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Veröffentlicht am 06.03.2022

Mit den Weisheiten von Oma und Colombos Ermittlungstaktiken wird das schon!

The Maid
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Inhalt
Molly Gray liebt ihren Job als Zimmermädchen im Regency Grand Hotel sehr, doch dann findet sie einen Gast tot in seinem Zimmer. Schnell wird sie verdächtigt, denn Molly zeigt ein merkwürdiges Verhalten, ...

Inhalt
Molly Gray liebt ihren Job als Zimmermädchen im Regency Grand Hotel sehr, doch dann findet sie einen Gast tot in seinem Zimmer. Schnell wird sie verdächtigt, denn Molly zeigt ein merkwürdiges Verhalten, welches die Polizisten als Tatverdächtig einstufen… Jetzt ist es an Molly, etwas gegen die Tatvorwürfe zu unternehmen…

Erster Satz des Buches
„Ich bin ihr Zimmermädchen.“
Nita Prose - The Maid

Meine Meinung
„The Maid - Ein Zimmermädchen ermittelt“ ist ein Krimi aus dem Genre Cosy Crime. Schon zu Beginn merkt man deutlich, dass Molly etwas anders ist, doch genau das macht sie so besonders und liebenswert. Gerade weil die Geschichte aus Mollys Sicht erzählt wird, lernen wir sie richtig gut kennen und können uns immer wieder in ihrer Gedankenwelt einfinden. Wer sich ein wenig mit dem Thema Autismus beschäftigt hat, wird bei Molly viele Parallelen entdecken und auch wenn das Thema als solches im Buch keine Erwähnung findet - was ich gut finde - beeinflusst es die Geschichte.
Auch wenn ich Molly als Charakter wirklich toll fand, so passt die komplette Ausarbeitung ihrer Figur dann irgendwie nicht mehr richtig zum Plottwist des Buches, was das Ganze im Nachgang irgendwie unglaubwürdig macht.

Die Geschichte birgt wenig Spannung und als Leser ist einem vieles recht schnell klar - Dinge die an Molly mit ihrer besonderen Art vorbeigehen. Auch wenn ich die Idee des Buches mit dieser fantastischen Protagonistin wirklich gut finde, so wurde vor allem im erstem Teil des Romanes nur wenig Spannung aufgebaut und die Story plätscherte nur so vor sich hin. Schade, denn Potenzial hatte die Geschichte allemal.

Der Schreibstil ist angenehm und die Weisheiten von Mollys Oma lassen einen als Leser immer wieder schmunzeln - besonders weil Molly sie stets anzuwenden versucht.

Auch die restlichen Charaktere der Geschichte begeisterten mich auf die ein oder andere Weise und ich bin wirklich gespannt, ob wir nochmal was von Molly, Mr. Preston, Juan Manuel und Charlotte hören werden.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 368 Seiten
Verlag: Droemer Knaur Verlag
ISBN: 978-3-426-28384-4
Erscheinungsdatum: 01.02.2022
Preis: 16,00 € (Gebundene Ausgabe) / 12,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Nita Prose ist Cheflektorin der kanadischen Verlagsdependence Simon&Schuster und betreute schon viele Bestsellerautorinnen. In ihrer Freizeit liebt sie es, in ihrem Garten zu graben, Salsa zu tanzen oder mit ihrem Hund spazieren zu gehen. Sie lebt in Toronto - in einem nur mittelmäßig gut geputztem Haus. "The Maid" ist ihr Debüt." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit*
Eine tolle Protagonistin aber leider fehlende Spannung - ich würde trotzdem einen zweiten Band lesen.

Wertung: 3 von 5 Sterne!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.01.2022

Konnte mich aus diversen Gründen leider nur bedingt überzeugen.

Perfect Day
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Inhalt
Ann Lesniak ist die Tochter von Walter Lesniak... international anerkanntem Anthropologen, Philosophieprofessor ... und Serienmörder. Zumindest wenn man den neuesten Erkenntnissen der Polizei glauben ...

