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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Moxilicious! Wichtiges Thema, jung und modern umgesetzt.

Moxie. Zeit, zurückzuschlagen
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Das Buch ist grundsätzlich für jedes Alter geeignet. Hauptzielgruppe wird jedoch Mädchen/junge Frauen ab 10/12 Jahren sein.
Vivian ist genervt. Sie ist 16 Jahre alt, lebt in einer Kleinstadt in Texas ...

Das Buch ist grundsätzlich für jedes Alter geeignet. Hauptzielgruppe wird jedoch Mädchen/junge Frauen ab 10/12 Jahren sein.
Vivian ist genervt. Sie ist 16 Jahre alt, lebt in einer Kleinstadt in Texas und alles ist so vorhersehbar. Jedes Schuljahr immer das gleiche. Auch die saublöden Kommentare der männlichen Mitschüler sind einfach nur nervig. Wer will schon immer hören „Mach mir mal ein Sandwich“?. Viv, eigentlich ein braves, unauffälliges und angepasstes Mädchen, fängt an dagegen aufzubegehren und erstellt ein Zine (quasi ein Newsletter). Die Idee hat sie von ihrer Mutter die in ihrer Jugend rebellisch unterwegs war. Sie ruft dazu auf, dass sich die jungen Frauen durch Sternchen und Herzchen auf den Händen zu erkennen geben, wenn sie genauso von den Machosprüchen genervt sind. Doch bei diesem einem Zine bleibt es nicht – es gibt ja auch mehr als ein Problem.
„Moxie“ ist ein junger, moderner Roman, der das Thema Feminismus nicht so altbacken angeht wie so manch anderes Buch. Es ist erfrischend anders und zeigt am Beispiel von Vivs Schule, wie wir alle selbst etwas gegen herabwürdigende Sprüche, Klischees, etc. agieren können. Es ist letztendlich alles eine Frage der Kommunikation. Die erste muß aufstehen, sich Verbündete suchen und etwas Mut zeigen. Einzig die leicht einseitige Betrachtung des Themas hat mir nicht so gut gefallen. Klar, Feminismus ist in erster Linie ein Thema von Frauen. Nichts desto trotz hätte mir ein bisschen mehr männliche Sichtweise besser gefallen. Das kam meiner Meinung nach etwas zu kurz.
Der Schreibstil und das Cover sind der Zielgruppe angepasst. Poppig bunt, kämpferisch, thematisch auf das Buch abgestimmt.
Fazit:
„Moxie“ eignet sich gut als Schullektüre, um an das Thema Feminismus heranzuführen und Schüler fürs lesen zu begeistern. Es zeigt, dass man viel erreichen kann, wenn man sich mal etwas traut und gewinnt Selbstvertrauen. Von mir eine klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 03.09.2018

Spannend!

Thalamus
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Timo ist nach einem Unfall mit seinem Motorrad Trauma-Patient in der Rehaklinik „Markwaldhof“. Sein Sprachzentrum ist nach seiner schweren Kopfverletzung in Mitleidenschaft gezogen, so dass er sich nicht ...

