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Veröffentlicht am 19.01.2018

ein bewegendes und emotionales Debüt, voller Wortwitz und Überraschungen

Unsere verlorenen Herzen
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Zitate:
"Das war er. Der Moment, in dem ich sie zum ersten Mal sah. Es gab keine Slow Motion, keine Brise, keinen Soundtrack und schon gar keinen stolpernden Herzschlag." Seite 9
"Findest du es nicht seltsam, ...

Zitate:
"Das war er. Der Moment, in dem ich sie zum ersten Mal sah. Es gab keine Slow Motion, keine Brise, keinen Soundtrack und schon gar keinen stolpernden Herzschlag." Seite 9
"Findest du es nicht seltsam, wie oft man ratlose Blicke erntet, wenn man jemanden auffordert, sich selbst zu beschreiben? Es müsste doch die einfachste Sache der Welt sein - ich meine, du bist du -, aber das ist es nicht." Seite 50
"Grace Town ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium" Seite 90
"In diesem Moment wurde mir klar, dass Grace Town ein zersplittertes Stück Glas war, an dem ich mich immer wieder schneiden würde, wenn ich mich auf sie einließ." Seite 181

Meinung:

Der 17-jährige Henry ist eigentlich ein recht unskandalöser, unauffälliger Teenager. Keine Eroberungen säumen seinen Weg -lieber würde er die Richtige finden-, keine Gesetzesüberschreitungen, Straftaten oder Auffälligkeiten sind über ihn zu berichten.
Doch das soll sich ändern, als die introvertierte Grace in sein Leben tritt. Sie sieht ungepflegt aus, geht am Stock und bleibt meistens kühl, während sie immer eine gewisse Art von Trauer ausstrahlt.
Grace ist so anders und Henry so interessiert, fasziniert und neugierig, dass er die ersten Anzeichen der Schmetterlinge auf Anhieb gar nicht realisiert! Aber warum ist Grace so, was hat sie so werden lassen? Und vor allem: Könnte dieses Geheimnis Auswirkungen auf das Miteinander der Beiden haben? Und wie weit kann man gehen, ohne sich selbst zu verlieren?

Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise eher selten zu Büchern mit einem solchen Cover greife, in der Regel bin ich ja nicht so der Liebesgeschichtenleser. Ich muss jedoch zugeben, dass das Ignorieren dieses Buchs ein wirklicher Fauxpas gewesen wäre, denn es beinhaltet so viel mehr, als eine „normale“ Liebesgeschichte.
Ich sag´s nicht oft, aber ich bin definitiv etwas verliebt!

Zum einen in den Schreibstil der Autorin. Sie erzählt aus Henrys Perspektive, was nicht nur witzig ist, denn er hat einen wirklich guten Humor, sondern auch sehr fesselnd, da wir seine Emotionen aus erster Hand erleben. Zudem ist Grace ja durchgängig sehr seltsam und stellenweise skurril gehalten, da wäre es natürlich kontraproduktiv, wenn ihre Sicht der Dinge miteinfließen würde.
Wie ihr euch vermutlich vorstellen könnt, lebt die Story von Emotionen und diese werden wirklich schön vermittelt. Außerdem ist der eben bereits erwähnte Humor, der in vielerlei Variationen auftritt (Sarkasmus, Zynismus, Ironie, es ist alles zu finden) klasse und brachte mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln -ob es dabei um Dialoge zwischen Henry, seinen Eltern oder seinen besten Freunden Muz und La geht, spielt dabei absolut keine Rolle. Zum anderen sind manche emotionalen Teile so beeindruckend beschrieben, dass mir auch zwischenzeitlich Tränchen die Wangen herunterliefen.
Aber das Beste daran, und das erlebe ich selten, manchmal war auch Lachen und Heulen zur gleichen Zeit angesagt! Grandios!

Ein weiterer Punkt ist die Gestaltung der Charaktere selbst. Vor allem Grace hat mich unheimlich gefesselt. Sie ist faszinierend anders und das definitiv nicht nur für Henry ;)
Dadurch, dass man ihr Geheimnis zu Beginn nicht kennt und, auch wenn man ab und an eine Ahnung haben sollte, das volle Ausmaß erst ziemlich zum Schluss erfährt, bleibt sie ein Mysterium, das mich unheimlich in seinen Bann gezogen hat. Meine Neugierde wurde mit jeder gelesenen Seite größer! Sehr fesselnd und ansprechend gemacht.

Für mich war „Unsere verlorenen Herzen“ ein wirklich bewegendes und emotionales Debüt, voller Wortwitz und Überraschungen, das mich berührt und sehr gut unterhalten hat. Ich bin wirklich froh, dieses Schätzchen gelesen zu haben!

