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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2022

Gelungene Verstrickungen

Kaltherz
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Beschreibung
Der neue und damit zweite Thriller „Kaltherz“ von Henri Faber überzeugt mit spannenden und wichtigen Inhalten und sensibilisiert hinsichtlich der Internetnutzung. Ein Buch, welches von Seite ...

Beschreibung
Der neue und damit zweite Thriller „Kaltherz“ von Henri Faber überzeugt mit spannenden und wichtigen Inhalten und sensibilisiert hinsichtlich der Internetnutzung. Ein Buch, welches von Seite zu Seite mehr Fahrt aufnimmt und am Ende dann mit einer überraschenden Wende überzeugen konnte.
Da ich über Ausweglos von Henri Faber bereits unheimlich viel gutes gehört habe, wollte ich nun unbedingt den Thriller des Autoren lesen. Leider war ich nicht von Anfang an gänzlich überzeugt von der Handlung. Der Einstieg ins Buch fiel mir tatsächlich nicht so leicht, da ich nicht unmittelbar mit eine Ladung Spannung überhäuft wurde und sich die Handlung erst im letzten drittel zu einem nervenzehrenden Buch entwickelt hat. Nach einem packenden Prolog plätscherte die Handlung erst einmal vor sich hin. Zudem musste ich mich erst einmal mit den Perspektiven der unterschiedlichen Charaktere zurecht finden. Es hat etwas gedauert, bis ich die jeweiligen Personen miteinander in Beziehung setzen konnte, ebenso wie mit ihrem Zusammenhang in den Fall. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir auch über die Perspektive der verschwundenen Marie etwas erfahren. Für mich wurde diese Sicht sehr authentisch geschildert und ich habe das kleine Mädchen genau vor mir gesehen.
Die Protagonistin in diesem Buch ist aber wohl eher Kim Lansky, die in diesem Fall ermittelt. Für mich eine typische Kommissarin, wie wir sie in vielen Thrillern wiederfinden. Sie hat meines Erachtens nach ein Alkoholproblem, schlägt gerne mal zu und kann mit Gesetzen, Regeln und Grenzen nicht so viel anfangen. Positiv finde ich allerdings, dass wir auch etwas über die Vergangenheit unserer Ermittlerin erfahren, die absolut nicht rosig ist. Kim Lanksky kommt aus einem schwachen sozialen Umfeld. Dies verschafft ihr gleichzeitig auch einige Vorteile, da sie genau weiß, wie viele Menschen handeln und wo man gefälschte Pässe usw. her bekommt.
Umso interessanter hingegen finde ich Jakob und Clara Lipmann, die Eltern der vermissten Marie. Ihre Wendung in diesem Buch ist unheimlich groß und mit so einem Wandel hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Vor allem die Handlung um Clara Lipmann hat mir unheimlich gut gefallen. Hier hat der Autor sich wirklich etwas grandioses überlegt. Clara Lipmann ist in ihrer Verzweiflung gefangen, sie weiß weder aus noch ein. Hat starke Depressionen, während ihr man Jakob weiterhin an seine Karriere denkt und einem das Gefühl gibt, dass es keinerlei Sorgen um Marie macht.
Hervorzuheben sind doch recht kurzen Kapitel, die dazu führen, dass man recht schnell durch die Seiten kommt und damit an der einen oder anderen Stelle Cliffhanger entstehen. Für mich waren einige dieser Cliffhanger dennoch vorhersehbar und kamen nicht so überraschend wie gewünscht. Henri Faber hat ihr dennoch für unterschiedliche Erzählstränge gesorgt, die erst nach und nach einen Sinn ergeben. Es kam nicht selten vor, dass ich mich gefragt habe, wie nun all diese Handlungen miteinander in Verbindung stehen.
Der kurzweilige Schreibstil des Buches hat mir gefallen. Er lies sich leicht und locker weg lesen, keine Längen, zu viele Details, die am Ende keine Rolle mehr spielen oder lange Aneinanderreihungen von Sätzen. Insgesamt sehr mitreißend und dynamisch.
Am Ende des Buches erfolgt eine logische Aufklärung und alle Fragezeichen die bei mir während des Lesens aufgetaucht sind, werden behoben. Man bekommt überraschende Antworten und es gibt einige „Aha-Erlebnisse“. Selbst der Titel des Buches findet noch Aufklärung, was ich immer als ein schönes Detail empfinde. Daneben habe ich die Charaktere am Ende der Geschichte aus einer anderen Perspektive gesehen und mich gefragt, wo Strafe nun beginnen sollte und wo sie enden sollte. Dies ist häufig ein sehr kritisches Unterfangen und gar nicht so einfach zu beantworten.

