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Veröffentlicht am 29.06.2020

Ein gesellschaftskritisches Bilderbuch über Zusammenhalt und Toleranz

Es ist Platz für alle
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Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch ...

Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch mit wertvollen Themen ist da schon anspruchsvoller. So war ich erfreut, als mir der Carl-Auer Verlag das Buch "Es ist Platz für alle" von Anahita Teymorian zugeschickt hat. Denn hier geht es um das gemeinschaftliche Miteinander und Toleranz untereinander.

Die Autorin:
Anahita Teymorian lebt mit ihrer Familie in Teheran im Iran. Ihre Bücher sind auf der ganze Welt bekannt und ihre Arbeiten wurden bereits international auf vielen Ausstellungen gezeigt.
"Es ist Platz für alle" entstand aus einem Impuls heraus, als die Autorin eines Tages vor ihrem mit Spielsachen, Büchern und Geschirr bedeckten Tisch saß und im Fernsehen mitbekam, wie oft sich Menschen streiten und wie wenig die meisten mit dem zufrieden sind, was sie haben.

Inhalt:
„Wie immer zeigten die Nachrichten Menschen, die um ein Stück Land, um ein Stück Planeten kämpften. (…) Der Tisch war voller Spielzeug, Bücher und schmutziger Teller, aber erstaunlicherweise fand auch mein Brot noch Platz darauf. Ich fing an, mit dem Fernseher zu streiten. (…) „Warum hört ihr nicht auf? Warum seid ihr nie glücklich? Hört auf, gierig zu sein! Versucht es wenigstens einmal. Vertraut mir! Es ist Platz für euch alle. Seht euch den Himmel an, seht euch das Meer an, seht euch den Dschungel an. Nein, seht euch einfach nur meinen Tisch an!“ Dann ging ich in mein Zimmer und schrieb alles auf Papier. So begann die Geschichte Es ist Platz für alle.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Ich muss sagen, das Cover ist schon recht speziell und ich hätte in einer Buchhandlung wohl nicht zu dem Buch gegriffen. Umso besser, das der Verlag mir von sich aus ein Exemplar dieses Bilderbuches zugeschickt hat, denn sonst wäre mir dieses Buch mit der so wichtigen Botschaft wohl durch die Lappen gegangen.
Wir sehen hier eine Familie: Mutter, Vater und Kind. Sie beugen sich über- und zueinander, die Eltern haben dabei unheimlich lange Arme, doch irgend wie scheint alles seinen benötigten Platz zu finden. Etwas skurril mutet das Bild schon an, und auch die Illustrationen im Buch stehen dem in nichts nach.

Auf jeder Doppelseite sehen wir dann ein großflächiges, farbenfrohes Bild, welches eine Szenen im Leben des Kindes und später auch allgemein eine Szene aus der Welt darstellt. Dazu finden sich wenige kurze Sätze, die veranschaulichen, dass alles auf der Welt seinen Platz hat und genau richtig ist, so wie es eben ist. Das man sich keine Sorgen darum machen muss, selbst keinen Platz zu finden, denn überall findet sich ein passendes Fleckchen.

So folgen wir also dem ich-Erzähler vom Mutterleib über die Zeit als Kleinkind, bis hin ins Erwachsenenalter, und was der Mensch dort alles entdeckt: die vielen Vögel auf der Wäscheleine, die unzähligen Bücher in der Bücherei, die Vielfältigkeit des Meeres und die riesigen Tiere des Dschungels. Alles findet seinen sicheren Platz dort, wieso fällt es den Menschen also so schwer, sich mit dem zufrieden zu geben, was sie haben? Wieso kämpfen sie auf ihren Reisen um einen Platz? Wieso streiten sie sich in ihrem Job? Warum werden in ihren Kämpfen bedrohliche Fahrzeuge eingesetzt, nur um den eigenen Willen durchzusetzen, mehr Land zu bekommen? All das ist völlig unnötig, denn die Natur lehrt uns, es ist Platz für alle da, wenn man sich eben mit dem zufrieden gibt, was man tatsächlich zum Leben braucht.

