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Veröffentlicht am 27.05.2021

Rom mit all seinen Facetten, Gesichtern und Geschichten

Imperator
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Die 60er Jahre in Rom. Zeit der großen Schauspieler, der Partys, Zeit der wunderschönen Kulissen für Touristen wie für Filmmacher und Ort eines grausamen Mordes.

Die 18-Jährige Anna kommt von London nach ...

Die 60er Jahre in Rom. Zeit der großen Schauspieler, der Partys, Zeit der wunderschönen Kulissen für Touristen wie für Filmmacher und Ort eines grausamen Mordes.

Die 18-Jährige Anna kommt von London nach Rom um die Wahrheit herauszufinden. Ihr Vater soll in Rom ihre Mutter ermordet haben. Doch dieser kann sich an nichts erinnern und Anna kann das nicht glauben. Also fährt sie zu ihrem Onkel, der als Paparazzi Bilder macht. Dort lernt sie den jungen Fotografen Spartaco kennen. Dieser wiederum ist der Sohn eines sehr einflussreichen Mannes. Dieser wiederum wird ebenfalls ermordet. Auf seinen Tod wird der Privatermittler Palladino angesetzt. Alles zeigt auf den ersten Augenblick keine Verbundenheit, aber da ist mehr.

Anna ist alles andere als zurückhaltend. Sie will wissen was mit ihrer Mutter passiert ist und geht daher auf die Suche und dabei kennt sie kaum Grenzen. Doch das was sie nach und nach erfährt ist nicht das, was sie von ihrer Mutter erwartet hätte.

Spartaco kommt aus einem reichen Hause, aber verurteilt das Leben seines Vaters und seiner Schwiegermutter. Diese kann er auf den Tod nicht ausstehen. Seinen Job nutzt er um die negativen Menschen der high-society zu präsentieren. Er wirkt sehr sympathisch und es ist schön mal eine Geschichte zu haben, wo nicht direkt eine Liebesgeschichte bei rumkommt.

Palladino hat so viele Geheimnisse und ist so verzwickt in seiner Art. Er tötet, er beschützt, er erforscht, er schaut weg. Er kennt Menschen die Tote beseitigen, er selbst geht über Leichen, wenn es nötig ist. Aber dennoch erscheint er nicht negativ auf den Leser. Denn er scheint so zu sein und er scheint Gründe dafür zu haben. Vor allem ist er sehr sympathisch, wenn er seine Ex beschützt.

Die Geschichte spielt mit vielen Charakteren, einige werden noch richtig überraschen in dem was sie verbergen oder soll man sagen, wenn sie beherbergen.

Die Schauplätze sind sehr schön beschrieben und man hat das Gefühl, man geht selbst durch die Torbögen und durch die Städte und Häuser. Man bekommt so richtig Lust auf Rom.

Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Krimi und Fantasy. Ich kann an dieser Stelle nicht zu viel sagen, da es sonst spoilern würde. Aber es ist schon faszinieren, welche Ideen der Autor hier verbunden hat. Die Geschichte in der Geschichte, die Magie welche grenzenlos wirkt und so viele Geheimnisse die dann doch noch offen sind und man sehnlichst den zweiten Teil lesen will um diese zu offenbaren.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

3,5 für einen sprachlich nicht unbedingt starkes, sondern eher abwechslungsreiches Finale

Night of Crowns. Kämpf um dein Herz
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Mit dem zweiten Teil "Night of Crowns: Kämpf um dein Herz" hat die Dilogie ihren Abschluss gefunden. Wo wir im ersten Teil das Spielfeld und die Charaktere, die Regeln kennen lernten, so wird im zweiten ...

Mit dem zweiten Teil "Night of Crowns: Kämpf um dein Herz" hat die Dilogie ihren Abschluss gefunden. Wo wir im ersten Teil das Spielfeld und die Charaktere, die Regeln kennen lernten, so wird im zweiten Teil alles über den Haufen geworfen. Alles was man aus dem ersten Teil zu wissen dachte, wird hier geändert, ergänzt oder aus einer anderen Sichtweise neu definiert.

