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Veröffentlicht am 27.03.2023

Durchwachsen…

Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde
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... das ist das Wort, welches mir durch den Kopf geisterte, nachdem ich das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu Ende gelesen hatte. Die Geschichte an sich und vor allem die Thematik ...

... das ist das Wort, welches mir durch den Kopf geisterte, nachdem ich das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu Ende gelesen hatte. Die Geschichte an sich und vor allem die Thematik des behutsamen und empathischen Umgangs mit Pferden haben mir gut gefallen. Der Sprachstil konnte mich leider nicht wirklich überzeugen und einige der Fotografien im Anhang haben mich regelrecht entsetzt, da hier der achtsame Umgang mit dem Pferd einfach nicht mit dem Turniersport und was dort den Tieren abverlangt wird, in Einklang gebracht werden kann. Deshalb fällt mir eine Empfehlung für das Buch auch etwas schwer.

Die Autorinnen:

Jessica von Bredow-Werndl ist eine erfolgreiche Dressurreiterin und lehrt auf dem eigenen Hof den achtsamen Umgang mit Pferden. Hier bildet sie außerdem gemeinsam mit ihrem Bruder talentierte Pferde aus.
Antje Szillat schreibt Kinder- und Jugendbücher sowie Erwachsenenliteratur. Die Spiegel-Bestseller-Serie "Flätscher" ist beispielsweise ihrer Feder entsprungen. Mit ihrer Familie lebt sie in Hannover.

Inhalt:

„Spannende Pferdegeschichte mit Profi-Tipps der Doppel-Olympiasiegerin
Die dreizehnjährige Emilia reitet bereits seit einigen Jahren und ist überglücklich, als ihre Eltern den Ponywallach Valentin kaufen. Doch ihre Begeisterung erhält bald einen Dämpfer, denn ihr Trainer geht alles andere als sanft mit ihr und Valentin um. Als es deshalb zu einem dramatischen Reitunfall kommt, steht für Emilia fest: So kann und will sie nicht länger mit ihrem Pony umgehen! Bei einem Besuch auf Gut Aubenhausen trifft Emilia auf die weltbekannte Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl, die ihr anbietet, sie und Valentin zu trainieren. Schafft sie es, mithilfe der erfolgreichen Reiterin das Vertrauen in sich und ihr Pony wiederzuerlangen?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, da es mit leuchtenden Farben und einer einrahmenden Schnörkelei versehen ist. Im Zentrum steht ein ruhig grasendes Pferd (Valentin) auf dessen Rücken ganz entspannt ein junges Mädchen (Emilia) liegt und das einfache Zusammensein mit ihrem Pferd in freier Natur genießt. Auch sie ist völlig entspannt.
Auch das Innere ist schön gestaltet. Die Kapitelangaben sind mit einem floralen Muster unterstrichen und bei den Seitenzahlen ist ein kleines Pferd abgedruckt. Außerdem befinden sich kleine Hufeisen im Text, die meist auf einen Wechsel des Handlungsortes oder einen Zeitsprung hinweisen.

Die Geschichte ist auf ihren gut 200 Seiten in 18 Kapitel unterteilt und die Schrift ein wenig größer, sodass man sich recht schnell durch die Seiten liest, aber gleichfalls durch die nicht zu langen Kapiteln auch gut Pausen einlegen kann. Was den Stil der Autoren anbelangt, so empfand ich ihn als eher ungeschliffen. Da gibt es immer wieder einige Wortwiederholungen, bei denen sich definitiv auch Synonyme angeboten hätten. Die Geschichte ist in der dritten Person Singular verfasst und die Sprache eher kindlich gehalten, manchmal wirkte das schon fast etwas gestellt und nicht ganz authentisch. Beispielsweise rollen hier „Tränen aus blauen Augen“, in der beschriebenen Situation ist die Augenfarbe aber nun wirklich nicht wichtig. Das machte in einer späteren Szene schon mehr Sinn, sorgte dann aber im Grund für eine unnötige Wiederholung des Details. Auch ist der Text hin und wieder etwas holprig formuliert und es werden zu viele Füllwörter genannt. Emilia wird beispielsweise von ihrer Mutter in einer schweren Situation „liebevoll in den Arm genommen“. Dass die Mutter dies liebevoll und nicht grob macht, ist selbstverständlich.

