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Veröffentlicht am 13.02.2022

Voller Spannung, Rätsel und Abenteuer

The Inheritance Games
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Inhalt
Gerade noch schläft Avery ab und zu in ihrem Auto, versucht die High School zu überstehen und spielt mit dem Obdachlosen Harry im Park Schach, im nächsten Moment ist die Erbin von 50 Milliarden ...

Inhalt
Gerade noch schläft Avery ab und zu in ihrem Auto, versucht die High School zu überstehen und spielt mit dem Obdachlosen Harry im Park Schach, im nächsten Moment ist die Erbin von 50 Milliarden Dollar. Geld, das sie von Tobias Hawthorne geerbt hat. Schön und gut, wenn sie ihren Geldgeber kennen würde. Avery wird mit dem Erbe nämlich genauso überrumpelt wie der Rest der Familie Hawthorne. In ihrem neuen Zuhause erwartet sie deswegen nicht nur übermäßiger Reichtum, sondern auch vier Enkelsöhne, zwei Töchter die ihr mehr oder minder ein Messer in den Rücken rammen würden, um an ihr rechtmäßiges Erbe zu kommen. Während Avery versucht zu verstehen warum das Geld geerbt hat, findet sie immer mehr Rätsel, die sie lösen soll. An ihrer Seite der unverschämte und mysteriöse Jameson Hawthorne, der sie in die Geheimnisse des Hauses einweist. Und auf die Abenteuer und Rätsel, die sein Großvater so geliebt hat. In einem Haus voller Abenteuer lauern genauso viele Gefahren und Avery muss aufpassen, wem sie vertraut. Sie steht im Scheinwerferlicht und aus diesem kann man sie genauso schnell wieder hinausbefördern, wie sie hineingeraten ist. Mit allen Mitteln. Wenn sie überleben will, muss sie sich auf ein spannendes Spiel einlassen, dessen Ausgang ungewiss ist.

Meine Meinung:

Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Der Schreibstil ist einfach nur genial. Zwar ist er manchmal etwas anspruchsvoll, weil man das Gesagte wirklich verstehen muss, aber er ist auch locker und angenehm.
Das Cover finde ich toll. Die Schrift fällt einem sofort ins Auge, aber noch besser sind die kleinen Details die erst auffallen, wenn man es sich genauer anschaut. Noch besser ist es, wenn man den Inhalt kennt und das Cover deswegen noch besser verstehen kann. Ich bin begeistert von der Durchdacht-heit.


Ich kann Avery mit genau einem Wort beschreiben: genial. Ich mochte sie von Anfang an und sie konnte mich mit ihrer Art von der ersten Seite an für sich einnehmen. Sie ist ernst, mutig, wahnsinnig schlagfertig und willensstark. Schon zu Anfang bemerkt man, dass sie trotz Überforderung klar im Kopf bleibt und sehr rational handeln kann. Sie steht für sich ein, sagt ihre Meinung und ist dabei eine echte Powerfrau. Vor allem im Umgang mit Grayson ist mir das aufgefallen. Ich habe ihre Schlagabtausche geliebt und sie innerlich angefeuert. Avery hat mich mit ihrer schlauen und durchdachten Art überrascht und eingenommen. Sie findet Lösungen von Rätseln, die ich nicht einmal verstanden habe, und das in einer Geschwindigkeit. Sie sieht Hinweise und Rätsel wo ich nichts vermutet hätte und geht logisch an sich heran. Ihre Gedanken habe ich sehr interessiert beobachtet, weil sie wirklich neugierig gemacht haben. Gut fand ich aber besonders, dass sie trotz ihrer rationalen Seite die sie nach außen hin zeigt auch eine sehr emotionale und gefühlvolle Person war. Sie hat sich sehr um die Menschen gesorgt, die ihr wichtig waren. Das hat man besonders an dem Umgang und Gedanken über ihre Schwester bemerkt. Auch die Gedanken über ihre Mutter haben mich emotional sehr berührt. Ich fand es toll, dass sie im Inneren zu ihrer Verwirrung und ihrer Einsamkeit stand und sie trotzdem mit allem weitergemacht hat und in kein Loch gefallen ist. Sie ist eine starke und unabhängige Frau, die im Laufe des Buches offener und vertrauensvoller wird. Ich mochte ihre Entwicklung gerne und bin sehr gespannt, wie es mit ihr weitergeht.
Die Hawthorne Enkel kreuzen gleich zu viert auf. Ich fand alles vier sehr interessant und authentisch. Sie waren sehr individuell und man kann sie wirklich nicht miteinander vergleichen.
Nash ist noch derjenige, den ich am wenigsten gut kennengelernt habe. Er macht einen sehr netten Eindruck und ich habe vor allem seine Beziehung mit Averys Schwester Libby mit Neugierde verfolgt. Ich shippe die Beiden irgendwie sehr.
Xander war süß und nett und auf jeden Fall der, der noch einen einladenden Eindruck gemacht hat. Er ist Avery mit nichts als purer Freundlichkeit begegnet und hat sie doch immer mal wieder aufgebaut, wenn sie es gebraucht hat. Ich habe Xander allerdings auch sehr unterschätzt. Ich war echt ein wenig überrascht von seinem Werdegang.
Grayson hat anfangs einen sehr kalten und distanzierten Eindruck gemacht. Sein Start mit Avery läuft überhaupt nicht gut und er ist wütend auf die Erbregelung. Die kalte Fassade hat er auch im gesamten Buch behalten, allerdings öffnet er sich auch ein klein wenig. Und wenn man in sein Innerstes blickt kann man ihm eigentlich gar nicht böse sein. Ich finde, er ist ein sehr interessanter Charakter der mich neugierig auf mehr macht. Als man bemerkt, dass auch seine Abneigung gegen Avery nicht echt ist, mochte ich ihn noch lieber. Ich bin so gespannt darauf, wie er sich noch entwickelt und was man noch über ihn erfahren wird. Er macht einen sehr zurückhaltenden Eindruck, aber man spürt einfach eine Anziehung zwischen den Beiden, die ich nicht leugnen kann.
Jameson hat mich fasziniert. Er wirkte anders als seine Brüder. Viel mysteriöser und geheimnisvoller. Und obwohl er viel gesagt hat, auch am wenigsten greifbar. Er hat mich mit seiner Persönlichkeit sehr überrascht, die viel tiefgründiger war als ich dachte. Er ist irgendwie etwas verschroben, verrückt und wahnsinnig verwirrend. Und gleichzeitig auch so schlau und genial. Er spricht in Rätseln, er strengt das Gehirn beim Lesen an, weil man nachdenken muss was er meint. Er ist toll. Jameson hat einen wirklich hartnäckigen Charakterzug, der sich immer wieder zeigt. Er kann es nicht gut sein lassen, denn wenn er sich einmal darauf fokussiert hat kann ihn nichts mehr davon abbringen. Als wäre er süchtig danach. Er hatte aber auch eine lustige und verletzliche Art, die in einem starken Kontrast zu dem sonst auftretenden Jameson war.