So erleben wir die Geschichte nahtlos im Anschluss an den ersten Teil. Alice als Slaves steht zwischen den weißen und schwarzen Spielern und kämpft dafür mit dem Fluch zu brechen und zugleich um ihre Gefühle für Jackson.

Aufbau/Logik/Umsetzung:

Sehr gut war der Einstieg in das Buch, welches nochmals die Spielfiguren und die Regeln wiedergibt. So auch die letzte Situation des ersten Buches, damit man sich hier wieder gut einfinden konnte.

Die Geschichte hat hierbei mehr Action, Wendungen, Sackgassen und Charaktere als im ersten Teil. Zum einen gibt es dem Buch viel Inhalt und Geschehen, aber erweckt Fragen so wie es vorangegangen beantwortet. Zudem werden Einstellungen von Alice zu Charakteren mal verbessert, mal verschlechtert und die Spielregeln werden teilweise neu gedeutet.

Leider hat das Buch einiges an Logikfehlern mit sich gebracht. Von zeitlichen Fehlern, über Personen die nicht in der Szene sein dürften, über Situationsfehlern.

Sprache/ Umsetzung des Hörbuches:

Die Sprache wirkt sehr oft, sehr einfach gehalten. Ich habe hier natürlich keine hochgestochene Sprache erwartet, aber die Autorin hat hier ein ziemlich ungleiches Konzept zusammengebracht. Geht es um Gegenstände die man selten im Tag liest, so bringt die Autorin diese Situationsbedingt gut unter. Die Umgangssprache der Charaktere ist aber schon extrem jung und lapidar gehalten.

Die Autorin zieht dabei oftmals weniger gute Vergleiche und arbeitet mit einer bildlichen Sprache, welche meistens sehr simpel und auch wiederholend gewählt wurde. So erwähnt sie einen körperlichen Zustand „meine Muskeln waren zum reißen gespannt“, zweimal innerhalb von drei Hörminuten. Oder auch Alice Beschreibung: "er schaut mich böse an", "erdolcht mich mit seinen Blicken" sind in manchen Kapiteln mehrfach zu hören. Auch die Beschreibung wie gesprochen wurde: „flüsterte er leise“, gehören für mich nicht in das Hörbuch, dies hätte man auch so sprechen können.

Zudem Alice sehr oft sehr quengelig wirkt und sich nicht vernünftig argumentieren kann, warum sie anders denkt. Im Lesen wäre es wahrscheinlich weniger stark aufgefallen, hier leider aber doch sehr anstrengend dies immer wieder mal zu hören.

Für einen jungen Menschen ist dies vielleicht weniger störend, aber so habe ich im Buch ständig Déjà-vus gehabt, da ich es ja schon weniger Minuten zuvor schonmal gehört habe.

Ein Trinkspiel kann man sehr gut auf die Worte: Knurren, fauchen und brüllen einbringen. Alternativen wie „sprach sie, redeten sie, sagte er, gab er wieder, argumentierte er“ kommen leider zu wenig rüber.

Ein Lob muss ich hier auf die Sprecherin Madiha Kelling Bergner geben. Sie hat einen guten Job gemacht und es auch geschafft, den Charakteren ihre eigene Stimme zu geben und die Emotionen richtig rüberzubringen. Ihre jugendliche Stimme passt perfekt zu Alice.

An der Sprache darf man sich hier also nicht zu sehr stören. Wenn einem sowas jedoch sehr wichtig ist, rate ich alleine deswegen schon vom Buch ab.

Charakter:

Alice widerspricht jedem und bei allem, sie diskutiert und lässt kaum eine andere Meinung zu. Sie ist seht störrig und meint sehr oft im Recht zu sein und setzt ihre Emotionen über ihren Verstand. Wenn ihr dann ein Ultimatum gesetzt wird und sie nichts mehr dazu sagen soll, wirkt sie kindisch und schnippig.

Doch so negativ es wirkt, steckt dahinter ein Mensch, welcher dem Fluch ein Ende setzten will und sich Sorgen um ihre Freunde macht. Nur das ihre Reaktionen und ihre Gedanken, ihre Handlungen oftmals sehr kindisch und unüberlegt wirken. Im ersten Teil war sie mir daher weitaus sympathischer, da sie in diesem Teil so kindlich wirkte und sowenig ihrer Verantwortung bewusst.

