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Veröffentlicht am 23.10.2021

Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Soap!

Dark Village - Band 1
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》INHALT:

Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet ...

》INHALT:

Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet von jemandem, den sie kannte.



》EIGENE MEINUNG:

Diese Buchreihe liegt nun wirklich schon Jahre auf meinem SUB und durch die diesjährige Herbst-Leseliste war es nun endlich soweit! Gestalterisch passt es perfekt in die Zeit, wenn die Tage wieder kürzer werden und es auf Halloween zugeht. Ein Blickfang ist dabei der schwarze Buchschnitt und die aufeinander abgestimmte Aufmachung der Reihe:

1) Das Böse vergisst nie

2) Dreht euch nicht um

3) Niemand ist ohne Schuld

4) Zurück von den Toten

5) Zu Erde sollst du werden



Ich habe bei diesem Auftaktband ganz bewusst den Klappentext nicht in eigenen Worten wieder gegeben, da hier für mich jedes Wort zuviel wäre und die gerade die Unwissen- und Unwägbarkeit rund um die Geschichte der 4 Freundinnen den besonderen Reiz dieser Bücher für mich ausmacht.

Die Geschichte startet mit dem Kapitel indem die Leiche einer der vier Freundinnen gefunden wird – danach starten wir 21 Tage vor dem Mordtag, lernen die Umgebung, die Protagonisten und vor allem ihre vielfältigen Probleme kennen.

Im Mittelpunkt stehen Trine, Vilde, Nora und Benedicte. Die 4 Mädchen sind enge Freundinnen (auch wenn es sich nicht wirklich oft so anfühlt) und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Abwechselnd, sowohl je Kapitel, als auch manchmal wechselnd innerhalb eines Abschnittes (was das Lesen und Nachvollziehen nicht immer einfach macht), lernen wir sie nach und nach besser kennen. Dabei wächst einem jede von ihnen durchaus an Herz und schließlich möchte man keine von ihnen durch den Mord verlieren, sondern sie lieber schütteln, vor Depressionen retten oder zur Ehrlichkeit anhalten. Hinzu kommen weitere Hauptfiguren, wie Nick, der männliche Hauptpart der Geschichte oder die schreckliche neue Lehrerin, durch die der Stein (der schließlich bei einem Mord enden wird) erst ins Rollen kommt. Die Unausweichlichkeit dessen zieht einen geradezu in die Geschichte hinein und ich wollte/musste stets weiter lesen und mehr erfahren.

Es gibt für mich allerdings auch große Kritikpunkte! Ich war schon auch mal Jugendliche, mit all den neuen Themen, Gedanken und Ängsten. Aber das hier ist einfach zuviel. Zuviel Sex, zu viele Worte wie „Titten“ und englische Ausdrücke etc., die die Mädchen auch auf sich selbst anwenden, zu viel Drama, zu viele Geheimnisse, zu krasse Aktionen, zu viel Körperlichkeit… Als ich unter dem Klappentext das Wort „Krimi-Soap“ gelesen habe, war das wie die Faust aufs Auge: Das trifft es! Auch das Sex ein großes Thema beim Erwachsenwerden spielt ist klar, aber der Umgang damit war hier für mich alles andere als realistisch. Die Personen sprechen und denken hier für mich zu übertrieben und teils beinahe pornografisch. Manchmal habe ich mich gefragt ob das die Vorstellung des männlichen Autors ist, wie Mädchen sind. Für mich alles andere als passend.

Nichts desto trotz hat das Buch eine gewisse Sogwirkung, indem man dem Mordtag immer näher kommt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn der Schreibstil mich eher abgeschreckt hat. Es gibt wenig Lockerheit, Humor, Freundschaftsmomente etc. Es ist düster, hoffnungsbefreit, misstrauisch und endgültig. Ziel: Verlust und Mord. Entsprechend enttäuscht war ich, als man trotzdem am Ende noch nicht mal wusste, wer das Opfer ist. Erst in Band 2 kommen wir dem ganzen wirklich näher. So gab es hier vor allem viel Teenie-Drama, Schulalltag, Geheimnisse, Entfremdung und Sex-Gerede (sowohl Homo-, als auch Heterosexuell). Interessant war es aber bestimmte Situationen aus mehreren Sichten hintereinander wahr zu nehmen, ohne allzu große Dopplungen zu erleben. Vor jedem größeren Abschnitt im Buch findet sich außerdem ein Auszug aus einem bekannten Song, auf dem auch im Kapitel Bezug genommen wird. Sehr atmosphärisch.





