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Veröffentlicht am 05.11.2023

Rettet das Ansehen der Brotzeit

Schwarzwald Reloaded 5
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Abendessen oder Brotzeit oder auch Vesper – das hört sich alles nach keinem feudalen Menü an. Das klingt für die meisten von uns wahrscheinlich eher nach ein paar eilig auf den Tisch geräumten Brotschnitten ...

Abendessen oder Brotzeit oder auch Vesper – das hört sich alles nach keinem feudalen Menü an. Das klingt für die meisten von uns wahrscheinlich eher nach ein paar eilig auf den Tisch geräumten Brotschnitten mit dem bisschen an Wurst und Käse, das der Kühlschrank noch hergibt. Doch mit diesem angestaubten Ansehen der Brotzeit räumt dieses Buch auf!
Das Vesper Buch ist dabei viel mehr als ein Kochbuch, denn es begnügt sich keineswegs mit der Auflistung von etwas weniger langweiligen Brotzeitgerichten, sondern es präsentiert auch das Gefühl der Brotzeit. Denn die Vesper ist die wichtigste Mahlzeit am Tag, bei der man sich Zeit mit der ganzen Familie nimmt, den Tag Revue passieren zu lassen. Und so kommen nicht nur Personen zu Wort, die gute Rezepte beisteuern können, sondern wir lernen beispielsweise auch zwei Männer kennen, die die unverzichtbaren Holzbrettchen für eine echte Vesper herstellen. Generell hat mir das besonders gut gefallen, dass man Menschen kennenlernt, die in irgendeiner besonderen Weise mit der Vesper verbunden sind und ihre Geschichte in Worten und Bildern erzählen.
Ein Highlight sind natürlich auch die Rezepte, die wirklich ausgefallene Ideen für die Brotzeit beisteuern. Hier gibt es vom Brot über Dips über kalte Vespergerichte bis hin zu Salaten und warmen Brotzeitgerichten alles, was das Brotzeitherz höherschlagen lässt. Wer sich hier etwas für die heimische Vesper zusammensucht – von einfach bis schwierig – wird die eigene Familie ganz sicher begeistern. Die großen Bilder machen direkt Lust aufs Probieren und die Texte, die in einer Schritt für Schritt Anleitung alles erklären und Tipps mitliefern, machen das Nachkochen leicht.
Ich war immer schon Fan vom Abendbrot, wie es bei uns heißt, aber spätestens nach dieser Ode auf die Brotzeit, wäre auch jeder Nicht-Liebhaber restlos begeistert.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Lieblingsrezepte zu Papier gebracht und für jeden nachkochbar

Hundert Klassiker
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Steffen Hensslers Kochbücher gehören fast schon zur Standardlektüre unter den Rezeptbüchern. Nun hat er mit seinem Werk Hundert Klassiker – Lieblingsgerichte einfach gemacht aus der Reihe Hensslers schnelle ...

Steffen Hensslers Kochbücher gehören fast schon zur Standardlektüre unter den Rezeptbüchern. Nun hat er mit seinem Werk Hundert Klassiker – Lieblingsgerichte einfach gemacht aus der Reihe Hensslers schnelle Nummer auch die Standardwerke aus der Küche zu Papier gebracht.
Viele Rezeptbücher liefern hauptsächlich neue, abgefahrene Ideen. Aber kochen zu lernen, wie man es aus Mutters und Omas Küche kennt, fällt da schon schwieriger. Doch genau diesem Ziel scheint sich Steffen Henssler in seinem neusten Kochbuch verschrieben zu haben. Aus den Kategorien Fleisch, Fisch, Pasta & Reis, Kartoffeln & Gemüse, Suppen, Salate, Desserts & Kuchen sowie Saucen, Fonds & Dressings werden jeweils die Küchenklassiker vorgestellt. Dort kann man beispielsweise Rouladen, Kartoffelgratin oder Paella ganz einfach nachkochen und erhält zudem noch zu jeder Oberkategorie sowie zu den meisten Rezepten wertvolle Tipps. Das war für mich nicht nur, als würde ich Omas Rezepte erlernen, sondern auch noch Omas Küchenweisheiten aus erster Hand dazu bekommen. Dabei sind besonders die Tipps sehr lebensnah und überhaupt nicht belehrend geschrieben und super hilfreich.
Toll sind natürlich auch die bunten Bilder, die es fast zu jedem Rezept gibt und die Hinweise, wie lange die Zubereitungszeit dauern wird und für wie viele Personen die Portion gedacht ist.
Ich mag es, wenn Rezeptbücher nicht so abgehoben daherkommen, sondern die Rezepte präsentieren, die man kennt und liebt. Daher bin ich von diesem Kochbuch total begeistert und habe fast bei jedem der Rezepte beschlossen, sie nachzukochen. Eine tolle Sammlung dessen, was ich gerne esse und ganz easy beschrieben!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Eine etwas andere Geschichte darüber, wie man das Leben in die Hand nimmt

Die Butterbrotbriefe
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Gibt es Schicksal oder hat man doch letztendlich alles im Leben selbst in der Hand? Diese Frage beantwortet sich Kati Waldstein mit einem klaren nein und nimmt mit fast 40 Jahren einen neuen Anlauf für ...

