Profilbild von Blubie

Blubie

Lesejury Star
offline

Blubie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blubie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Nicht Fisch nicht Fleisch

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
1

Ich war völlig angetan vom Buchcover und dem Klappentext: ein über fünfzigjähriger Sonderling, der das Leben neu entdeckt, das ganze vor der Kulisse des schönen Elsass.

Aber schon nach ein paar Kapiteln ...

Ich war völlig angetan vom Buchcover und dem Klappentext: ein über fünfzigjähriger Sonderling, der das Leben neu entdeckt, das ganze vor der Kulisse des schönen Elsass.

Aber schon nach ein paar Kapiteln habe ich mich gefragt, was zum Geier ich da eigentlich lese. Der Schreibstil ist ganz ordentlich… aber die Erzählweise! Die Protagonisten völlig überzogen und ins Lächerliche verzerrt, ähnlich wie bei Jugendbüchern für sehr junge Teenager – dafür allerdings ist die Story unpassend. Überzogen wie bei einer Satire? Dafür war es dann wieder zu unlustig… oder aber ich habe den Humor nicht bemerkt, falls da mehr als Slapstick Einlagen war.

Ich las also von einem sozial völlig inkompetenten zweiundfünfzigjährigen Robert (der gut und gerne auch 74 hätte sein können), seiner zehn Jahre jüngeren Schwester, die allein eine Herberge mit Restaurant schupft, nebenbei noch ihre Zwillinge (sechsjährige Zwerge? Immerhin muss sich Robert in Robbenstellung begeben um auf Augenhöhe mit ihnen zu sein und sie können beide gleichzeitig auf dem Bernhardiner reiten) großzieht, sich um den komischen Bruder (der außer genial zu kochen und mit seinem Gemüse spricht keinen weiteren Beitrag leistet) kümmert und NICHT kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht. Ihre Haushaltshilfe Fatima mitsamt tagträumerischen Teenagersohn Hassan, der in Robert einen Lehrmeister sieht und eine überdrehte Engländerin, auf die der sozial inkompetente Robert sein Auge wirft… kommen dann auch noch ins Spiel und alle gingen sie mir auf den Senkel. Nicht ein Protagonist der irgendwie sympathisch oder glaubwürdig wäre… und Elsass – das war austauschbar, bis auf einige lokale Ausdrücke, die ab und zu in den Raum geworfen werden, weist nichts darauf hin, dass wir uns im schönen Elsass befinden. Hätte jetzt auch Bruggswürzelbach in Katatonien sein können.

Am Ende noch ein paar irrelevante Kochrezepte, fertig – was aber noch am besten war, weil ENDE.

Die Autorin wollte sicher irgendwas sagen, etwas mitteilen (oder vielleicht auch nicht)… was auch immer es war, es hat mich nicht erreicht und ich will auch von ihr nichts mehr lesen müssen.

  • Einzelne Kategorien
  • Story
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 15.08.2023

Verschenktes Potential

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
0

"Never judge a book by it's cover"... hier in diesem Falle, hätte ich ruhig auf meine Augen hören können. Aber der Klappentext war so vielversprechend: Ein ehemaliger Sklave, der Karriere gemacht hat und ...

"Never judge a book by it's cover"... hier in diesem Falle, hätte ich ruhig auf meine Augen hören können. Aber der Klappentext war so vielversprechend: Ein ehemaliger Sklave, der Karriere gemacht hat und mit seiner Frau und den erwachsenen Kindern zur schwarzen Upperclass Chicagos gehört. Inspiriert durch eine wahre Geschichte...
Wir schreiben das Jahr 1910 und es fühlt sich an wie: Setting Regencyzeit mit vielen Bällen, rauschenden Roben, Schmuck, Flirterei, Tanzkarten.... und gleichzeitig wie 1970, wenn man nach den Dialogen geht, auch der Schreibstil fühlt sich niemals wie 1910 an.
Das Interessanteste an dem Buch ist der Klappentext und das Nachwort. Hätte die Autorin bloss tatsächlich über die Themen geschrieben, die im Nachwort erwähnt wurden, dann wäre das Buch mit Sicherheit nicht nur toll gewesen, sondern auch noch empfehlenswert.
So war es halt genau das wonach es aussah: ein Young Adult Buch mit viel "Ah, mein Herz klopft so wild und laut" und "Oh, er riecht nach Bergamotte/Sandelholz" und "Uh, sein nackter Oberkörper ist ja so muskulös und definiert".... einfach nur Gesülze und Geschnulze. Leider.
Diskriminierung, Jim Crow-Gesetze, Sklavenvergangenheit, das alles war nur immer wieder eingestreut ohne näher darauf einzugehen. Letztendlich war es dann doch bloss ein Mädchenbuch mit viel Herz und Schmerz - sorry aber davon gibt es echt mittlerweile genug.
Keine Leseempfehlung für keine Zielgruppe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2023

