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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2020

Spannend und liebevoll, aber ausbaufähig

Repeat This Love
5

Clementine verlor durch einen Überfall ihr Gedächtnis und muss nun herausfinden wer sie heute ist, möchte aber auch wissen, wer sie vor dem Überfall war. Auf der Suche trifft sie im Tattoostudio auf ihre ...

Clementine verlor durch einen Überfall ihr Gedächtnis und muss nun herausfinden wer sie heute ist, möchte aber auch wissen, wer sie vor dem Überfall war. Auf der Suche trifft sie im Tattoostudio auf ihre große Liebe, die sie kurz vor dem Überfall verlassen hat. Die Frage ist allerdings, wieso sie ihn verlassen hat und zudem ist Ed über ihr auftauchen alles andere als begeistert. Die Wunden sind einfach noch viel zu frisch. Dennoch bringt er es nicht übers Herz sie wegzuschicken, denn ein funke Hoffnung auf eine zweite Chance, glimmt auch noch in ihm.

Ich mag es nicht so sehr, wenn Personen auf dem Cover abgebildet sind, vor allem, wenn sogar das Gesicht zu sehen ist, weil es oft die eigene Fantasie beraubt. Dennoch zog mich dieses Cover irgendwie an. Immerhin passt der Mann auf dem Cover zu der Beschreibung des Protagonisten Ed und er sieht wirklich gut aus.

Dies war mein erstes Buch von Kylie Scott und ihr Schreibstil zog mich direkt in seinen Bann. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, man bekommt ausreichend Details wird aber nicht mit diesen Überladen so dass es langweilig wird. Die Beschreibungen geben genug Stoff um die Fantasie anzuregen, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Die Dialoge sind passend und teilweise sehr Humorvoll. Geschrieben ist die Geschichte in der Gegenwärtigen Ich-Perspektive der Protagonistin Clementine.

Mit den Protagonisten der Geschichte bin ich sehr schnell warm geworden. Clementine, kurz Clem, tat mir Anfangs doch sehr leid. Nach einem Überfall leidet sie an Amnesie und kann sich an nichts aus ihrem Leben erinnern. Als wenn dies nicht schon schlimm genug wäre, scheint sie außer ihrer Schwester niemanden zu haben. Und wenn alles nicht schon schlimm genug wäre, wird sie von ihrer Schwester Frances auch noch wie in Watte gepackt und bekommt wichtige Details aus ihrer Vergangenheit verschwiegen. So findet Clem durch einen Zufall heraus, woher sie ihr Tattoo hat und begibt sich in dieses Studio, wo sie dann auf ihren Ex-Freund Ed trifft. Dieser wirkt im ersten Moment sehr unterkühlt, aber schnell wird einem klar, dass er dies nicht aus reiner Boshaftigkeit tut, sondern weil er durch ihre Trennung immer noch tief verletzt ist. Dennoch merkt man ihm schnell an, dass er immer noch Gefühle und einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber Clem hat. Dadurch das Ed Clems fragen allerdings immer mal wieder ausweicht und über sich oder die Trennung nichts preisgeben will, tritt Clem in ein Fettnäpfchen nach dem anderen, was aber auch für sehr humorvolle Momente zwischen den beiden führt. In manchen Momenten hätte ich gern Erfahren wie Ed über die Situation denkt und mit dieser klarkommt, Kapitel aus seiner Sicht wären nochmal ein schönes i-Tüpfelchen gewesen. Clem mag ihr altes ich mit jedem bisschen was sie mehr über sich erfährt weniger und erfindet sich im Laufe der Geschichte mehr und mehr neu. Auch wenn man selbst nur Bruchstücke der alten Clem kennenlernt, ist einem die neuere Version um einiges lieber. Sie wirkt tougher, offener und stark und legt ein gutes Selbstbewusstsein an den Tag. Auch Ed kann sich der neuen Clem nicht entziehen und so kommen sich die beiden auch wieder näher, was zu einigen herzerweichenden und erotischen Passagen führt. Eds Freunden passt dies allerdings weniger und das merkt man auch, kann dies allerdings auch Nachvollziehen. Sie wurden teilweise selbst durch die Trennung verletzt und mussten dabei zusehen wie Ed gelitten hat. Nach und nach tauen aber auch sie mit der Situation wieder auf und werden einem nach und nach sympathischer, zumindest einige. Schade fand ich, dass Clems Schwester Frances anfangs noch ein Teil der Geschichte war, nach und nach aber einfach weniger auftauchte, als wäre sie vergessen worden.
Für den frischen Wind zwischendurch sorgte das Auftauchen von Eds Bruder Leif, der mir sofort gefiel. Er ist locker, humorvoll und schlagfertig. Zudem schafft er es durch gezielte Sticheleien gegenüber Ed, dass dieser sich doch mehr und mehr Clem gegenüber öffnet und ohne seine direkte Art hätte Clem einige Details über die frühere Beziehung zu Ed nie erfahren.