The Inheritance games wird als Thriller beschrieben und in gewisser Weise passt das auch. Aber es ist so viel mehr als das. Thrillerelemente sind nur vereinzelt, dafür aber wirklich gut in dem Buch enthalten. Es war spannend und süchtig machend und voller Rätsel und Geheimnisse. Es gab Verschwörungen und Abenteuer, alles was ein gutes Jugendbuch brauch. Den Hype, den dieses Buch vor allem auf BookTok erhalten hat, kann ich nur verstehen. Und wenn ihr das Buch innerhalb einer Nacht durchgelesen habt, weil ihr vor Wissbegierde wissen wollt was passiert, ihr sicher auch.
Der Handlungsort Hawthorne House war echt spannend gestaltet und hatte sehr viel zu bieten. Es gab immer neue Räume, die man entdeckt hat und ich hab oft den Überblick verloren. Das Haus war unendlich und hatte eine Menge Rätsel zu bieten.
Und diese Rätsel sind genau das, was das Buch so besonders macht. Das Erbe ist nur der Anfang, interessanter ist das was dabei herauskommen soll. Das Buch hatte eine Logik inne, die mir erst am Ende sichtbar wurde. Ich habe dauerhaft mitgefiebert und mitgerätselt und war gespannt, was Avery herausfindet. Ich wollte den Grund für das Erbe erfahren, wollte wissen was sich Tobias Hawthorne gedacht hat. Die Tatsache wie alles miteinander zusammenhängt und wie groß dieses scheinbar kleine Rätsel scheint, hat mich echt schockiert. Es hängt alles miteinander zusammen, der Plan ist ausgreift. Ich bin immer noch überwältigt vom Ausmaß und der Verstrickung der einzelnen Personen. Das Buch ist voller Abenteuer und Rätsel und Spannung, die alle auf unvorhersehbare Art und Weise miteinander verknüpft wurden. Dabei bringen die Rätsel nicht nur einen ganz neuen und eigenen Inhalt in das Buch wie man es noch nie gesehen hat, sondern auch eine Menge Spaß beim Lesen. Man rätselt selber mit und ist gespannt, was herauskommt. Immer wenn man denkt, man hat eine Lösung kommt etwas Neues hinzu, was mich immer wieder überwältigen konnte.
Neben den Rätseln gibt es natürlich auch noch andere Handlung, die mir alle Emotionen entlocken konnten. Ich war traurig, aufgeregt und glücklich. Geheimnisse, Mord und die Vergangenheit wurden in interessanter Weise miteinander verbunden und ausgepackt.
Wisst ihr, was ich in Büchern überhaupt nicht leiden kann? Love Triangle. Ich konnte noch nie verstehen, wie sich eine Protagonistin nicht für einen der Beiden entscheiden kann wenn man doch sieht, dass der eigene Favorit eindeutig die bessere Wahl ist. The inheritance games hat mich in der Hinsicht deswegen sehr überrascht. Denn ich kann beim besten Willen nicht sagen auf welcher Seite ich stehe. Ich finde sowohl Jameson als auch Grayson unsagbar toll. Immer wenn ich dachte, ich hätte mich entschieden, kam der andere. Mal sehen wie es sich weiterentwickelt. Bin ich dann eher Team

IchhassedichaberdugehstmirnichtausdemKopf Grayon oder Team

wirsindeinsuperTeamundichmagdichvonAnfangan Jameson. Argh. Das ist mir noch nie passiert und spricht meiner Meinung nach wirklich für das Buch. Bei Beiden spüre ich nämlich eine Anziehung zwischen Avery und ihnen. Da ist einfach Chemie und Gefühl.
Das Ende hat mich sehr schockiert. Oder eher die letzten 50 Seiten. Alles, worauf man hingearbeitet hat wurde endlich verbunden. Es wurden Geheimnisse aufgedeckt, die mich wirklich berührt haben. Und mich sprachlos zurückgelassen haben. Das Ende von Band 1 deutet auf einen interessanten und spannenden Band 2 hin, der mit vielen Fragen und Rätseln beladen sein wird. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

Fazit
Unvorhersehbare Wendungen, ein Buch voller Rätsel und Geheimnisse. The Inheritance games ist eindeutig eines der besten Jugendbücher der letzten Zeit. Es hat mich von Anfang an mitgenommen und immer wieder überrascht. Voll mit Komplexität, Genialität, Spannung und Gefühl kann es gar nichts anderes als ein Jahreshighlight sein. Ich bin schon so gespannt auf Band 2 und hoffentlich auch bald Band 3.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Besser als Band 1

Partem - Wie der Tod so ewig
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Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest ...

Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest einem von großen Nutzen sein: dem Partem, dem Jael und die restlichen WG Mitglieder gehorchen, um ihre eigenen Wünsche erfüllt zu bekommen. Nur ist dieser Nutzen mit Xenias Tod verbunden und den ist Jael auf keinen Fall bereit zu riskieren. Jetzt weiß nie Organisation von Xenia und will ihren Tod. Nur Jael, der langsam aber sicher wahre Gefühle für Xenia entwickelt könnte sie jetzt noch retten. Schließlich muss er sie, wenn er seinen Befehl folge leisten will und seinen Aufstieg vollenden, entleeren. Es ist leichter gesagt als getan, denn bei Xenia fühlt Jael das erste Mal seit Jahren wieder etwas. Und auch wenn es ihm Angst macht möchte er doch Xenia, die im so wichtig geworden ist, um jeden Preis beschützen. Aber wie soll das möglich sein? Schließlich hat der Partem seine Augen überall. Kann vielleicht ausgerechnet Xenias Gabe der Schlüssel zu allem sein?

Meine Meinung:

Wie in Band 1 hab ich mich mit dem Schreibstil sehr wohlgefühlt und ich kam sehr schnell durch das Buch. Wenn man Partem liest vergisst man schnell die Zeit.
Das Cover hat die gleiche Gestaltung wie Band 1 nur eine andere Farbe. Mir gefällt das Cover von Band 2 besser, denn ich finde die Farbe wahnsinnig schön.

Xenia, die ich in Band 1 durch ihre Naivität manchmal etwas anstrengend fand hat sich in diesem Buch in meine Lieblingsprotagonistin verwandelt. Die Charaktereigenschaft, die ich kritisiert habe ist verschwindend gering vorhanden und mir hat ihre Entwicklung sehr gut gefallen. Das ängstliche, schüchterne Mädchen, das sich oft bevormunden hat lassen ist verschwunden und ist zu einer willensstarken, mutigen und entschlossenen jungen Frau geworden. Sie hat sich ihre eigene Meinung gebildet und hat nicht zu allem, was Jael ihr gesagt hat ohne darüber nachzudenken „JA“ gesagt. Sie wiederspricht, heckt ganz eigene Pläne aus und sagt ihre Meinung auch offen heraus. Die Schlagabtäusche der Beiden haben mir in diesem Buch besonders gefallen. Sie hat echt Power bekommen und ihre mutige und selbstbewusste Art, die sie entwickelt hat, hat sie zu einer sympathischen Protagonistin werden lassen.
Jael hat sich genauso entwickelt wie ich es mir nach dem Ende von Band 1 gewünscht habe. Langsam zwar, aber doch offensichtlich. Er hat mich mit seinen Handlungen oftmals schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe. Ganz zu Beginn des Buches, zum Beispiel, wo ich ihn doch gerne einmal geschüttelt hätte. Er war wirklich sehr zurückhaltend, was seine Gefühle angeht. Man hat seinen Zwiespalt dementsprechend jedes Mal mitbekommen, wenn man ein Kapitel aus seiner Sicht gelesen hat. Nach außen war er der kontrollierte gefühlskalte Jael, den man am Anfang kennengelernt hat, aber in seinen Gedanken war er voller Angst und einem Cocktail an verschiedenen Gefühlen mit denen er nicht umgehen konnte. Man hat gemerkt, dass er alles dafür tun würde um Xenia zu beschützen, auch sich selbst hintenanzustellen. Seine Öffnung, die wirklich Stück für Stück vonstattenging hab ich so gerne beobachtet. Ich habe mit ihm mitgefühlt und war sehr neugierig auf seine Vergangenheit, die mich emotional sehr mitgenommen hat. Vor allem, weil er sich selbst die Schuld für alles gegeben hat. Ich liebe ihn wirklich sehr und bin wirklich froh über den Prozess, den ich miterleben durfte.
War mit Chrystal in Band 1 noch ein einziges Rätsel und fand ich sie deswegen auch sehr spannend? Ja. War ich deswegen umso gespannter, was in Band 2 so mit ihr passieren wird? Aber absolut. Leider hat mir Chrystal von Anfang an das Buch ruiniert. Das lag nicht nur an den Geheimnissen, die wirklich spannend waren und bei denen ich mitgeraten und erstaunt bei der Lüftung war, es lag an ihrer Persönlichkeit, der ich schnell meine ganze Sympathie entzogen habe. Ich fand sie anstrengend und echt nervig. Ihr ständiges Hin und Her und ihre Rebellion in ihrem Kopf waren auf Dauer einfach nur zum Augen verdrehen. Sie konnte mich überhaupt nicht abholen und mit ihr mitfühlen konnte ich auch nicht. Dafür hat sie mich mit ihren Handlungen echt viel zu sehr enttäuscht. Es wurde gegen Ende etwas besser, aber Chrystal war einfach nicht meins.
Felix ist ein netter Charakter, aber für mich etwas schwach in die Handlung eingearbeitet. Er hatte eine ganz eigene Storyline, die ich manchmal etwas schwach und unnötig fand. Ich war mir nicht ganz sicher, was überhaupt seine Aufgabe ist. Er bleibt lange ausgeschlossen von den Ereignissen und scheint eher Beziehungsprobleme mit Chrystal zu verarbeiten anstatt dass er Xenia hilft.
Ich habe viel gerätselt wie sich die Jungs in der WG wohl weiterentwickeln und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Ich habe am Ende alles drei in mein Herz geschlossen und mit ihnen und ihren Geschichten mitgefühlt.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie war actiongeladen und voller Spannung. Sie hatte unvorhersehbare Wendungen und Unterhaltungspotential von der ersten Seite an. Es gab endlich die von mir heißersehnten Erklärungen über den Partem und die ganze Organisation. Das hat mir in Band 1 wirklich sehr gefehlt und führt damals zu Verwirrung, weil ich das Gefühl hatte von nichts eine Ahnung zu haben. Dafür gibt es in Wie der Tod so ewig auf jede mögliche Frage eine Antwort. Die waren so interessant, dass ich eigentlich alles in mich aufgesaugt habe. Vor allem alles rund um das Entleeren fand ich sehr spannend. Nicht nur wie es genau funktioniert, sondern auch alles was mit den Menschen dahinter zu tun hat. Das hat natürlich noch einen ganz anderen Blick auf die WG und ihre Schicksale gegeben.
Die Fahrt nach Spanien, die hier vorkommt muss ich kurz erwähnen, denn sie hat für mich das ganze Buch verändert. Es war für mich der Wendepunkt in eigentlich allem. Nicht nur in der Beziehung von Xenia und Jael bei der ich so mitgefiebert habe, sondern auch in allem anderen. Es passieren so viele Dinge, die mir auch das Herz gebrochen haben. Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, dass eine meiner Vermutungen sich als falsch erweist wie hier.
Das ganz Buch war ich voller Gefühle. Vor allem hatte ich Angst vor dem Verlauf. Das hatte mit Xenias möglicher Zukunft zu tun. Dann kamen Unglaube, Aufregung und Schock dazu. In den letzten Zügen hatte ich dauerhafte Magenschmerzen, weil ich das Gefühl hatte, dass etwas schief geht. Das Ende hat mich dann wieder glücklich gemacht, auch wenn ich von den Vorkommnissen etwas mitgenommen war. Ich bin ganz ehrlich, die letzten Sätze haben mich echt zu Tränen gerührt.
Zu Jael und Xenias Beziehung kann ich nur sagen, dass ich sie liebe. Es war ein Auf und Ab voller unterdrückter Gefühle. Es war manchmal vielleicht etwas anstrengend, aber ich habe die Beiden immer gerne beobachtet wie sie sich näherkamen und sich glücklich gemacht haben. Ich habe mit ihnen gehofft und gebangt. Und man spürt auf jeden Fall Gefühle zwischen ihnen.
Chrystal und Felix dagegen konnten mich gar nicht abholen. Ich fand sie nervig und habe zwischen ihnen überhaupt nichts gespürt. Für mich kamen die Beiden eher etwas erzwungen rüber, denn ich hatte echt nicht das Gefühl dass sie sich gegenseitig kennen. Lügen und Geheimnisse haben überwogen und der Funke konnte einfach nicht auf mich übergreifen.

