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Veröffentlicht am 06.05.2022

Ich liebe die Bücher von Sarah Morgan

Die Reise der Sommerfrauen
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Wieder ein toller Roman aus der Feder von Sarah Morgan. Alle drei Frauen haben mir sehr gut gefallen. Die Figuren sind wieder alle toll ausgearbeitet und man kann sich schnell in die hinein versetzen. ...

Wieder ein toller Roman aus der Feder von Sarah Morgan. Alle drei Frauen haben mir sehr gut gefallen. Die Figuren sind wieder alle toll ausgearbeitet und man kann sich schnell in die hinein versetzen. Kathleen, Liza und Martha sind so unterschiedlich, wie Tag und Nacht, so denkt man zunächst. Je mehr man von den Geschichten der Frauen erfährt, umso mehr merkt man, dass sie doch die eine oder andere Gemeinsamkeit haben.

Kathleen und Liza sind Mutter und Tochter, die sich scheinbar nicht besonders nahestehen. Während Kathleen sich gemeinsam mit Martha in den USA befindet, fährt Liza in das Haus ihrer Mutter nach Cornwall. Sarah Morgan hat den inneren Konflikt Kathleens sehr schön herausgearbeitet. Wie gern würde sie ihrer Tochter sagen, dass sie sie liebt, aber es kommt ihr einfach nicht über die Lippen. Einfühlsam entlockt Martha Kathleen nach und nach ihre Geschichte und bringt sie so auch dem Leser näher. Man trauert als Leser ein bisschen darüber, dass Martha Kathleen schnell besser kennt, als es Liza je getan hat.

Alle Frauen machen eine unglaubliche Entwicklung durch. Ich kann da gar keine hervorheben, die sich am meisten entwickelt hat. Alle stehen an völlig unterschiedlichen Punkten ihres Lebens und alle haben unterschiedliche Probleme, die es zu bearbeiten gilt. Dabei unterstützen vor allem Martha und Kathleen sich gegenseitig. Lizas Entwicklung fand ich sehr schön, weil ihre Probleme die waren, in die ich mich am besten hineinversetzen konnte. Bei ihr hatte ich die größte Sorge, ob sie in der Lage sein wird, sich zu entwickeln.

Auch die Nebenfiguren, wie Lizas Ehemann Sean oder Marthas und Kathleens neue Bekanntschaft Josh (seine Geschichte würde ich übrigens sehr gerne lesen, sie könnte spannend sein), sind schön beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen. Sean hat mir besonders gut gefallen, denn er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Er ist allerdings, im Gegensatz zu Josh, ein bisschen langweilig.

Der Schreibstil von Sarah Morgan ist bildhaft und mitreißend. Ich konnte das Buch erneut nicht aus der Hand legen. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts und folgt einem roten Faden. Zu keiner Zeit kommen Längen auf. Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive aller drei Figuren, so dass wir jederzeit sehr nah am Geschehen sind und vor allem vom Road trip in den USA viele Eindrücke erhalten.

Gerne vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Wie ich nur immer wieder sagen kann: Sarah Morgan hat es einfach drauf , wunderbare Wohlfühlgeschichten mit trotzdem tiefgründigen Figuren zu schreiben.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Sehr interessant

Hans-Erdmann Schönbeck: "... und nie kann ich vergessen"
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Wieder ein unglaublich gutes Buch aus der Feder von Tim Pröse. Schon in seinem Buch „Jahrhundertzeugen„, welches ich euch nur immer wieder ans Herz legen kann, haben wir Hans-Erdmann Schönbeck kennengelernt. ...

Wieder ein unglaublich gutes Buch aus der Feder von Tim Pröse. Schon in seinem Buch „Jahrhundertzeugen„, welches ich euch nur immer wieder ans Herz legen kann, haben wir Hans-Erdmann Schönbeck kennengelernt. Nun erleben wir mit ihm hautnah die Schrecken aus dem Kessel von Stalingrad. Es grenzt an ein Wunder, dass Herr Schönbeck dort noch in allerletzter Minute herausgeflogen werden konnte.

Hans-Erdmann Schönbeck beschönigt nichts. Er lässt und teilhaben an seinen Gedanken und den Zweifeln, die ihn immer wieder plagen, als er im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Deutschen, auf Seiten Adolf Hitlers kämpft. Aber, er lässt uns auch daran teilhaben, dass er mitgemacht hat. So war es eben. Man wurde eingezogen, man befolgte Befehle, man gab Befehle. Auch Hans-Erdmann Schönbeck tat dies, weil es verlangt wurde. Ich kann und mag nicht beurteilen, wie viele der Soldaten im Zweiten Weltkrieg genau wie Hans-Erdmann Schönbeck Zweifel an diesem Krieg, den Befehlen, die sie ausführten, hatten. Vermutlich mehr, als wir ahnen, denn wer hat schon darüber gesprochen? Meine Großeltern auf jeden Fall nicht. Aber was ich nach der Lektüre dieses Buches beurteilen kann ist, dass Hans-Erdmann Schönbeck sehr reflektiert mit dem umgeht, was er getan oder auch nicht getan hat. Davor habe ich großen Respekt.