Da Clems Überfall kein Unfall gewesen zu sein scheint, stellt sich allerdings die Frage, wer Clem etwas antun wollte. Dies erhält, neben dem Wiederaufbau der Beziehung zwischen Clem und Ed, die Spannung während der gesamten Geschichte. Man bekommt kaum Anhaltspunkte zum Täter, was erstmal jeden in den Fokus rückt. Bis zur Enthüllung des Täters und damit dem Höhepunkt der Geschichte, war ich mir selbst nicht hundertprozentig sicher wer nun hinter allem was rund um Clem passiert steckt.
Leider ging es nach der Tatenthüllung dann doch ein wenig sehr schnell. Es wurden erst Wochen und dann Monate übersprungen in denen die Geschichte dann kurz und knapp fortgesetzt wurde. Dies hat mich ein wenig gestört.

Mein Fazit
„Repeat this love“ von Kylie Scott ist eine sehr flüssig zu lesende und interessante Geschichte, die die Protagonistin Clementine nicht nur bei ihrer Selbstfindung und der Suche nach ihrer Zeit vor der Amnesie begleitet, sondern auch jede Menge Spannung, herzerwärmende Momente und Erotik mit sich bringt. Hier und da wäre noch ein wenig Spielraum für mehr gewesen, Kapitel aus Sicht des männlichen Protagonisten oder aber auch etwas mehr Informationen was nach dem Höhepunkt der Geschichte passiert, da mir diese zu holprig und schnell zu Ende gebracht wurde. Trotz allem ist es eine sehr lesenswerte Geschichte die ich gerne weiterempfehle.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.06.2020

Humorvoll und heiß

Lessons from a One-Night-Stand
1

Holly Radcliffe kann ihren Augen nicht glauben, als sie an ihrem ersten Tag im neuen Job als Schulleiterin ausgerechnet auf Austin Bailey trifft, dem Typen mit dem sie einen heißen One-Night-Stand hatte ...

Holly Radcliffe kann ihren Augen nicht glauben, als sie an ihrem ersten Tag im neuen Job als Schulleiterin ausgerechnet auf Austin Bailey trifft, dem Typen mit dem sie einen heißen One-Night-Stand hatte und wegen dem sie nun das Stadtgespräch Nummer eins ist. Daraufhin nimmt sie sich vor, ihm nicht mehr nahe zu kommen, doch ihr verräterisches Herz hat da etwas anderes im Sinn.

Das Cover ist anziehend und zeigt einem in etwa direkt worum es geht und der Titel passt einfach perfekt zur Geschichte. Piper Ryan sind für eine wundervoll flüssige und humorvolle Schreibweise bekannt, und so lässt sich auch diese Geschichte wieder richtig gut lesen. Die Geschichte ist aus der Gegenwärtigen Ich-Perspektive geschrieben, allerdings so als würde man grade von den Protagonisten Holly und Austin die Geschichte erzählt bekommen. So wird man als Leser z.B von Austin mit einbezogen und angesprochen, was mir richtig gut gefällt.

