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Veröffentlicht am 05.06.2020

Eine süße Geschichte für die Sommerzeit

Die kleine Traumküche in Cornwall
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Inhalt:

Wenn Clemmie eines nicht mag, dann ist das sich festzulegen. Vor allem wenn es um ihre Heimat geht. Gerade ist es Paris. Zumindest bis sie sich in ihre alte Heimat St. Aiden begeben muss. Vor ...

Inhalt:

Wenn Clemmie eines nicht mag, dann ist das sich festzulegen. Vor allem wenn es um ihre Heimat geht. Gerade ist es Paris. Zumindest bis sie sich in ihre alte Heimat St. Aiden begeben muss. Vor Jahren hat sie dort das Haus ihrer Großmutter geerbt. Jetzt soll sie entscheiden was mit ihm passiert. Wenn es nach Clemmie geht dann ist das klar. Verkaufen. Und am liebsten will sie es sich gar nicht anschauen. Aber dann betritt sie den Ort. Das Haus hat einen magischen Charme mit seinen verschiedenen Farben und der bunten durcheinander gewürfelten Deko. Und dann ist da die Küche. Obwohl Clemmie nicht kochen kann erscheinen ihr alte Erinnerungen vor den Augen. Backend mit ihrer Großmutter. Um das Geld für eine dringende Sanierung zu bekommen, haben ihre Freunde die rettende Idee: Single Events im Wohnzimmer. Untermalt durch die Desserts von Clemmie. Und mit der Zeit beginnt sie sich wohlzufühlen und sich immer mehr danach zu sehen in der Wohnung bleiben zu wollen. An ihrem Nachbar Charlie, seinem Hund Diesel und den gemeinsamen Backstunden könnte es auch liegen.

Meinung:

Das Buch war super angenehm zu lesen. Der Schreibstil war flüssig und leicht verständlich und man hatte sofort ein Bild vor Augen.
Das Cover finde ich echt traumhaft. Es ist einfach stimmig und passt super gut zur Story. Es verspricht ein süßes Buch, das meiner Meinung nach auch super in den Sommer passt.

Clemmie macht schon im ersten Moment einen super liebenswerten Eindruck. Der bestätigt sich im Buch immer wieder. Sie war frisch und angenehm und ich mochte sie wirklich gerne. Sie will nicht sesshaft werden. Meiner Meinung nach liegt das auch daran, dass sie ein bisschen vor ihrer Vergangenheit fliehen möchte. Ihr Vater hat ihre Mutter verlassen bevor sie geboren wurde. Im ersten Augenblick macht es zwar den Eindruck als würde sie das nicht stören, aber im Laufe des Buches merkt man den Schmerz doch. Lauras Küche verändert dann alles, sie verändert sich und wird ehrgeizig. Sie hat zwar manchmal gewisse Zweifel, aber trotzdem ist sie eine echte Kämpfernatur und beißt sich durch alles durch. Ihr erster Eindruck von Charlie ist der des arroganten Geschäftsmann. Aber während man liest merkt man, dass das alles nur Fassade ist und das in dem harten Mann eine verletzliche Naschkatze steckt, die ihr durch den gemeinsamen Backstunden mehr ans Herz wächst als gewollt. Charlie mochte ich auch wirklich gerne. Clemmie ist zwar sehr misstrauisch ihm gegenüber, aber ihre Beschuldigungen geben der ganzen Story einen gewissen und lustigen Touch.
Auch Clemmies Freundinnen aus Kindertagen fand ich super. Naja bis auf Sophie. Die war mir in ihrem Ehrgeiz fast etwas zu überschwänglich. Ich hatte manchmal ein bisschen das Gefühl, dass sie alles an sich reißen möchte. Aber Plum und Nell fand ich toll. Sie standen Clemmie immer mit Rat und Tat zur Seite und haben selbst eine Geschichte verdient. Die Idee, dass sich ihre Gruppe die Meerjungfrauen nennt fand ich echt niedlich und es hat einfach klasse zur Handlung gepasst.