Fazit
Ein Thriller, den man sich unbedingt mal angeschaut haben sollte. Die Thematik war zumindest für mich relativ neu und ich habe sie in so einem Zusammenhang noch nicht gelesen. Der Schreibstil und die plötzliche Wendung gegen Ende des Buches, haben mich von der Handlung überzeugen können. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Gute Unterhaltung

Der Weg der Teehändlerin
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Beschreibung
„Der Weg der Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der zweite Teil der Teehändler-Saga rund um Friederike und ihre Familie. Dabei heißt es, dass man diese Teile auch unabhängig voneinander lesen ...

Beschreibung
„Der Weg der Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der zweite Teil der Teehändler-Saga rund um Friederike und ihre Familie. Dabei heißt es, dass man diese Teile auch unabhängig voneinander lesen kann, bzw. nicht zwingend das Vorwissen aus dem ersten Teil benötigt. Diesem kann ich weitestgehend zustimmen, denn im zweiten Teil stehen die Kinder der Teehändlerin im Vordergrund. Dennoch ist es sicherlich nicht verkehrt, den ersten Teil im Vorwege zu lesen, da der Teehandel im zweiten Teil kaum eine Rolle spielt. Vielmehr stehen hier die Konflikte zwischen den Zukunftsplänen der Kinder und den Vorstellungen der Mutter Friederike im Zentrum der Geschichte.
Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit, welches die Autorin allerdings mit fiktiven Elementen ausgeschmückt hat, die sie im Nachwort auch noch einmal erläutert. Hierdurch wird einem als Leser:in auch nochmal bewusst, wie viel Recherche Arbeit in diesem Buch steckt. Mit diesem Hintergrundwissen finde ich den Roman wirklich interessant und er hebt sich dadurch von anderen historischen Romanen ab. Ansonsten empfinde ich die Handlung als eine ganz normale historische Familiengeschichte mit einigen Konflikten.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig, besteht aus vielen Dialogen und die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass man schnell in dem Buch voran kommt. Auch die historischen Elemente greift die Autorin in ihrem Schreibstil gut auf.
Hinsichtlich der Charaktere lässt sich sagen, dass hier einige in dem Buch vorkommen und man beinahe den Überblick verlieren könnte, wenn die Autorin nicht ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches eingefügt hätte. Somit kann man hier immer mal wieder nachlesen, mit wem man es zu tun hat. Die Charaktere an sich wirken überwiegend sehr bodenständig und authentisch. Vor allem Elise und Wilhelm habe ich ins Herz geschlossen. Elise hat sich über das Buch hinweg toll entwickelt und ist dennoch sie selbst geblieben. Von Wilhelm hätte ich gerne noch mehr gelesen. Dafür ist Carl vermehrt in den Fokus gerückt. Eigentlich mochte ich ihn erst recht gerne, ich hatte jedoch das Gefühl, dass ihm sein Ruhm etwas zu Kopf gestiegen ist. Dennoch gehören seine und Elises Geschichte zu den interessantesten in diesem Buch.
Abschließend noch ein paar Worte zum Cover. Dieses passt wirklich hervorragend zum ersten Teil und scheinbar auch zum dritten Teil, sodass sich alle Bücher der Saga gut im Bücherregal machen. Die Blautöne in Kombination mit der Skyline, die man durch das Fenster sieht und der Dame im Vordergrund, die verträumt schaut und einen Tee trinkt, harmonieren ganz wundervoll mit dem in gold geprägten Titel. Negativ anmerken muss ich allerdings, dass der Goldton auf dem Buchrücken bei mir leider fast komplett abgegangen ist und ich gehe sehr vorsichtig mit meinen Büchern um.