Die anderen Charaktere bekommen in diesem Buch teilweise mehr Spielraum und andere werden neu eingebracht. So ist das Frettchen Pringles und der Rabe Dagger neu dabei und beide waren für die Leser der Leserunde eine wunderbare Abwechslung. Wir erfahren aber auch mehr über Vince und Jackson sowie über die Königinnen.

Natürlich haben die „Alten“ des Buches ihren Platz. Curse überrascht einen noch ganz ordentlich und der Fluch zeigt wie weit seine Macht reicht. So erfahren wir noch mehr über die Geschichte der Personen dahinter und wie es zum Fluch gekommen ist.

Fazit:

Für mich war ganz klar gewesen das ich diesen zweiten Teil lesen möchte und war erfreut das ich das Hörbuch als Rezensionsexemplar bekommen habe. Ich bin dessen sehr dankbar und freue mich es hören zu dürfen, auch wenn es oben anders wirkt.

Ich bin mir bewusst, wie negativ diese Rezension wirkt, aber es ist das was mir aufgefallen ist und einem Leser bzw. Hörer vorher bewusst sein wollte. Die Geschichte selbst ist vielfältig und machte Spaß. Viele Änderungen, die Charakterentwicklung und die Ideenfindung der Spieler war toll. Nur kann ich leider nicht allzu viel dazu schreiben, da es zu sehr spoilern würde.

Alles in allem war der zweite Teil für mich ok gewesen, wenn auch nicht so gut wie der erste Teil.

Wer das erste Buch kennt, sollte diese mit diesem zweiten Teil vervollständigen. Erwartungen sollte man nicht stellen, da man begeistert sein kann oder ernüchtert, vor allem da es so viel anders entwickelt hat wie gedacht. So ist es am besten es auf sich zukommen zu lassen.

Für mich hat diese Umsetzung als Hörbuch eine 3,5 bekommen.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Besonders und nicht für jeden verständlich, aber was für ein tolles Buch

Ich, Eleanor Oliphant
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Der Einstieg in das Buch war nicht einfach. Man lernt eine 30-Jährige Frau kennen, wo man verschiedene Eigenschaften oder psychische Erkrankungen zu erkennen meint. Sie ist extrovertiert, exzentrisch und ...

Der Einstieg in das Buch war nicht einfach. Man lernt eine 30-Jährige Frau kennen, wo man verschiedene Eigenschaften oder psychische Erkrankungen zu erkennen meint. Sie ist extrovertiert, exzentrisch und man hat das Gefühl sie ist geprägt von Zwängen und durch ihre Außenwirkung mit einem Hang zum Autismus.

Ihre Gedankengänge sind besonders. Wo so mancher von uns das gemeinsame Lunchen, die Weihnachtsfeier und neue Kleidung als normal empfinden, so ist es für sie nicht. Sie hat nur wenig und sehr identische Kleidung, mag keine Versammlungen durch die Kollegen und arbeitet auf den Punkt perfekt genau. So kann sie auch mit Sprichwörtern oder der ein oder anderen Umgangssprache nichts anfangen. Ihre Art sich zu artikulieren erinnert immer ein bisschen an die alten Zeiten, wo alles etwas „gehobener“ war.

Ihr Alltag ist durchstrukturiert mit Arbeit, Fertigessen, Wodka. Eine Pflanze daheim und festen Fernsehprogramm. Jeden Mittwoch telefoniert sie mit ihrer Mutter. Diese macht sie bei jedem Telefonat fertig. Beleidigt sie, erniedrigt sie. Dennoch bleibt Eleanor bei dieser Routine.

Doch dann kam ein Ereignis und dies führte zu einer Kette von vielen Veränderungen ihn ihrem strukturierten Alltag. Eleanor kommt nach und nach aus ihrem Kokon heraus und wird offener gegenüber ihren Gefühlen und ihrer Umwelt. Sie besucht Menschen die sie neu kennen lernt, freundet sich mit einem Arbeitskollegen an und sucht Wege aus ihrer Einsamkeit.