Ich hab mir mit dem Anfang des Buches echt ein bisschen schwer getan. Aber nach einiger Zeit war ich in der Geschichte drin. Ich hab mich dort wirklich wohl gefühlt. Ich hatte die Seebriese und den Duft von Gebackenen einfach um mich herum.
Ich bin beim Lesen allerdings öfter mal abgeschweift. Es hat sich an ein paar Stellen etwas gezogen und an anderen Stellen hätte ich gerne mehr gelesen. Dort wo es richtig spannend wurde, wurde leider etwas übersprungen. Trotzdem kann man das Buch wirklich schnell durchlesen wenn man Zeit hat, weil es einfach zum Wohlfühlen ist.
Das Buch passt einfach perfekt in den Sommer. Es verbreitet einfach das Gefühl von Urlaub, Sonne, Strand und Meer. Der Handlungsort war zum Wohlfühlen. Es ist eindeutig die perfekte leichte Lektüre für den Pool oder den Garten.

Fazit:

Das Buch passt einfach perfekt in den Sommer. Es ist leicht und unterhaltsam. Wer sich in dem Buch besonders wohlfühlt, der hat Glück. Denn es gibt auch noch eine Reihe mit dem kleinen Brautladen im Ort. Für mich hat trotzdem ein kleines i-Tüpfelchen gefehlt, aber das Buch ist eine Empfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2020

Leider einer meiner Flops

Never Let Me Down
1

Inhalt:

Kurz vor Rachels 18. Geburtstag stirbt ihre Mum. Für Rachel beginnt daraufhin eine schwere Zeit. Da sie keinen weiteren Vormund hat muss sie die restliche Zeit ins Kindeheim. Ihre einzige Stütze: ...

Inhalt:

Kurz vor Rachels 18. Geburtstag stirbt ihre Mum. Für Rachel beginnt daraufhin eine schwere Zeit. Da sie keinen weiteren Vormund hat muss sie die restliche Zeit ins Kindeheim. Ihre einzige Stütze: ihr bester Freund Haze, der auf einmal viel mehr für sie empfindet. Zumindest bis ihr Vater urplötzlich auftaucht. Freddy Ricks, der Mann den sie in ihrer Kindheit angehimmelt hat und von dem sie sich immer gewünscht hat ihn kennenlernen zu dürfen. Auf einmal hat sie den Vater, den sie sich immer gewünscht hat, aber irgendwie ist es auch seltsam. Gemeinsam mit ihm geht sie nach LA. Jedenfalls bis sie im neuen Jahr an das renommierte Claiborne College geht. Die Schule, die auch ihre Mutter besucht hat. An den Ort, an den sich ihre Eltern getroffen haben. Schon davor steht sie durch Emails im Austausch mit Jake, dem nerdigen Astronomie – Fan, der ihr alle Fragen beantwortet. Und dafür sorgt, dass sie glücklicher ist. Eine zarte Liebe entsteht, die weiter wächst als das Jahr endlich beginnt. In Claiborne findet sie Freunde und versucht die Beziehung zu ihrem Vater weiter zu vertiefen. Und da gibt es sie viele Fragen, die sie zur Vergangenheit hat. Wird sie je eine Antwort darauf finden?

Meine Meinung:

Never let me down ist mein erstes Buch von Sarina Bowen gewesen. Ob das so eine gute Idee war kann ich nicht sagen. Der Schreibstil hat mir an sich sehr gut gefallen, aber durch die Story ist es mir vielleicht schwerer gefallen das Buch zu lesen als es sollte.
Das Cover ist ganz LYX – Manier echt schön Ich mag die Farben. Es strahlt auch in gewisser Weise eine wirklich wundervolle Ruhe und Eleganz aus.

Ich bin mit keinem Charakter in dem Buch wirklich warm geworden. Für mich waren sie alle sehr oberflächlich gehalten, denn man konnte sie nie richtig kennenlernen.

Rachel ist eher langweilig. Sie versucht immer das gute Mädchen zu sein, das sich nie beschwert und immer nett und freundlich ist. Sie geht Konflikten aus dem Weg und wenn sie doch mal welchen begegnet, dann ist sie ruhig und sagt nichts. Das hat mich wirklich gestört und nach einer gewissen Zeit auch nur noch genervt. Sie hat wirklich Angst, dass ihr Vater doch irgendwann wieder genug von ihr hat und möchte ihm deshalb gefallen, aber sie hat alles totgeschwiegen was ihr nicht passt. Und zwar wirklcih in JEDER Lebenslage. Selbst in ihren Gedanken war sie nicht wütend. Für mich hatte alles eine „ist mit egal“ Stimmung und irgendwann war ich deswegen von ihr nur noch genervt.

