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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Wunderschöne Geschichte

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Fliss ist eine traumhafte Protagonistin. Sie gibt sich nach außen total unnahbar, aber wenn man es schafft, hinter ihre Fassade zu schauen, dann entdeckt man einen sehr warmherzigen Menschen, der alles ...

Fliss ist eine traumhafte Protagonistin. Sie gibt sich nach außen total unnahbar, aber wenn man es schafft, hinter ihre Fassade zu schauen, dann entdeckt man einen sehr warmherzigen Menschen, der alles tut, um die, die sie liebt zu schützen. Die Autorin schafft es sehr gut, dem Leser Fliss nahe zu bringen. Man spürt förmlich ihre innere Zerrissenheit.

Seth ist ein unheimlich einfühlsamer Charakter. Er bedrängt Fliss zu keinem Zeitpunkt, sondern gibt ihr die Chance, aus sich heraus zu kommen, sich ihm freiwillig zu öffnen. Seth findet irgendwie immer die richtige Tonlage, die richtigen Worte. Hach…

Die Geschichte ist gewohnt schön geschrieben. Sarah Morgan schafft es mal wieder, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und das Meer rauschen hört. Die Autorin überstürzt nichts, sondern lässt den Figuren Raum, um sich zu entwickeln.

Auch die längst fällige Auseinandersetzung zwischen Fliss und Harriet lässt Sarah Morgan in diesem Band stattfnden. Ich fand, dass sie das ganz wunderbar gelöst hat. Es war dringend nötig und wurde sehr einfühlsam geschrieben. Sowohl an der Beziehung Harriet/ Fliss, als auch an der Beziehung Seth/ Fliss macht die Autorin deutlich, wie wichtig es ist, zu reden. Niemand kann in den Kopf des anderen schauen. Es bauen sich Mißverständnisse auf, werden zu wahren Monstern, weil keiner den Mund rechtzeitig aufgemacht hat. Man kann aus dieser Geschichte definitiv etwas mitnehmen.

Von mir gibt es für den 5. Band der Manhattan-Reihe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Schöne Geschichte mit kleinen Schwächen

Kiss Me Like This
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Sean war mir zwischendurch doch ein bisschen zu stürmisch. Er ist jetzt nicht direkt übergriffig, das kann man nicht sagen. Aber, Serena sagt ihm, dass sie sich Zeit lassen möchte und er will ihr diese ...

Sean war mir zwischendurch doch ein bisschen zu stürmisch. Er ist jetzt nicht direkt übergriffig, das kann man nicht sagen. Aber, Serena sagt ihm, dass sie sich Zeit lassen möchte und er will ihr diese Zeit auch geben. Dennoch macht er immer wieder Anspielungen und überredet sie zu Zärtlichkeiten. Ein bisschen zu kurz kommt mir auch der Hintergrund von Sean. Sean wirkt manchmal fast nicht, als wäre er auch eine Hauptperson in diesem Buch, sondern nur dazu da, um Serenas Geschichte mit zu erzählen. Das machte ihn von Zeit zu Zeit ein bisschen farblos.

Serena hat mir gut gefallen. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, den Zwiespalt darzustellen, in dem Serena sich befindet. Sie möchte eigentlich nicht mehr, als eine ganz normale Studentin sein, wird aber von ihrer Mutter in keiner Weise dabei unterstützt. Sie macht über die Geschichte hinweg eine enorme Entwicklung durch, die mich beeindruckt hat, da man sie in einem doch eher seichten Liebesroman nicht erwartet.

Die Geschichte an sich ist eigentlich sehr süß geschrieben und der Schreibstil von Bella Andre ist wirklich schön. Sehr liebevoll, sehr sanft entwickelt sie ihre Figuren und die gesamte Geschichte. Bis auf kleine Ausreißer von Seans Seite wird auch die Liebesgeschichte behutsam entwickelt und Serena erhält im Großen und Ganzen genug Zeit, um in ihrem eigenen Tempo voran zu schreiten.