Auch in der Handlung gibt es ein paar stilistische Schnitzer und erzählerische Ungenauigkeiten, die mich hin und wieder haben zurückblättern lassen, um der Sache nachzugehen. Außerdem kommt es zu Verschiebungen der Perspektive. Zum Großteil nimmt der Erzähler die Perspektive von Emilia ein. Hin und wieder rutscht diese aber (mitten im Textfluss) hinüber zu Jessica, was für leichte Irritationen sorgt. Diese Wechsel in der Perspektive hätten eher vermieden werden sollen oder durch eigene Kapitel gekennzeichnet, um einen besseren Lesefluss zu ermöglichen.

Was mir gut gefallen hat, ist die jedem Kapitel vorangestellte These oder Aussage der Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Sie spricht hier über das Leben und den richtigen Umgang mit Tieren, und lässt dabei immer wieder ihre Sicht als Trainerin durchblicken. Außerdem bekommt Emilia in der Geschichte eine sympathische Rolle, da ihr Instinkt ihr ganz genau verrät, was richtig und was falsch ist und so fand ich es auch toll, dass sie für ihre Meinung und Ansicht einsteht und ihren Eltern die Stirn bietet
So wird die Hauptthese des Buches durch Emilia ganz natürlich in den Mittelpunkt gesetzt. Der behutsamer Umgang mit Pferden wird gelehrt und wie wichtig es ist, sich auf seine Intuition zu verlassen, wenn einem etwas als falsch, zu hart oder gar brutal vorkommt . Emilia trifft außerdem eine sehr reife und gleichzeitig schwere Entscheidung. Lieber reitet sie nicht mehr, als ihr Pony weiter quälen zu lassen und selbst unsanft mit ihm umzugehen. Ganz nebenbei werden so in der Geschichte einige Tipps für den behutsamen Umgang mit Pferden vermittelt. Hin und wieder finden sich dabei zwar Fachbegriffe, die man wohl nur als Reiter versteht, aber das war gar nicht störend, da sie für das allgemeine Verständnis nicht so wichtig waren.

Im Anhang des Buches befindet sich ein Glossar, ein theoretischer Teil mit Schwerpunkt auf Dressur. Dem Text sind einigen Fotos zur Seite gestellt. Wie bereits oben erwähnt, erschreckte mich das ein oder andere Bild aber sehr. Jessica von Bredow-Werndl ist auf zwei der Bilder mit jeweils unterschiedlichen Pferden beim Dressurreiten zu sehen. Die Fesseln der Pferde sehen stark beansprucht und nicht gesund aus: „durchtrittig“ nennt man das wohl. Wenn ich als Laie so etwas sehe, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht wissen, was ein Profi noch alles an ungesunden Merkmalen finden wird. Ich bin hin- und hergerissen, ob solch ein Foto in ein Kinderbuch bzw. Jugendbuch gehört, da es mich als Erwachsenen bereits verstörte. Gleichzeitig kann es aber, bei kritischem Umgang damit, auch eine aufklärende Wirkung haben. Allerdings wird das im gesamten Buch überhaupt nicht thematisiert. Hier hätte ich mir einen differenzierteren Umgang mit dem Thema Leistungssport und Turnierreiten gewünscht. Die Protagonistin Jessica erwähnt zwar immer mal wieder, dass sie in ihrer Karriere den ein oder anderen Fehler begangen hat, ins Detail geht sie hier aber nicht.