Diese Biografie wird von zwei Menschen erzählt. Herr Schönbeck erzählt selbst und Tim Pröse ordnet das Erzählte für den Leser ein. Er beschreibt, wie er Hans-Erdmann Schönbeck und dessen Taten einordnet. Er lässt eigene Empfindungen zum Gesagten einfließen und berichtet, wie er Politik sieht, sowie was andere große Politiker gesagt und getan haben und ein bisschen über seinen eigenen Großvater. Ich weiß nicht, ob das wirklich hätte sein müssen. Es war nicht uninteressant, aber für mich gehörte es nicht zwingend zur Geschichte Schönbecks dazu.

Wir bekommen übrigens nicht nur die Geschichte aus Stalingrad erzählt. Tim Pröse nimmt uns mit durch das gesamte Leben von Hans-Erdmann Schönbeck. Aufgewachsen in einem liebevollen, hitler-kritischen Elternhaus geht es dann dennoch in den Krieg. Nach dem Krieg geht es ins Berufsleben, in dem er sich eine wirklich spannende und gut laufende Karriere aufbaut. Angefangen als Verkaufsleiter bei VW, ging es weiter zu Audi, wo er sich schnell zum Vertriebschef von Deutschland hocharbeitete. Beendet hat er sein berufliches Leben als Vorstandsmitglied und später Aufsichtsratsmitglied bei BMW.

Was mich sehr berührt ist, dass man aus den Zeilen heraus liest, dass Hans-Erdmann Schönbeck mit sich und seinem Leben im reinen ist. Er hat es genossen, er hat eine wunderbare Familie, tolle Freunde und Bekannte und er liebt Musik und liebte das Tanzen. Ich habe das Gefühl, dass er nach fast 100 Jahren auf ein erfülltes Leben zurückblickt und das kann bei Weitem nicht jeder von sich sagen.

Insgesamt bekommen wir aber wieder ein unglaublich interessantes Werk, einen Zeitzeugenbericht, wie es sie bald nicht mehr geben wird. Ich bin sehr froh, dass Tim Pröse gemeinsam mit Hans-Erdmann Schönbeck dessen Geschichte erzählt. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Sehr berührend

Die kleine Hummel Bommel – Du kannst fliegen
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Dieses Buch vereint die besten Mut-Mach-Sprüche aus den Büchern rund um die kleine Hummel Bommel. Liebevoll gezeichnete Bilder jeweils über eine Doppelseite zusammen mit einem Spruch.

Mein liebster Spruch ...

Dieses Buch vereint die besten Mut-Mach-Sprüche aus den Büchern rund um die kleine Hummel Bommel. Liebevoll gezeichnete Bilder jeweils über eine Doppelseite zusammen mit einem Spruch.

Mein liebster Spruch ist ja nach wie vor:

„Du bist geboren, weil du richtig bist.“

Wer die kleine Hummel Bommel liebt, den wird bestimmt auch dieses Buch begeistern. Sprüche, die das Herz wärmen und die einfach so wahr sind.

Für mich ein Buch, dass ich einfach immer mal zur Hand nehmen werde, dann es zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Liebe, Freundschaft, der Glaube an mich selbst. Denn: wir alle sind geboren, weil wir richtig sind. Genau so, wie wir sind. Mit unseren Stärken und Schwächen.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Gut geschriebener Auftaktband

Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben
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Der Einstieg in die Geschichte beginnt schon gleich sehr stark und das Buch entfaltete eine Sogwirkung auf mich. Die ersten 100 Seiten waren im Nu gelesen.

Thea ist eine interessante junge Frau, die trotz ...

Der Einstieg in die Geschichte beginnt schon gleich sehr stark und das Buch entfaltete eine Sogwirkung auf mich. Die ersten 100 Seiten waren im Nu gelesen.

Thea ist eine interessante junge Frau, die trotz dessen, was auf sie zukommen wird, nämlich dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, das Richtige tut. Leider erkennt das weder der Leiter der Klinik, noch ihr Vater an. Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus, trifft es in diesem Fall sehr gut. Thea wäre aber nicht Thea, wenn sie es nicht schaffen würde, sich durchzubeißen und eine neue Stelle zu finden. Sie wird neue Landärztin in Eichenborn, einem kleinen Ort in der Eifel. Die Figur hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist unglaublich stark und geht ihren Weg mutig voran. Thea bleibt zu jeder Zeit authentisch und ihre Handlungen sind nachvollziehbar.

Gregor ist ein bisschen grummelig, aber auch er hat mir als Figur gefallen. Seine Vergangenheit bekommen wir nach und nach offenbart und so kann man ihn ein bisschen besser verstehen. Auch er handelt meistens recht nachvollziehbar, wenn auch nicht immer so, dass man ihn gernhaben kann.