Inhalt
Ann Lesniak ist die Tochter von Walter Lesniak... international anerkanntem Anthropologen, Philosophieprofessor ... und Serienmörder. Zumindest wenn man den neuesten Erkenntnissen der Polizei glauben schenken kann. Seit 14 Jahren treibt ein Kindermörder sein Unwesen und ausgerechnet Walter Lesniak soll der Täter sein? Ann glaubt nicht recht daran und setzt alles dran, um ihren Vater zu entlasten. Dazu geht sie eher ungewöhnliche Wege und bringt sich damit nicht selten auch in Gefahr…

Erster Satz des Buches
"Ann stirbt an einem Donnerstag, sie verreckt ganz jämmerlich.“
- R. Hausmann (2022), Pos. 12 / 1% -

Meine Meinung
"Perfect Day" ist der dritte Thriller der Autorin und der zweite, den ich gelesen habe. Gerade weil ich "Marta schläft" nicht wirklich berauschend fand, wollte ich der Autorin nochmals eine Chance geben und widmete mich daher ihrem neuesten Werk.

Gerade den Beginn des Thrillers fand ich verwirrend und ich brauchte eine ganze zeitlang, bis ich mich wirklich hineinfinden konnte. Diese Schwierigkeit hatte ich im Verlauf des Buches immer wieder, vielleicht gerade deshalb, weil ich mir mit der Protagonistin etwas schwer tat und sich dies bis zum Ende nicht wesentlich besserte. Viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und meines Erachtens versteift sie sich zu sehr auf ihre Theorien, ohne die tatsächlichen Hinweise zu betrachten. Dabei geht sie mehr Risiken ein, als sie müsste oder sollte und handelt häufig völlig kopflos und nur aus einer Laune heraus.

Den Plot fand ich wirklich interessant, auch wenn ich mit der Umsetzung nicht ganz glücklich war, auch wenn die Idee dahinter wirklich gut fand, haperte es meines Erachtens etwas an der Umsetzung. Zu viele angefangene Ideen, zu viele Zufälle... etwas mehr Struktur und ein paar weniger Definitionen der Protagonistin als Kind (die immer wieder eingestreut werden) wären wahrlich gut gewesen.

Gut gefallen haben mir die Kapitelabschnitte mit der Überschrift "Wir", denn diese geben nicht nur Einblick ins Seelenleben des Mörders, sondern verursachen einem immer wieder Gänsehaut.

Das Ende war eine Mischung aus "erwartet und unerwartet" gleichermaßen, sodass ich irgendwie nicht wirklich überrascht war. Manche Handlungsstränge sind mir auch im Nachhinein nicht ganz klar und hätten meiner Meinung nach auch weggelassen werden können…

Infos zum Buch
Seitenzahl: 416 Seiten
Verlag: dtv Verlag
ISBN: 978-3-423-26315-3
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2022
Preis: 16,95 € (Taschenbuch) / 14,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Romy Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich 2019 mit ihrem Thrillerdebüt ›Liebes Kind‹ sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: ›Liebes Kind‹ landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste, mit ›Marta schläft‹ folgte 2020 ihr zweiter Bestseller. Übersetzungen ihrer Bücher erscheinen in 25 Ländern, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart. 2022 erscheint ihr dritter Thriller ›Perfect Day‹." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Insgesamt ein Buch, das mich aus vielerlei Gründen nur mäßig begeistern konnte - schade!


Wertung: 3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Zu viel verschenktes Potenzial bei einer eigentlich guten Idee - schade!

Das Therapiezimmer
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Inhalt
Sam und Annie ziehen aus New York in Sams Heimatstadt, wo er seine eigenen kleine Psychotherapiepraxis eröffnet. Im Kellergeschoss eines herrschaftlichen Anwesens hilft er Tag für Tag allerhand ...