"Es ist Platz für alle" ist ein unheimlich wertvolles Bilderbuch für Kinder wie auch Erwachsene. Der Stil der Illustrationen mag Geschmacksache sein, meinen Geschmack trifft er nicht wirklich. Doch die Botschaft der Autorin ist es, die dieses Buch so wichtig macht. Es schadet nicht, wenn wir alle uns immer wieder mal vor Augen führen, wie gut wir es doch haben. Dass man nicht immer nach etwas Größerem oder Besseren streben muss, wenn man mit dem, was man hat auch glücklich ist. Vor allem ist es doch die gemeinsame Zeit, die das Leben lebenswert macht und nicht der Besitz eines einzelnen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein spannender Debütroman mit zu plötzlichem Ende

Die Überlieferung der Welt
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"Die Überlieferung der Zeit" von Selin Visne entstand während eines Schreib-Wettbewerbs. Der Autorin gelingt es, eine ganz neue Fantasy-Welt zu kreieren. Sie erschuf ein Werk mit viel Magie, tollen Dialogen ...

"Die Überlieferung der Zeit" von Selin Visne entstand während eines Schreib-Wettbewerbs. Der Autorin gelingt es, eine ganz neue Fantasy-Welt zu kreieren. Sie erschuf ein Werk mit viel Magie, tollen Dialogen sowie starken schlagfertigen Charakteren.

Die Autorin:
Selin Visne (geboren 2001) schreibt bereits seit vielen Jahren. Ihr erster Roman entstand, als sie dreizehn Jahre alt war. 2018 gewann sie mit dem Roman "Die Überlieferung der Welt" den dtv-Schreibwettbewerb auf der Onlineplattform Sweek. Selin Visne ist Studentin.

Inhalt:
„Seit dem Tod ihres Vaters hält Laelia sich und ihren kleinen Bruder als Taschendiebin mehr schlecht als recht über Wasser. Bis Nero, der Herr der kriminellen Unterwelt, auf sie aufmerksam wird und ihr eine deutliche Warnung schickt. Hadrian ist als Neros Hand scheinbar am Ziel seiner Träume, aber will er ihm auch den letzten Teil seiner Seele verkaufen? Als Hadrian sich gegen Nero wendet, müssen er und Laelia aus ihrer Heimat fliehen. Die Vision des Sehers schickt sie und vier widerwillige Gefährten auf eine gefährliche Reise. Doch jeder von ihnen hat etwas zu verbergen und mächtige Feinde wollen um jeden Preis verhindern, dass sich ihre wahre Bestimmung erfüllt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches ist verspielt und düster zugleich. Man erahnt einen schimmernden Wald, oder auch ein Gebirge im Hintergrund, davor eine schwarze Festung, die auf einer Anhöhe zu stehen scheint. Das alles wird umrankt von goldenen Blättern und Perlenschnüren.

Der Einstieg in das Buch fiel mir zunächst durch die Masse an Informationen etwas schwer. Vielleicht wäre hier eine Art Vorgeschichte oder Einleitung hilfreich gewesen. Denn was sich genau zwischen den Göttern und den Menschen mit all der Magie abgespielt hat, konnte ich bis zuletzt nicht gänzlich durchblicken.

Der Story an sich, mit ihren vielen Protagonisten kann man dann aber sehr gut folgen. Laelia und Hadrian schloss ich sofort ins Herz und ich mochte ihren regelmäßigen verbalen Schlagabtausch unheimlich gerne. Zwischen den beiden entstanden so viele tolle Dialoge und es herrschte eine außergewöhnlich Dynamik. Sie nahmen auch den Hauptteil der Erzählperspektive ein. Nur zwischendurch tauchen hin und wieder die anderen vier (bzw. eigentlich drei, denn Divan der Seher bleibt bis zum Ende geheimnisvoll und ohne direkten Einblick) Teilnehmer des Abenteuers aus: Bacary, Merla und zuletzt Vena. Alle erzählen ihre eigene Geschichte, die dazu führt, dass sie sich der stetig wachsenden Gruppe an Menschen mit magischen Kräften anschließen.