Fazit
Für mich ein solides Buch, mit einem schönen und leichten Schreibstil und unheimlich sympathischen Charaktere. Da sich dieser zweite Teil allerdings kaum von anderen historischen Familiengeschichten abhebt, was in erster Linie für mich vor allem daran lag, dass der Teehandel kaum merklich eine Rolle gespielt hat, gebe ich dem Buch 3 Sterne und hoffe darauf, dass der nächste Teil wieder etwas mehr zu bieten hat. Insbesondere erhoffe ich mir, dass wir noch mehr zum Epilog in Erfahrung bringen werden und die Geschehnisse soviel Jahre später nicht einfach umkommentiert bleiben.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Willkommen in Nahmakanta

Dort, wo Blätter und Sterne tanzen
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Inhalt
Als Maya aufwacht, weiß sie nicht wo sie ist und kann sich an beinahe nichts der vergangenen zwei Jahre erinnern. Sie befindet sich im tiefsten Wald in einem Lager eines jungen Mannes. Dieser ist ...

Inhalt
Als Maya aufwacht, weiß sie nicht wo sie ist und kann sich an beinahe nichts der vergangenen zwei Jahre erinnern. Sie befindet sich im tiefsten Wald in einem Lager eines jungen Mannes. Dieser ist nicht gerade gesprächig und reagiert auf ihre Fragen nicht. Maya befürchtet schlimmstes, womöglich wurde sie von dem Eremiten Reed entführt. Immer wieder versucht sie aus dem Wald zu entkommen, doch Reed findet sie stets und bringt sie zurück ins Lager. Erst nach und nach öffnet sich ihr Reed ein wenig und auch Maya erlangt Bruchteile ihrer Erinnerungen wieder. Für sie steht fest, sie möchte umgehend zurück in die Stadt, denn nicht nur ihre Eltern machen sich sicherlich Sorgen, sie erhofft sich auch, dass sie dort an ihre vollständigen Erinnerungen zurück erlangt. Doch dafür muss sie laut Reed noch bis zum Frühling warten, denn der Winter steht bevor und der Weg in die Stadt ist bei der Kälte aufgrund des langen Weges nicht machbar. Doch der Winter verlangt den beiden alles ab…



Beschreibung
Das neue Buch der Autorin Mila Olsen „Wo die Blätter und Sterne tanzen“ ist ein eigenständiger Roman, der uns daran erinnert, dass wir manchmal neue Kraft und Energie in der Natur finden können und man zum Leben eigentlich nicht viel benötigt.

Die Autorin beweist mir ihrem Roman, dass sie ein Händchen für besondere Geschichten hat und stets Herzblut in ihre Bücher einfließen lässt. Mit ihrer guten Recherche zum Überleben in der „Wildnis“, des Lebens eines Eremiten und zur Amnesie, konnte Mila Olsen mich von ihrer Geschichte überzeugen. Dabei schreibt die Autorin authentisch, gefühlvoll und spannungsgeladen wie sich Maya und Reed mit ihren ganz eigenen Vergangenheiten begegnen und dabei sich selbst finden. Dabei hat mich Mila Olsen häufiger auf eine falsche Fährte gelockt und ich habe immer wieder spekuliert. Bis zu den letzten ca. 100 Seiten war für mich nie absolut sicher, wie das Buch enden wird und was Maya in ihrer Vergangenheit erlebt hat. Der rote Faden und die wichtigen Themen bleiben das gesamte Buch hin im Vordergrund, sodass die Grundidee nicht verloren geht und man sich in einer möglichen Vielfalt von Themen verliert.

Durch die Beschreibungen des Waldes, den Gezeiten und der Lagers von Reed führt und Mila Olsen an einen außergewöhnlichen und gleichzeitig wundervollen Ort, der uns das Gefühl gibt, ebenfalls in den Wäldern Maines zu sein. Die grandiosen Beschreibungen von Reeds Fähigkeiten, seinem Atem, seinem Duft und den Beschreibungen der Herstellung von Mahlzeiten tun ihr übriges dazu. Dadurch wurde das Buch zu meinem Wohlfühlort in einer schnelllebigen Welt.

