick geschriebenen Wörter.

Die Story selbst nimmt dabei nicht an Fahrt auf und wirkt überladen und ohne einen roten Faden. Alles in allem finde ich es aber sehr schade, denn die Grundidee finde ich super und leider sind mit diesem Buch auch die Folgeteile aus meinem SUB geflogen.

Alles in allem war für mich dies der Grund, bei 60 % abzubrechen. Die letzten drei Stunden, welche mein E-Reader mir zeigte, war ich nicht mehr bereit in dieses Buch zu stecken.

Veröffentlicht am 06.07.2021

Ein super Start in diese Triologie

Scythe – Die Hüter des Todes
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Eine Welt, wo der klassische Tod nicht mehr existiert. Bei einem Unfall, wird man wieder aufgepeppelt, bis zur vollständigen Wiederherstellung. Krankheiten gibt es nicht mehr. Die Körper sind modelliert ...

Eine Welt, wo der klassische Tod nicht mehr existiert. Bei einem Unfall, wird man wieder aufgepeppelt, bis zur vollständigen Wiederherstellung. Krankheiten gibt es nicht mehr. Die Körper sind modelliert alles auszumerzen. Und wenn man ein paar Jahre jünger als 82 aussehen will, kommt man vom Berg wieder und sieht aus wie 25. Kinder, Enkelkinder, Urenkel usw. sind keine Besonderheit mehr. Doch wenn die Menschen zu viel werden, dann muss man sondieren, wer weiter das Recht hat zu Leben und wer nicht.

Der Staat kontrolliert von einem Algorithmus, der Tod bestimmt durch die Scythe. Den Hütern des Todes. Doch eines sollen sie nicht sein, nämlich Mörder. Jede Nachlese, welches das Wort töten ersetzt, denn getötet wird niemand, soll einen Grund haben. Statistiken welche zeigen, dass dieser Mensch der Gesellschaft nichts Positives einbringt, der Unfälle und Leid verursachen wird oder einfach mit weit über hundert Jahren einfach zu alt geworden ist.

Reue, Selbstreflexion und Verstand sind bei den Hütern Gesetz. In Tagebüchern, die allen zur Verfügung stehen, sollen sie schreiben wie ihre Aufgabe ihnen zusetzt.

So erleben wir, wie die jungen Kids Citra und Rowan Teil der Scythe werden sollen. Beide werden vom Scythe Faraday ausgebildet. Ein Lehrer, der Demut und Reue zeigt, für jeden den er nachgelesen hat. Jede Nachlese einen festen Grund gibt, den Hinterbliebenen die Trauer zulässt. Doch das Ende der Ausbildung beinhaltet für die beiden jungen Menschen eine schwere Entscheidung, denn der Gewinner der Ausbildung, soll den jeweils anderen töten. Den Menschen, in den er sich verliebt hat.

Wir lesen aus der Sicht von Rowan und Citra, aus der Sicht von Scythe Faraday. Das Auf und Ab der Nachlese, der Existenz als Scythe und in den Tagebüchern aktiver Scythe, welche zeigen wie unterschiedlich sie zu ihren Aufgaben stehen. Denn es soll bereut werden, es soll die Maßnahme gesehen werden und zugleich der Schmerz dahinter bei den Angehörigen und bei sich selbst, aber was ist, wenn es einen gibt der es liebt zu morden und es niemand wagt gegen ihn zu richten?

Die Geschichte ist eine ganz besondere Dystrophie, welche ich so noch nie irgendwo gelesen habe. Das Buch hat mich wahnsinnig stark mitgenommen. Kurze Kapitel, starke Charaktere. Die man mag, die man hasst, die man bedauert. Die Trennung vom Staat mit der Macht der Scythe und wie sehr diese Macht ausgenutzt werden kann.

Ein Buch welches mich so begeistert hat, dass der zweite Teil zeitnah folgen wird.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

„NEON- dem Täter nicht auf der Spur“

NEON - Er tötet dich
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In 2021 bin ich im Versuch Bücher abzuarbeiten, welche schon sehr lange bei mir lagern oder es noch lange würden, da es im Laufe des Jahres immer interessantere Highlights gibt.

So habe ich mich NEON ...

In 2021 bin ich im Versuch Bücher abzuarbeiten, welche schon sehr lange bei mir lagern oder es noch lange würden, da es im Laufe des Jahres immer interessantere Highlights gibt.

So habe ich mich NEON - Er tötet dich gewidmet, aber leider war es mehr ein durchziehen müssen für eine Lovelybooks-Herausforderung als wirklich Spaß am Buch zu haben.

Kurz zusammengefasst: In der Stadt Birmingham tötet eine Person Frauen und präsentiert diese dann in Neon-Art-Installationen. Gesehen werden wollen und Aufmerksamkeit sind Ziel des Killers.