Timo ist nach einem Unfall mit seinem Motorrad Trauma-Patient in der Rehaklinik „Markwaldhof“. Sein Sprachzentrum ist nach seiner schweren Kopfverletzung in Mitleidenschaft gezogen, so dass er sich nicht mehr verständlich artikulieren kann. Und genau da liegt das Problem. Wie soll er mit den anderen Patienten kommunizieren? Und er hätte eine Menge zu erzählen, denn auch wenn tagsüber alles „normal“ erscheint beginnt nachts ein ganz anderes Leben. Plötzlich können Patienten und er Dinge, die sie vorher nicht konnten? Was hat es mit dem anderen Trakt auf sich?
Der „Thalamus“ ist ein Teil des Zwischenhirns und für die Informationsverarbeitung zuständig. So passt der sowohl der Name als auch das Cover perfekt zum Inhalt des Buches. Es ist kurzweilig und leichtgängig zu lesen. Dabei aber auch mysteriös und spannend. Nur am Anfang hatte ich ein bisschen Start-Schwierigkeiten. Das hat sich aber ab Seite 60, spätestens mit Seite 100 gelegt.
Das Setting einer Rehaklinik, mitten im Nirgendwo, war für das Buch optimal gewählt. So konnten die ungewöhnlichen Vorkommnisse sich voll entfalten. Timo als Charakter hatte es Anfangs natürlich sehr schwer: nicht sprechen können, neue Umgebung, Freundin weg,…Er entwickelt sich weiter und wird zum Kämpfer. Meine Lieblingsfigur war er jedoch nicht. Das ist die Querschnittsgelähmte Mona. Sie hatte ich von Anfang an ins Herz geschlossen mit ihrer netten Art.
Fazit:
Mit dem Buch könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr es kauft. Nach einem kurzen „Vorgeplänkel“ fesselt und begeistert das Buch einen und man möchte wissen, wie alles zusammenhängt. Somit gut investiertes Geld!

Veröffentlicht am 03.09.2018

Gutes Thriller-Debut mit Luft nach oben

Dreckiger Schnee
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Detective Aidan Waits ist in Ungnade gefallen als er Drogen aus der Asservatenkammer verschwinden ließ und dabei aufflog. Sein Chef Detective Constable Parrs stellt ihn vor die Wahl: ins Kittchen einfahren ...

Detective Aidan Waits ist in Ungnade gefallen als er Drogen aus der Asservatenkammer verschwinden ließ und dabei aufflog. Sein Chef Detective Constable Parrs stellt ihn vor die Wahl: ins Kittchen einfahren oder eine Chance haben, das Parrs den Vorfall „vergisst“ und für ihn Undercover arbeiten. Waits nutzt seine zweite Chance und soll einen Maulwurf bei der Polizei aufdecken. Dieser gibt Informationen an den Drogenboss Zain Carver weiter. Zudem ist die minderjährige Tochter des Parlamentsmitliedes Rossiter abgehauen und bei Carver untergekommen und Waits soll sie im Auge behalten. Das stellt sich als schwierig heraus, kämpft er doch nicht nur gegen die eigenen Reihen sondern auch Macht, Korruption, Sex und den eigenen Drogenkonsum.
„Dreckiger Schnee“ ist nicht nur der Titel des Buches, sondern bezeichnet auch unsauberes Heroin, dass mit gefährlichen Mitteln gestreckt wurde. Waits als Charakter läßt sich immer mehr in den Drogensumpf ziehen und man weiß zum Teil nicht auf welcher Seite er eigentlich steht. Dabei geht es im Drogenmilieu recht hart zu. Schlägereien, Drohungen, Machtkämpfe, etc. sind an der Tagesordnung. Das macht das Buch spannend. Aber leider ist es manchmal von der Geschichte undurchsichtig. Ich musste die ein oder andere Stelle zweimal lesen, weil mir nicht klar war, wer denn jetzt eigentlich „gesprochen“ hat. Zudem dümpelte es am Anfang eher so dahin bis es dann ab ungefähr der Hälfte an Spannung zunahm. Der Schreibstil an sich war dagegen sehr gut zu lesen.
Gut gefallen hat mir auch die Länge der Kapitel – nicht zu kurz und nicht zu lang. Genau richtig. Auch das Cover überzeugt. Die hellen Koksstreifen („Lines“) sind rau und etwas erhaben, der schwarze Teil dagegen glatt. Das Motiv passt zudem zum Inhalt des Buches. Auch die Beschreibung von Manchester als Stadt mit seinem Nachtleben fand ich sehr gut gelungen. Ich habe mich gefühlt, als würde ich ebenfalls in den diversen Spelunken am Nachbartisch sitzen.
Fazit:
Ein gut gelungenes Debut mit Luft nach oben was die Struktur der Geschichte angeht. Die nah an der Realität liegende Geschichte unterhält und läßt einen für einen Moment seine eigenen Probleme vergessen.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Manche Tragödien lassen sich nicht erklären

Bonfire – Sie gehörte nie dazu
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Abby Williams ist in Indiana aufgewachsen. Barrens ist das typisch-ländliche Idyll mit gottesfürchtigen und eher konservativen Bewohnern. Eine Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und Neuigkeiten innerhalb ...