Gibt es Schicksal oder hat man doch letztendlich alles im Leben selbst in der Hand? Diese Frage beantwortet sich Kati Waldstein mit einem klaren nein und nimmt mit fast 40 Jahren einen neuen Anlauf für das Leben. Um aber mit ihrem bisherigen Leben und allen Erlebnissen abzuschließen, beginnt sie nach dem Tod ihrer Mutter mit dem Schreiben von Briefen. Doch nicht etwa an einen Brieffreund, sondern an Menschen in ihrem Leben, die ihren Weg geprägt haben. Damit sie sicher sein kann, dass sie ihr Ziel nicht verfehlen und sie danach die Chance hat, abzuschließen, überbringt und verliest sie die Briefe bei den Adressaten selbst. Sie verfolgt das klare Ziel, ihren Heimatort nach diesen genau 37 Briefen zu verlassen und woanders neu anzufangen.
Als aber auf einmal Severin in ihrem Leben auftaucht, der sich selbst mit einem Leben auf der Straße für ein von ihm verschuldetes Unglück bestraft, wendet sich das Blatt. Nicht nur, dass das Briefe-Schreiben stockt. Nein, Kati kommt durch Severin erst richtig zum Leben und findet dabei immer mehr über sich und ihre Familie heraus, das alles verändert. Und auch wenn die erste Begegnung zwischen Kati und Severin mehr als skurril und teilweise auch beängstigend ist, nähern die beiden sich immer mehr an. Bis sogar eine zarte Liebe zwischen ihnen entsteht.
Das Besondere an diesem Roman war für mich Kati. Sie ist so sehr in ihrem Leben gefangen und wirkt dabei total unbeholfen und eingefahren. Dieses Briefeschreiben und auch Vorlesen, mutet dagegen eher skurril und lustig an. Besonders die Reaktionen der Empfänger darauf reichen von schockiert bis erfreut hinzu tief berührt. Da ich das Hörbuch gehört habe, kam ich hier in den Genuss von Steffen Groths Imitation der Stimmen und war wirklich begeistert. Als Kati dann beginnt immer mehr über ihr bisheriges Leben und ihre Familie herauszufinden, steigen sowohl die Spannung als auch das Mitgefühl für sie, sodass ich mir nur noch gewünscht habe, dass sie nun glücklich werden kann. Und so ging es mir auch bei Severin: Ihn fand ich zwar anfangs gruselig, aber am Ende hätte ich ihn am liebsten einfach in den Arm genommen, um ihm Glück für die Zukunft zu wünschen. Die beiden Protagonisten sind so nahbar dargestellt und man begleitet sie richtig in ihrer Entwicklung, sodass es einem vorkommt, als würde man sie schon ewig kennen. Die Nebenfiguren sind dagegen nicht immer ganz ernsthaft dargestellt, sondern sorgen für die Prise Lachen zwischendurch. Diese Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Skurrilität ist wirklich gut gelungen.
Insgesamt besticht dieses Buch beziehungsweise auch das Hörbuch durch seine Bandbreite an Gefühlen, die wirklich echt und zum Nachempfinden transportiert werden. Und natürlich auch durch die gute Geschichte, die zwar im Hauptstrang sehr realistisch, aber in den Nebenszenen und Nebenfiguren eher humoristisch ist, wirken diese Emotionen so gut. Als Leser ist man nicht nur stiller Zuschauer, sondern fühlt mittendrin in der Geschichte.
Wer sich auf die Mischung aus lustig und ernst einlassen kann, wird hier viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Sind wir nicht alle ein bisschen Klugscheißerchen?

Das Klugscheißerchen
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Ab wann ist man eigentlich ein Klugscheißer? Gibt es da einen Test? Im wahren Leben würde dies wohl jeder verneinen und die Einschätzung, wer nun als Klugscheißer gilt und wer nicht, bleibt eine subjektive ...