“Kiss me like this” hat mich gut unterhalten und deswegen gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Wenn man sich auf die Geschichte einlässt, sehr tiefgründig

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Die Geschichte ist nicht spannend im Sinne von aufregend, aber sie ist spannend, weil man sehr schnell wissen möchte, wie diese für Gladys, Ellie und James endet.

Wir erleben die Geschichte aus mehreren ...

Die Geschichte ist nicht spannend im Sinne von aufregend, aber sie ist spannend, weil man sehr schnell wissen möchte, wie diese für Gladys, Ellie und James endet.

Wir erleben die Geschichte aus mehreren Perspektiven und zu mehreren Zeiten. Durch die zeitlichen Rückblenden lernen wir sehr viel über Thomas und seine Lebensgeschichte. Dieses Wissen macht es einfacher, sein Verhalten im Hier und Jetzt einzuordnen.

Gladys tat mir wirklich leid. Ich kenne es aus dem persönlichen Umfeld, wenn eine Frau plötzlich anfängt dement zu werden. In dieser Geschichte ist dies nochmal deutlich dramatischer, denn Gladys musste die Verantwortung für zwei Kinder übernehmen.

Durch Gladys Krankheit muss die 15-jährige Ellie viel zu schnell erwachsen werden. Mit drei Jobs hält sie, neben der Schule, die Familie über Wasser. Sie versucht zu regeln, was zu regeln ist, stößt hierbei aber als Teenager doch immer wieder an ihre Grenzen. Ellie hat mir insgesamt sehr gefallen. Sie ist weder altklug, noch zu erwachsen dargestellt, sondern sie versucht das, was ihrem kindlichen Ich möglich ist.

James ist derjenige, der mit der ganzen Situation eher trotzig umgeht. Auch bei ihm hatte ich das Gefühl, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, in das Seelenleben eines 10jährigen einzutauchen und ihn authentisch darzustellen.

Astronaut Thomas Major, ein ganz schwieriger Charakter. Man hat das Gefühl, dass er eine Wut auf alles und jeden hat. Dass ihm da plötzlich eine senile alte Dame und zwei Kinder an den Fersen hängen, das passt ihm ganz und gar nicht. Er lernt durch den Kontakt, vor allem zu James, definitiv auch einiges über sich selbst dazu.

Auch die Nebenfiguren, wie Claudia oder Delil sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Beide Figuren bekommen ihre eigene Geschichte, die die Handlung stark vorantreibt.

Insgesamt ist die Geschichte sehr schön erzählt. Es geht darum, im Leben nicht aufzugeben, Hilfe zu geben und Hilfe anzunehmen, wenn es notwendig ist und für sich einzustehen. Außerdem nimmt man aus diesem Buch die Botschaft mit (oder man kann sie mitnehmen, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen), dass jeder Mensch auf dieser Welt seinen Platz hat, dass er für irgendetwas oder irgendjemanden wichtig ist und gebraucht wird.

Der Schreibstil von David M. Barnett ist leicht und eingängig, einem Roman für Erwachsene angemessen. Er hat mich durch die Seiten gezogen.

Von mir gibt es für diesen Roman, der von Zusammenhalt, Hoffnung und Freundschaft erzählt, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2018

sehr schöner Roman mit Wohlfühlatmosphäre

Küstenträume
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Marlies Folkens hat einen Schreibstil, der mich sofort in den Bann der Geschichte gezogen hat. Nachdem mein vorheriges Buch ein echter Flop war, war dieses Buch ein wahrer Pageturner. Sowohl Judith, als ...

Marlies Folkens hat einen Schreibstil, der mich sofort in den Bann der Geschichte gezogen hat. Nachdem mein vorheriges Buch ein echter Flop war, war dieses Buch ein wahrer Pageturner. Sowohl Judith, als auch Tanja waren wir, so verschieden sie auch sind, gleich sympathisch und ich wollte wissen, wie sie mit ihrem unerwarteten Erbe umgehen.

Bei Tanja, der Großstadtpflanze, war ich zunächst ein bisschen skeptisch. Man erwartet durchaus ein etwas anderes Verhalten, aber schnell wird klar, dass sie durchaus nicht das Modepüppchen ist, dass sie nach außen zeigt. Ihre Schlagabtausche mit Jürgen waren einfach großartig. Ich vermute mal (oder vielleicht hoffe), dass es einen weiteren Band geben wird, der Tanja und Jürgen ihre Geschichte gibt.

Judith und ihre Tochter Anna sind einfach nur Zucker. Anna ist ein total aufgewecktes Kind, dass mir mit ihrem übergroßen Selbstbewusstsein zuerst manchmal fast ein bisschen auf die Nerven geht. Ich muss aber gestehen, dass es gut in die Geschichte passte und später zu einer Wendung kommt, da ist ihr Selbstbewusstsein genau richtig, um einige Dinge zu richten. Judith kommt eher bescheiden und sehr sympathisch daher. Sie ist mit dem Hof und den Bewohnern des Ortes vertraut und so ist es für sie eher wie ein “Nach-Haus-kommen”, als sie auf dem Hof einzieht. Bleiben will aber auch sie selbstverständlich nicht.

Christoph und Lena haben mir auch sehr gefallen. Er ist ein großartiger Papa und Lena hat mit Anna eine tolle Freundin zur Seite gestellt bekommen. Auch als Mann war Chris das Sahnehäppchen dieser Geschichte. Arzt und begabter Handwerker und dabei noch bodenständig und sympathisch.

Die Liebesgeschichte zwischen Chris und Judith steht hier nicht im Vordergrund. Vielmehr fügt sie sich ganz leise und zurückhaltend in die Handlung ein. Es geht vor allem darum, die eigenen Träume im Leben zu verwirklichen und um den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Es geht auch darum, dass es im Leben immer irgendwie weitergeht, egal, welche Steine einem vor die Füße gerollt werden. Vor allem mit der Unterstützung von Freunden und Familie lässt sich da immer etwas bewegen. Man darf nur nicht aufgeben und den Mut verlieren. Das ist im echten Leben durchaus nicht immer so einfach, wie in diesem Wohlfühlroman, aber es ist machbar. Was nicht so richtig vorkommt ist die Küste… Bei “Nordsee-Roman” hatte ich angenommen, dass deutlich mehr der Handlung am Wasser spielt. Das ist hier nicht der Fall.

Ich bin wirklich begeistert gewesen und habe das Buch total genossen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung, wenn ihr nach einem lockeren Roman mit Familienanschluss an die Dorfgemeinschaft sucht.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Unsympathische Protagonistin und sehr viel Alkohol

Der kleine Brautladen am Strand
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Eine nette Geschichte mit einer sehr anstrengenden Protagonistin und jeder Menge Alkohol, mehr ist hier aber leider nicht zu erwarten.

Poppy ist wirklich alles andere, als einfach. Sie ist ein Snob, naiv, ...

Eine nette Geschichte mit einer sehr anstrengenden Protagonistin und jeder Menge Alkohol, mehr ist hier aber leider nicht zu erwarten.

Poppy ist wirklich alles andere, als einfach. Sie ist ein Snob, naiv, anstrengend. Leider verhält sie sich auch teilweise wenig nachvollziehbar. Einerseits findet sie das ganze Landleben total ätzend, sie mag weder die Natur, noch die Tiere. Schlamm und Matsch schonmal gar nicht. Landwirtschaft ist so gar nicht ihr Ding. Rafe und seine Art gefallen ihr auch nicht. Sie möchte lieber in der Großstadt in einem chicen Looft leben und nur die Trennung ihres Ex-Freundes von ihr hat sie aufs Land verschlagen. Einerseits hofft sie noch immer, dass sie in ihr tolles Leben zurückkehren kann, andererseits hat sie mega Schmetterlinge im Bauch, wenn sie Rafe begegnet. Schade nur, dass die Autorin es nicht schafft, zu transportieren, was Poppy an Rafe eigentlich so anziehend findet. Nachvollziehen konnte ich ihre Gefühle nicht.