Sie findet sich in manchen Situationen neu und muss das erste Mal in ihrem Leben einsehen, dass ihr Denken anders ist. Doch es stört sie nicht, ihr ist nur wichtig nicht wie ihre Mutter zu werden. Sie kann mit sich selbst leben, dass wichtigste für sie ist nur, dass sie mit ihrer Art niemals einen Menschen weh tun möchte.

Es ist ein besonderer Humor, wenn sie viele für uns alltägliche Erlebnisse das erste Mal erlebt. Zuckersüß zum lachen und zugleich so traurig, wie besonders es für sie ist und fern von ihren Vorstellungen bis hin zum Gefühl das es unnormal sei. Sehr schön fand ich immer, dass sie am Anfang den Leuten öfters sagt, und später mehr denkt, sie sollen gesünder leben (kein Rauchen, kein Fastfood), sie aber selbst sehr viel Wodka trinkt.

Es gibt im letzten viertel des Buches einen Teil, der aus einer sehr langen Erklärung der Geschehnisse und der Selbstwahrnehmung von ihr besteht. So herzzerreißend und heftig wird aus ihrer Sicht erzählt und ihre Emotionen beschrieben, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Man erfährt wie sie zu der Person wurde, die sie heute ist.

Der Schwerpunkt der Geschichte ist nicht mal das Geschehen rund um Ihre Person, sondern ihre Entwicklung. So muss man sich selbst in den Hintern treten und ihr eine Chance geben. Auch wenn sie anstrengend ist. Aber man beginnt sie zu mögen, so wie auch alle Leute die ihr die Hand reichen und helfen im Alltag neue Wege zu finden.

Ein tolles Buch und für mich ein Jahreshighlight in 2021

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Highlightbuch im Bereich Roman, Fantasy und Philosophie

Die Mitternachtsbibliothek
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Wir alle haben uns schon einmal diesen Gedanken gestellt: „Was wäre, wenn ich [jenes anders gemacht hätte oder anders entschieden hätte]“.

So erlebt auch Nora Seed diesen Gedankengang. In ihrem Leben ...

Wir alle haben uns schon einmal diesen Gedanken gestellt: „Was wäre, wenn ich [jenes anders gemacht hätte oder anders entschieden hätte]“.

So erlebt auch Nora Seed diesen Gedankengang. In ihrem Leben hat die junge Frau schon so viel erfahren. Ihren Vater in jungen Jahren verloren, ihre Mutter im Erwachsenenalter. Ihre Katze ist auf der Straße gestorben und alle Menschen zu denen sie einen Bezug hat fallen weg. Auch ihr Job, den sie 12 Jahre hatte, ist nun nicht mehr da.

Der Sinn zum Leben ist für Nora nicht mehr gegeben. Die Träume ihrer Kindheit sind nicht real geworden, die Zukunft ein großes schwarzes Loch. So entscheidet sie sich dazu, einen Suizid zu begehen.

Doch Nora stirbt nichts, sondern landet in der Mitternachtsbibliothek. Eine Bibliothek mit nur grünen Büchern drin und ihrer Bibliothekarin aus der Schulzeit. Jedes Buch verkörpert ein Leben von ihr, welches mit jeweils einer Entscheidung in Verbindung steht. Eine kleine Änderung in deinem Leben, ein neues Buch. Die Entscheidung nach links oder nach rechts zu gehen, eine Party zu besuchen oder nicht. So bekommt sie die Möglichkeit in diese Leben hinein zu schauen, sie finden alle in dem Zeitraum statt, in welchem sie sich jetzt befindet.

So versucht sie herauszufinden ob ihr Leben mit ihrem Ex, welchen sie nun doch geheiratet hat der richtige ist, oder hätte sie doch das Schwimmen weitermachen sollen oder doch ihrem Traumjob aus Kinderzeit wahrwerden lassen?

So erlebt Nora eine Reise, in andere Leben, die vor ihr gelebt werden und von ihr nun weitergeführt werden. Lernt sich selbst neu kennen und die Vielfalt welches das Leben mit sich bringt. Das nicht jede Entscheidung mit richtig oder falsch betitelt werden kann und das Reue etwas ist, was nicht so schwer lasten muss wie man denkt.