Die Story endet dann leider zu abrupt, der Ausgang wird mehr angedeutet, als tatsächlich beschrieben. Außerdem ist nicht klar, wie das Leben der sechs Akteure weiter gehen wird. Nicht alle Gefahren sind beseitigt, nicht alle Fragen beantwortet. Es wirkt fast, als sollte noch ein Folgeband kommen, wozu ich aber nichts finden konnte. Vielleicht fehlte am Ende durch den Wettbewerb auch einfach die Zeit, um alles gänzlich aufzulösen. So wirkt das Buch leider etwas unfertig.

Ich habe "Die Überlieferung der Welt" sehr gerne gelesen und wurde besonders von Laelia und Hadrian mitgerissen. Leider hat mich das Ende ziemlich unbefriedigt zurück gelassen, was sehr schade ist, da der Schreibstil der noch so jungen Autorin außergewöhnlich gut ist. Also, bitte her mit einem zweiten Band!

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein Kinderbuch über Krankheit und das Sterben

Karle und der Wolkenvogel
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Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, in welchem es darum geht, dass der beste Freund eines Kindes an Krebs erkrankt, viel Zeit im Krankenhaus verbringt, den Krebs aber nicht besiegen kann und sterben ...

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, in welchem es darum geht, dass der beste Freund eines Kindes an Krebs erkrankt, viel Zeit im Krankenhaus verbringt, den Krebs aber nicht besiegen kann und sterben muss. Wie geht ein guter Freund im Kindesalter damit um und welche Unterstützung können Erwachsene hier leisten? All das erfahren wir in dem Kinderfachbuch "Karle und der Wolkenvogel" von Johanna Fischer & Katharina Staar, erschienen im Mabuse Verlag.

Die Autorin und die Illustratorin:
Johanna Fischer (geboren 1979) arbeitet als Krankenschwester in den Bereichen Onkologie und Palliativmedizin. Außerdem absolvierte sie ein Fernstudium mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur.
Katharina Staar (geboren 1983) studierte Illustration und Kunstpädagogik. Inzwischen arbeitet sie als freie Illustratorin. Außerdem ist sie Kunstschuldozentin. Sie erhielt den Piepenbrock Kunstförderpreis und den Ravensburger illu2017.

Inhalt:
„Karle und Joschi sind die besten Freunde. Als Karle ins Krankenhaus muss, besucht Joshi ihn. Dass Karle jetzt anders aussieht als früher, ist Joshi egal. Denn schließlich kann sein Freund nichts dafür, dass ihm alle seine Haare ausgefallen sind. In seinem Kopf wächst etwas, das dort nicht hingehört, sagt Karles Arzt. Karles Krankheit wäre wie ein Seeungeheuer, das bekämpft werden muss. Deswegen bekommt er Piraten-Medizin, die ihn wieder gesund machen soll. Als es Karle aber zunehmend schlechter geht, erzählt er Joschi von dem Wolkenvogel und seinem letzten Wunsch.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es strahlt Zuversicht und Freude aus. Die beiden besten Freunde Karle und Joschi sind zu sehen, wie sie auf einer Bank sitzen und in den Himmel blicken. Dort oben sehen sie eine Wolke, die wie ein Vogel aussieht. Die Kinder sehen glücklich aus, obwohl das Tuch auf Karles Kopf bereits auf seine Erkrankung hinweist.

Auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gezeichnet und strahlen viel Freude aus. Neben der ernsten Thematik der Erkrankung gibt es aber auch durchaus humorvolle Szenen, denn auch im Krankenhaus kann man Spaß haben und Unfug treiben.

Die Erzählung beginnt, indem die beiden Freunde Joschi und Karle vorgestellt werden. Sie sind beste Freunde, die sich auch mal streiten, sich aber immer wieder vertragen. Eines Tages erzählt Karle, dass er schwer krank ist und kurz darauf muss er ins Krankenhaus gehen, um die nötige Behandlung zu bekommen. Hier wird auf das bekannte Motiv der Medizin in Form kleiner Helferlein zurück gegriffen. Denn kleine Piraten kämpfen in Karles Körper gegen die Ungeheuer auf hoher See an, damit die böse Krankheit in Karles Kopf besiegt werden kann. Im Laufe der Erzählung wird deutlich, dass Karle immer müder und schwächer wird, sein Körper sich verändert hat. Aber dennoch verliert Karle nicht seine Lebensfreude.
Auch Joschis Wut über die Seeungeheuer in Karles Kopf wird thematisiert. Denn nicht nur Karle macht eine schwere Zeit durch, auch sein bester Freund muss damit zurecht kommen.