Veröffentlicht am 19.01.2018

Trotz sehr guter Komponenten nicht ganz überzeugend

Kalte Seele, dunkles Herz
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Wie ihre Schwester Emma, verschwand Cass vor 3 Jahren spurlos. Jetzt ist sie zurück und das trotz ihres zugegeben eher schwierigen Elternhauses (eine kleine Übertreibung am Rande). Denn alles was sie will, ...

Wie ihre Schwester Emma, verschwand Cass vor 3 Jahren spurlos. Jetzt ist sie zurück und das trotz ihres zugegeben eher schwierigen Elternhauses (eine kleine Übertreibung am Rande). Denn alles was sie will, ist, dass ihre Schwester Emma, die zusammen mit ihr entführt wurde und die sie bei ihrer Flucht zurücklassen musste, gerettet wird. Aber Dr. Winter ist sich unsicher. Kann Cass' Geschichte so stimmen, oder warum lassen ein paar ihrer Aussagen ihr keine Ruhe???

Wie viele von euch wissen, bin ich ein begeisterter Thrillerleser. Und da ich bislang noch kein Buch von Wendy Walker gelesen habe und mich das Thema extrem ansprach, war ich natürlich gerne gewillt, es zu versuchen :)

Ihre Art zu schreiben und wie sie die unterschiedlichen Stränge aufgebaut hat, konnte mich überraschen und hat mir sehr gut gefallen. Hauptsächlich wird aus Cass' Perspektive erzählt, unterteilt in die Geschichte wie sich das Verschwinden und der Verbleib abgespielt haben sollen, sowie Rückblicke in ihre Vergangenheit mit ihrer Mutter, ihrem Elternhaus allgemein und vielen pikanten Details, die so manchen Leser bestimmt sprachlos zurücklassen werden. Wendy Walker nutzt hierfür menschliche Abgründe und soziopathische Elemente, die wahrscheinlich jedem von uns beim Lesen zu schaffen machen.
So weit, so gut, dieser Teil hat mir ziemlich gut gefallen. Jedoch fließen viele unterschiedliche Charaktere in die Umstände ein, und so gut wie jeder davon hat"dunkle" Seiten, so dass es mir im Gesamtbild etwas zu "überkonstuiert" vorkam.
Auch werden einige Inhalte für meinen Geschmack zu oft wiederholt und ausgebreitet, so entstanden für mich einige Längen, die dem ganzen Konstrukt etwas die Luft abgelassen haben.
Eine Auflockerung erfahren wir zumeist in den Kapiteln, die aus Abby Winters Perspektive eingestreut werden. Diese treiben das Geschehen voran und bringen immer wieder etwas Schwung.

Tja, und dann kam das Ende... Ihr seht, ich bin immer noch ein bisschen platt. Denn das hat es echt in sich! Der Abschluss von Cass trauriger Geschichte wartet mit einer gehörigen Portion Spannung und vielen unerwarteten Wendungen auf, so dass die Seiten geradezu an mir vorbeiflogen! Spitze, anders kann ich es nicht ausdrücken. In diese Richtung hätte ich mir mehr gewünscht, denn das war wirklich thrillerlike. Für den Rest würde ich hingegen vermutlich eine andere Klassifizierung wählen.

Alles in allem konnte mich "Kalte Seele, dunkles Herz" nicht ganz überzeugen. Grundidee, Ende und Einblicke in das wirklich interessante Thema Narzissmus fand ich wirklich gelungen, jedoch hätte ein schnelleres Voranschreiten der Story der Spannung meiner Meinung nach gut getan.

Veröffentlicht am 16.01.2018

Faszinierend und beängstigend zugleich

Pheromon 1: Pheromon
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Zitat:

"Sie stand nicht weiter als zehn Meter von ihm entfernt. Dazwischen befand sich allerdings ein Meer von vernetzten Zombies auf ihrem Marsch in die Verdammnis." Seite 22


Meinung:

Zwei unterschiedliche ...

Zitat:

"Sie stand nicht weiter als zehn Meter von ihm entfernt. Dazwischen befand sich allerdings ein Meer von vernetzten Zombies auf ihrem Marsch in die Verdammnis." Seite 22


Meinung:

Zwei unterschiedliche Lebzeiten, zwei komplett andere Menschen. Und dennoch haben sie eines gemeinsam: einen äußerst gefährlichen und scheinbar unüberwindbaren Feind!
Werden sie eine Möglichkeit finden, dieses Übel abzuwenden? Nur eins ist sicher, dies wird ein Kampf ums nackte Überleben, und das nicht nur für sie!