Freddy, ihr Vater, war für mich auch nicht gerade der Hammer. Auch er hat nicht wirklich gesprochen. Meist hat er mich ein bisschen an ein Kleinkind erinnert. Vor allem in der Nähe seiner Mutter ist er für mich einfach nur grundlos sauer und eingeschnappt. Die Beziehung zu Rachel war, auch wenn das jetzt vielleicht böse klingt, ein Witz. Ich hatte nie das Gefühl, dass die beiden eine Beziehung aufbauen, weil sie nie miteinander gesprochen haben.

Aurora, Rachels spätere beste Freundin war mein kleiner Lichtblick. Der ist aber auch echt schnell verschwunden, weil sie plötzlich so gut wie keine Rolle mehr gespielt hat. Ich war so: Was ist denn jetzt los?
Und dann gibt es noch Jake. In den Emails und SMS, die die beiden sich geschickt haben, konnte man einen guten ersten Eindruck auf ihn gewinnen. Er ist süßer Nerd, charmant, lustig, charismatisch und süß. Nur leider ist es auch bei diesem ersten Eindruck geblieben, denn wirklich mehr hat man von ihm auch nicht mitbekommen. Natürlich hat er eine Rolle gespielt, aber man hat nie mehr von ihm erfahren.

Zum Schluss muss ich nochmal auf Rachels besten Freund Haze zu sprechen kommen. Der war anfangs noch ganz okay, wird aber immer schlimmer. Der hat sich Sachen geleistet, für die ich ihn schlagen hätte können. Aber Rachel hat wie so oft gar icht unternommen.

Für mich war keiner der Charaktere sympathisch oder besonders. Sie waren eigentlich meist nur nervig oder oberflächlich.


Der Klappentext klang spannend und die Leseprobe war es auch. Ich hab mich also wirklich gefreut, das Buch zu lesen. Die 100 ersten Seiten waren für mich wie eine sehr lange Vorgeschichte. Nun gut. Es wird besser. Dachte ich zumindest. In Wahrheit fand ich es danach eigentlich nur noch langweiliger. In der Handlung passiert nichts Spannendes. Es war nicht dramatisch oder lustig. Für mich war es nach gut 200 Seiten nur noch langweilig. Da Rachel Konflikten aus dem Weg geht und ihre Meinung nicht sagt, gab es auch keine Konflikte. Das Buch war einfach nur eine lange Aneinanderreihung von Spaziergängen, Cafébesuchen und oberflächlichen Gesprächen. Die Handlung plätscherte also eigentlich nur so vor sich hin.

Was mich wirklich enorm gestört hat und ich denke dadurch sind mir die Charaktere einfach zu oberflächlich geblieben waren diese Zeitsprünge aus denen das Buch hauptsächlich besteht. Sie kamen ständig und das hat die Story irgendwie zerstückelt. Es ist Hochsommer, 50 Seiten später ist einfach Weihnachten. Es gibt einen Konflikt? Man freut sich, da es der Story Power und Drama geben würde. Was passiert? Genau. Es gibt einen Zeitsprung und die Lösung und das Drama lösen sich in Luft auf, weil das genau in den Zeitsprung fällt. Ich konnte zu den Charakteren einfach keinerlei Bindung aufbauen, weil ich sie nicht mir Rachel kennenlernen konnte. Das ist alles weggefallen und das hat mich gestört.
Durch die Zeitsprünge hat einfach viel gefehlt. Auch die Liebesbeziehung, die zwischen Rachel und Jake angefangen hat, war für mich kaum greifbar. Mir hat einfach das süße und romantische gefehlt.

Auch der Vergangenheit hat sie sich kaum gestellt, denn sie wollte ja nie Klartext reden.
Ich bin wirklich ganz schön enttäuscht von dem Buch. Der Klappentext verspricht eine spannende, interessante, dramatische Geschichte, die Geheimnisse aufdecken soll. Aber für mich wurde das einfach nicht erfüllt.

Fazit:

Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen. Ich fand die Grundidee hat sich super angehört und sie hätte auch super werden können, aber für mich wurde sie in etwas Langweiliges umgewandelt. Für mich ist das Buch leider ein Flop.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.05.2020

Überraschender und packender Thriller

Verity
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Inhalt:

Die eher unbekannte Jungautorin Lowen bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll die Thriller Reihe der erfolgreichen Autorin Verity beenden. Diese ist seit einem Autounfall ...