Sowohl Holly wie auch Austin waren mir von Anfang an mehr als nur sympathisch und man konnte direkt merken wie gut die beiden zueinander passen. Beide sind sehr liebenswert, humorvoll und stehen für das ein, was ihnen am Herzen liegt. An Holly hat mir besonders das starke Selbstbewusstsein gefallen. Grade in Romanen hat man es ja nicht so oft, dass man bei beiden Protagonisten schlagfertige und starke Persönlichkeiten hat. Beide haben trotzdem ein Päckchen mit sich zu tragen. Während Holly ohne Vater aufwuchs, den sie nun mit Anfang dreißig endlich kennenlernen will, Kümmert sich Austin seitdem Tot seiner Eltern liebevoll um die Erziehung seiner Geschwister, was grade bei einer Großfamilie nicht einfach ist, zudem er dafür auch seine eigenen Träume aufgeben musste. Immer wieder habe ich bei beiden einen Fehler gesucht, aber sie sind wirklich durch und durch perfekt. Dies hat der Spannung im Buch aber definitiv keinen Abbruch getan. Zumal um die beiden herum einfach nur tolle und liebevolle weitere Personen waren und man sich auf jede Annäherung gefreut hat, da auch super Erotische Szenen dabei waren. Nicht nur Austin hat mir mein Herz gestohlen, sondern seine ganze Familie gleich mit. Deswegen freue ich mich auch schon riesig auf die weiteren Bücher der Reihe und ein Wiedersehen mit der Familie Bailey.

Mein Fazit
„Lessons from a One-Night-Stand“ ist eine durch und durch gelungene Geschichte voller Humor, Romantik und Erotik. Die Protagonisten sowie Nebendarsteller schließt man sofort in sein Herz und wäre gerne ein Teil ihres Kleinstadtidylls. Ich kann dieses Wohlfühlbuch nur an jeden weiterempfehlen und freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Familie Bailey in der Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Ein sehr durchwachsenes Finale

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
0

Im vierten und Finalen Band der Spiegelreisenden Saga, begleiten wir Ophelia auf der Suche nach dem „Anderen“, wegen dem die gesamte Welt nach und nach zu zerbrechen scheint. Doch wie soll man jemanden ...

Im vierten und Finalen Band der Spiegelreisenden Saga, begleiten wir Ophelia auf der Suche nach dem „Anderen“, wegen dem die gesamte Welt nach und nach zu zerbrechen scheint. Doch wie soll man jemanden finden, von dem man nicht weiß wo er sich aufhält und wer genau er eigentlich ist? Und dann sind da noch diese Echos, wo keiner so genau weiß woher sie kommen und was es mit ihnen auf sich hat.

Das Cover passt wunderbar zu den drei Vorgängerbänden, erscheint diesmal in einem rot/orange und zeigt auch hier wieder den hauptsächlichen Handlungsort des Buches. So kann man sich einiges noch einmal besser vorstellen. Auch im vierten Band überzeugt wieder passend zur Geschichte, die gehobene Schreibweise die sich dennoch sehr flüssig lesen lässt. Die „Babelianer“ sprechen wie auch schon im dritten Band, immer wieder auch englische Wörter aus, die man aber mit den einfachen Schulenglischkenntnissen verstehen kann. Am Anfang des Buchs findet man nicht nur wieder einen Rückblick in den vorigen Band, der einem den einstig in den neuen Teil erleichtert, auch die ganzen Figuren der Geschichte werden hier nochmal zusammengefasst und mit den wichtigsten Eigenschaften und zusammenhängen beschrieben. Das hat mir außerordentlich gut gefallen. Geschrieben ist das Buch wieder in der Erzählperspektive, hauptsächlich zu Ophelia. Wir bekommen aber auch zwischenzeitlich von dem „Anderen“, Viktoria und Thorn zu lesen. Wenn man nicht unbedingt auf die Kapitelüberschriften achtet, könnte man im ersten Moment leicht verwirrt darüber sein.