Bereits auf den ersten Seiten werden wir unmittelbar in die Szenerie und die Handlung eingeführt ohne, dass sich der Anfang lang hinzieht. Dabei spürt man, wie sehr Reed in seinem Leben als Eremit gefangen ist und auch wie stark Mayas Verunsicherung über ihre Situation ist. Wir lernen relativ schnell das Lager von Reed kennen, wie er sich im Wald zurecht findet und wie ein Leben fernab der Zivilisation aussehen kann.

Maya als Charakter ist herzlich, neugierig und begeisterungsfähig. Sie ist eine absolut liebe Person, die von starken Ängsten verfolgt wird. Anfänglich wirkt sie vielleicht sogar naiv, blauäugig, eingeschüchtert. Dies ist für ihre Situation selbstverständlich. Gleichzeitig zeigen diese Unterschiede ihre Entwicklung über die Handlung hinweg auf. Insgesamt fand ich Maya sympathisch und konnte mich auch gut in sie einfühlen. Die meisten ihrer Handlungen waren für mich nachvollziehbar und verständlich.

Mit Reed ging es mir ähnlich wie mit Maya. Anfänglich fand ich unterkühlt und herrisch. Doch über die Seiten hinweg ist es mir noch mehr ans Herz gewachsen als Maya. Reed ist hilfsbereit, gefühlvoll und unfassbar lieb. Am liebsten hätte ich ihn an einigen Stellen in den Arm genommen. Obwohl er so selbstständig ist, merkt man, dass tief in sich noch ein Kind ist. Ich mochte es, dass er selber nicht viel geredet hat und auch Mayas langen Monologen ablehnend gegenüber stand. Des Weiteren war es wirklich authentisch, dass Reed nicht alles wusste und häufig nach Worten gesucht hat, wenn er sich ausdrücken wollte.

Neben Maya und Reed ist Odin zu meinem heimlichen Held geworden. Odin ist ein Rabe und der wohl beste und einzige Freund von Reed. Ich war wirklich begeistert davon, was der Rabe alles kann und fand es gleichzeitig unheimlich interessant. Eigentlich sollte jeder einen Odin an seiner Seite haben, der einem ein wenig den Weg ebnet, einen aufheitert und in der Not schützt bzw. warnt.



Fazit
Für mich war das Buch tatsächlich nicht nur ein Roman, der mich von seinem wunderschönen Titel und einen einzigartigen Inhalt überzeugen konnte. Mich hat es vor allem auch zwischen den Zeilen angesprochen. Ich habe oft darüber nachgedacht, in welcher Welt wir eigentlich leben. Dass wir eine Konsumgesellschaft sind, die stets versucht immer höher und weiter hinaus zu kommen, der jegliche Bodenständigkeit abhanden gekommen ist und dass die Natur uns soviel mehr geben könnte. Wir sollten wohl alle etwas werden wie Reed. Ich habe Maya an einigen Stellen beneidet, dass ihr Schicksal sie zu Reed in den Wald gebracht hat und sie hier zu sich selbst gefunden hat. Dass sie ihre Ängste dort hinter sich lassen konnte und viel befreiter und selbstbewusster dort wurde, als sie es Zuhause in der Stadt war, wo es ihr an nichts gemangelt hat und sie alles hätte haben können.
In erster Linie ist es aber ein ganz wundervoller Roman, der zauberhafte, authentische und niedliche Charaktere hat, der über viele Spannungselemente verfügt und der die Szenerie grandios herüber bringt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, dem dieses Buch nicht gefallen wird.
Mich konnte es absolut begeistern! Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2022

Gesellschaftspolitisch relevante Themen

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Inhalt
Monique arbeitet mehr oder weniger erfolgreich für das Magazin Vivant. Eigentlich spielt sie hier eher die zweite Geige. Mit ihren Artikeln ist sie nicht zufrieden und ihre Chefin fördert Monique ...