Inhalt:

Die eher unbekannte Jungautorin Lowen bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll die Thriller Reihe der erfolgreichen Autorin Verity beenden. Diese ist seit einem Autounfall nicht mehr sie selbst. Zwar ist sie bei Bewusstsein, aber sie weder reagiert sie auf jemanden noch kann sie sprechen. Um Hintergrundwissen zu sammeln besucht sie die Familie Crawford in ihrem abgelegenen Haus in Vermont. Das Haus löst schon im ersten Augenblick Beklemmungen und Angst in Lowen aus. Aber im Inneren erwartet sie noch etwas viel schlimmeres. Bei ihrer Recherche entdeckt sie ein Manuskript. Eine Art Tagebuch von Verity geschrieben. Neugierig beginnt Lowen zu lesen. Und es ist kaum zu glauben was darin steht. Lowen beginnt sich zu fürchten. Vor Verity, der offenbar nichts wichtiger war als ihr Mann. Und in diesen scheint Lowen sich heftig und unwiderruflich zu verlieben.

Meinung:

Der Schreibstil von Coleen Hoover ist unbeschreiblich. Sie schafft es immer wieder mich in den Bann ihrer Bücher zu ziehen. Ihr Schreibstil ist fesselnd und unglaublich gut.
Das Cover gefällt mir an sich ziemlich gut. Ich finde es passt aber leider gar nicht zum Inhalt. Es macht das ganze viel harmloser und romantischer, als die Handlung wirklich ist. Das ist einfach ein typisch – romantisches Colleen Hoover Cover.

Lowen ist cool und sehr in sich gekehrt. Anders als viele Schriftsteller hasst sie die Aufmerksamkeit, weigert sich auf Lesereisen zu gehen und Social Media zu pflegen. Denn sie hat Angst, dass Leute sich nicht mögen wie sie ist. Sie ist schüchtern zumindest meistens. In der Gegenwart von Jeremy ist sie das kaum. Das Angebot will sie durch ihre Zweifel erst nicht annehmen. Aus Geldnot tut sie es doch. Als sie beginnt das Manuskript zu lesen beginnt das, was ich ziemlich erstaunlich gleichzeitig aber auch beängstigend finde. Sie beginnt sich wahrhaftig zu verändern. Man merkt wie sie beginnt sich zu fürchten, wie ängstlicher und schreckhafter geworden ist. Und was ich wirklich unheimlich finde: das sie sich in Sachen Jeremy gewisse Züge von Verity annimmt. Es hat mich in gewisser Weise verstört und mir Angst eingejagt. Durch ihre vermehrte Angst beginnt sie Dinge zu sehen und man weiß nie ob es wahr ist, was sie sieht. Ich habe jedes Mal eine kurze Schockwelle miterlebt und ich musste das Buch zuklappen.
Obwohl man Verity nie persönlich kennenlernt reicht das Manuskript vollkommen aus, um einen Angst einzujagen. Ich war einfach nur geschockt und ich fand es wirklich schrecklich, was man dort drin über sie erfahren hat.
Jeremy war noch der Normalste. Er ist gezeichnet von den schrecklichen Toden seiner beiden Töchter und dem Autounfall seiner Frau. Aber er war auch immer freundlich und hat keinen gestörten Eindruck gemacht. Und das hat mir beim Lesen geholfen nicht durchzudrehen.