Fazit
Wie der Tod so ewig hat mir einen Tick besser gefallen als Band 1. Es war unterhaltend, hat alle aufgekommenden Fragen beantwortet und hatte eine gehörige Portion Action und Abenteuer in sich. Ich habe Xenia und Jael so gerne begleitet. Einen halben Stern muss ich abziehen, da mich die anderen Hauptcharaktere überhaupt nicht mitreißen konnten. Ich hoffe, es gibt bald wieder etwas Neues von Stefanie Neeb.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Jahreshighlight

Like Snow We Fall
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Inhalt

Paisley will die vergangenen Jahre vergessen und flüchtet nach einem schrecklichen Ereignis kurzentschlossen nach Aspen. Hier soll endlich ihr Traum wahr werden. Eiskunstlaufen bei Olympia. Mit ...

Inhalt

Paisley will die vergangenen Jahre vergessen und flüchtet nach einem schrecklichen Ereignis kurzentschlossen nach Aspen. Hier soll endlich ihr Traum wahr werden. Eiskunstlaufen bei Olympia. Mit einem Vertrag an der berühmten ISkate soll genau das funktionieren. Deswegen gilt ab jetzt: kein Ablenkung. Mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Liebe will sie ihr Ziel erreichen. Dass der gutaussehende Snowboarder Knox dazwischenfunkt gefällt ihr gar nicht. Denn ohne es zu wollen wird sie immer wieder magisch von ihm angezogen. Oder eher von seinem unmöglichen und arroganten Verhalten. Knox ist das Letzte, dass Paisley momentan gebrauchen kann und trotzdem kann sie nicht verleugnen, dass etwas zwischen den Beiden wächst. Auch Knox ist nicht sonderlich begeistert darüber. Hat er sich nicht nach einem traumatischen Ereignis geschworen, niemals eine Eiskunstläuferin zu daten. Oder überhaupt eine ernste Beziehung einzugehen. Und trotzdem geht die vorlaute und willensstarke Paisley ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und auch aus dem Herzen.



Meine Meinung:

Ich habe das Buch aufgeschlagen, angefangen zu lesen und da ist es schon um mich geschehen. Ich war ab Seite 1 im Schreibstil gefangen und konnte nicht aufhören. Ayla Dade hat eine natürliche Begabung die richtigen Worte zu finden und mich mit den tiefen Gefühlen darin komplett zu überwältigen. Er ist locker, gleichzeitig auch sehr poetisch und löst eine Tonne von verschiedenen Emotionen bei mir aus. Von nachdenklicher Stimmung zu Lachern und romantischen und traurigen Seufzern.

Ich liebe das Cover. Es passt nicht nur auf perfekte Weise zum Titel, sondern auch zum Setting und der Stimmung des Buches. Glitzer, Schneefall, das alles macht es zu einem der großen Schätze meines Regals.


Paisley und Knox haben in diesem Buch mein Herz im Sturm erobert. Sie haben sich durch Authentizität, Liebenswürdigkeit und echte Tiefgründigkeit ausgezeichnet. Sie haben Träume, Probleme und finden sich selbst.

Paisley scheint anfangs eine verängstigte, fast scheue junge Frau zu sein. Sie flieht vor einer noch unbekannten Vergangenheit, die sie emotional mitgenommen hat. Als Leser will man natürlich sofort erfahren, was los ist und ich muss sagen, dass es auch mir so erging. Ich muss einfach sagen wie begeistert ich bin, dass sie aus ihrer Vergangenheit im Laufe des Buches kein unglaubliches Geheimnis macht. Schon das hat sie besonders für mich gemacht. Natürlich hat sie Geheimnisse, aber durch ihre Zeit in Aspen und den Heilungsprozess der in Gang tritt, wird sie mit der Zeit offener. Sie hat eine großartige Zukunft vor sich, die sie mir Freude und Euphorie erfüllt und die einen sofort ansteckt. Ihr erster und sehr sympathischer Eindruck bleibt bestehen, vor allem weil man immer mehr über sie erfährt und sie währenddessen eine wirklich schöne und realistische Wandlung durchläuft. In einem angenehmen Tempo und mithilfe von Selbstvertrauen und den richtigen Personen. Die lebt für ihren Traum, was man auf jeder Seite sehen konnte und wurde von einem verletzten und ängstlichen Mädchen zu einer starken und selbstbewussten Frau. Vor allem ihre selbstbewusste und laute Art gegenüber Knox hat mir wahnsinnig gut gefallen. Dort hat man ihre laute, lustige und ehrliche Seite gesehen, die anfangs noch unfreiwillig herausbrach, später aber gewollt war.