Inhalt
Monique arbeitet mehr oder weniger erfolgreich für das Magazin Vivant. Eigentlich spielt sie hier eher die zweite Geige. Mit ihren Artikeln ist sie nicht zufrieden und ihre Chefin fördert Monique nicht ausreichend. Doch dann wird sie für einen Artikel über die berühmte Schauspielerin Evelyn Hugo angefordert. Die Journalistin kann nicht glauben, dass Evelyn Hugo ihr ihre Lebensgeschichte erzählen möchte und mit Moniques Hilfe eine Biografie herausbringen möchte. Gemeinsam verbringen die beiden Frauen viel Zeit miteinander und Evelyn berichtet der jungen Frau über ihr gesamtes Leben, vor allem über die sieben Männer, die sie geheiratet hat. Monique interessiert sich vor allem für die große Liebe der Schauspielerin und ist erstaunt, was sie da erfährt. Denn oftmals war das Leben der Evelyn Hugo mehr Schein als Sein. Allerdings verbirgt die Schauspielerin noch ein ganzes anderes Geheimnis vor Monique...

Beschreibung
„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ ist auf Instagram, TikTok und Co. viral gelaufen. In den Buchhandlungen kann man es sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch überall entdecken. Daher führt kein Weg an diesem Buch vorbei. Der Klappentext gibt dabei kaum wieder, um was es in diesem Buch wirklich geht. Tatsächlich beinhaltet das Buch soviel mehr und ist eine rundum emotionale Geschichte.
Was auf den ersten Seiten wirkt wie ein Abklatsch von „Der Teufel trägt Prada“, ändert sich schon rasch in eine Geschichte mit gesellschaftspolitischen Inhalten und zeigt gleichzeitig auf, wie hart das Leben einer Hollywood Ikone sein kann.

Taylor Jenkins Reid hat einen emotionalen, eindringlichen und stilvollen Schreibstil. Alles was sie schreibt wirkt sehr bedächtig gewählt. Sie drückt sich zart und vorsichtig aus. An einigen Stellen wirkt die Handlung dadurch schon beinahe poetisch. Ich habe jede Seite voller Genuss gelesen und war bezaubert und traurig zugleich von dieser wundervollen Geschichte, die so viel Potential beinhaltet und die Lesenden an die Grenzen der Emotionalität führt und sie vor die Frage stellt, wie viel Tragik ein Mensch in seinem Leben erleben kann. Damit spricht die Autorin vor allem das Einfühlungsvermögen der Leser:innen an. Was bedeutet es wirklich zu lieben und geliebt zu werden, wie fühlt sich ein Leben an, indem man nie wirklich wissen kann, wer wirklich zu einem hält.

Die Spannung steigt von Seite zu Seite immer mehr an und endet dann in einem aufregenden Finale, welches an Emotionalität nicht zu übertreffen ist. Erst hier verknüpfen sich die Handlungsstränge von Evelyn und Monique miteinander. Zuvor wird man als Leser:innen jedoch schon immer wieder etwas angeteasert, was einen erwartungsvoll auf das Ende blicken lässt und dafür sorgt, dass jede Seite wie im Fluge vergeht und man rasch durch die Kapitel kommt.

Die Charaktere sind allesamt sehr schwer zu greifen. Einige besser als andere, aber dennoch spürt mal als Leser:in sofort, dass man sich hier in Hollywood befindet und die Menschen dort etwas anders ticken als üblich. Es handelt sich um Einzelkämpfer, die schwer zugänglich sind und immerzu einen Hintergedanken haben. Ruhm und Ehre spielen eine wichtigere Rolle und Zwischenmenschlichkeit. Doch nicht jeder kann sich in dieser machtorientierten Welt zurecht finden. Was unsere Protagonistin Evelyn betrifft, so war ich häufig hin und her gerissen zwischen Mitleid, Sympathie und Skepsis. Aufgrund der Vergangenheit von Evelyn und all ihren Erfahrungen kann man jedoch nachvollziehen, weshalb ihren ganz eigenen speziellen Charakter entwickelt hat und dadurch auch die Arbeit von Monique nicht gerade leichter macht. Von Monique selbst erfahren wir als Lesende gar nicht so viel. Dafür allerdings umso mehr von den Nebencharakteren. Von diesen war mir vor allem Harry sympathisch und ich habe ihn sehr ins Herz geschlossen. Harry war bodenständig, herzlich und einfühlsam. Er hatte sein Herz auf dem richtigen Fleck und hat gezeigt, was Liebe und Freundschaft wirklich bedeutet.