Ich war zu 0% auf das gefasst, was mich in diesem Buch erwartet hat. Ich bin ein Mensch, der Lesen liebt. Ich liebe aber auch schlafen weswegen ich nicht oft ein Buch bis tief in die Nacht lese. Verity hat genau das geändert. Ich habe bis 2.00 Uhr durchgelesen, weil mich dieses Buch so gepackt hat. Aber ich muss zugeben, dass ich es überhaupt nicht gut finde, dass Verity als Romantik – Thriller eingeordnet wird. Dafür ist die gegebene Romantik einfach nicht ausgeprägt genug. Ich würde es viel eher als einen ziemlich verstörenden Psychothriller einordnen.
Ich habe das ganze Buch über mitgefiebert und mitgefühlt. Es gab Stellen im Buch, die haben mich einfach nur verstört. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Es war zeitweise krank. Verity als Person war einfach Psycho. Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl beim Lesen vor Angst gleich ohnmächtig zu werden. Das war eigentlich ständig so. Die Stellen in denen man das Manuskript liest waren krass, creepy, aber gleichzeitig auch so spannend, dass man weiterlesen MUSSTE. Das ganze Buch hatte eine Sogwirkung auf mich. Ich konnte es einfach nicht weglegen. Ich musste wissen was passiert. Meine Gefühle während des Lesens waren seltsam. Ich habe mich gefürchtet, ich habe gedacht, dass ich bald durchdrehe. Im letzten Drittel hatte ich dauerhaft das Gefühl mich übergeben zu müssen oder zu weinen. Es war als wäre ein dicker Klumpen in meinem Magen.
Und dann war das Ende da. Und ohne spoilern zu wollen. Es war einfach krass. Es hat richtig reingehauen. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet. Ich weiß bis jetzt nicht was ich glauben soll und kann. Es war bombastisch.
Verity ist anders als bisherige CoHo Bücher. Wer nach einer romantischen und typischen CoHo Handlung sucht, der ist falsch. Sie schafft es zwar immer noch, das Buch in ihrer Manier besonders zu gestalten. Etwas Ernsthaftes und berührendes mit hineinzubringen, aber es ist doch etwas anderes. Ich habe noch nie eine Rezension zu einem Buch von Colleen Hoover geschrieben. Ich habe einfach immer das Gefühl, dass ich dem nicht gewachsen bin und gerecht werden kann. Denn sie schafft es sie einzigartig, ernst und berührend zu machen. Eben ganz besonders. Aber ich musste meine Gefühle zu Verity einfach mit euch teilen. Denn dieses Buch hat mich überrascht und vollkommen geplättet zurückgelassen.

Fazit:

Ein eindeutiges Jahreshighlight. Anders kann man es nicht beschreiben. Es ist überraschend, einzigartig und hat mich mit einem Gefühl zurückgelassen, das ich nicht beschreiben kann. Angst? Verstörtheit? Einfach alles. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Aber es ist auf jeden Fall lesenswert und ich empfehle es euch aus tiefstem Herzen. So ein gutes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 24.05.2020

Verströmt einen besonderne Flair und Kreativität

A single night
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Inhalt:

Als Jasper und Libby sich das erste Mal begegnen, funkt es gewaltig zwischen ihnen. Nach einer erschreckenden Nachricht hilft Libby ihm die Welt für eine Nacht zu vergessen. Beide spüren diese ...

Inhalt:

Als Jasper und Libby sich das erste Mal begegnen, funkt es gewaltig zwischen ihnen. Nach einer erschreckenden Nachricht hilft Libby ihm die Welt für eine Nacht zu vergessen. Beide spüren diese magische Anziehung zueinander und sind sich sicher, dass viel mehr zwischen ihnen ist. Am nächsten Morgen aber, ist Jasper verschwunden. 1,5 Jahre später: Libby hat Jasper noch immer nicht vergessen. Auch wenn er sich nach ihrer Nacht im Hotel in New York nie wieder bei ihr gemeldet hat. Eigentlich hat Libby darauf echt keine Lust. Wie kann man sich in einen Kerl verlieben, den man kaum kennt? In Plymouth will sie sich voll und ganz auf ihr Modedesign – Studium kümmern. Im Ausland ist sie nur wegen Alicia, die ihr in ihrem Studium in NY neuen Mut gegeben hat. Dass sie ausgerechnet Jasper Chase vor dem überfahren werden rettet, wer hätte das gedacht? Jasper hat sich verändert. Das sieht sie, ist ihm der Ruhm zu Kopf gestiegen? Warum hat er sich nie gemeldet? Aber auch Jasper denkt ununterbrochen an Libby. Aus Angst nicht gut genug für sie zu sein und aus damaliger Sorge um Ian, hat er sie ignoriert. Auch wenn das viel Schmerz bedeutete. Er ist unglücklich mit seinem Leben und sieht in Libby einen Hoffnungsschimmer. Wird er schlussendlich eine Chance auf sein Glück ergreifen und um Libby kämpfen? Und warum versucht sein bester Freund Ian alles, um dies zu verhindern?

Meinung:

Der Schreibstil war super angenehm zu lesen. Es war einfach herrlich locker und man konnte in die Geschichte eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Jasper und Libby erzählt.