Inhalt
Sam und Annie ziehen aus New York in Sams Heimatstadt, wo er seine eigenen kleine Psychotherapiepraxis eröffnet. Im Kellergeschoss eines herrschaftlichen Anwesens hilft er Tag für Tag allerhand Menschen, meist Frauen, doch was er nicht weiß: durch den Lüftungsschaft werden alle seine Sitzungen belauscht. Eines Tages therapiert er die hübsche Französin Charlie und kurz darauf ist Sam spurlos verschwunden…

Erster Satz des Buches
„Ich schaue hoch und sehe, wie ein Mann mit roten Wangen und einem Bürstenhaarschnitt ins Restaurant tritt und den Regen von seiner Baseballmütze schüttelt.“
A. Molloy (2021) - Das Therapiezimmer

Meine Meinung
"Das Therapiezimmer" ist ein Thriller, der derzeit in aller Munde ist und vielleicht bin ich genau deshalb darauf aufmerksam geworden.

Direkt von der ersten Seite an fesselte mich dieses Buch, denn die Idee dahinter gefiel mir: ein einfühlsamer Therapeut, der von der Apothekersfrau bis hin zur hübschen Französin alle behandelt...und jemand, der am Lüftungsschacht lauscht, um all die Geheimnisse der Damen zu ergründen.

Das bietet viel Platz für Spekulationen bezüglich des weiteren Verlaufes und doch kam dann alles anders, als gedacht. Zuviel kann ich an dieser Stelle nicht verraten, da ich sonst Spoilern würde, aber an einem Punkt des Buches war ich nicht nur maximal verwirrt - sondern auch frustriert. Was so gut anfing wurde immer verworrener und merkwürdiger und auch wenn ich es normalerweise gerne mag, wenn sich ein Buch nicht so entwickelt wie ich es erwarte, mochte ich diese Entwicklung nicht.

Man kann nicht sagen, dass dadurch die Spannung verloren ging, denn trotzdem wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht - aber so richtig mit dem Herzen dabei war ich ab etwa der Hälfte des Buches dann nicht mehr.

Viele Charaktere, die nur oberflächlich auftraten und keine richtige Relevanz für die Geschichte hatten, ein farbloser und blasser Protagonist, zu dem ich nicht recht Zugang fand und dann noch die Täterfigur, deren Handlungen ich nicht wirklich nachvollziehen konnte.

Das Ende war mir persönlich dann fast schon zu übertrieben dargestellt und konnte die deutlich schwächeren zweite Hälfte leider nicht mehr auffangen - schade!

Infos zum Buch
Seitenzahl: 336 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3-499-27634-7
Erscheinungsdatum: 16.11.2021
Preis: 14,00 € (Taschenbuch) / 9,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
Aimee Molloy ist als Sachbuchautorin in den USA bereits sehr erfolgreich und genießt Bestsellerstatus. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in West-Massachusetts. Mit ihrem ersten Thriller, "Die Mutter", stand sie monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste. (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Zu viel verschenktes Potenzial bei einer eigentlich guten Idee - schade!

Wertung: 3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Geschichte mit Potenzial, Umsetzung nicht so toll...

Das dunkle Herz des Waldes
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Inhalt
Agnieszka ist ein Mädchen aus dem Dorf, nicht weit vom dunklen Wald entfernt, in dem eine dunkle Macht lauert. Nur der "Drache", ein mächtiger Magier, kann sie im Zaum halten, wofür er alle 10 Jahre ...

Inhalt
Agnieszka ist ein Mädchen aus dem Dorf, nicht weit vom dunklen Wald entfernt, in dem eine dunkle Macht lauert. Nur der "Drache", ein mächtiger Magier, kann sie im Zaum halten, wofür er alle 10 Jahre ein Mädchen erwählt, welches ihm dienen muss. Alle im Dorf wissen, dass es dieses Mal Kasia treffen wird, denn sie ist das schönste und tapferste Mädchen weit und breit. Doch meistens kommt es anderes, als man denkt und Agnieszka wird auserwählt... 

Erster Satz des Buches
"Es stimmt nicht, dass der Drache die Mädchen, die er sich holt, verspeist."
- N. Novik (2016) - Das dunkle herz des Waldes, Kapitel 1 -

Meine Meinung
"Das dunkle Herz des Waldes" ist ein Buch, das ich völlig anders eingeschätzt hätte, als es letztendlich ist. Ein Mädchen wird entführt und befindet sich voraussichtlich 10 Jahre in den Fängen des "Drachen", eingesperrt in einen Turm. Da hat man als Leser nun mal eine gewisse Erwartungshaltung, oder denkt zu wissen, wie sich das Ganze entwickelt. Doch weit gefehlt. Die Geschichte entwickelt sich auf die ein oder andere Art in eine völlig andere Richtung, als ich es erwartet hätte - und das in mehr als einer Hinsicht. Die Autorin überraschte mich immer wieder und steuerte stellenweise komplett entgegensetzt meiner Erwartungen - was ich prinzipiell nicht zwangsläufig schlecht fand - nur eben ungewohnt. 