Im finalen Band macht Ophelia nochmals eine gewaltige Wandlung durch. Von Band eins an, kann man schon mitverfolgen wie sie immer selbstsicherer, mutiger und vor allem auch Erwachsener wird. Während sie in den vorherigen Bänden meist noch allein zurechtkommen musste und nur hier und da mal auf Hilfe von Freuden hoffen konnte, wächst sie nun mehr mit Thorn zusammen. Sie werden auf ihre Art zu einer Einheit und machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Anderen, den Grund für die Entstehung der Echos und was es mit ihnen auf sich hat, sowie dem Grund für die Zerstörung der Archen und begeben sich dabei an immer Gefährlichere Orte. Allerdings war mir ihre Zusammenarbeit doch etwas zu wenig und auch von den Gefühlen die gegen Ende von Band drei greifbarer wurden, habe ich in diesem Band leider nicht viel gemerkt. Es hätte keine super Lovestory zwischen den beiden werden müssen, aber ihre gemeinsame Zeit im Buch war einfach zu wenig und Gefühle kamen nicht so rüber wie sie es vielleicht sollten. Grade weil Ophelia immer wieder auf eine Problematik durch ihre Verdrehtheit hinwies, die nach mehr Interaktion mit Thorn schrie. Immerhin habe ich Thorn noch ein stückweit mehr lieben gelernt. Bei ihm konnte man merken, wie wichtig ihm Ophelia ist und seine Handlungen sie betreffend sehr gut nachvollziehen, auch wenn er weiterhin seine etwas eigensinnige Art an den Tag gelegt hat. Die Zeit die ihm im Buch gewidmet wurde war mir aber deutlich zu wenig. Wir treffen im Laufe des Buchs auch immer wieder auf alte Bekannte und neue Leute. Durch die vielen verschiedenen Charaktere wurde es allerdings schnell mal unübersichtlich. Die Spannung in der Geschichte war zum großen Teil immer gegeben, zwischenzeitlich wurde es durch überladene Erklärungen doch mal ein wenig zu viel und man fand sich Gefühlt in einem völligen Durcheinander wieder. Ich war über das Ende sehr Überrascht und hätte so gar nicht damit gerechnet. Dennoch bin ich nicht glücklich damit. Es mag für einige mit dem Ende alles geklärt sein, für mich ist das Ende allerdings offen und ich werde wohl nun ewig hier sitzen und mich fragen wie es nach allem weiterging.

Mein Fazit
Der Finale Band der Spiegelreisenden bringt wieder jede Menge Spannung und Abenteuer mit sich. Viele Bekannte und auch neue Gesichter und Handlungsorte bringen dabei aber nicht nur Freude, sondern führen auch zu teilweise leichten Verwirrungen und einem durcheinander. Dennoch wird es schwer sich von dieser Welt und Ophelia zu verabschieden, grade weil das Ende eigentlich auf noch ein bisschen mehr hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Unglaublich fesselnde Geschichte

Neon Birds
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Das Cover von „Neon Birds“ zog mich immer wieder wie magisch an. Es ist als würde man selbst in einen Cyber-Sog gezogen werden und die Farben gehören zu dem zu meinen liebsten, da kann man nicht wegsehen. ...

Das Cover von „Neon Birds“ zog mich immer wieder wie magisch an. Es ist als würde man selbst in einen Cyber-Sog gezogen werden und die Farben gehören zu dem zu meinen liebsten, da kann man nicht wegsehen. Ich war dennoch Skeptisch. Auch wenn ich gerne mal ein Science-Fiction Film schaue, habe ich mich an Bücher bisher nicht so herangetraut. Böser Fehler, denn sonst hätte ich dieses Meisterwerk schon viel, viel früher gelesen und lieben gelernt.