Das Cover finde ich unglaublich schön gestaltet. Es kommt für mich eine leichte Stoffoptik rüber, die einfach super zum Inhalt passt. Die rosa – Töne machen geben dem Buch einfach einen romantischen Touch. Ich bin wirklich ein bisschen darin verliebt.

Libby fand ich ganz niedlich. Man merkt einfach, dass ihre große Leidenschaft die Mode ist. In ihren Gedanken ist sie oft ein großer Mittelpunkt. Das Buch ist in 2 „Teile“ aufgeteilt. Einmal wie sich die beiden das erste Mal kennenlernen und dann 1,5 Jahre später. Was ich wirklich gut fand war, dass Libby eine Wandlung durchgemacht hat. Man hat einfach gemerkt, dass sie älter und zielstrebiger geworden ist. Libby ist ein willensstarker Charakter, das merkt man in ihren Handlungsweisen. Wenn sie muss, beweist sie allen anderen, dass sie kann was sie sich vorstellt. Sie ist kreativ, immer freundlich, liebevoll und geduldig. Und auch wenn sie alles dafür tut um Jasper zu vergessen, funktioniert es nicht, denn sie liebt ihn auch vom ersten Moment an aus tiefsten Herzen. Das ist sehr schwer für sie und am liebsten würde sie, dass es aufhört, denn die 1,5 Jahren Funkstille haben sie wirklich verletzt. Jasper ist ein ganz schöner Idiot. Sich einfach nicht bei Libby zu melden (auf die Stirn klatsch). Man erfährt aber immer wieder die Gründe warum er es getan hat und meiner Meinung nach sind sie auch verständlich. Er denkt, es wäre das Beste für sie. Er ist ein wirklich ehrgeiziger Mensch, lebt für die Mode, was manchmal etwas Überhand nimmt. Mit seinem Leben ist er aber nicht wirklich zufrieden. Er fühlt sich eingeschränkt, bevormundet und hat ständig Streit mit seinem besten Freund Ian. Und auch wenn er sich nie bei Libby gemeldet hat, weiß er, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Ich mochte die beiden unglaublich gerne zusammen. Auch wenn es dauert, spürt man das gesamte Buch über das Prickeln, die Gefühle und die Sehnsucht der beiden. Für mich war ihre Geschichte etwas wirklich Besonderes.

Ian war einfach ein Ekel. Ich hätte ihn manchmal erwürgen können, denn er war super ignorant. Mit ihm anfreunden würde ich mich nicht wollen und ich frage mich immer noch wie Jasper es so lange mit ihm ausgehalten hat.

Die Mädels der WG habe ich einfach vom ersten Moment in mein Herz geschlossen und ich freue mich schon auf ihre Geschichten. Jede von ihnen ist einzigartig und besonders. Sie kamen alles super witzig und authentisch rüber und ich freue mich schon bald wieder in die WG einziehen zu können.

Die Idee an sich hat mir richtig gut gefallen und auch die Umsetzung fand ich gelungen. Durch das Thema Mode wurde etwas frischer Wind in die Geschichte und das Genre NA gebracht. Es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, ich habe immer mitgefiebert und die Wörter in mich aufgesaugt.

Den Handlungsort, Plymouth, fand ich Klasse gewählt, denn dadurch wurde es für mich noch mehr aufgepeppt. Es war mal etwas völlig Neues und trotzdem etwas worin ich Geborgenheit gefunden habe. Ich konnte mir das Setting einfach super gut vorstellen, vielleicht auch, weil ich selbst viel mit Plymouth verbinde.

Was ich klasse und zudem sehr unterhaltsam fand war die ganze Geschichte rund ums Designstudium und dem Modedesign. Man konnte einfach einen Blick hinter die Kulissen werfen. In Szenen in denen Libby oder Jasper besonders kreativ geworden sind hat das Buch ein ganz besonderes Feeling versprüht. Als würde das Buch nur so von Kreativität und Stilbewusstsein strotzen.

Bis die Liebesgeschichte ins Rollen kam hat es etwas gedauert, aber durch die fühlbaren Gefühle von beiden hat es bis dahin nur alles noch spannender gemacht. Die Beziehung zwischen den beiden war einfach nur herzergreifend süß. Ich hab mich wirklich selbst ein bisschen in Jasper verliebt.