Nichts daran war gut

Leih mir dein Herz für immer
0

Ich hatte mich so gefreut, endlich ein Heidelbergbuch, das kein Krimi ist… aber „Nein!Nein!Nein!“ (mit der Stimme Reich-Ranickis)
Boah, das ging absolut nicht, gar nichts davon. Nach einem Drittel des ...

Ich hatte mich so gefreut, endlich ein Heidelbergbuch, das kein Krimi ist… aber „Nein!Nein!Nein!“ (mit der Stimme Reich-Ranickis)
Boah, das ging absolut nicht, gar nichts davon. Nach einem Drittel des Buches war ich schon so tierisch abgenervt, dass ich beinahe Aggressionen geschoben habe. Die zwei Protagonisten sind so grenzwertig, da hätte man gerne einen nassen Lappen parat und alle fünf Minuten: SCHNALZ!
Der Plot ist super unrealistisch und voller Logikfehler, der Schreibstil extrem fürchterlich und auf jeder zweiten Seite wird gewaltsam ein Ökothema reingenudelt… hätte ich dieses Buch fertig gelesen wäre mir ein Augenschaden geblieben vor lauter Augenrollen.
Nicht einmal das wunderschöne Städtchen Heidelberg konnte mich dazu motivieren, dieses äußerst seichte Machwerk bis zum bitteren Ende zu lesen.
Nö, das war definitiv nichts! Weg damit, das nächste bitte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2023

Langweilig und unsympathisch

Der Zauber zwischen den Seiten
0

Dieses Buch konnte mich nicht erreichen oder auch nur ansatzweise unterhalten.
Der Schreibstil ist nervig, die Autorin versucht bemüht gewählt zu formulieren… das Ganze kommt dadurch allerdings langweilig ...

Dieses Buch konnte mich nicht erreichen oder auch nur ansatzweise unterhalten.
Der Schreibstil ist nervig, die Autorin versucht bemüht gewählt zu formulieren… das Ganze kommt dadurch allerdings langweilig und distanziert rüber (kann aber natürlich auch an der Übersetzung liegen).
Keiner der Protagonisten ist sympathisch oder handelt authentisch, ich war während des Lesens nur noch am Augen rollen.
Die Handlung in der Vergangenheit hätte interessant sein können, hatte allerdings Groschenroman Vibes.
Nö, dieses Buch hat es nicht gebraucht und empfehlen mag ich es sicherlich nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2023

Das Buch sieht von aussen besser aus als von innen

Die Anstalt für ungehorsame viktorianische Mädchen
0

Der Anfang war vielversprechend und hätte eine Paranoia erzeugende Story werden können, doch dann findet die Protagonistin der Jetztzeit, Briefe einer ehemaligen Insassin aus der viktorianischen Zeit... ...

Der Anfang war vielversprechend und hätte eine Paranoia erzeugende Story werden können, doch dann findet die Protagonistin der Jetztzeit, Briefe einer ehemaligen Insassin aus der viktorianischen Zeit... wie die aus einer Anstalt in England in die USA der Neuzeit gelangen, nun lassen wir das....
Plötzlich geht es nur noch um die Insassin der Vergangenheit und die Erzählung gleitet in extrem widerliche perverse Sexszenen ab, die bei mir weniger das Gefühl erzeugten Mitleid mit den armen Mädchen zu haben, sondern ich fühlte mich wie eine Voyeurin, die den abartigen Fantasien der Autorin folgen muss.
Mir ist schon klar, dass die Autorin selbst psychisch krank ist, deswegen gibt es ja Therapien... und das Gesagte bleibt manchmal besser eine Sache zwischen Therapeut und Patient.
Das Buch kann ich nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere