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Veröffentlicht am 25.01.2022

Ein wunderschönes Weihnachtsbuch, auch zu jeder anderen Jahreszeit!

Das Weihnachtsbaumwunder
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Inhalt
Nina hat den wohl schönsten Job der Welt: Sie kümmert sich darum, dass jeder, der den perfekten Weihnachtsbaum sucht, diesen auch bekommt, denn sie arbeitet auf der Weihnachtsbaumfarm. Doch nicht ...

Inhalt
Nina hat den wohl schönsten Job der Welt: Sie kümmert sich darum, dass jeder, der den perfekten Weihnachtsbaum sucht, diesen auch bekommt, denn sie arbeitet auf der Weihnachtsbaumfarm. Doch nicht alles ist immer Jubel, Trubel, Glückseligkeit und Besinnlichkeit, denn Nina trauert um ihren Vater, der im letzten Jahr verstorben ist.

Holly ist ein ganz normales Mädchen, hat aber eine riesige Familie und viele Geschwister. Von ihren Mitschülern wird Holly gehänselt und schikaniert, sodass sie es kaum glauben kann, dass sich der attraktivste und interessanteste Junge für sie interessiert. Spielt er ein falsches Spiel mit ihr, oder meint er es tatsächlich ernst?

Angie hat zu Weihnachten nur einen Wunsch: sie will ihre Familie wieder zusammenbringen. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn sie und ihr Mann sind geschieden und Teenagersohn Alfie ist von einer Versöhnung ganz und gar nicht begeistert.

3 Frauen verschiedener Generationen, 3 Leben, bei denen es zu Weihnachten ganz und gar nicht rosig aussieht…

Erster Satz des Buches
"Die Weihnachtsbäume ragen weit hinauf in den tintenschwarzen Morgenhimmel, als ich auf dem schlammigen Weg zur Farm stapfe, einer arbeitsreichen Elf-Stunden-Schicht entgegen.“
-Erin Green (2021) - Das Weihnachtsbaumwunder, Pos. 32 (1%) -

Meine Meinung
"Das Weihnachtsbaumwunder" ist ein Roman, den man nicht nur zur Weihnachtszeit wunderbar lesen kann, sondern immer dann, wenn man eine kleine Auszeit vom Leben und vom Alltag benötigt.

Die Geschichte wird jeweils von Nina, Angie und Holly erzählt und wir begleiten die 3 Frauen auf ihrem Gang durchs Leben und obwohl sich dieser bei allen dreien völlig unterschiedlich gestaltet, fand ich sie jedoch alle sehr sympathisch. Dennoch empfand ich Angie und ihre Verhaltensweisen stellenweise etwas schwierig und gerade ihre Ansprüche an Ex-Ehemann und Sohn etwas überzogen.

Die Geschichten beginnen als drei eigenständige Geschichten, die erst einmal nicht besonders viel gemeinsam haben, am Ende jedoch zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenwachsen und sich gegenseitig ergänzen. Nina, Holly und Angie haben alle auf ihre Weise Probleme mit der Liebe und unterschiedlichen Lebenssituationen doch gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei den dreien um verschiedene Generationen handelte, fand ich dies besonders spannend, denn jede geht ihre Probleme anders an.

Die ganze verschneite und weihnachtliche Atmosphäre fand ich wahnsinnig angenehm und entspannt und ich gebe zu: ich habe es im Januarurlaub bei 32 Grad am Strand (fertig) gelesen und konnte es genauso genießen, wie im kalten Deutschland.

Das Ende ist herzerwärmend und gefiel mir wirklich gut, einziger Kritikpunkt ist tatsächlich Angies etwas überzogenes Verhalten.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: Dumont Verlag
ISBN: 978-3-8321-6568-0
Erscheinungsdatum: 21.09.2021
Preis: 12,99 € (Taschenbuch) / 9,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Erin Green schreibt zeitgenössische Unterhaltungsromane voller Leben, Liebe und Lachen. Sie lebt mit ihrem Ehemann in der Grafschaft Warwickshire." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Auch wenn es sich hierbei um ein eher seichtes Werk ohne wirklichen Tiefgang handelt, konnte es mich begeistern und auf eine verschneite Weihnachtsbaumplantage entführen. Ich mochte es sehr.

Ein wunderschönes Weihnachtsbuch, auch zu jeder anderen Jahreszeit!


Wertung: 5 von 5 Sterne!

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2022

Konnte mich aus diversen Gründen leider nur bedingt überzeugen.

Perfect Day
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Inhalt
Ann Lesniak ist die Tochter von Walter Lesniak... international anerkanntem Anthropologen, Philosophieprofessor ... und Serienmörder. Zumindest wenn man den neuesten Erkenntnissen der Polizei glauben ...

Inhalt
Ann Lesniak ist die Tochter von Walter Lesniak... international anerkanntem Anthropologen, Philosophieprofessor ... und Serienmörder. Zumindest wenn man den neuesten Erkenntnissen der Polizei glauben schenken kann. Seit 14 Jahren treibt ein Kindermörder sein Unwesen und ausgerechnet Walter Lesniak soll der Täter sein? Ann glaubt nicht recht daran und setzt alles dran, um ihren Vater zu entlasten. Dazu geht sie eher ungewöhnliche Wege und bringt sich damit nicht selten auch in Gefahr…

Erster Satz des Buches
"Ann stirbt an einem Donnerstag, sie verreckt ganz jämmerlich.“
- R. Hausmann (2022), Pos. 12 / 1% -

Meine Meinung
"Perfect Day" ist der dritte Thriller der Autorin und der zweite, den ich gelesen habe. Gerade weil ich "Marta schläft" nicht wirklich berauschend fand, wollte ich der Autorin nochmals eine Chance geben und widmete mich daher ihrem neuesten Werk.

Gerade den Beginn des Thrillers fand ich verwirrend und ich brauchte eine ganze zeitlang, bis ich mich wirklich hineinfinden konnte. Diese Schwierigkeit hatte ich im Verlauf des Buches immer wieder, vielleicht gerade deshalb, weil ich mir mit der Protagonistin etwas schwer tat und sich dies bis zum Ende nicht wesentlich besserte. Viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und meines Erachtens versteift sie sich zu sehr auf ihre Theorien, ohne die tatsächlichen Hinweise zu betrachten. Dabei geht sie mehr Risiken ein, als sie müsste oder sollte und handelt häufig völlig kopflos und nur aus einer Laune heraus.

Den Plot fand ich wirklich interessant, auch wenn ich mit der Umsetzung nicht ganz glücklich war, auch wenn die Idee dahinter wirklich gut fand, haperte es meines Erachtens etwas an der Umsetzung. Zu viele angefangene Ideen, zu viele Zufälle... etwas mehr Struktur und ein paar weniger Definitionen der Protagonistin als Kind (die immer wieder eingestreut werden) wären wahrlich gut gewesen.

Gut gefallen haben mir die Kapitelabschnitte mit der Überschrift "Wir", denn diese geben nicht nur Einblick ins Seelenleben des Mörders, sondern verursachen einem immer wieder Gänsehaut.

Das Ende war eine Mischung aus "erwartet und unerwartet" gleichermaßen, sodass ich irgendwie nicht wirklich überrascht war. Manche Handlungsstränge sind mir auch im Nachhinein nicht ganz klar und hätten meiner Meinung nach auch weggelassen werden können…

Infos zum Buch
Seitenzahl: 416 Seiten
Verlag: dtv Verlag
ISBN: 978-3-423-26315-3
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2022
Preis: 16,95 € (Taschenbuch) / 14,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Romy Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich 2019 mit ihrem Thrillerdebüt ›Liebes Kind‹ sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: ›Liebes Kind‹ landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste, mit ›Marta schläft‹ folgte 2020 ihr zweiter Bestseller. Übersetzungen ihrer Bücher erscheinen in 25 Ländern, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart. 2022 erscheint ihr dritter Thriller ›Perfect Day‹." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Insgesamt ein Buch, das mich aus vielerlei Gründen nur mäßig begeistern konnte - schade!


Wertung: 3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Spannend, mitreißend und fesselnd - sehr lesenswert!

Mörderisches Mallorca – Toni Morales und der Lohn der Habgier
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Inhalt
Eigentlich wollte sich Ermittler Toni Morales mit dem ungeklärten Tod seines Halbbruders beschäftigen, doch wie so oft kommt etwas dazwischen... bei Umbauarbeiten eines Hotels wird eine Frauenleiche ...

Inhalt
Eigentlich wollte sich Ermittler Toni Morales mit dem ungeklärten Tod seines Halbbruders beschäftigen, doch wie so oft kommt etwas dazwischen... bei Umbauarbeiten eines Hotels wird eine Frauenleiche in der Mauer gefunden, außerdem stirbt ein Apartementbesitzer unter mysteriösen Umständen - genügend Arbeit für Toni!

Zusätzlich läuft einiges in Tonis Ermittlerteam schief und Toni beginnt sich zu Fragen, wem er vertrauen kann…

Erster Satz des Buches

"Seit drei Wochen ging Toni mit Bruno Martin während der verbliebenen Arbeitszeit die ungeklärten Fälle der letzten Jahre durch.“
- E. Bellmar (2021), Toni morales und der Lohn der Habgier, S. 5 -

Meine Meinung
"Toni Morales und der Lohn der Habgier" ist der zweite Band rund um Ermittler Toni, den wir bereits im ersten Band kennenlernen durften. Auch seine Frau Mel begegnet uns hier wieder, ebenso Schwiegermutter Adelheid. Der zweite Band kann jedoch unabhängig vom Ersten gelesen werden.

Die Charaktere sind, wie immer in den Büchern der Autorin, durch die Bank weg fantastisch kreiert mit einem Tiefgang, wie ich ihn mir in manch anderen Werken auch wünschen würde. Man erfährt nicht nur etwas über Tonis Berufsleben und seinem Team, in dem es in allen Ecken und Enden immer wieder kriselt, sondern auch von dem seiner Frau Mel, denn ihre Zulassung als Anwältin auf Mallorca bereitet gehörige Probleme. Möglicherweise hat auch hier jemand die Finger im Spiel? Doch nicht nur im Berufsleben läuft nicht immer alles glatt, auch der geplante Segeltörn von Mel und Toni muss auf Grund beruflicher Verpflichtungen immer wieder verschoben werden.

Der Plot gefällt mir wirklich gut, denn er ist nicht nur spannend, sondern auch mitreißend und emotional und gerade weil uns die Autorin immer wieder hinters Licht führen kann, ist einem die Lösung des Ganzen lange nicht klar. Besonders gut gefallen hat mir außerdem, dass uns die Autorin nicht nur von der schönen Insel Mallorca berichtet, sondern auch Missstände aufdeckt, die uns als Touristen gar nicht so bewusst sind - oder über die wir uns zumindest keine Gedanken machen.

Der bildhafte Schreibstil gefällt mir wirklich gut und ich kann mir die Schauplätze gut vorstellen - obwohl ich noch nie auf Mallorca war.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 320 Seiten
Verlag: Piper Verlag (Pendo)
ISBN: 978-3-86612-479-0
Erscheinungsdatum: 31.05.2021
Preis: 15,00 € (Klappenbroschur) / 12,99 € (Ebook)

Reihe:
Toni Morales und die Töchter des Zorns
Toni Morales und der Lohn der Habgier