Das Ende hat mich nochmal richtig überrascht und ich war wirklich begeistert über den Verlauf, den die Story genommen hat. Für mich bedient das Buch wirklich kaum Klischees und ich fand es einfach nur toll zu Lesen.

Ich muss zum Schluss nochmal darauf zu sprechen kommen, dass ich diese Reihe schon jetzt super gerne mag. Die Bände spielen parallel und ich fand es super, dass man nie mitbekommen hat, was in den anderen Büchern vorkommen wird. Das finde ich wirklich Hammer, denn so wurde meine Neugier auf die anderen Bände nochmal angeheizt. Und besonders die Idee der Namensgebung will ich nochmal hervorheben, weil ich sie wirklich genial finde. Jeder Buchstabe im Reihennamen (L.O.V.E.) steht für eine Mitbewohnerin. Ich finde das einfach nur ein niedliches Detail und ich muss zugeben, dass ich es nicht im ersten Moment gecheckt habe (lach).

Fazit:

Für mich ist A single night ein klasse Buch, das ich wirklich jedem NA Fand empfehlen würde. Es ist einfach frisch und neu und weckt einfach Begeisterung. Es versprüht Romantik, Witz und Kreativität und hat Charaktere, die man einfach nur gern haben kann. Für mich ist es ein eindeutiges Jahreshighlight.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Eine ergreifende Biografie

Unorthodox
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Inhalt:

Autorin Deborah Feldman erzählt den Lesern ihre Geschichte, gibt ihnen tiefe und für damalige Zeiten neuwertige Informationen über eine jüdische Glaubensgemeinschaft mitten im Big Apple. Mitten ...

Inhalt:

Autorin Deborah Feldman erzählt den Lesern ihre Geschichte, gibt ihnen tiefe und für damalige Zeiten neuwertige Informationen über eine jüdische Glaubensgemeinschaft mitten im Big Apple. Mitten in Williamsburg und abseits der Hipster-Szene ist das Viertel auch das Zuhause einer chassidischen Satmar-Gemeinde. Ihr Gründer emigriert nach Amerika und baut sich fernab der Heimat etwas gänzlich Neues auf. Um Hitler den Holocaust heimzuzahlen und das Judentum wieder zu stärken, besteht sie Hauptaufgaben der Gemeinschaft darin, so viele Nachkommen wie möglich in die Welt zu setzen. Gleichzeitig besteht eine tiefe Religion und der Glaube, der Holocaust sein von Gott geschickt worden, weil die Juden sich angepasst haben. Deswegen wird nun alles so gemacht wie es in der Torah geschrieben steht. Frauen für den Haushalt & als „Grundlage“ um die Gemeinschaft mit neuen Mitgliedern zu versehen. Ihre Meinung sagen? Auf keinen Fall. Männer sind die Gelehrten, die Oberhäupter der Familien.
In diese Welt wird Deborah (mit ihrem jüdischen Namen Devoiri) 1989 geboren. Anders ist sie schon seit ihrer Geburt, denn ihre Eltern leben getrennt und sie wohnt bei ihren Großeltern Bubby und Zeidi, die sich um sie kümmern. Aber nicht nur das. Sie beginnt zu lesen. Heimlich. Denn es sind vor allem die Englischen Bücher, die ihre Neugier wecken. Für ein gutes jüdisches Mädchen eine Schande und verboten dazu. Zwischen den Versuchen eine gute Chassidin zu sein, um ihre Familie stolz zu machen und dem Wissen, dass sie das nie wirklich sein kann. Deborah denkt anders. Sie lernt anders. Und vor allem glaubt sie anders als alle anderen in der Gemeinde. Und trotzdem bleibt sie. Denn es ist ihre Heimat, auch wenn sie sich dort nicht wohlfühlt. Schließlich heiratet sie mit dem Gedanken, dass danach alles besser ist. Und in gewisser Weise stimmt es auch. Devoiri ist freier, geht heimlich studieren. Aber gleichzeitig gibt es auch genug Probleme in ihrer Ehe, die sie bewältigen muss. Und schließlich, nach Jahren des Anpassens festigt sich ihr Entschluss aus der Gemeinde auszutreten. Und ihr Kind wird sie bei sich behalten. Etwas, dass noch nie jemand geschafft hat.