Womit ich viel mehr ein Problem hatte war die Tatsache, dass die Autorin viele Ereignisse aneinanderreiht und keines davon wirklich bis zum Ende ausführt - stattdessen kündigt sich bereits das nächste Ereignis an - oder grätscht ohne Vorwarnung gleich in die Geschichte hinein. Das führte bei mir als Leserin dazu, dass ich gedanklich noch dem ersten Ereignis hinterher hing, während sich die Geschichte schon deutlich weiter entwickelt hatte. Dies war keine Seltenheit, sondern kam gefühlt ständig vor, weswegen ich stellenweise große Probleme hatte, mich wirklich auf die Geschichte einzulassen und der rote Faden ging für mich daher immer wieder verloren. 

Gerade was die Charaktere angeht, war ich irgendwie enttäuscht, denn nicht nur, dass den Figuren die Tiefe gefehlt hat - und ich deren Beweggründe und Gefühle überhaupt nicht nachvollziehen konnte - auch die Liebesgeschichte konnte mich überhaupt nicht einfangen. 

Phasenweise konnte mich dieses Buch - trotz meiner Probleme mit den Charakteren und der Geschichte - dennoch einfangen, phasenweise fand ich es aber sehr zäh und langatmig geschrieben, was das Lesen mühselig und anstrengend machte. 

Infos zum Buch
Seitenzahl: 576 Seiten
Verlag: cbj Verlag
ISBN: 978-3-570-17268-1 (Hardcover)
Preis: 17,99 € (Hardcover) / 9,99 € (Taschenbuch) / 6,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren. Sie wuchs mit polnischen Märchen ebenso auf wie mit Geschichten um die Baba Jaga und den Werken von J.R.R. Tolkien. Sie studierte englische Literatur an der Brown University und graduierte in Informatik an der Columbia University. Sie war unter anderem an der Entwicklung und dem Design des Computerspiels »Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit« beteiligt, das auch in Deutschland viele Fans gewinnen konnte. Doch nachdem dieses Projekt in Edmonton, Canada, abgeschlossen war, wurde ihr klar, dass sie noch wesentlich lieber schrieb, als dass sie programmierte. Sie kehrte zurück nach New York und machte sich daran, ihren ersten Roman zu schreiben, der bei Blanvalet unter dem Titel »Die Feuerreiter Seiner Majestät: Drachenbrut« erschienen ist. Mit Captain William Laurence und dessen Drachen Temeraire eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer Leser und Kritiker. Auch bereits bestehende Fantasy-Größen wie Terry Brooks, David Weber und Stephen King hat sie zu wahren Lobeshymnen hingerissen. Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Bestsellerautorin und hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Nebula Award 2016 für »Das dunkle Herz des Waldes«. Naomi Novik lebt heute mit ihrer Familie und sechs Computern in New York." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Auch wenn ich die Geschichte und die Wendungen prinzpiell ganz interessant fand, tat ich mir mit den vielen verschiedenen und kurz hintereinander erfolgenden Ereignissen schwer. Auch die Charaktere waren nicht unbedingt meins, ebenso wie der zähe und langatmige Schreibstil. 

Wertung: 3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Ein interessantes Buch mit einigen Höhen und Tiefen...

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
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Inhalt
Theophrastus Bombast von Hohenheim, von allen nur Paracelus genannt, ist Medizinstudent und gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Caspar erhielt er einst von der katholischen Kirche die Genehmigung, ...