Detective Matt Jackson soll diesen finden, wird aber von der Suche ausgeschlossen als seine Frau Polly Opfer vom Täter NEON wird. So schließt er sich mit der Killerin Iris zusammen. Diese hat ihre eigene Art zu arbeiten und auch eigene Ziele. Doch sie hilft ihn, auch wenn sie persönlich in so manche Zwickmühle gelangt, gerade weil er ein Cop ist.

Die Besonderheit ist, dass in dieser Geschichte sehr früh die wahre Identität von NEON bekannt wird. So erfahren wir aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte und auch aus der Sicht des Täters.

Für mich war das Buch jedoch eine Enttäuschung gewesen. Falsche Spuren, Ermittler die nicht vorankommen, ein Killer der sie an der Nase rumführt. Sehr viel Charaktere und daher schon recht bald eine sehr unübersichtliche Geschichte.

Mich hat sie leider nicht überzeugt. Aber wenigstens ist der SUB um ein Buch ärmer.

Veröffentlicht am 19.06.2021

Wenn deine Rettung dein Ende bedeuten kann

Die Stadt der Seher
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„Die Stadt der Seher“ überzeugen auf dem ersten Blick mit einem interessanten Klappentext und einem sehr schönen Cover, was für mich auch auf den ersten Blick der Grund gewesen ist, warum ich es lesen ...

„Die Stadt der Seher“ überzeugen auf dem ersten Blick mit einem interessanten Klappentext und einem sehr schönen Cover, was für mich auch auf den ersten Blick der Grund gewesen ist, warum ich es lesen wollte.

Wir lernen den Straßenjungen Marco kennen, welcher versucht täglich in der Stadt Vastona zu überleben. Hunger und die Angst täglich ermordet zu werden liegen nah beieinander. So ist es sein Glück, dass er eines Tages zum Orden der Seher geholt wird. Dort wird er ausgebildet und bekommt neben Essen und einem Bett auch eine Ausbildung im Lesen.

Durch die bessere Stellung erhält er Botenjobs und lernt dadurch die ebenfalls arme Elena kennen. Diese arbeitet in einer Manufaktur und ernährt somit sich und ihre Familie. Beide um die 16 Jahre alt, werden schnell zu Freunden.

Doch so sehr der Frieden zwischen Arm und Reich und davon separiert der Orden in der Stadt wirken, so liegt die Gefahr außerhalb, wo der dunkle Magier bereit steht diese Stadt anzugreifen wie er es schon viele Male woanders getan hat.

So ist der Schreibstil einfach gehalten und man kann es sehr gut und schnell lesen. Die Kapitel sind kurzgehalten und man liest aus verschiedenen Perspektiven. Die Anzahl der wichtigen Charaktere nimmt später noch zu, es bleibt aber übersichtlich.

Der Leser erahnt von der ersten Minute an, dass der Orden der Seher nicht aus Heiligen besteht, sondern andere Absichten hat. Doch Marco sieht dies nicht, auch nicht nach seiner ersten offiziellen Einführung in den tieferen Orden. So erleben wir die Geschichte in der Stadt und nach und nach was der Orden im Schilde führt, wie Marco und Elena zueinanderfinden und wie sich der Krieg außerhalb der Stadt wirkt.

Die Geschichte hat sehr viel Potenzial und die Idee ist sehr gut, jedoch leider nicht stark genug umgesetzt. Die Charaktere sind leider sehr schwach und die Geschichte beginnt stark und lässt dann nach. So haben mir im letzten viertel die Szenen des Krieges und der damit verbundenen Stärksten, flüssigen Waffe, etwas zu sehr zugesetzt und fand es einfach nur noch widerlich.

Ein Buch welches man schnell lesen kann aber man sollte keinen Starautor wie Tolkien erwarten.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Nette Geschichte für die 14-17-Jährigen

Underworld Chronicles - Verflucht
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„Mit Underworld Chronicles – Verflucht“ ist eines auf jeden Fall, nämlich ein Hingucker. Das Cover ist auffallend und verspricht ein Fantasyabenteuer mit Vampiren. Jedoch lernen wir im Buch mehr als nur ...