》FAZIT:

Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Tennie-Drama, Sex-Gerede, Soap-Plots, Anzüglichkeiten, Ausdrücke wie „Titten“ etc. Ich werde auf jeden Fall noch Band 2 lesen, bin allerdings nicht wirklich überzeugt.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Hörbuchversion: Kann man machen, muss man aber nicht…

Die Drachenschwestern
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》INHALT:

In Kajas Leben scheint alles den Bach hinunter zu gehen: Ihr Freund ist ein intriganter Betrüger, ihr Job entwickelt sich zu einem einzigen Drama und dazu wird sie seit Neustem von einem blau ...

》INHALT:

In Kajas Leben scheint alles den Bach hinunter zu gehen: Ihr Freund ist ein intriganter Betrüger, ihr Job entwickelt sich zu einem einzigen Drama und dazu wird sie seit Neustem von einem blau schillernden Drachen auf Schritt und Tritt verfolgt. Eine Drache?! Gibt es die überhaupt? Und wenn ja, wie wird man sie wieder los?

Zwischen Streitereien mit Drachen und dem Versuch ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, versucht sie der Liebe aus dem Weg zu gehen und mafiöse Machenschaften aufzudecken, lernt sie zum Glück ihre Drachenschwestern kennen…



》EIGENE MEINUNG:

Beginnen wir doch mit dem Besten des Hörbuches, dem Cover. Dieses empfinde ich sowohl farblich als auch inhaltlich als sehr ansprechend. Der Drache ist so bildlich wunderbar vorstellbar und auch die in der Geschichte mehrfach beschriebenen, glitzernd-blauen Schuppen! Die Folgebände der Reihe passen sich in ihrer Gestaltung gut an.

Die Hörbuch-Version ist ungekürzt, ganze 15 Stunden und 54 Minuten lang, aber angenehm gesprochen von Karoline Mask von Oppen. Allerdings konnte mich das Ganze sprachlich absolut nicht überzeugen. Abgesehen von zahlreichen Wiederholungen und Wortdopplungen, finde ich gerade die Dialoge eher schwach. Die Handlung wird durch völlig unnötige Füllhandlungen (genaue Beschreibung von Kochrezepten etc.) langatmig und beinahe langwierig zu verfolgen… Das Genre „Fantasy“ ist für mich nicht passend, da zwar ein Drache im Buch vorkommt, dieser aber eher eine Art Schutzengel-Funktion einnimmt und weiter nichts aus dem Genre Fantasy erscheint. Der Drache hätte ebenso gut ein sprechender Hund oder ein Geist oder Ähnliches sein können.

Der Rest der Geschichte ist eher ein Frauenroman, bei dem es Anfangs nur um Kaja, später noch um zwei weitere Frauenfiguren und deren Leben geht. Dabei werden viele Handlungsstränge eröffnet und nur wenige beendet. Einen gemeinsamen „Auftrag“ oder Ähnliches gibt es nicht. Kaja ist gerade zu Beginn eine furchtbar naive und dazu noch unsympathische Protagonistin. Vom Auftauchen des Drachen ist sie nicht überrascht, sondern nur genervt. Was dazu führt, dass sie das arme Kerlchen dauerhaft anfaucht und all ihre Übel- und Wechsellaunigkeit an ihm auslässt. Das war wirklich nur schwer zu ertragen. Sobald die beiden weiteren weiblichen Charaktere ins Spiel kommen (die zweite erst spät im Laufe des Buches), wird es etwas besser mit ihr. Diese sind mir auch grundsätzlich sympathischer.

Dazu wird noch ein Handlungsfeld in Sachen Liebe aufgemacht und hier soll ein dauerhaftes Knistern zu spüren sein. Dies kam allerdings weder aus Sicht von Kaja, noch aus dem immer wieder eingestreuten Blickwinkel ihres Love-Interests bei mir an. Die Schmetterlinge-im-Bauch-Beschreibungen fand ich eher kindisch und das Anhimmeln ebenso. An einigen Stellen im Buch sind allerdings humorige Parts verbaut, die mir noch am meisten Freude bereitet haben. Viele davon haben mit Lance, dem Drachen, zutun – dieser ist wirklich sympathisch.

Der Part des Buches, der sich in Richtung Ermittlungen und den im Klappentext beschriebenen „mafiösen Machenschaften“ dreht, war mir dann eigentlich fast zuviel. Mir ist bewusst, dass dadurch nochmal Spannung und ein Finale in die Geschichte gebracht werden sollten, aber vielleicht wäre weniger hier mehr gewesen. Eine komplexe Handlung und Tiefgang habe ich vergeblich gesucht. Es plätschert so dahin. Die weiteren Bände der Reihe behandeln dann wohl die Leben der anderen Drachenschwester.