Knox war ein so toller Charakter. Er erscheint als großspuriger, selbstverliebter Snowboarder, der vom Erfolg verblendet das tut was er will ohne Konsequenzen zu fürchten. An Paisleys Stelle wäre ich auch das ein oder andere Mal ausgeflippt. Umso interessanter war es zu sehen, dass er dieses Image als Schutzschild benutzt um sein Inneres zu verstecken. Denn er ist alles andere als glücklich. In ihm steckt ein fast schon selbsthassender junger Mann, der alles dafür tun würde um seinen Vater stolz zu machen. Dafür tut er wirklich alles, was mich an mancher Stelle etwas geschockt hat. Und sich selbst und seine Wünsche dabei vergisst. Mir hat es oft einmal das Herz gebrochen wenn ich etwas aus seiner Sicht gelesen habe. Seine Gedanken haben mich tief berührt. Dass Knox sich von Gefühlen fernhält merkt man sofort und der Grund ist genauso herzbrecherisch wie alles andere an ihm. Aus Spoilergründen werde ich es nicht erwähnen, aber es gibt einen plausiblen Grund warum er Paisley unverschämt behandelt und seine Gefühle immer wieder zur Seite stößt. Er will sich selbst vor Schmerz schützen. Knoxs Entwicklung war wunderschön mitanzusehen, denn je besser man ihn kennenlernt und je mehr er sich öffnet desto besser kann man seine starke Persönlichkeit entdecken, die ihn so ausmacht. Er ist schlau, hat ambitionierte und interessante Träume, er ist lustig, kümmert sich um seine Freunde und ist ein grandioser Zuhörer.

Like snow we fall hat so tolle Charaktere, die einzigartig sind und die man in sein Herz schließt. Ich bin auf viele Charaktere gespannt und würde gerne noch ein paar Bücher über sie lesen. Da wäre Gwen, Paisleys beste Freundin. Hazel, die so unerreichbar und doch verletzlich erscheint. Und auch Wyatts Schwester Camilla, die so verloren scheint. Allerdings bin ich auch sehr auf die Story von Aria und Wyatt gespannt. Wyatt zeichnet sich hier als unterstützender und lustiger Freund aus, der alles für Knox tun würde. Aria als sehr verletzlich und zerbrochen. Es gab ein paar Hinweise darauf, was passiert ist aber ich will unbedingt erfahren, was dahinter steckt.


Like snow we fall ist der ultimative Winterroman. Anders kann ich ihn gar nicht beschreiben. Aspen war ein super Handlungsort. Eine verschneite Stadt mitten in den Bergen, voller Lichter, wunderbarer Leute und Schnee. Während des Lesens ist eine Stimmung für mich aufgekommen, die etwas ganz Besonderes war. Als würde man Nachhause an seinen Wohlfühlort kommen und in einem kuschligen Bett liegen. Sie war das, was das Buch für mich zu einem Jahreshighlight hat werden lassen.

Der Aspekt der Wintersportarten hat nicht nur perfekt zum Handlungsort gepasst, sondern auch zur Jahreszeit. Ich brenne für alles, was Eiskunstlauf in sich hat und deswegen war das Buch schon ein benötigter Kauf. Snowboarden war dagegen ein für mich eher unbekannter, aber nicht minder spannender Aspekt. Ich hab während des Lesens ein paar Videos geschaut und hab mich deswegen noch mehr in die Handlung hineindenken können. Beides wurde wirklich auf angenehme Weise in die Handlung miteingebaut.

Die Handlung hatte neben dem Sportaspekt auch sonst eine sehr angenehme Balance. Es gab genug Beziehungsaufbau zwischen den Beiden, genug Gefühle ob Freundschaftlich oder Romantisch und vor allem auch die eigene Entwicklung von Paisley und Knox. Es gab auch ein bisschen Spannung, Drama, das Buch hatte alles um mich zu unterhalten und nicht mehr loszulassen.

Zur Liebesgeschichte kann ich nur eines sagen: zuckersüß. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen in dem die Stimmung schon am Titel zu erkennen ist. Aber hier ist es passend wie die Faust aufs Auge. Knox und Paisleys Gefühle sind so zart, langsam und gefühlvoll wie Schnee, der fällt. Mein Herz geht auf, wenn ich an die Beiden denke. Es war romantisch, süß, tiefgreifend und absolut perfekt. Die anfänglichen Schwierigkeiten haben sie bekämpft und je mehr man gelesen hat desto mehr hat man gesehen, dass sie sich gegenseitig geholfen haben sich zu heilen. Das Beste voneinander zum Vorschein zu bringen und den Schmerz verschwinden zu lassen.



Fazit

Like snow we fall ist nicht nur ein Jahreshighlight, sondern auch ein Herzensbuch. Authentische Charaktere entführen euch an einen Wohlfühlort und verzaubern dich mit rohen und tiefen Gefühlen. Halte die Post-its bereit, ich habe sie wirklich gebraucht.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Gute Fantasyelemente

Die Macht des goldenen Blutes
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Inhalt
Seit ihrer Geburt wird das Blut von Prinzessin Anthea für den Schutz ihres Reiches eingesetzt. Mit ihren magischen Kräften hält sie dadurch die dunklen Mächte zur Grenze des veterischen Waldes zurück. ...