Das Buch ist sehr vielschichtig. Neben dem Verlauf einer Krebserkrankung, der Angst und der Wut auf diese Krankheit und dem Abschied von einem geliebten Menschen wird hier auch die tiefe Freundschaft im Kindesalter thematisiert.

Einzig der Sprung vom Krankenhaus, in welchem der Junge gerade erzählt, er könne nach Hause und brauche keine Medikamente mehr, hin zur Beerdigung des Selbigen erschien mir zu hart. Sicherlich kommt der Tod manchmal plötzlich und unerwartet, aber ich bin mir nicht sicher, wie dieser harte Übergang bei Kindern ankommt, selbst wenn diese ähnliches erlebt haben.

Im Anhang befindet sich, wie immer bei Fachbüchern des Mabuse Verlags, zwölf Seiten mit einigen wichtige Informationen über Krebs bei Kindern. Was bedeutet Krebs im Kindesalter? Wie wird die Krankheit erkannt und wie kann sie behandelt werden? Wie trauern Kinder und wie können wir Erwachsenen sie nach einem schweren Verlust begleiten? All das wird in kurzen aber dennoch informativen Texten erklärt und mit hilfreichen Web-Adressen ergänzt.

"Karle und der Wolkenvogel" ist ein wertvolles Kinderbuch zum Thema Abschied, Tod, Trauer und Freundschaft, welches sich an Kinder richtet, die selbst mit dieser Thematik in Kontakt gekommen sind.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Eine Fantasyroman-Dilogie voller Magie und Rätsel

Ashes and Souls (Band 2) - Flügel aus Feuer und Finsternis
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Nachdem ich von Ava Reeds Büchern "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" und "Die Stille meiner Worte" tief berührt war, wollte ich unbedingt auch ihre Fantasy-Dilogie lesen. Meine Erwartungen wurden ...

Nachdem ich von Ava Reeds Büchern "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" und "Die Stille meiner Worte" tief berührt war, wollte ich unbedingt auch ihre Fantasy-Dilogie lesen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, aber auch nicht gänzlich erfüllt, da die Messlatte sehr hoch lag.

Die Autorin:
Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog www.avareed.de. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher von ihr: "Alles. Nicht. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte" und "Wir fliegen, wenn wir fallen".

Inhalt:
„Eine Liebe für die Ewigkeit?
Mila befindet sich mitten im ewigen Kampf zwischen Licht und Schatten. Ihre große Liebe Asher versucht alles, um sie aus den Fängen des grausamen Rólan zu befreien. Doch Rólan ist nicht der Einzige, der Milas Kräfte für sich nutzen will. Um sich selbst und ihre Freunde zu beschützen, macht sie sich auf die Suche nach dem Ursprung ihrer Gabe. Und was sie dabei herausfindet, bedroht nicht nur ihre gemeinsame Zukunft mit Asher, sondern auch das Schicksal der gesamten Welt.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wieder ist das Cover sehr beeindruckend gestaltet. Es ähnelt dem des ersten Teils seh, doch die Farben gehen stärker ins Rote, als ins Goldene. Wieder sind Flügel zu sehen, doch diesmal sind diese rot. Der zweite Band besitzt sogar ein Lesebändchen, was ich sehr toll finde.

Der zweite Teil der Dilogie setzt nahtlos beim Ende des ersten Teils an. Mila und Reia sind befinden sich noch in der Gewalt von Rólan und um sie darauf zu holen, muss Asher seinen Bruder aufsuchen, welcher eine große Gefahr darstellt und schon seit einer langen Zeit abgeschottet vom Rest der Welt lebt. Was ihn in diese Einsamkeit getrieben hat, erfahren wir im verlauf der Geschichte und so bekommt auch Elarian einzelne Passagen neben den Erzählungen aus Milas, Ashers und Tariels Sicht.