The Dragon Sisters Trilogy:

1. Die Drachen-Schwestern

2. Das Drachenkind

3. Das Drachenpferd

(4. Das Drachenmädchen)



》FAZIT:

Nette Grundidee, mäßige Umsetzung, keine wirkliche Fantasy, langatmiger Schreibstil. Kann man hören, muss man aber nicht – und wenn dann braucht man (bei beinahe 16 Stunden Laufzeit) einen langen Atem.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Nicht sehr zauberhafte Vorgeschichte zum Roman „Practical Magic“ („Zauberhafte Schwestern“ mit Nicole Kidman und Sandra Bullock)

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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》INHALT:

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem ...

》INHALT:

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser.

Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«

Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen – und mit den Folgen leben müssen.



》EIGENE MEINUNG:

Lange ist mir eine Rezension nicht mehr so schwer gefallen, weswegen ich auch den Original-Klappentext dafür übernehme. Mit diesem hat es nämlich angefangen, dass ich mir für die Geschichte etwas ganz anderes vorgestellt, als ich dann bekommen habe. Weiter macht damit der deutsche Untertitel „Eine zauberhafte Familie“. Ich dachte an eine schöne Hexen-Erzählung im aufregenden New York der 60er, an Leichtigkeit, an Magie, Spannung, Jugendfantasy und natürlich Liebe. Es wäre jedoch besser gewesen ich hätte mich auf den letzten Satz konzentriert: „…mit den Folgen leben müssen.“ Denn so fühlt sich der Roman für mich an. Immerwährende Folgen müssen ertragen werden und von Charmed und Cassandra Clare (vom Verlag gezogene Vergleiche) war für mich nichts zu spüren – weder in Sachen Magie, noch Humor oder positiven Erlebnissen. Deborah Harkness kommt da vom Realismus schon eher hin…

Aber von Beginn an: Das Cover ist mir als untypisch für das Thema ins Auge gestochen und konnte mich mit den gedeckten Farben und feinen Details begeistern. Das Buch ist in 5 große Abschnitte, und dabei viele kleinere Absätze, unterteilt.

Bereits der Schreibstil machte mir den Einstieg in die Geschichte jedoch sehr schwer. Er schafft für mich absolut keinen Zugang zu den Charakteren und wirkt bis zum Schluss eher wie ein Bericht über die Geschehnisse. Die Sicht auf die einzelnen Figuren wechselt zwar, bleibt jedoch ohne roten Faden. Gerade gegen Ende gibt es Zeitsprünge von etwa 20 Jahren, die für mich in der Schnelle nicht nachvollziehbar waren. Orte und Gebäude wurden gut beschrieben. Von der Magie hätte ich gerne noch wesentlich mehr erfahren und die Figuren sind mir bis zum Schluss teils nicht ganz zugänglich geworden.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, aber gerade zu Beginn sehr distanziert und auch wenig sympathisch. Erst nach und nach habe ich zu ihnen einen mehr oder weniger guten Zugang gefunden. Eigentlich finden sich hier zauberhafte Eigenschaften wie die Verbindung zu Vögeln, tierische Vertraute, Hellsichtigkeit, Levitation, Kräuterkunde etc. Diese bleiben aber stets Beiwerk und sorgen nur für wenige angenehme Momente. Ich habe keine Empfehlung für das Lesealter entdeckt, würde es jedoch eher für erwachsene Leser angeben. Drogen, Sex mit Minderjährigen, tragische Verluste. Lustig geht es hier fast nie zu.

Die Erzählung selbst verbindet eine fiktive Geschichte mit tatsächlichen Ereignissen der Zeitgeschichte, was mir gut gefallen hat. Allerdings ist sie mir persönlich viel zu düster, unheilvoll, teils hoffnungslos. Der Verlust von geliebten Personen hängt dauerhaft wie ein Damoklesschwert über den Geschwistern. Das sorgt zwar durchaus für einen weichen Spannungsbogen, mir fehlten allerdings humorvolle, erholsame, zauberhafte und auch erklärende Passagen. Einen richtigen Showdown oder eine Lösung für das alles bestimmende Problem gibt es nicht. Der Lesefluss entstand bei mir eher durch den Wunsch zu erfahren wie die Geschichte endet.

Das Ende des Buches zeigt, dass es sich hierbei nur um die Vorgeschichte zum, bereits verfilmten, Roman „Practical Magic“ handelt. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiterverfolgen. Für mich gab es hier kein Eintauchen in eine Welt der Magie.