Inhalt
Seit ihrer Geburt wird das Blut von Prinzessin Anthea für den Schutz ihres Reiches eingesetzt. Mit ihren magischen Kräften hält sie dadurch die dunklen Mächte zur Grenze des veterischen Waldes zurück. Dass Anthea weder zu dazu noch zu jeder anderen Lebenslage Mitspracherecht hat, kennt sie nicht anders. Und so wird auch ihre Hochzeit für sie arrangiert. Mit Marius könnte sie es nicht schlimmer treffen und Anthea blickt mutlos in die aufgezwungene Zukunft in der sie keinen anderen Wert als eine willenlose, aufopfernde Puppe. Doch dann geschieht das unglaubliche. An ihrem Hochzeitstag wird die königliche Kutsche überfallen und Anthea vom Sohn des Bösen Salis geraubt. Dieser soll die Prinzessin zu seinem Meister bringen, damit er Aurasis nach all den Jahren endlich vernichten kann. Allerdings hat keiner der Beiden damit gerechnet, dass sie sich so unter die Haut gehen könnten. Und dass hinter Reavs Fassade eigene Dämonen lauern, die den dunklen Krieger belasten. Am allerwenigsten Anthea.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von July Winter hat mir ganz gut gefallen. Er ist sehr angenehm und macht das Lesen sehr leicht. Man kommt schnell in das Buch hinein und ganz ohne Verständnisprobleme durch das Buch durch.
Das Cover finde ich ganz okay. Es hat schon etwas, allerdings finde ich es ein bisschen seltsam, dass Reav darauf mit schwarzen Haaren abgebildet ist und er im Buch anders beschrieben wird. Wäre ein schönes Extra gewesen es zusammenpassend zu gestalten. Ich finde Menschen auf Covern nie besonders schön, aber ich finde dass die Gegensätze von Licht und Dunkelheit doch ganz gut darauf ersichtlich sind.

Mit Protagonistin Anthea wurde ich leider im gesamten Buch überhaupt nicht warm. Der erste Eindruck von ihr war mir ganz sympathisch, aber je mehr man von ihr mitbekam desto schneller ist dieser Eindruck für mich verflogen. Zurück blieb für mich nur noch eine anstrengende junge Frau. In ihrem Königreich hat sie nichts zu sagen und eine Rolle spielt sie für den späteren Thronwechsel auch nicht. Wie in fast jedem Fantasyroman in dem Frauen für nichts anderes gebraucht werden als für Nachwuchs und als Vorzeigeobjekt. Umso mehr Wert wird von der Autorin darauf gelegt, dass Anthea eine andere Waffe entwickelt: die Macht der Worte. Anthea hat zwar keine Macht was Handlungen angeht, aber sprechen darf sie. Und das tut sie viel. Manchmal viel zu viel. Anthea muss alles ansprechen, alles ausdiskutieren und wirkte für mich nach einiger Zeit einfach nur gewollt schlagfertig. Dazu passt ihre zurückschreckende Art dann aber gar nicht. Denn wenn irgendwer auf die Idee kommt Anthea mal etwas zu sagen ist von ihren lauten Worten auf einmal nichts mehr übrig und sie ist auf einmal das wehrlose Opfer der Geschichte. Es war so anstrengend und nervig zu beobachten und ich konnte nach einiger Zeit nur noch die Augen verdrehen wenn sie gesprochen hat. Erst große Reden schwingen und dann keine Taten folgen lassen. Ihre Durchsetzungskraft und auch ihre Willensstärke waren für mich die eine Toastbrots. Nicht vorhanden also. Ihr einziger Pluspunkt ist ihre Magie, die sie etwas interessanter und bedeutungsvoll werden lässt.
Mit Reav konnte ich mich da schon mehr anfreunden. Er sollte als der dunkle und böse Krieger erscheinen, der alles für seinen Meister tun würde. So zumindest wirkt er nach außen. Dass man gleich zu Beginn erfährt, dass es überhaupt nicht so ist, fand ich super. Da war kein So-Tun-Als-Ob und eine eigener Gedankengang „Hey, es ist falsch was ich tue“ nein, er wusste es und es war erfrischend. Es gibt andere Gründe warum er tut, was er tut und die waren für mich verständlich. Sein innerer Konflikt war toll geschrieben und für mich das gesamte Buch über greifbar. Mich hat sein Zwiespalt sehr berührt und ich habe mit ihm mitgefiebert. Seine Wandlung kann man hautnah miterleben und sie ist realistisch. Ich hätte gerne etwas mehr über seine Beziehung mit seinem Meister Silas erfahren, denn das hätte echt ganz cool werden können, aber das ist mein eigener Geschmack. Auch sonst konnte er mich von sich überzeugen und ist mein Liebling in diesem Buch. Die große charakterliche Überraschung war für mich allerdings nicht wirklich überraschend. Ich habe schon nach wenigen Kapiteln gewusst, was Sache ist. Es war ganz schön, aber nicht wirklich etwas vollkommen Neues.

Die Welt in der „Die Macht des goldenen Blutes“ spielt fand ich sehr interessant und spannend konzeptiert. Nicht nur Anthea, als Retterin und angeblich Gottgeweihte, auch die Feindschaft zwischen Elfen & Menschen, die im Exil lebenden Elfen, sondern auch die ganze Story warum Silas, das Reich zerstören will. Die Geschichte hat mich mitgerissen und neugierig werden lassen. Das Magiekonzept finde ich wahnsinnig spannend und auch den veterischen Wald als Handlungsort. Mit noch ein paar Seiten mehr wäre sie noch etwas greifbarer geworden.
Das Tempo des Buches hat mich ein wenig gestört, denn es erschien mir etwas holprig. Einige Handlungen fand ich viel zu lang, bei anderen hätte etwas mehr Ausführung besser gepasst. Vor allem der Anfang bis zur Entführung war ausführlich und genau beschrieben. Bis etwas passiert ist war ein Drittel des Buches rum und für mich kam der Rest dadurch etwas gehetzt rüber. Als müsste man noch viel Inhalt in das restliche Buch quetschen. Die gemeinsame Reise ist der wohl größte Punkt. Das ganze Buch spielt innerhalb weniger Tage und alles ist sehr plötzlich passiert. Die Liebesgeschichte wirkte auf mich deswegen etwas unrealistisch und überstützt. Anthea misstraut ihm vollkommen und am nächsten Tag ist sie neugierig auf ihn und spricht über beginnende Gefühle. Für mich ist das der Funke nicht übergesprungen, auch weil ich Anthea nicht leiden konnte. Aber die Geschwindigkeit hat da auf jeden Fall mit reingespielt.
Die sonstige Handlung fand ich aber unterhaltend. Es war spannend, abenteuerlich und ich fand auch Silas Grund, das Reich zu zerstören ganz plausibel. Die Geheimnisse, die aufgedeckt wurden waren gut durchdacht, für mich allerdings auch nicht wirklich schockierend. Jeder, der Fantasy liest kann sich denken, was wann aufgedeckt wird. Ich fand es aber auch ehrlich nicht schlimm, da man gemerkt hat dass die Autorin alles gut miteinander verbunden hat. Sie hat solide Fantasy Elemente in ihre Geschichte eingebaut.
Gegen Ende gab es etwas mehr Action und Spannung, die zwar wieder vorhersehbar war, das Buch aber insgesamt gut abgeschlossen hat.