Gefallen hat mir, dass sich die Geschichte sehr flüssig liest und mich auf jeden Fall in die 50er Jahre mitgenommen hat. Ich wusste bisher nichts über den Kaffeeschmuggel an der Belgischen Grenze und das Leben in der Eifel kurz nach dem Krieg. Die Autorin hat mich da gut abgeholt und mitgenommen. Wir erfahren, wie die Menschen in den 50er Jahren gelebt haben. Daneben kommt aber auch Theas Arbeit als Ärztin nicht zu kurz. Eine gelungene Mischung, die mich wirklich fesseln konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und es macht Spaß, die Geschichte zu lesen. Ich hätte mir bei allen Figuren etwas mehr Tiefe gewünscht. Gerade Gregor mit seiner Vergangenheit hätte da Potenzial geboten, welches zumindest bei mir nicht so richtig angekommen ist. Er war mir zu oberflächlich geschildert. Auch Thea und ihre Schwestern haben nicht besonders viel Tiefgang bekommen. Bei Katja mag das noch ganz gut zu ihrem ganzen Charakter passen, aber mindestens Thea hätte es verdient gehabt, ein bisschen mehr von sich zu offenbaren.

Nicht so passend fand ich die Liebesgeschichte. Ich hatte Probleme, die Gefühle der beiden Liebenden füreinander nachzuempfinden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass zwischen den beiden die Funken flogen oder sich wenigstens zarte Gefühle anbahnen. Und dann plötzlich mit einem Knall waren sie zusammen und liebten sich. Mir ging das alles zu plötzlich und dann zu schnell. Da es noch einen zweiten Band geben wird, hätte sich die Liebesgeschichte durchaus etwas langsamer entwickeln dürfen für meinen Geschmack.

Ich vergebe gerne 4 Sterne und freue mich auf den zweiten Band, der schon bald erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Opa macht einfach Spaß!

Klassenfahrt mit Opa (Spaß mit Opa 3)
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Hier kommt der dritte Band rund um den unglaublich lustigen und warmherzigen Opa von Jonas. Erneut erleben Opa und Jonas ein aufregendes Abenteuer. Dieses Mal geht es auf Klassenfahrt. Wie gut, dass Opa ...

Hier kommt der dritte Band rund um den unglaublich lustigen und warmherzigen Opa von Jonas. Erneut erleben Opa und Jonas ein aufregendes Abenteuer. Dieses Mal geht es auf Klassenfahrt. Wie gut, dass Opa dabei ist. Er schafft es mit seiner herzlichen, aber auch pragmatischen Art, sowohl Frau Böhnke in den Griff zu bekommen, wie auch Heimweh oder Streitigkeiten. Wer zunächst denkt, dass es durch Frau Böhnke und ihre doch sehr altmodische und strenge Art zu einer langweiligen Klassenfahrt kommt, der kennt Opa noch nicht. Opa hat keine Angst vor niemandem und er nimmt das Leben leicht, wie wir es auch den Vorbänden gewohnt sind.

In diesem Band geht Lennart den Freunden Jonas und Moritz wieder einmal gehörig auf die Nerven. Man fragt sich unweigerlich, warum Lennart wohl so ist, wie er ist. Schön finde ich, dass die Kinder ihn aber nicht ausgrenzen. Ja, er wird ab und an vertrieben oder es wird ihm auch mal die Meinung gesagt, wenn er es zu doll treibt, aber richtiges Mobbing findet nicht statt. Jonas darf in diesem Band auch eine wichtige Lektion lernen, nämlich über seinen Schatten zu springen, Spaß zu haben, auch wenn man meint, sich dabei zu blamieren. Und ja, die Kinder haben eine Menge Spaß, woran Opa natürlich wieder einmal „Schuld“ ist.

Auch der dritte Band lässt sich locker und flockig lesen, wobei erneut die „Moral“ nicht zu kurz kommt. Sarah Welk schafft es erneut, ohne den erhobene Zeigefinger eine wichtige Lektion über Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch darüber, dass jeder so richtig ist, wie er oder sie ist, in die Geschichte zu packen. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts und natürlich geht auf der Klassenfahrt nicht alles glatt. Aber dafür haben wir ja Opa…

Umrahmt wird die Geschichte erneut mit wirklich schönen und lustigen Illustrationen von Alexander von Knorre. Er versteht es perfekt, Opa und seine Geschichte einzufangen.

Insgesamt handelt es sich bei „Spaß mit Opa“ um eine tolle Kinderbuchreihe, die immer neben dem Spaß und der Spannung auch eine Lektion fürs Leben bereithält. Von mir gibt es erneut 5 Sterne. Ich kann euch das Buch für eure Kinder nur empfehlen. Zum Vorlesen oder selbst lesen absolut geeignet.

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