Vorgeschichte:

Magic Lessons

The Rules of Magic

Hauptgeschichte:

1. Practical Magic

2. The Book of Magic





》FAZIT:

Distanzierter Schreibstil, der mir den Zugang zu den Charakteren oft verwehrt hat und einen roten Faden vermissen ließ. Düstere, melancholische, verhängnisvolle Geschichte mit wenig Zauberhaftem, Leichtigkeit oder Freude.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Meine Erwartungen konnten hier lange nicht erfüllt werden

Nächster Halt: Thailand
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》INHALT:

Kurz vor der Hochzeit verlassen. Wohnung, Job und auch sich selbst verloren. So könnte man Georgia Green beschreiben, als sie beschließt sich zum ersten Mal im Leben einen Rucksack aufzuschnallen ...

》INHALT:

Kurz vor der Hochzeit verlassen. Wohnung, Job und auch sich selbst verloren. So könnte man Georgia Green beschreiben, als sie beschließt sich zum ersten Mal im Leben einen Rucksack aufzuschnallen und Thailand zu erkunden. Doch dort findet sie anstatt erhoffter Urlaubsstimmung und tiefer Erkenntnis nur schreckliche Mitreisende, Ungeziefer und viel zu scharfes Essen – aber auch ein paar unwiderstehliche Bekanntschaften. Doch vor allem lernt Georgia, auf welchem Weg das Glück für sie selbst zu erreichen ist…



》EIGENE MEINUNG:

Auf der Suche nach einem tollen Sommer-Sonne-Urlaubs-Buch bin ich über die „Lonely Hearts Travel-Club“-Reihe gestolpert. Das Cover konnte dabei schon die erste Urlaubsstimmung bei mir wecken und ich habe mich auf schöne Ortsbeschreibungen, eine allein reisende Frau, interessante Erlebnisse und klar auch etwas Liebe gefreut. Wie auf dem Klappentext geschrieben: „Im Tuk Tuk ins Glück!“.

Bekommen habe ich aber eher: Mit dem Tuk Tuk und einer naiven und männerbezogenen Georgia, ohne jedes Selbstbewusstsein, in den Horror-Urlaub par exelance…

Aber von Anfang an. Georgia ist grundsätzlich keine böse Person und macht zu Beginn des Buches einfach eine schwere Phase durch. Wie viele vor ihr beschließt sie also zu reisen, auf sich selbst zu achten und sich wieder zu finden. Gute Idee! Bei einem Reisebüro um die Ecke, mit netter Reisekauffrau, bucht sie eine Gruppen-Tour durch Thailand. Ab da geht eigentlich einfach alles schief. Und auch wenn Georgia nichts für die Umstände in Thailand kann – auch wenn sie hier ebenfalls alle Naivität auspackt und nicht mal das Reisebüro kontaktiert – hat sie durchaus Schuld daran, dass sie sich dreiviertel des Buches jedem Typen an den Hals wirft, der irgendwie zur Verfügung steht. Diesen langen Teil der Geschichte, indem Georgia ihr Glück nur in anderen sucht, hätte man dann wenigstens für tolle Länderbeschreibungen nutzen können. Aber auch diese bleiben blass und sind meistens nur Schauplatz für allerlei Dramen. Ein großer Zufall kommt ihr schließlich zu Hilfe und ab diesem Zeitpunkt dreht sich das Buch endlich. Ich konnte plötzlich mit Georgia mitfühlen, die Urlaubs-Atmosphäre genießen und auch das Ende hat mich tatsächlich überrascht. Es ist nicht klebrig-süß, sondern auf die Zukunft ausgerichtet. Georgias Entwicklung wird nun deutlich. Erst da habe ich auch verstanden, dass sich die weiteren Bücher nicht – wie gedacht – je um eine andere Frau drehen, sondern weiterhin Georgia als Hauptcharakter begleiten.

Der Schreibstil an sich ist flüssig und angenehm zu lesen. Allerdings sind mir einige Worte und Formulierungen zu flapsig („beide Schlawiner“ für Brüste,...) und gerade die Beschreibungen der Partys zu Beginn schlicht zuwider. Der Humor trifft hier nicht meinen Geschmack. Gegen Ende gibt es dagegen Szenen die wirklich ans Herz gehen.



Fun Fact: Mit dem Buch verarbeitet die Autorin ihre eigenen Erlebnisse, als sie vor der Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen wurde und beschloss zu reisen. Dies hat sie auf ihrem Blog notwedordead.com festgehalten.