Fazit
Ein solides Fantasy Buch. Es ist nicht unbedingt etwas Neues und mich haben ein paar Dinge gestört, aber es war okay. Ich konnte mich nicht wirklich in die Handlung fallen lassen, mag aber die Grundidee und einige Wendungen im Buch gerne.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Der Zirkus der Träume

Der Nachtzirkus
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Inhalt

Ein magischer Zirkus, ein Wettkampf um Leben und Tod. Seitdem Marco und Celia denken können werden sie von ihren Vätern ausgebildet einen magischen Kampf gegeneinander zu führen. Ohne den Anderen ...

Inhalt

Ein magischer Zirkus, ein Wettkampf um Leben und Tod. Seitdem Marco und Celia denken können werden sie von ihren Vätern ausgebildet einen magischen Kampf gegeneinander zu führen. Ohne den Anderen zu kennen verbringen sie Jahre damit ihre Begabungen zu erlernen. Zwischen ihnen ein ganzer Ozean. Dabei wissen sie nicht einmal, was sie erwarten wird und wofür sie kämpfen. Als der legendäre Le Cirque des Réves erscheint scheint zumindest der Austragungsort gewiss. Während Celia dem Zirkus als Zauberin beiwohnt, lenkt Marco den Zirkus von außen. Und über die Jahre hinweg entsteht ein immer magischerer Ort voller versteckter Zelte und Ideen, die die Beiden aus ihren Köpfen in die reale Welt holen. Celia und Marco ist nicht bewusst, dass ihr Schicksal voneinander abhängt und haben keine Ahnung, dass auch ihre Liebe unter keinem besonders guten Stern steht. Kann einer der Beiden gewinnen, wenn er den anderen dadurch verlieren wird? Ein Wettkampf, der sich nur um Macht drehen sollte wird plötzlich ein Kampf um die Liebe und Träume.


Meine Meinung

Bevor ich das Buch überhaupt aufgeschlagen habe, habe ich schon viele Meinungen über den Schreibstil der Autorin gehört. Die Meinungen gehen etwas auseinander, da er entweder als Meisterwerk oder Schrecklich angesehen wird. Ich gehöre zu ersteren. Ich muss zwar anmerken, dass man wirklich einige Zeit braucht, um gut mit dem Stil von Erin Morgenstern zu Recht zu kommen. Man muss sich wirklich darauf einlassen, aber dann ist er wunderbar. Er ist wahnsinnig poetisch, sehr gefühlvoll und strahlt etwas sehr Besonderes und fast schon magisches aus. Sie hat durch ihre perfekt ausgewählten und durchdachten Wörter eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen.

Das Cover passt perfekt zum Nachtzirkus, der nur aus den Farben schwarz und weiß besteht. Es ist vielfältig und man weiß überhaupt nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Immer, wenn man darauf schaut findet man etwas Neues, das man zuvor nicht gesehen hat. Zirkuszelte, Marco & Celia, Blumen, Trapezkünstler. Ich finde es unglaublich schön gestaltet.

Der Nachtzirkus hat wahnsinnig viele Charaktere in sich, die man mehr oder weniger gut kennenlernt und die ich hier nicht alle erwähnen werde. Mein Hauptaugenmerk lege ich auf die Hauptpersonen Celia und Marco.

Man sollte meinen, man kennt Celia als Charakter sehr gut schließlich begleitet man sie über Jahre hinweg auf ihrem Weg. Als kleines Mädchen kommt sie zu ihrem Vater, dem Zauberer Prospero und wird durch ihn in einen Wettkampf verstrickt dessen Auswirkungen ihr ihr ganzes Leben lang verborgen bleiben. Man erfährt einiges über ihre Jugend, die sie in Amerika und Europa verbracht hat, ihre Ausbildung, die ihren Vater als Tyrannen und wirklich Überengagierten darstellen und ihr späteres Leben im Zirkus. Liebe ist für sie fast ein Fremdwort, denn von ihrem Vater schlägt ihr nur Strenge und Geheimniskrämerei entgegen. Deswegen fand ich vor allem die Beziehung der Beiden sehr interessant gestaltet, die von Celias Seite immer einen umsorgenden Touch hatte. Allerdings ist diese auch ein tolles Beispiel für ihre Entwicklung über die Jahre hinweg. Trotz den vielen Jahren, die man Celia begleitet, bleibt ihre mysteriöse Art immer an ihr haften. Ich habe nach all den Seiten nicht das Gefühl, sie wirklich gut zu kennen. Sie wirkt sehr geheimnisvoll und verschlossen, wie die Zauberin die sie im Zirkus vorgibt zu sein. Aus der Sicht anderer Charaktere erfährt man wenig über sie und die einzigen kleinen Ausblicke gibt sie selbst. Dort erscheint sie als warme und freundliche Protagonistin, die man nur gerne haben kann. Sie ist vielschichtig und trotzdem ungreifbar. Im letzten Drittel kam sie mir menschlicher und offener vor, da sie Gefühle gezeigt hat. Das hat mir echt gut gefallen.