Ein phantastisches Hörbuch, welches ganz wunderbar besprochen wurden ist. Die Stimme der Synchronsprecherin passt perfekt in Noras Alter und spielgelt die Charakterin ganz wunderbar wieder. Die kurzen Pausen, das etwas ruhigere Erzähltempo machten es zu einem Hörgenuss.

Auch der rote Faden ist in der Geschichte gegeben und man fiebert mit Nora mit, ob sie ihr eines, richtiges Leben unter all diesen finden wird.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Friss oder stirb - Wenn ein Unternehmen das Monopol einer ganzen Welt wird

Der Store
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Stelle dir vor, du lebst in einer Welt, die jeden Tag ein Stück unbewohnbarer wird. Es gibt kein sauberes Wasser, die Sonne verbrennt dich innerhalb kurzer Zeit, es gibt keine freie Arbeit mehr. Keine ...

Stelle dir vor, du lebst in einer Welt, die jeden Tag ein Stück unbewohnbarer wird. Es gibt kein sauberes Wasser, die Sonne verbrennt dich innerhalb kurzer Zeit, es gibt keine freie Arbeit mehr. Keine Läden in denen du einkaufen kannst, du kein Geld hast um eine Wohnung zu haben.

Es bleibt dir nur noch eine Möglichkeit. Bewerbe dich bei „Cloud“. Dem Onlineshop, welcher unserem modernen Amazon gleichkommt. Du bekommst eine Arbeit, eine Wohneinheit, Gehalt, Essen und Trinken in guter Qualität und egal wo du bist, es ist nicht zu warm und du musst dafür nur ein Teil des Unternehmens werden.

Hört sich doch erstmal gar nicht so schlecht an. Von daher ist die Anfrage groß. Doch Zinnia und Paxton habe ihre ganz eigenen Gründe warum sie für diesen Riesen arbeiten wollen. Zinnia wird zum Läufer und muss den ganzen Tag Ware aus den Regalen beschaffen und aufs Fließband legen. Wortwörtlich eine Fließbandarbeit. Paxton wiederum wird durch seine Vorerfahrung zum Team der Security gesetzt. Beide sind mit der Entscheidung nicht einverstanden, können es aber so erstmal nicht ändern.

So erleben wir aus deren beiden Sichtweisen ihre Beweggründe für die Arbeit in diesen riesigen Produktionsstätten, welche sich abgekapselt haben von der restlichen Politik der USA und wie eigene Länder funktionieren. Das Ziel vor Auge und zugleich müssen sie schauen ihre Quoten hoch zu halten. Es braucht ein bisschen, dann gehen beide nicht mehr getrennte Wege, sondern werden Freunde. Aber keiner von beiden ist wirklich ehrlich was seine Vergangenheit und seine Gründe für die Anwesenheit vor Ort ist.

Der dritte Erzähler ist Gibson Wells, der Gründer von „Cloud“. Er erklärt die Entstehungsgeschichte und bereitet den Leser in seinem Bericht (Blog) darauf vor, wer seine Position übernehmen wird. Denn schon im ersten Kapitel erklärt er, dass er sterben wird und möchte somit sein Vermächtnis nochmals erklären und weitergeben.

Der Wechsel zwischen den drei Personen ist sehr gut gelungen und zeigt die verschiedenen Seiten der Medaille. Die Rettung der Erde auf der einen Seite, sichere Zukünfte für die Mitarbeiter, Wiederaufbau, aber auch Ausnutzung, Missbrauch von Macht und was ohne eine übergeordnete Politik alles in einer Monopolen Welt schief gehen kann.

Das Buch ist eine tolle Dystrophie. Es vermengt eine Idee die zu was Großem wird, alles schluckt, in Zusammenhang mit einer runtergewirtschafteten Erde und dem Überlebensinstinkt des Menschen.

Der Schreibstil ist super gewählt und das Buch angenehm zu lesen gewesen. Ich hatte zuerst Sorge es könnte etwas zu trocken sein, dem war aber überhaupt nicht der Fall. Es hat mir so gut gefallen, dass es für mich sogar ein Jahreshighlight ist.

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