Meiner Meinung nach wäre im zweiten Teil die Sichtweise Tariels nicht mehr so wichtig gewesen. Ja, er ist das Bindeglied zwischen den Welten des Lichts und der Dunkelheit, aber so wirklich viel beigetragen hat er eigentlich nicht mehr zur Geschichte, sodass mich seine Reue eher nicht interessiert hatte.

Nachdem der erste Band der Reihe langsam begann und dann Fahrt aufnahm, war es mit dem zweiten Band anders herum. Ich konnte durch den nahtlosen Übergang direkt in die Geschichte eintauchen, allerdings verlangsamte sich die Fahrt dann auch recht schnell. Die wichtigsten Charaktere sind weiterhin sehr sympathisch und die Interaktion zwischen den Brüdern oder den einzelnen Paarkonstellationen habe ich sehr genossen. Das Ende hingegen konnte mich nicht so richtig überzeugen und erinnerte mich an einen ganz bestimmten Film, den ich nicht weiter nenne, um das Ende nicht vorwegzunehmen.

Die Dilogie "Ashes and Souls" ist eine schöne Fantasygeschichte mit wichtigen Themen wie: Heiligt der Zweck die Mittel? Wann ist etwas gut und wann schlecht? Wieweit treibt einen die Liebe? Der Erzählstil ist mitreißend und humorvoll, aber zu 100% hat mich die Geschichte im Ganzen nicht abgeholt, was aber auch daran liegt, dass Ava Reed mit ihren Vorgängerromanen wahnsinnig gute Bücher geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ein Fantasyroman voller Magie und Rätsel

Ashes and Souls (Band 1) - Schwingen aus Rauch und Gold
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Nachdem ich von Ava Reeds Büchern "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" und "Die Stille meiner Worte" tief berührt war, wollte ich unbedingt auch ihre Fantasy-Dilogie lesen. Meine Erwartungen wurden ...

Nachdem ich von Ava Reeds Büchern "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" und "Die Stille meiner Worte" tief berührt war, wollte ich unbedingt auch ihre Fantasy-Dilogie lesen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, aber auch nicht gänzlich erfüllt, da die Messlatte sehr hoch lag.

Die Autorin:
Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog www.avareed.de. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher von ihr: "Alles. Nicht. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte" und "Wie fliegen, wenn wir fallen".

Inhalt:
„Eine Liebe zwischen Tod und Unsterblichkeit
Prag wird die goldene Stadt genannt, doch Mila sieht dort unendlich viel Grau. Denn sie hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann den Tod vorhersehen. Menschen, die bald sterben werden, verlieren in Milas Augen jegliche Farbe. Verzweifelt versucht sie, diesen Fluch loszuwerden, und gerät dabei in den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Schnell findet sie heraus, dass Himmel und Hölle ganz anders sind, als sie es sich vorgestellt hat. Für welche Seite wird Mila sich entscheiden?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist wirklich beeindruckend gestaltet. Man sieht die Skyline Prags und überall sind Rauchschwaden zu sehen. Mächtige Flügel prangen über all dem und golden wirkende florale Elemente hangeln sich von unten nach oben. Das Spiel zwischen Licht und Dunkelheit ist über den Dächern der Stadt zu erahnen, doch zunächst scheint die Dunkelheit zu dominieren.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Die Story wird aus drei Perspektiven erzählt. Mila, das Mädchen mit der Angst einflößenden Gabe; Tariel, ein Ewiger des Lichts und Asher, ein Ewiger der Dunkelheit wechseln sich in der Erzählung ab. Anfangs sind sie alle mehr oder weniger einzeln aktiv und ich denke, das erschwerte mir den Einstieg. Als dann aber Schwung in die Geschichte kam, da mehr Interaktion zwischen den einzelnen Protagonisten stattfand wurde ich völlig in den Bann gezogen.

Die Protagonisten sind bis auf einzelne Ausnahmen sehr sympathisch und die Mächte der Ewigen werden beeindruckend beschrieben. Die Existenz der Ewigen im Allgemeinen distanziert sich von dem Götterglauben der Menschen und so entsteht eine ganz eigene Welt mit einigen spannenden Elementen.

Zum Ende des ersten Bandes hatte ich schon ein paar Vermutungen, was es mir Milas Gabe auf sich hat und war sehr gespannt, den zweiten Teil der Dilogie zu entdecken.

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