Bei Marco hatte ich eher das Gefühl ihn zu kennen. Das liegt vielleicht nicht nur an seiner eigenen Sicht, sondern auch daran dass er in vielen anderen Sichten vorkommt und ich das Gefühl hatte, dass ich seine Pläne und Gedanken gerade kennen oder erahnen kann. Bei ihm ist so viel passiert und herausgekommen, dass er die Handlung am meisten beeinflusst, fast schon gelenkt hat mit seinen Entscheidungen und Handlungen. Genial fand ich dabei, dass man den Sinn dahinter oft erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt hat und man dadurch immer wieder überrascht wurde. Er war zugänglicher was seine Gefühle angeht und ist der offenere Part in dem Buch. Er zeigt seine Gefühle, steht dazu, hat eine ganz lustige Seite und ist doch auch mysteriös und voller Überraschungen. Ich fand ihn echt interessant.

Ich bin auch ein sehr großer Fan von Bailey, den man sowohl als Kind als auch als jungen Mann kennenlernt und dessen Bedeutung einem bis zum Schluss verwehrt bleibt. Ich habe sehr mitgefiebert bei seiner Geschichte. Nicht nur beim Familienaspekt, sondern auch bei seiner Freundschaft mit den Zwillingen Poppet und Widget aus dem Zirkus fand ich einen der spannenden Aspekte des Buches.


Der Nachtzirkus wird von Zeitungen als literarisches Meisterwerkt betitelt und ich habe unzählige Videos und Artikel gesehen die meinten, dass dieses Buch noch Generationen später gelesen wird und als Klassiker in die Geschichte eingeht. Umso neugieriger war ich es zu lesen.

Die Welt und die ganze Idee ist auf eine spannende und sehr interessante Weise aufgebaut. Es geschieht immer etwas vollkommen Unerwartetes und magisches. Das Besondere an diesem Buch ist für mich eindeutig die Stimmung, die die Autorin aufbaut. Der Nachtzirkus wird auch der Zirkus der Träume genannt und genauso kommt es einem bei Lesen vor. Als würde die Fantasie überhaupt kein Ende nehmen und man in seinen Träumen versinken. Es ist magisch, spannend und mysteriös. Man versinkt nach einiger Zeit vollkommen in den Seiten und will wissen, welche Aspekte man vom Zirkus noch nicht erlebt hat und was es alles noch zu erleben gibt.

Außerdem zeichnet sich das Buch durch die unglaublich vielen verschiedenen Sichten auf den Zirkus, die Figuren und die Ereignisse aus. Wenn ich richtig gezählt habe sind es 13 Stück, die natürlich einen ganz besonderen Eindruck entstehen lassen, da man alles aus verschiedenen Winkeln betrachten kann. Das Lesen wurde so zu einem Erlebnis, das ich bis dato nicht kannte.

Neben den vielen Sichten gibt es eine weitere Besonderheit. Das Buch spielt in unterschiedlichen Zeiten, die sich in der Spanne von ca. 30 Jahren erstrecken, aber nicht aufeinander abfolgen sondern wild durcheinander gewürfelt sind. So passieren Geschehnisse, die erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden. Ich fand das oftmals sehr verwirrend, weil man dadurch wirklich sehr darauf achten musste in welchem Jahr man sich jetzt befindet. Das hat manchmal meinen Lesefluss etwas gestört. Nichtsdestotrotz wird dadurch das ermöglicht, was ich in diesem Buch eindeutig am Meisten geliebt habe.

Die Tatsache, dass das ganze Buch über einen längeren Zeitraum spielt und man immer hin und her geworfen wurde hat dazu geführt, dass immer wieder Fäden voller Hinweise und Geschehnisse aufgenommen wurden. Dabei ist es eine Meisterleistung, die ich hier einmal ansprechen muss, wie Erin Morgenstern es geschafft hat diese Fäden der Geschehnisse über 30 Jahre lang zu verweben und miteinander zu verknüpfen. Sie werden fallengelassen, sind plötzlich wieder aufgetaucht und wurden am Ende zu einer logischen und für den Leser unerwarteten Weise miteinander verbunden. Der Leser spielt dieses Spiel mit und es führt dazu, dass dieses Buch wahnsinnig überraschend und spannend bleibt. Man bleibt im Dunkeln und erfährt auf jeder Seite etwas Neues. Das Buch spielt mit einem und ich bin echt begeistert vom Hirn hinter diesem Buch, das es geschafft hat mich auf jeder Seite etwas Neues entdecken hat lassen.

Die Art wie man als Leser den Zirkus erlebt und den Wettkampf mitbekommt mochte ich gerne. Man hatte einen Überblick und wusste im Groben, was am Ende auf einen zukommt, aber der ganze Weg bis dahin war ein einziges Abenteuer. Der Wettkampf war für mich persönlich ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte, da es gar nicht so um Macht und Kraft geht, sondern eher um Fantasie und Köpfchen.

Die Stimmung in dem Buch war bombastisch und hat sich Stück für Stück aufgebaut. Es ist magisch und hat Wohlfühlgarantie. Gleichzeitig aber auch spannend und neugierig machend.

Von der Liebesgeschichte bin ich auch ein Fan, da sie sehr gut zu der Stimmung gepasst hat. Sie war sehr ruhig und trotzdem wahnsinnig gefühlvoll und stark. Ich habe sehr mit ihnen mitgefiebert und hatte Angst, um den Ausgang. Allerdings will ich auch anmerken, dass die Beziehung später in dem Buch erscheint und man sich nicht darauf fokussieren sollte, weil es einfach nicht besonders im Mittelpunkt steht.

Einen halben Stern Abzug muss ich geben, weil vor allem die erste Hälfte des Buches, so genial und stimmungsvoll sie auch geschrieben sein mag, extrem gezogen hat. Die Handlung war etwas zäh und fast nicht vorhanden. Je weiter man gelesen hat und je mehr man verstanden hat, desto besser wurde es.



Fazit

Der Nachtzirkus ist ein extrem stimmungsreicher und besonderer Roman. Es ist magisch und die Erzählweise hat mich positiv überrascht. Der Nachtzirkus öffnet seine Tore und lädt dich zum Träumen und Verweilen ein. Wirst du die Einladung annehmen?

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