Lonely Hearts Travel-Club:

1. Nächster Halt: Thailand

2. Nächster Halt: Indien

3. Nächster Halt: Chile



》FAZIT:

Hier wäre mehr drin gewesen! Die Protagonistin ist eigentlich nett, aber viel zu lange viel zu naiv und nimmt jedes Drama mit – auch da sie ihr Glück dauernd im nächsten Mann sucht. Erst im letzten Drittel konnte mich die Geschichte packen, von sich überzeugen und auch mit Urlaubsstimmung begeistern.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Hörbuchausgabe: Der Sport steckt mal wieder nur in Cover und Titel

Die drei ??? und das Fußballphantom (drei Fragezeichen)
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》INHALT:

Während die drei Fragezeichen bei einem Spiel der Highschool-Meisterschaft im Stadion mitfiebern, gerät Peter mit seinem Handy aus Versehen in das Gespräch zweier Männer. Was er dort zu hören ...

》INHALT:

Während die drei Fragezeichen bei einem Spiel der Highschool-Meisterschaft im Stadion mitfiebern, gerät Peter mit seinem Handy aus Versehen in das Gespräch zweier Männer. Was er dort zu hören bekommt, lässt ihm die Haare zu Berge stehen: Scheinbar versucht ein anonymer Anrufer den Vater eines Spielers mit der Bedrohung dessen Lebens – noch währen des Spieles – zu erpressen. Um dies zu verhindern schalten sich Justus, Bob und Peter in das Geschehen ein und eine wilde Schnitzeljagd durch Los Angeles beginnt…



》EIGENE MEINUNG:

Das Cover lässt mich zuerst „Bitte keine weitere Sportfolge der Drei Fragezeichen“ denken – ein Fußballstadion, Zuschauer, Spieler und ein Ball im Visier einer Waffe. Sehr passend zu einer Szene der Handlung. Zum Glück kein Hinweis auf die komplette Erzählung, von der vieles außerhalb des Stadions und abseits des Sports spielt. Dieser ist mal wieder nur der Aufhänger und der Titel irreführend.

Die Geschichte an sich konnte mich dann aber ebenfalls nicht vom Hocker hauen. Die eingestreuten Rätsel-Elemente sind eigentlich spannend, werden aber meist von Justus viel zu schnell gelöst. Das Ende kann dann nochmal etwas berühren, findet aber auch zu schnell ein (etwas unglaubwürdiges) Ende.




Tracks:

1. Konferenzschaltung

2. Pseudonyme

3. Schlechter Empfang

4. Genie-Streich

5. Neues Rätsel

6. Homepage

7. 50.000

8. Störung

9. Schuss

10. Griechische Tragödie

11. Kalte Dusche




Trivia:


Die Rätsel des Namenlosen zum Mitknobeln:


Die Mutter eines Heiligen, der sommerlichen Namen trug, sieht hoch am Himmel einen Mann, der niemals nach der Freiheit frug.

Zu 999 in...alter Zeit, die Colorado...gar nicht weit, entstand, was...Kinder freudig rührt...und täglich...Lichtermeer gebiert

Die Wurzel aus 2209 x die Wurzel aus 24336 + 668. Davon 10 %. Das Ganze x 62,5.

Er kennt die alte Blumenstadt, die Ärzte einst zu Herrschern hatt'. Am schiefen Turm küsst er das Meer, doch unserer ist ganz aus Teer. Und wo er in die Dämmerung sinkt, Ihr Geld dann fröhlich für mich winkt.

Justus erklärt, dass ein fußballähnliches Spiel bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus in China gespielt wurde. Übersetzt hieß es so viel wie Den Ball mit dem Fuß stoßen.
Der Fall Codename Cobra wird ebenso erwähnt wie das Internetcafé Surfers Paradise, dass die drei Detektive für ihre Recherchen nutzen.
Wieder einmal wird der für Recherchen und Archiv verantwortliche Detektiv niedergeschlagen und verliert das Bewusstsein.
Sergeant Biederman liest die Visitenkarte der drei Detektive falsch vor. Er liest "Wir lösen jeden Fall". Richtig müsste es heißen: "Wir übernehmen jeden Fall".

(Quelle: https://www.3fragezeichen.de/?ziel=https://www.3fragezeichen.de/buchdb.php?buch=152)




》FAZIT:

Absolutes Mittelmaß. Cover und Titel weisen in eine komplett falsche Richtung. Der Inhalt enthält nette Rätsel, kann aber mit dem Ende nicht punkten.

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