Ich muss ja zugeben, dass ich sofort Feuer und Flamme war, als ich von dieser Kooperation gehört habe. Thariot und Rainer Wekwerth, zwei Autoren, die ich gerne lese, zusammen in einem Buch. Na wenn das keine Neugier weckt!
Auch die Optik dieses Schätzchens, hat es mir sehr angetan. Und dass, obwohl ich eigentlich kein Coverkäufer bin. Aber, zurück zum Thema :)

Wir werden langsam an die drohende Gefahr herangeführt, immer im Wechsel der Perspektiven zwischen dem Jugendlichen Jake, im Jahr 2018, und dem 68-jährigen Travis, der im Jahr 2118 versucht, der Bedrohung den Garaus zu machen.
Witzig fand ich hierbei, dass sogar die Schriftart unterschiedlich gewählt wurde, so kann man eigentlich gar nicht übersehen, wo/wann man sich gerade befindet.
Während es bei Jake eher gemächlich zugeht, indem er Veränderungen sowohl an sich, als auch an seinen Mitschülern wahrnimmt, wird bei Travis die Gefahr etwas schneller greifbar. Alles deutet auf eine Gruppe namens "Human Future Project", die seltsamerweise immer wieder auftaucht. Aber ist sie wirklich der Feind, oder sind ihre Ziele tatsächlich zum Wohl der Menschheit ausgelegt? Das müsst ihr leider selbst herausfinden ;)

Sehr interessant und spannend fand ich persönlich ja Jakes Veränderungen. Plötzlich sieht und riecht er besser. Und mit "riechen" meine ich nicht nur Gerüche wie in der Natur, sondern auch Gefühle und Charaktereigenschaften der anderen Menschen! Ich meine, abgesehen davon, dass ich vermutlich nie wieder in einen Bus steigen würde und wahrscheinlich jede Menschenansammlung meiden würde, wäre es schon irgendwie praktisch, immer zu wissen, was die Person dir gegenüber gerade fühlt, oder? Da muss ich wohl noch ein bisschen darüber nachdenken...
Travis hingegen durchläuft keine körperlichen Veränderungen, wobei er für meinen Geschmack psychisch und physisch schon sehr agil ist. Er wird überfallen, ein zweites Mal überfallen und gerät nach und nach in ein ziemlich gefährliches und nervenaufreibendes Szenario, wobei er während dieses Verlaufs immer mehr Berührungen mit dem "Human Future Project" hat.
Dass man als Leser erkennen kann, dass beide Handlungsstränge kontinuierlich aufeinander zusteuern, hat mir sehr gut gefallen. Auch die Spannung nimmt weitestgehend parallel zu, wobei ich mir in diesem Punkt etwas mehr gewünscht hätte. Trotz des brisanten Themas baut sich diese für meinen Geschmack relativ langsam auf, dafür hat es das Ende dann in sich! Wobei ich dazusagen muss, dass das Ende doch sehr nach einer Fortsetzung schreit. Ich wäre dann bereit, die Herren :)

Ein weiterer Punkt der mir beim Lesen aufgefallen ist, sind die Charaktere. Sie lassen mich leider etwas zwiegespalten zurück. Vor allem Jake bleibt für meinen Geschmack etwas blass, bei ihm wollte mir der Zugang nicht so recht gelingen. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass er z.B. auf die körperlichen Veränderungen relativ wenig reagiert, sie quasi nebenher abtut. Ich meine HEY! Wenn ich morgen aufstehen und plötzlich riechen könnte, dass der Mann vor mir zornig auf mich ist, oder verliebt oder ähnliches, würde ich vermutlich komplett ausrasten!!! Ihr etwa nicht? Jake reagiert irgendwie, hmmm, gar nicht so recht... Das war für mich schon seltsam.
Travis hingegen hat bedeutend mehr Emotionen, Beweggründe und persönliche Details vermittelt - bei ihm war das Hineinversetzen und Mitfiebern leichter.
Dafür wurden jedoch ein paar sehr gute Nebencharaktere eingeführt, die gut in die Geschichte gepasst und mein Jake-Dilemma etwas relativiert haben.

Für mich ist "Pheromon" ein Buch voller faszinierender und beängstigender Möglichkeiten, das für meinen Geschmack zwar etwas mehr Tempo vertragen hätte, jedoch durch Konstellation und Ideenreichtum definitiv Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Sei mutig, wenn du kannst!

Als wir fast mutig waren
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Zitate:

"Ich versuchte meine Angst zu verbergen und uns beide davon zu überzeugen, dass er wirklich wiederkommen würde." Seite 8
"Ich wusste nicht, dass Mom schon immer ihre ewige Ruhe im Ozean finden ...