Marie Grasshoff hat einen wundervollen Schreibstil. „Neon Birds“ ist in der Erzählperspektive geschrieben und begleitet gleich vier Protagonisten auf ihrem Weg. In jeden einzelnen davon kann man sich dennoch super hineinversetzen und auch Gedankengänge sind leicht nachzuvollziehen. Die Welt die Marie Grasshoff hier geschaffen hat, ist wie magisch. Ausreichend Detailliert aber nicht zu überladen wird die ganze Szenerie beschrieben. Ich konnte mir alles super gut vorstellen und habe mir direkt gewünscht, genau dort zu Leben. Meine Sorge ich könnte die ganzen Technischen Details nicht verstehen, war total unbegründet. Alles ist nachvollziehbar und wird erklärt. Dabei packte mich auch gleich die Faszination zur Technik. Gefühlt alle paar Minuten bekamen meine Mitmenschen ein „Wow“, „Wie cool“ oder ähnliches zu hören. Durch meine Begeisterung hat sogar mein Lesefauler Partner Lust auf dieses Buch bekommen.

Die Protagonisten sind einfach der Hammer. Ich habe es wirklich selten das diese mich derart begeistern können. Man lernt sie nicht nur in der Gegenwart, sondern teils auch ihre Vergangenheit kennen. Dabei waren sie mir alle vier in ihrem Tun und Handeln derart sympathisch, das ich richtig mit ihnen mitgefühlt habe und das von der ersten Seite an. Zur Handlung will ich gar nicht viel schreiben, um niemandem die Spannung zu nehmen. Diese Spannung ist allerdings von Anfang bis Ende gegeben, immer, wenn man denkt mehr kann doch gar nicht kommen wurde es noch spannender, und wenn grade keine Actionreichen Dinge passieren lernt man die Protagonisten noch besser kennen und lieben. Wendungen sind vielleicht teilweise vorhersehbar, aber überstiegen dann dennoch meine Vorstellungskraft. Das Ende hat keinen super fiesen Cliffhanger aber lässt einen sprachlos zurück und man will doch unbedingt wissen wie es weitergeht. Also doch ein kleiner Vorteil, wenn man dieses Buch erst später liest und direkt im zweiten Band weiterlesen kann.

Mein Fazit:
Ein absolut spannendes Meisterwerk was einen von Anfang an gefangen nimmt und so schnell nicht wieder loslässt. Die Zukunftsvision die Marie Grasshoff hier erschaffen hat, lässt jedes Technikerherz höherschlagen und bringt sogar Technikmuffel dazu ihre Ansicht zu überdenken. Dennoch bleibt es auch für letztere Verständlich geschrieben und macht Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Spirituell, spannend und voller Liebe

Denn Geister vergessen nie
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Amy verlor das wichtigste in ihrem Leben und ist kurz davor, alles aufzugeben. Alles scheint für sie hoffnungslos, doch dann lernt sie Mian kennen. Und Mian ist so anders. Er kann fühlen was Amy fühlt ...

Amy verlor das wichtigste in ihrem Leben und ist kurz davor, alles aufzugeben. Alles scheint für sie hoffnungslos, doch dann lernt sie Mian kennen. Und Mian ist so anders. Er kann fühlen was Amy fühlt und erkennt in welcher Trauer und welchem Schmerz sie gefangen ist. Mit einer Gruppe von Freunden machen sie sich zu einem Segeltrip auf und die beiden kommen sich näher. Doch es kommt auf dem Schiff zu einer Katastrophe und auch Mian muss plötzlich mit seinen Dämonen kämpfen.

Ich habe mich auf den ersten Blick in dieses Cover verliebt. Das vermeintlich verliebte Pärchen am Strand die den Sonnenuntergang betrachten und über ihnen schon der erscheinende Sternenhimmel, ich finde es einfach wunderschön und romantisch. Nach lesen des Buchs, finde ich es immer noch wunderschön, aber auf einem Schiff wäre das Pärchen passender Platziert gewesen, zumindest für die Geschichte.

„Denn die Geister vergessen nie“ ist der zweite Band zu einer Geschichte von Jessica Koch. Dies wusste ich vor dem lesen gar nicht, sondern erst nach einem Hinweis am Ende des Buchs. Der erste Band „Wenn das Meer leuchtet“ handelt wohl von einigen anderen Personen der Geschichte. Man kann „Denn die Geister vergessen nie“ aber auch lesen, wenn man den vorherigen Band nicht kennt.