Infos zur Autorin
"Elena Bellmar ist das Pseudonym der Autorin Elke Becker, die 1970 im schwäbischen Ulm geboren wurde. Das Reisen liegt ihr im Blut. So schnürte sie bereits mit achtzehn Jahren ihren Rucksack und zog wochenlang durch Südamerika. Später verbrachte sie ein Jahr in Venezuela, um Spanisch zu studieren. Dort entdeckte sie das Schreiben für sich und absolvierte später eine Drehbuchausbildung an der Master School Berlin. Heute lebt Elke Becker auf Mallorca, Schauplatz ihrer Krimireihe um Ermittler Toni Morales." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Ein wirklich spannendes Buch mit sympathischen und vielschichtigen Charakteren. Sehr lesenswert!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Auch wenn ich einige Punkte zu kritisieren habe, gefiel es mir doch ganz gut.

Der Herzgräber
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Inhalt
Heather Evans ist gerade dabei den Nachlass ihrer Mutter zu verwalten, als ihr eine Blechdose voller alter Briefe in die Hände fällt. Briefe, die von niemand geringerem geschrieben wurden, als eine, ...

Inhalt
Heather Evans ist gerade dabei den Nachlass ihrer Mutter zu verwalten, als ihr eine Blechdose voller alter Briefe in die Hände fällt. Briefe, die von niemand geringerem geschrieben wurden, als eine, verurteilten Serienkiller. Michael Reave sitzt seit 20 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis, weil er Frauen auf bestialischste Weise ermordet und drapiert hat, zerstückelt und mit Blumen dort, wo einst das Herz saß.

Nun scheinen die Morde jedoch von vorne zu beginnen und als Heather der Polizei die Briefe von Michael Reave übergibt, kommt Kommissar Ben Parker auf eine gefährliche Idee: Heather soll den Serienkiller persönlich treffen, in der Hoffnung, dass sie etwas über die Morde erfahren - damals wie heute, denn der Killer schweigt beharrlich…

Erster Satz des Buches
„Licht fiel durch die geöffnete Tür auf das Gesicht des Jungen, und zum ersten Mal wandte er sich nicht davon ab.“

J. Williams (2021) - Der Herzgräber



Meine Meinung
Bevor ich mich dazu entschied das Buch zu lesen, habe ich die Leseprobe gelesen - und wow, hat die mich geflasht! Und genau so ging es dann über einen recht großen Teil der Zeit weiter. Die Spannung stieg bzw. konnte definitiv gehalten werden und ich fragte mich immer mehr, was da eigentlich so vor sich ging… bis es dann irgendwann kontinuierlich abnahm.

Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich die Handlungen der Protagonistin gut nachvollziehen, doch irgendwann handelte sie nicht nur scheinbar kopflos und unbegründet, sondern brachte neben sich selbst auch noch ihre beste Freundin Nikki in Gefahr. Sie ignorierte scheinbar völlig bewusst Dinge, die bei jedem von uns wohl alle Alarmglocken klingeln lassen würden und betrank sich stattdessen lieber.
Diesen Verlauf fand ich wirklich schade, denn das Buch hatte absolutes Highlight-Potential, doch das wurde leider verschenkt und etwas daraus gemacht, was mir so gar nicht gefallen hat.

Gerade Geschichte um Michael Reave, der immer wieder „der rote Wolf“ genannt wird, fand ich super spannend, ebenso seine Gespräche mit Heather und die abgewandelten Märchen der Gebrüder Grimm fand ich wirklich gut… auch die Charaktere an sich gefielen mir, jeder auf seine Art, obwohl sie stellenweise wirklich schräg drauf waren.

Das Ende war für mich, genau wie die zweite Hälfte des Buches leider nur noch konstruiert und unwirklich, stellenweise viel zu übertrieben und zu weit hergeholt, obwohl wirklich gute Ansätze da waren - schade!