Ab wann ist man eigentlich ein Klugscheißer? Gibt es da einen Test? Im wahren Leben würde dies wohl jeder verneinen und die Einschätzung, wer nun als Klugscheißer gilt und wer nicht, bleibt eine subjektive Beurteilung. Doch nicht so in diesem lustigen Hörbuch für Kinder mit dem Titel Klugscheißerchen von Marc-Uwe Kling.
Theo und Tina, die beiden Protagonisten-Kinder, leben mit ihren Eltern zusammen in einem Haus und werden von den beiden regelmäßig als Klugscheißer bezeichnet. Doch damit sind die beiden gar nicht einverstanden, denn schließlich sind Mama und Papa da keinen Deut besser als sie. Als sie eines schönen Tages auf dem Dachboden spielen, begegnet ihnen ein kleines blaues Männchen, das sich ihnen als Klugscheißerchen vorstellt. Zuerst können die beiden ihren Augen nicht trauen, doch schon bald erkennen sie an seinen stetigen Verbesserungen, dass es tatsächlich so sein muss. Als sie herausfinden, dass es nur von echten Klugscheißern gesehen werden kann, wittern sie darin die Chance, Mama und Papa endlich auch als echte Besserwisser zu überführen.
Besonders das Hörbuch besticht durch die grandiosen Überbetonungen des Autors, der für all seine Figuren seine Stimmen verstellt und so das Klugscheißerchen zum Leben erweckt. Und hinter diesem lustigen Hörspiel steckt die Botschaft, dass in jedem von uns ein kleiner Klugscheißer steckt.
Ich fand die Idee mit dem kleinen Tierchen wirklich süß und die Umsetzung als Hörbuch sehr gut gelungen! Für meinen Geschmack hätte die Geschichte, die als Hörbuch nur rund 28 Minuten geht, ruhig etwas länger sein können. Denn mit dem Klugscheißerchen beispielsweise in der Schule oder mit Papa beim Arbeiten hätte ich mir noch sehr lustige Szenen vorstellen können. Aber vielleicht gibt es ja noch einen zweiten Teil, der uns diese Geschichten präsentiert.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Der Elefant im Porzellanladen lernt dazu

Leise sein für Anfänger
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Hannibal der kleine Elefant lebt ein fröhliches Leben. Er sprudelt nur so vor Tatendrang und tut nur, was ihm gefällt. Dass er dabei andere Tiere übergeht, fällt ihm zunächst gar nicht auf. Denn er ist ...

Hannibal der kleine Elefant lebt ein fröhliches Leben. Er sprudelt nur so vor Tatendrang und tut nur, was ihm gefällt. Dass er dabei andere Tiere übergeht, fällt ihm zunächst gar nicht auf. Denn er ist sehr auf sich und seine Bedürfnisse konzentriert. Doch nach und nach fällt ihm auf, dass er böse angesehen wird oder nicht mehr mit den anderen Tieren mitspielen darf. Als ihm dann eine kleine Maus die Regeln der Freundschaft und der Rücksichtnahme erklärt, wendet sich das Blatt für den kleinen Elefantenjungen.
Riesige bunte Bilder von den Tieren und dem süßen kleinen Hannibal holen uns sofort in die Geschichte in der Steppe. Und auch wenn man die Tiere mit ihren großen Augen nur süß finden kann, merken doch schon die kleinsten Leser, wie unmöglich sich Hannibal benimmt. Er benimmt sich buchstäblich wie der Elefant im Porzellanladen. Dabei transportiert er die Botschaft, dass man auf seine Mitmenschen und Freunde Rücksicht nehmen muss, auf eine ganz spielerische Art. Schön ist auch, dass bei dieser Botschaft die kleine unscheinbare Maus die tragende Rolle spielt und Hannibal das Prinzip der Freundschaft erklärt: „Und ein wirklich guter Freund ist jemand, der bei allem, was er tut, darauf achtet, wie es den anderen damit geht“. Dieses Zitat gefällt mir unheimlich gut.
Für das lebendige Vorlesen kamen bei uns auch die Fragen am Ende jeder Doppelseite gut an. Sie ermutigen die Kinder, ihren Eindruck von der Geschichte zu schildern oder zu überlegen, wie es weitergehen kann. Das schafft Spannung und sorgt gleichzeitig dafür, dass man gedanklich in der Geschichte bleibt. Auch Gespräche über die Botschaft der Geschichte nach dem Vorlesen fallen so leichter.
Alles in allem bin ich ganz begeistert von sowohl der Geschichte und ihrer Botschaft als auch von ihrer grandiosen Umsetzung!

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