Inhalt
Theophrastus Bombast von Hohenheim, von allen nur Paracelus genannt, ist Medizinstudent und gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Caspar erhielt er einst von der katholischen Kirche die Genehmigung, Leichen zu sezieren. Doch nicht um dem Aufbau des menschlichen Körpers auf den Grund zu kommen, sondern aus keinem anderen Grund, als der Suche nach der menschlichen Seele. Diese Erlaubnis wird mit ernennen des neuen Bischoffs aber ruckzuck wieder entzogen und Paracelsus und Caspar als Ketzer verschrieen. Dem Sinn seines Lebens beraubt widmet sich Paracelsus dem Okkultismus, um weiter nach der menschlichen Seele zu suchen, Caspar hingegen widmet sich ganz der Medizin... 

Erster Satz des Buches
">So helft ihm doch! Tut doch endlich etwas!<"
- SCHMIDT, E. (2020) - PARACELSUS: AUF DER SUCHE NACH DER UNSTERBLICHEN SEELE, S. 6 -

Meine Meinung
Ich muss gestehen, als ich mich diesem Werk widmete, hatte ich etwas ähnliches wie "Der Medicus" erwartet, ein Buch, das ich vor vielen vielen Jahren regelrecht verschlungen habe. "Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele" spielt im mittelalterlichen Basel und als Leser erfährt man so einiges über die medizinischen Vorgänge in dieser Zeit - soweit ein guter Vergleich zum Medicus - allerdings widmet sich dieses Buch auch sehr dem Okkultismus. Dämonen, Hexen, bösen Mächten... auch wenn ich diese Thematiken grundsätzlich sehr gerne mag, tat ich mir im Kontext zu Paracelsus und seinen "Lehren" eher schwer. Natürlich war in dieser Zeit schwarze Magie, Kräuterhexen etc. in aller Munde und doch baut die Autorin diese Themen in diesem Buch gänzlich anders ein, als ich es erwartet hätte - und das gefiel mir ehrlich gesagt nicht ganz so gut.

Die Figur des Theophrastus Bombast von Hohenheim, kurz Paracelsus, ist ein Charakter, den ich ehrlich gesagt ganz gerne mochte - auch wenn er der Unsympath in Person darstellt. Er ist egoistisch und nimmt keinerlei Rücksicht auf seinen besten Freund Caspar oder jeden anderen Menschen in seinem Umfeld, er tut nur das, was ihm selbst zum Vorteil gereicht. Doch gerade wegen dieser Art hat er mir außerordentlich gefallen, denn er ist erfrischend anders als die meisten anderen Protagonisten aus Büchern. Er ist alles andere als aalglatt, hat Ecken und Kanten und ist alles andere als perfekt - und genau das bringt ihm trotz allem irgendwie Sympathie ein. 

Die übrigen Charaktere, allen voran Caspar, gefielen mir auch ganz gut, besonders weil wir auch Kapitel aus deren Sicht lesen und ihnen so ein Stück weit näher kommen, als man es sonst erwarten würde. 

Die historischen Hintergründe und die politischen Intrigen, die immer wieder in den Vordergrund rückten, gestalteten das Lesen phasenweise sehr zäh und ich musste mich immer wieder durch die einzelnen Kapitel kämpfen, bis es dann spannender mit Paracelsus und seinen Freunden weiterging. Der Spannungsbogen wurde daher immer wieder unterbrochen, was den Lesefluss nachhaltig beeinflusste.

Das Ende bietet einen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht und ich bin gespannt, ob mich der Folgeband mehr abholen kann...

Infos zum Buch
Seitenzahl: 440 Seiten
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-50400-3
Preis: 18,00 € (Taschenbuch) / 7,99 € (Ebook)

Reihe:
Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
Paracelsus - Die Frage der Toten

Infos zur Autorin
"Dr. med. Eva-Isabel Schmid wurde 1983 in Regensburg geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin in München, London und Sydney arbeitete sie als Ärztin in Oberbayern und Zürich. Die Paracelsus-Dilogie ist ihr Debüt als Romanautorin. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt sie aktuell in der Nähe von Zürich und ist in ihrer Wahlheimat als Hausärztin tätig." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Ein interessantes Buch mit einigen Höhen und Tiefen, von dem ich mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft hätte. 


Wertung: 3 von 5 Sterne!

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