„Mit Underworld Chronicles – Verflucht“ ist eines auf jeden Fall, nämlich ein Hingucker. Das Cover ist auffallend und verspricht ein Fantasyabenteuer mit Vampiren. Jedoch lernen wir im Buch mehr als nur ein paar Blutsauger kennen. Denn die Wesen der Unterwelt sind vielseitig.
So lernt die frisch 20 gewordene Nora diese hautnah kennen. Bis jetzt hat die junge Frau immer nur über einen Chat über den Club gelesen und deren Besucher, aber niemals vermutet, dass sie dort mal zu Gast sein wird. Dabei ist Nora selbst was Besonderes. Wenn diese Menschen oder Wesen berührt, kann sie dessen Gefühle und Gedanken sehen. Daher hat Nora ein einsames Leben. Keine Freunde und keine Familie. Auch mehr als einmal erfahren wir im Buch das sie als junges Mädchen sexuell Misshandelt wurde. So lässt sie auch, neben dem Problem der Fähigkeit, aus diesem Grund keine Männer an sich ran.
Doch ihr Leben soll sich innerhalb eines Tages ändern. Der Nachbarssohn der sie entführen will wird gestoppt und Nora lernt die Besucher und Bewohner der Unterwelt kennen.
So erfährt sie von Vampiren, Trollen und der Organisation FUA, dem Gegenstück zum menschlichen FBI. So lernt sie Nick von der GUA kennen oder den Nachtclubbesitzer Troll Terrance. Zusammen mit ihnen und anderen wird sie sich auf die Suche nach vermissten Frauen machen.
Meine Meinung zum Buch (Vorsicht enthält Spoiler, werden aber gekennzeichnet):
Wenn das Buch etwas war, dann war es sehr schnell gelesen. Die 304 Seiten waren auf dem Ereader innerhalb von fünf Stunden weggesnackt. Das lag nun weniger an den wenigen Seiten als mehr an der doch sehr einfachen Schreib- und Sprachweise. Die Charaktere haben einen recht normalen bis stellenweisen sehr einfachen Sprachgebraucht, Szenen wurden nicht übertrieben stark bis ins kleinste Detail beschrieben. Das machte den Lesefluss sehr angenehm, aber man hat vom reinen Aufbau des Buches eher das Gefühl die Hauptgruppe ist hier die der 12-17-jährigen Leser.
Die Charaktere waren alle sehr umfangreich ausgebaut gewesen, so dass man sich ein gutes Bild zu jedem machen konnte und trotzt vieler Namen die Übersicht gut behalten werden konnte.

Spoilerstart:

Nora als Hauptperson ist für mich persönlich ein schwieriger Fall gewesen. Ich muss sagen, sie war für mich die Verkörperung der absoluten Gegensprüche. Mehr als einmal erwähnt sie den Protagonisten gegenüber, in eindeutigen oder manchmal auch nur in der Andeutung, dass sie sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Aber hat so gar kein Problem, nachdem sie erst entführt wird mit Option auf Vergewaltigung, dann bei einem Meistervampir unterworfen zu werden, dann schlussendlich bei einem männlichen Troll in seine Wohnung unter einer Brücke einzuziehen. Mann 1 will sie, auf den ersten Blick, vergewaltigen. Und ihre Gabe hat es ihr auch gesagt. Vampirmann 2 wird sie zu seiner Lustsklavin machen wie schon die Vorgängerin, auch hier war die Gabe aufschlussreich. Trollmann 3, seine Gedanken sind lieb, ok ich fahre mit ihm. Passte für mich absolut nicht und war daher sehr widersprüchlich. Leider wird das Thema sexueller Gewalt auch zu sehr am Rande abgehandelt, so dass es schon fast zu verharmlost wirken kann. Die Triggerwarnung ist hier auf jeden Fall nötig.

Darüber hinaus ist ihre Auffassungsgabe von Freundschaften schon sehr daneben. Ein Leben lang hatte sie keine. Dann lernt sie einen Haufen Leute innerhalb von wenigen Stunden kennen. Davon arbeiten zwei für die FUA, einer will sein Clanmitglied wiederhaben und alle sind am Auflösen des Falles interessiert wozu Noras Gabe gebraucht wird. Niemand redet da von Freundschaft, aber sie sagt zu allen: Ich habe euch so lieb, ich mag euch meine Freunde. Echt jetzt? Da ist doch gar kein Fundament geschweige die Zeit für sowas da gewesen um zur Freundschaft zur wachsen.
Dann bekommt sie vom Troll noch nen Laptop und ein Auto geschenkt. Leider selbst für eine Fantasygeschichte ist das zu viel des Guten.

Spoilerende.

Leider ist für mich die ganze Geschichte nicht wirklich ausgereift. Man erfährt zu wenig von Noras Gabe, woher sie diese hat. Wahrscheinlich wird dies im zweiten Teil aufgegriffen. Dazu ihre komische Ader zu denken, zu fühlen und zu handeln, die an eine 14—Jährige mit Schizophrenie erinnert.
Ich würde gerne positiver dem Buch gegenüberstehen, kann es jedoch leider nicht. Für Teenies ist es sicherlich ein sehr schönes, spannendes Buch, ich habe jedoch leider zu viele negative Punkte für mich, als dass ich es besser als mit drei Sternen bewerten kann.

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