Fazit
Für mich ein besonderes und wundervolles Buch, welches mich positiv überrascht hat. Mich hat die Thematik emotional so sehr gefesselt, dass ich im Anschluss daran noch lange über den Inhalt nachgedacht habe. Man leidet mit der Protagonistin mit und kann sich beim Zuschlages des Buches einfach nicht von der Handlung losreißen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Dieses Buch muss man einfach gelesen haben!

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Gelungenes und interessantes Finale

Die Pan-Trilogie 3: Die verborgenen Insignien des Pan
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Beschreibung
Bei dem Buch „Die verborgenen Insignien des Pan“ von Sandra Regnier handelt es sich um den dritten Teil der Trilogie rund um Lee und Fay. Beide begeben sich auch in diesem Buch auf viele neue ...

Beschreibung
Bei dem Buch „Die verborgenen Insignien des Pan“ von Sandra Regnier handelt es sich um den dritten Teil der Trilogie rund um Lee und Fay. Beide begeben sich auch in diesem Buch auf viele neue Abendteuer und es kommt zu einem spannenden, emotionalen und auflösenden Ende.

Haben sich im ersten und zweiten Teil der Reihe immer mehr Fragen bei mir als Leserin aufgebaut, so erhalte ich nun endlich umfangreiche Antworten auf diese. Und diese Antworten sind emotional packend und teilweise richtig schockierend. Kurzum: Sandra Regnier hat mich der Auflösung wirklich überraschen können.

Der Schreibstil der Autorin ist in diesem Teil sogar noch besser als in den vorherigen. Hier kommt nun endlich etwas Action mit dazu. Diese Szene beschreibt die Autorin spannend und kurzweilig. Die Szenerie wird anschaulich und bildhaft beschrieben, sodass ich mir die Umgebung und die Personen hierin wunderbar vorstellen konnte. Auch der Humor kommt hier wieder nicht zu kurz, was dem Buch etwas modernes und leichtes vermittelt.

Fay und Lee sind mir auch in diesem Teil unheimlich sympathisch. Des Weiteren muss ich gestehen, dass mir auch Ciaran von Seite zu Seite sympathischer wurde und ich ihn richtig ins Herz geschlossen habe, obwohl nach wie vor vieles offen bleibt und er ganz eigenen Charakterzüge hat. Schön fand ich auch, dass Fay weiterhin ihr Herz auf der Zunge trägt und viel Humor hat. Sie hat sich über die Bücher hinweg wirklich zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt. Was Fay zuvor noch sehr berührt und verletzt hat, kann sie mittlerweile besser verarbeiten und geht die Dinge mit einer gewissen Gelassenheit an.

Was die Handlung anbelangt, so war ich von ein paar Kleinigkeiten etwas enttäuscht. Dies lag vor allem daran, dass die Welt der Elfen und Drachen Zuwachs bekommt und das nicht gerade wenig. Auch kommen einige Wahrheiten ans Licht, die Fay mit überraschender „Sachlichkeit“ aufnimmt und gar nicht weiter emotional darauf reagiert. Was die Gegenwart am Ende des Buches anbelangt, so hätte ich mir auch noch etwas mehr Aufklärung gewünscht. Daneben hätte ich gerne noch mehr über die Drachen erfahren, das ist mir hier zu kurz gekommen.

Fazit
Ein emotionaler, spannender, actionreichen und überraschender 3. Teil und damit der krönende Abschluss. Dies war mein Highlight der Trilogie, denn endlich konnte ich mehr über die Welt der Elfen und Drachen in Erfahrung bringen. Das Buch hätte gerne noch etwas mehr Spannung aufweisen können und einige Szenen hätten für meinen Geschmack weiter ausgeführt werden können, zumal sie einige Veränderungen mit sich bringen. Daher gebe ich dem Buch 4 Sterne und hat ein paar schöne Lesestunden.

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