Und auch sonst geht Poppy leider für mich als Protagonistin gar nicht. Sie reagiert überhaupt kein bisschen empathisch, als Rafe ihr von einem schlimmen Schicksalsschlag, den er erlitten hat, erzählen möchte, sondern lenkt schnell vom Thema ab, macht blöde Bemerkungen und eigentlich hat man das Gefühl, dass es sie auch nicht interessiert, was er durchgemacht hat. Poppy stößt ihn immer wieder von sich weg und schiebt ihm aber die Schuld dafür zu. Ich meine, nach rund 270 Seiten kommt es endlich zu der ersehnten heißen Nacht zwischen den beiden und was macht sie? Erzählt ihm, dass das einmalig bleiben muss. Als er das schweren Herzens akzeptiert ist sie beleidigt, dass er nicht mehr von ihr möchte, als diese eine Nacht. Okay… Als er ihr ein Kompliment macht, dass es auf dem Hof ist, als sei ein lauer Sommerwind hinein geweht, seit sie da ist erwidert sie: Ach so, du hälst also alles, was ich sage für heiße Luft. Ja, Frauen können kompliziert sein, aber sorry, Poppy ist einfach nur dämlich.

Der grummelige Gutsbesitzer Rafe hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Immer wieder blitzt sein Humor durch, den er aber schnell wieder hinter einer abweisenden Fassade versteckt. Vor allem im Umgang mit seinen Tieren merkt man aber, dass hinter der Fassade ein warmherziger Mann steckt. Nach und nach erfährt man mehr von seiner Vergangenheit und man merkt sehr schnell, dass es für ihn nicht einfach ist, sein Herz wieder zu öffnen.

Die Nebenfiguren in Form von Jules, Emmie, Jess und Cat bringen etwas Leben in die Geschichte, aber auch sie sind ziemlich stereotyp gestrickt. Jules, hoffnungslos in Poppy verliebt, kann nicht akzeptieren, dass sie ihn nicht will und versucht alles, um sich zwischen Rafe und Poppy zu drängen. Cate gibt mehr Geld aus, als sie hat und setzt damit fast ihre sich anbahnende Ehe aufs Spiel. Jess, die toughe Geschäftsfrau, die bereit ist für Geld über Leichen zu gehen und Poppy sehr weh tut, obwohl das gar nicht notwendig gewesen wäre und Emmie, die ich überhaupt nicht durchschauen konnte. Zuerst wird sie als eher etwas hinterwäldlerische Dorfbewohnerin dargestellt, um dann als männermordender Vamp aufgebaut zu werden. Verstehen konnte ich das nicht so richtig. Es passt in diesem Buch einfach nichts so richtig zusammen.

Die Geschichte an sich ist ganz nett geschrieben, es geht vor allem um die Hochzeiten, die Poppy auf dem Gutshof planen soll. Durch die nervige Protagonistin war mir die Freude daran dann aber irgendwann verleidet, da ich mich einfach nur noch aufgeregt habe. Alkohol fließt übrigens in rauen Mengen. Mehr als 3 Gläser Sekt in 10 Minuten sind keine Seltenheit. Poppy und ihre Freundinnen nutzen jede Gelegenheit, um sich zu betrinken. Der Schreibstil von Jane Linfoot ist auch ganz ansprechend, er hat es zumindest geschafft, mich bis zum Ende an der Geschichte dran zu halten.

Sorry, aber das Potential, das in dieser Geschichte steckt wurde durch eine emotionslose Protagonistin und zu viel Alkohol verschenkt. 2 Sterne von mir und keine Leseempfehlung. Das Schönste an diesem Buch ist leider das Cover.