Der Schreibstil war sehr angenehm, die Figurengestaltung prinzipiell gut und die Idee dahinter absolut top - mit der Ausführung war ich jedoch leider nicht ganz zufrieden. Sehr gestört hat mich auch die Tatsache, dass ein Problem mit einer Person (welches Heather eigentlich belastet hatte) schließlich einfach als abgehakt angesehen wurde und nie wieder wirklich thematisiert wurde. Das hätte ich mir einfach anders gewünscht.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
ISBN: 978-3-596-00176-7 (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 29.12.2021 (Taschenbuch) / 01.12.2021 (Ebook)
Preis: 15,00 € (Taschenbuch) / 4,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Jen Williams lebt mit ihrem Partner und einer unmöglichen Katze im Südwesten von London. Schon als Kind war sie fasziniert von Drachen, Hexen und gruseligen Märchen. Für ihre Bücher im Fantasy-Bereich wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wenn sie keine Bücher oder Beiträge für Magazine schreibt, arbeitet sie als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Auch wenn ich mit einigen Punkten nicht ganz so zufrieden war, ließ sich „Der Herzgräber“ doch angenehm und flott lesen und es wird definitiv nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Ein etwas anderer Krimi mit einem besonderen Protagonisten - sehr lesenswert!

Martin Hais - Generation Z
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Inhalt
Martin Hais ist ein autistischer Fachlektor für psychologische Literatur und hat einen sehr regelmäßigen Tagesablauf. Das ändert sich rasch, als sein Nachbar Oliver (mit dem er immer wieder ins ...

Inhalt
Martin Hais ist ein autistischer Fachlektor für psychologische Literatur und hat einen sehr regelmäßigen Tagesablauf. Das ändert sich rasch, als sein Nachbar Oliver (mit dem er immer wieder ins Gespräch kommt und ihm nebenbei Tipps für seine katastrophale Ehe gibt) zufällig jemandem davon erzählt, dass Martin ihm psychologisch fundierte Ratschläge gibt. Schon bald therapiert Martin nicht nur Oliver in seinem geliebten Bungalow, sondern auch noch Friseur Ahmed und Polizist Wójcik. Als in seiner Heimat Quarrenberg dann plötzlich Jugendliche erschossen werden und der Schütze eine blutige Horrormaske trägt und seltsame Nachrichten am Tatort hinterlässt, erfährt Martin durch Komissar Wójcik nähere Informationen und hat schon bald eine Theorie. Davon will der Kommissar jedoch nichts hören…

Die rührige Kioskbesitzerin Ina Ruíz, die aus persönlichen Gründen großes Interesse an der Aufklärung des Falls hat, erfährt schließlich von Martins Theorie und überredet ihn kurzerhand dazu, eigene Übermittlungen aufzunehmen.

Dies gestaltet sich jedoch schwierig, denn Martin hat nicht nur große Angst vor der Jagd auf den vermeintlichen Serienkiller, sondern auch vor Gesprächen mit einer attraktiven Frau…
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Erster Satz des Buches
„Sein Handy zeigte 0 Uhr 32 an. In dunkelgraue Jeans, ein beiges T-Shirt und eine braune Lederjacke gekleidet, an den Füßen Sneakers und auf dem Rücken einen schwarzen Herrenrucksack tragend, schritt er zielstrebig auf den kleinen Altbau zu.“
- D. Kornblum (2021) - Martin Hais: Generation Z -

Meine Meinung
Nachdem ich vom Debütroman des Autors („Die goldene Ananas“) total begeistert war, freute ich mich sehr über sein neues Buch. Auch wenn dies vom Genre her völlig anders ist, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass es mir gefallen würde - und so war es dann auch.

„Martin Hais - Generation Z“ gefällt mir aus verschiedenen Gründen gut, am besten jedoch wegen seiner Charaktere. Die Charaktere in Dennis Kornblums Büchern sind authentisch und selbst die seltsamste Figur, sogar der Antagonist, hat meist irgendetwas besonderes oder sympathisches an sich. Vielleicht liegt das daran, dass man die Probleme der Charaktere meist sehr gut nachempfinden kann, da sie nicht nur anschaulich beschrieben werden, sondern man deutlich merkt, wie viel Mühe sich der Autor mit den Figuren gibt. Er gestaltet sie bis ins Detail aus und eigentlich bleibt diesbezüglich am Ende keine Frage offen. Ich für meinen Teil weiß immer, wie ich mir die entsprechende Figur vorstellen kann, wie sie im realen Leben agieren und vielleicht auch denken würden und jeder hat seine ganz eigene Rolle innerhalb der Geschichte.