Zitate:

"Ich versuchte meine Angst zu verbergen und uns beide davon zu überzeugen, dass er wirklich wiederkommen würde." Seite 8
"Ich wusste nicht, dass Mom schon immer ihre ewige Ruhe im Ozean finden wollte. Ich dachte, sie wollte immer bei uns bleiben." Seite 19
"Dornen stachen in meine Beine und Steinchen steckten in meinen Handflächen, aber ich achtete nicht darauf. Wenn man überleben will, muss man Schmerzen aushalten." Seite 48

Meinung:

Ein unfassbares Szenario, und dennoch bestimmt schon einmal so geschehen…
Die 12- und 8-jährigen Schwestern Liberty und Billie werden von ihrem Vater mitten im Nichts an einer Tankstelle ausgesetzt. Ohne Nahrung, Kleidung oder Wasser, sind sie nun auf ihrem langen Weg nach Hause, auf sich allein gestellt, …

Normalerweise achte ich da ja nicht so sehr darauf, aber findet ihr nicht auch, dass das Cover des Buchs einfach nur toll ist? Ich kann nichts dafür, aber meine Neugierde war beim ersten Blick sofort geweckt.
Und ehrlich gesagt, steht der Inhalt dem ersten äußeren Anschein in Nichts nach!

Der Schreibstil ist passend zu Libertys Alter gewählt. Wir begleiten sie auf ihrer Reise mit ihrer Schwester, ihren Ängsten und Überlegungen. Sie ist ein wirklich ein toller Charakter, ihr Mut und ihre Entschlossenheit sind einfach schön zu lesen.
Sie lebt in dem Moment, um ihren Heimweg zu finden und ihre Schwester zu retten und sie ÜBERlebt, indem sie immer wieder ihr Wissen über Tiere abruft und für sie wichtige Listen erstellt. Ihre Geschichte zu lesen, lässt einem einfach nur das Herz aufgehen. Denn mit ihren 12 Jahren ist sie schon so einiges gewohnt. Zum Beispiel die Verantwortung für Billie zu tragen. Ihre Mutter zog sie alleine auf, musste dadurch viel arbeiten und die Mädchen waren auf sich allein gestellt. Nun ist ihre Mutter tot und der Vater, den sie eigentlich beide nicht kennen, hätte sich um sie kümmern sollen. Tja, was daraus geworden ist, sieht man ja.

Auch macht Liberty während ihrer Reise einen schönen Wandel durch, der dem Leser viel Freude bereitet. Denn aus Angst, von ihrer Schwester getrennt zu werden, vertraut sie niemandem, und versucht stark genug für sie beide zu sein. Aber irgendwann muss sie einsehen, dass es manchmal auch einfach heißt: „Sei mutig, wenn du kannst“. Aber Vertrauen zu haben und Hilfe anzunehmen ist manchmal gar nicht so einfach, wenn man Angst hat, alles zu verlieren.
Sie muss erkennen, dass es die passenden Zeiten für alles im Leben gibt. Ob Mut, Angst, Trauer oder Hoffnung, jedes einzelne davon gehört zum Erwachsen werden dazu. Die Kunst ist nur zu erkennen, wann was seine Zeit hat ;)

Ich hatte sehr viel Spaß mit Libertys und Billies bewegender Reise voller Hochs, Tiefs und Abenteuer! Eine Geschichte voller Emotionen, die mich sowohl traurig gemacht, als auch zum Schmunzeln gebracht haben. Manchmal ist Libertys kindliche Direktheit einfach nur zu süß!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Wie nennt man bitte die Steigerung zu Highlight?? ;)

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Zitate:

"Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke ...

Zitate:

"Es war ohnehin leichter, ihm nichts erklären zu müssen. Ihm nicht sagen zu müssen, dass ich ihn, die Fae und ganz Prythian von Amarantha zwar befreit, mich selbst damit aber zugleich in Stücke gerissen hatte." Seite 16
"Ich würde auseinanderfallen, und die Welt würde erkennen, dass ich in Trümmern lag." Seite 54
"Wieder wanderte sein Blick über mich, als ob er durch die pfirsichfarbene Seide schauen könnte, durch meine Haut, bis zu meiner zerrissenen Seele." Seite 74

Meinung:

Feyre hat Amarantha besiegt, ist wieder mit ihrem Geliebten vereint, ihre Hochzeit steht bevor und so sollte sie eigentlich glücklich sein. Eigentlich... Denn leider gibt es mehrere Faktoren, die dem entgegenwirken.
Sie hat Albträume und die von ihr getöteten Fae lasten schwer auf ihrem Gewissen. Das geht so weit, dass sie an nichts mehr Freude empfinden kann, was ihr Herz früher schneller schlagen lies. Nicht mal das Zeichnen macht ihr noch Spaß.
Und da wäre da auch noch Tamlin. Aus Angst sie zu verlieren, denn zu tief sitzen die Erinnerungen an Amaranthas Martyrium, schließt er sie nicht nur aus allem Wissen, was um den Hof herum passiert, aus, sondern Feyre selbst auch ein. Sie darf weder ohne Begleitschutz das Haus verlassen, noch ihre Familie sehen.
Und dann wäre da ja auch noch das Versprechen an Rhysand. Diese eine Woche im Monat, die sie bei ihm verbringen muss, um ihre Schuld zu begleichen. Zuerst denkt sie noch, dass er es vergessen haben könne, da sie seit drei Monaten nichts von ihm gehört hat.
Aber ihr kennt ja Rhys... Er kommt natürlich zum unpassendsten Zeitpunkt und fordert sein Recht ein. Na wenn das mal gut geht! Vor allem, da Rhysand von einem bevorstehenden Krieg mit dem König von Hybern spricht, der angeblich auch die Menschenwelt angreifen will.
Ist das nur eine List um sie zu täuschen und zu verletzen? Und das wird nicht die letzte Überraschung sein, der Feyre im Laufe der Geschichte begegnet...

Obwohl Band 1 eigentlich noch gar nicht so lange her ist, kam mir das Warten auf die Fortsetzung wie eine Ewigkeit vor! Für mich war der Reiheneinstieg ein absolutes Highlight und ich war unheimlich gespannt darauf, ob Sarah J. Maas, dieses stumme Versprechen an ihre Leser halten kann. Diese Neugierde wurde noch stärker, als ich Band 2 dann (endlich) in Händen hielt. Natürlich hoffte ich das Beste, aber die Faszination auf über 700 Seiten aufrecht zu erhalten, erschien mir eine kleine Herausforderung zu sein. Aber dazu mehr am Ende meiner Rezension.

Ein weiteres Mal bin ich absolut hingerissen von der Vorstellungskraft der Autorin, und vor allem davon, wie sie es immer wieder aufs Neue schafft, diese dem Leser dermaßen ausdrucksstark vor Augen zu führen. Die Liebe mit der sie sowohl ihre Charaktere als auch das komplette Setting in Szene setzt, ist absolut beeindruckend!
Farben, Gerüche, Klamotten und nicht zu vergessen der Hof der Nacht, bzw. Rhysands komplettes Reich. Nichts wird ausgespart und so lässt sie den Leser tief in dieser Welt versinken. Zauberhaft!

Auch die Entwicklung von Feyre hat mich sehr beeindruckt! Denn sie ist nicht nur physisch wiederbelebt und verändert, sondern auch psychisch eine ganz andere! Natürlich war abzusehen, dass die schwere Zeit in Gefangenschaft und ihre Zerrissenheit durch das eingeengte Leben bei Tamlin nicht spurlos an ihr vorübergehen, aber eine derartige Veränderung im Laufe der Geschichte hätte ich ihr nicht zugetraut! Aus dem Mädchen wird eine Frau und glaubt mir, es macht unheimlichen Spaß ihr dabei zuzusehen.
Ihre zerbrochene Psyche, Tamlins Unterdrückung und vielerlei Gefahren erschaffen eine beklemmende und düstere Atmosphäre, die jedoch immer wieder von schönen Elementen unterbrochen wird. Vor allem Rhysands engster Kreis mit ihren bissigen Dialogen und Frotzeleien, dem dennoch -zumindest teilweise- liebevollen Umgang untereinander und nicht zuletzt das Hinzufügen einer gelungen Prise Emotionen und Romantik, schaffen einen gekonnten Ausgleich!

"Flammen und Finsternis" ist eine magische Geschichte voller Dunkelheit & Licht, Schönheit & Hässlichkeit und vielem Unerwarteten!
Ganz ehrlich? Das Buch umfasst 720 Seiten und die Autorin hat es geschafft, mich mit jeder einzelnen mehr zu fesseln!
Leider habe ich keine Ahnung, wie die Steigerung zu "absolutem Highlight" heißen könnte... :D

Fakt ist jedoch, dass es den wirklich genialen ersten Band noch um Längen schlägt! Das hätte ich nicht für möglich gehalten... Ich bin definitiv verliebt und erwarte, ein weiteres Mal, sehnsüchtig die Fortsetzung ;)