Jessica Koch war mir durch „Dem Horizont so nah“ bekannt. Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig, sehr detailreich und tiefgehend. Man fliegt einfach nur durch die Seiten und merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Gefühlt steht man als Zuschauer mit in den Szenerien und ist ein Teil dessen. Statt Kapitelzahlen läuten tiefgehende Sprüche ein neues Kapitel ein und unterstreichen die Thematik. Dabei handelt es sich wohl um Zitate aus zum Teil anderen Büchern. Diesbezüglich finde ich es nur etwas schade das der Ursprungsautor nicht erwähnt wird. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei nur die der Protagonistin Amy aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, die andren Erzählungen sind in der dritten Person geschrieben. Zudem liest man nicht nur aus der Gegenwart, sondern auch immer wieder aus der Vergangenheit von Mian und seinem Bruder Jano, wodurch man sie nach und nach noch viel besser verstehen kann.

Spiritualität spielt in diesem Buch ein großes Thema. Wenn man selbst mit so etwas nichts anfangen kann, weiß ich nicht ob das Buch dann dennoch gut ankommt. Auch ist das Thema Trauer ein wichtiger Bestandteil sowie Hochsensibilität. Der Bestandteil der Trauer könnte sensible Menschen gegebenenfalls Triggern, wovor nicht gewarnt wird. Die Thematiken wurden sehr gut rübergebracht und verständlich für jedermann erklärt. Es war mir möglich, mich in jeden Protagonisten hineinzuversetzen und die Gefühle, Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen.

Auf die einzelnen Handlungen will ich gar nicht groß eingehen um nicht zu Spoilern. Bis zur Mitte des Buches lernt man eigentlich nur sämtliche Persönlichkeiten kennen und nach und nach zu verstehen. Dabei ist mit lediglich Collin, der Amy ursprünglich toll findet und mit zu dem Segelausflug nehmen möchte, durch seine übertriebene und teils Kindische Eifersucht negativ aufgefallen. Verfolgt man die Geschichte und lernt ihn besser kennen, kann man dies aber sehr gut nachvollziehen. Vielleicht wäre mir das auch noch einfacher gefallen, wenn ich zuvor den vorherigen Teil „Wenn das Meer leuchtet“ gelesen hätte, indem es um Collins Kindheit geht. Amy mochte ich von Anfang an sehr und habe direkt mit ihr mitgelitten ohne den eigentlichen Grund für ihre Depression und Trauer zu kennen. Ihre Wandlung innerhalb des Buches hat mich positiv überrascht und emotional konnte ich mich sehr gut darauf einlassen. Mian sowie sein Bruder Jano haben mir anfangs mit ihrem teils eigenartigen Verhalten Angst gemacht und ich hatte Sorge das das Buch in die Richtung Fantasy abdriftet. Ohne die Hintergrundinformation zu ihrem Verhalten, wirkte es doch sehr befremdlich. Aber so wie die Protagonisten im Buch die beiden besser zu verstehen wussten, habe auch ich beide in mein Herz geschlossen. Zur Mitte hin steigt die Spannung durch eine Katastrophe mit dem Segelschiff sehr hoch und bleibt auch bis zum Ende des Buches bestehen. Wobei ich bis zu einem bestimmten Punkt nicht mit dem Ende gerechnet hätte, welches mich emotional doch sehr mitgenommen hat. Ich hätte danach gerne noch ein wenig mehr dazu gelesen, wie es mit den Protagonisten weitergeht, dennoch kann man auch mit dem gewählten Ende sehr gut leben.

Mein Fazit:
„Denn die Geister vergessen nie“ ist eine sehr emotional geladene Geschichte mit viel Spannung und einigem an Spirituellen Ereignissen. Wer an sowas nicht glaubt und es für Hokus-Pokus abtut, wird eventuell mit diesem Buch nicht glücklich werden, wer sich aber wenigstens versucht darauf einzulassen, der wird seine Freude haben. Es zeigt einen emotionalen Weg aus der Trauer zurück ins Leben und dem Finden der großen Liebe. Mich konnte es definitiv überzeugen.

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