Abby Williams ist in Indiana aufgewachsen. Barrens ist das typisch-ländliche Idyll mit gottesfürchtigen und eher konservativen Bewohnern. Eine Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und Neuigkeiten innerhalb von Sekunden die Runde machen. So auch als Kaycee Mitchell kurz nach ihrem High-School-Abschluss der Stadt den Rücken zukehrt. Was war der Grund? Lag es an dem „Spiel“? Oder war sie krank? Diesen Fragen geht Abby Williams zehn Jahre später auf den Grund. Doch das ist eigentlich nicht der Anlass weshalb sie nach Barrens zurückkehrt. Sie arbeitet als Anwältin für Umweltaktivisten und recherchiert gehen eine große ansässige Chemiefirma. Es gibt Hinweise, dass dort nicht alles mit rechten Dingen vor sich geht. Wie weit die Machenschaften reichen überrascht aber selbst Abby... Das Buch erinnert sehr an Erin Brokovitch und ihren Kampf gegen Umweltsünder. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nichts neues. Nur das Ende überrascht ein klein wenig. Dabei können Plot und Charaktere noch besser ausgearbeitet werden und so mehr Tiefe bekommen. Das macht sich dann auch im Spannungsbogen bemerkbar. Es ist interessant zu lesen, steigert sich auch, aber für einen Thriller fehlt noch ne Schippe Thrill. Der Schreibstil erinnert mich an John Grisham. Das Cover zeigt eine Kleinstadt bei Nacht. Das macht es düster. Die Story greift das aber leider nicht auf. Fazit: Ein netter „Thriller“ für zwischendurch, der seine Schwächen hat, aber trotzdem gut unterhält.

Veröffentlicht am 20.08.2018

…und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.

Hazel Wood
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Alice und ihre Mutter Ella führen ein Vagabunden-Leben. Egal wo sie leben – immer folgt Ihnen das Unglück. Erst als Ellas Mutter (Alices Großmutter) Althea stirbt, strebt Ella an, sesshaft zu werden. Doch ...

Alice und ihre Mutter Ella führen ein Vagabunden-Leben. Egal wo sie leben – immer folgt Ihnen das Unglück. Erst als Ellas Mutter (Alices Großmutter) Althea stirbt, strebt Ella an, sesshaft zu werden. Doch bevor es dazu kommt verschwindet sie spurlos. Alice sucht zusammen mit ihrem besten Freund Ellery ihre Mutter, taucht dabei in die Vergangenheit ein und kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Denn das Anwesen Hazel Wood ist wahrlich märchenhaft….
Mich hat das Buch von Anfang an gereizt. Der Klappentext verspricht Märchen und Fantasy zu verknüpfen und das bekommt man hier auch. Die Märchenelemente sind wunderbar in die Geschichte eingearbeitet. An manchen Stellen fand ich es ein bisschen unheimlich und gruselig. Aber ich sehe mir auch keine Horrorfilme an, also liegt das vielleicht an mir.
Besonders das Cover hat es mir angetan. Wirkt es auf den ersten Blick interessant, so wird erst beim zweiten Blick die Schönheit der toll heraus gearbeiteten Blätter mit leichten Glitzer und die hochwertige Bindung sichtbar.
Auch die Charaktere sind gut beschrieben und handeln nachvollziehbar. Dabei kommt das Buch komplett ohne Liebesgeschichte aus, was selten ist. Vermisst habe ich es nicht. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Es wird bildhaft beschrieben und hat bei mir – wie gesagt – das ein oder andere Mal für Entenpelle gesorgt.
Fazit:
Märchenhafte Fantasy mit guten Charakteren, ohne Liebesgeschichte dafür aber gelegentlich mit kleinem Gruselfaktor. Ein Experiment das geglückt ist und ich deshalb auch weiter empfehlen kann.