Eigene Meinung:

Mir fällt es meistens sehr leicht eine Rezension zu einem Buch zu schreiben. Bei Unorthodox allerdings fällt es mir zum ersten Mal schwer. Ich wusste sofort nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, dass es grandios ist. Es ist einfach ehrlich, ernst, hat Tiefe und Emotion und hat mich beim Lesen auf eine Weise berührt und beeindruckt, wie es nur Bücher können, die eigene Schicksale erzählen. Aber jetzt sitze ich hier, 5 Tage nachdem ich das Buch beendet habe und in denen ich darüber nachgedacht habe, was ich genau schreiben soll. Und ich bin nicht weiter als an dem Abend, an dem ich es ausgelesen habe. Meine eigentliche „Form/ Aufbau“ einer Rezension, den kann ich für dieses Buch nicht nutzen. Ich weiß, das klingt jetzt seltsam, aber für mich fühlt sich das ein bisschen falsch an.
Auf Unorthodox gekommen bin ich eigentlich erst durch die Serie auf Netflix. Ich fand diese schon unglaublich beeindruckend und wollte deswegen unbedingt die ganze Hintergrundgeschichte erfahren. Und dann habe ich das Buch aufgeschlagen und habe schnell gemerkt, dass es doch ganz anders ist. Das Buch erzählt wirklich fast das ganze Leben von Deborah Feldman in Williamsburg. Und zwar mit so viel Liebe zu Detail. Alle ihre Erinnerungen hat sie niedergeschrieben. Im Vorwort steht kurz geschrieben, dass sie versucht hat in jedem Gespräch den wahren Wortlaut zu benutzen. Und dann liest man das Buch über ihr Leben, angefangen bei ihrer Kindheit über ihre Jugend, ihr Erwachsenenalter, zur Ehe und Kind. Ich war einfach das ganze Buch über beeindruckt.
Was ich richtig interessant fand war einfach die gesamte Glaubensgemeinschaft. Ich würde sie fast schon als religiöse Sekte bezeichnen. Ich fand viel Gesagtes und viele Meinungen wirklich verdammt krass. Ich habe mich manchmal fast etwas gegräult vor diesen Menschen. Vor allem die Rolle der Frau ist für mich so rückständig. Dort ist es aber völlig normal.
Unorthodox hat vielen Menschen außerhalb dieser Sekte einen Einblick dorthinein gegeben. In diese fast mittelalterlichen Umstände mitten in New York. In eine Gemeinschaft, die alles, was in ihrer Gemeinschaft passiert und gegen das Gesetz verstößt in ihrer Gemeinde regeln. Missbrauch, Mord, alles war dabei und ich war ehrlich etwas geschockt darüber, dass niemand etwas dagegen unternommen hat. Jeder will sich nicht einmischen, um seinen Ruf in der Gemeinde zu schützen. Das ist doch einfach nur krank!
Ich mochte es wirklich gerne, dass man Deborah durch ihr ganzes Leben verfolgt hat und sie ihre Gedanken erzählt hat. Denn so hat man die Entwicklung mitbekommen. Die Veränderung ihres Glaubens und den Versuchen alles richtig machen zu wollen. Gleichzeitig aber auch sie selbst zu sein und das machen zu dürfen was sie will. Das heimliche Bücherlesen ist der Beginn und begleitet sie durch ihr Leben. Diese Liebe ebnet den Weg für eine Veränderung und eine eigenständige Meinung und einen eigenständigen Willen.
Unorthodox hatte eine wirkliche Sogwirkung auf mich. Man musste nachdenken, ich musste viel verdauen, aber ich konnte es trotzdem nicht weglegen. Deborah Feldman hatte einen Mut und eine Meinung, die mir wirklich mutig rüberkommt und genau das hat mich gefesselt.

Fazit:

Jeder sollte dieses Buch lesen. Es ist ein Buch über den Mut einer Frau ihr altes, sicheres Leben hinter sich zu lassen um frei sein zu können. Über den Kampf, den sie dafür führt. Ihr gesamtes Leben lang. Es ist ein Buch über ein Leben voller Hindernisse, Selbstfindungs- und Anpassungsversuchen. Voller religiöser Rituale, der Rolle der Frau und mit Einblicken in eine unbekannte Gemeinschaft. Und einer Entscheidung, die das gesamte Leben einer Frau (und auf gewisse Weise sogar die Welt) auf den Kopf stellt.

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