Besonders gut gefiel mir in diesem Werk wieder der Protagonist selbst, denn Martin Hais macht nicht nur eine tolle Entwicklung durch und versucht (manchmal gezwungenermaßen), seine Ängste anzugehen und zu überwinden, sondern scheint einfach ein durch und durch sympathischer Mensch zu sein. Gerade weil er seine Ängste versucht zu überwinden und sich trotz seiner Scheu vor neuen Dingen immer wieder darauf einlassen kann, mochte ich ihn umso lieber.

Auch die Nebencharaktere, besonders aber Ina Ruíz gefallen mir wahnsinnig gut und ich finde sie sehr gelungen. Ina ist ein wunderbarer Mensch, der nicht nur unvoreingenommen auf andere zugeht, sondern mit ihrer herzlichen und sympathischen Art auf andere zugehen kann. Sie lässt sich von Martins Zurückhaltung nicht abschrecken, sondern versucht es auf ihre Art und Weise einfach immer wieder - und das empfinde ich als eine großartige Eigenschaft.

Das Ende gefällt mir wirklich gut und ließ mich mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht zurück - denn es passt genau so, wie es gewählt wurde.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 392 Seiten
Verlag: Tredition
ISBN: 978-3347358904 (Gebundene Ausgabe)
Erscheinungsdatum: 26.10.2021
Preis: 24,90 € (Hardcover) / 14,90 € (Taschenbuch) / 3,99 € (Ebook)

Infos zum Autor
"Dennis Kornblum, geboren am 03. November 1980 in Frechen, studierte ein paar Semester Psychologie, bevor er 2005 aufgrund depressiver Verstimmung in die Uni-Klinik in Bonn kam, kurz darauf in ein Übergangswohnheim für psychisch Kranke. Mit der Diagnose Asperger-Syndrom im Jahr 2007 wurden in ihm selber und in seiner Familie die Weichen für ein besseres Verständnis seiner Probleme im Alltag gestellt. Dennoch kam er im selben Jahr in ein Langzeitwohnheim, in dem er fast neun Jahre blieb. Im März 2016 zog er in eine eigene Wohnung in Bonn-Bad Godesberg.

Nachdem er sich bis zu seinem 22. Lebensjahr intensiv mit Literatur und dem eigenen Schreiben beschäftigt hatte, folgte eine lange Zeit, die von gänzlich anderen Spezialinteressen dominiert war. Im Frühjahr 2019 besann er sich schließlich wieder auf seine schriftstellerischen Wurzeln zurück und begann mit der Arbeit an dem Roman "Die goldene Ananas", der am 9.12.2020 bei Tredition erschien und in dem er seine Schwierigkeiten im sozialen Kontakt und seiner praktischen Lebensführung literarisch verarbeitete.

"Martin Hais – Generation Z" ist sein zweiter Roman. Auch hier übernimmt wieder ein Asperger-Autist die Rolle des Protagonisten, und es werden einige Einblicke in eine autistische Lebens- und Denkweise gegeben, diesmal eingebettet in eine Kriminal- bzw. Thriller-Handlung." (Quelle: Autorenhomepage)

Fazit
Ein etwas anderer Krimi mit einem ganz besonderen Protagonisten der mir - ähnlich wie Elias aus „Die goldene Ananas“ - sehr ans Herz gewachsen ist. Vielen Dank für dieses tolle Buch, Herr Kornblum!

Wertung: 5 von 5 Sterne

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  • Charaktere