Es fällt mir daher unheimlich schwer das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu bewerten. Einerseits ist die eigentliche Grundthematik – nämlich der achtsame und empathische Umgang mit Tieren – durchaus positiv zu bewerten, gleichzeitig Bedarf es beim Schreibstil einiger Verbesserungen und das Loben des Turniersports sehe ich eher kritisch, vor allem wenn man bei den Bildern in Anhang mal genauer hinschaut. Im Sommer 2023 erscheint Band 2 der Reihe und ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich sie weiter verfolgen werde.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Viel Wissen manchmal etwas zu kompliziert verpackt.

Über Leben
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Ich habe ein wenig gebraucht, um in das Buch "Über Leben – Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden" hineinzufinden und musste mir eine kleine Strategie zurechtlegen, um mich komplett ...

Ich habe ein wenig gebraucht, um in das Buch "Über Leben – Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden" hineinzufinden und musste mir eine kleine Strategie zurechtlegen, um mich komplett durchzuarbeiten. Denn ich fand es etwas mühsam, den vielen Beispielen zu folgen, die oftmals auch leider etwas zu kompliziert und zu detailreich dargestellt wurden. Am Ende fehlte mir dann auch ein klarer Weg, der zu beschreiten ist, um unsere Erde zu retten. Wie im Klappentext eigentlich versprochen, wird hier nicht wirklich gezeigt, wie wir die Krise überwinden können. Dennoch bietet das Buch sicherlich einen guten Einblick in die Thematik.

Die Autoren:

Dirk Steffens ist Wissenschaftsjournalist und einer der bekanntesten Artenschützer Deutschlands,. Man kennt ihn aus den Formaten »Terra X« sowie »Faszination Erde« im ZDF. Er entwickelt Natur- und Umweltthemen für den Film-, Fernseh- und Printbereich. Steffens engagiert sich als Botschafter beim WWF sowie dem Jane-Goodall-Institut und ist Mitbegründer der Biodiversity Foundation. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen und der Ehrendoktorwürde der Universität Bayreuth ausgezeichnet.
Fritz Habekuß ist Redakteur der Zeit. Dort berichtet er von der Zerstörung der natürlichen Vielfalt. Das Verhältnis von Mensch und Natur steht dabei immer im Mittelpunkt. 2018 wurde er deshalb auch unter die Journalisten des Jahres gewählt und mit dem Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet.

Inhalt:

„Dies ist ein Buch über den Gesang der Vögel. Über die Vielfalt der Natur und die Schönheit der Erde. Über das Netz des Lebens und darüber, wie alles mit allem zusammenhängt. Dies ist ein Buch über die Menschen. Über ihren Aufstieg zur beherrschenden Art und die Zerstörung der Natur. Es ist auch ein Buch über unsere Zukunft. Und darüber, wie sie gelingen könnte. Das globale Artensterben bedroht unseren Wohlstand, unsere Sicherheit, unsere Gesundheit, es gefährdet unsere Existenz. In ihrem Bestseller tragen »Terra X«-Moderator Dirk Steffens und ZEIT-Redakteur Fritz Habekuß zusammen, was die Wissenschaft über das drängendste Problem unserer Zeit weiß. Und sie zeigen, wie wir die Krise überwinden können.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover finde ich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Auf Vorder- und Rückseite sind die beiden Autoren abgebildet. Der Titel an sich ist geradezu zerrissen. Ein Teil steht ganz oben, der andere ganz unten. Dazwischen die Autorennamen und Untertitel. Die zarten schwarzen Zeichnungen einiger Tiere und Pflanzen finde ich aber sehr schön.

Die Autoren haben eigentlich einen ganz gut verständlichen Stil. Allerdings werden die Erklärungen manchmal zu wissenschaftlich und deshalb auch zu kompliziert. Wissenschaftlich fundiert und faktenreich muss ja nicht immer mit Kompliziertheit einher gehen. Das ist hier aber leider immer wieder der Fall. Zu viele Fremdwörter und unnötig verkomplizierte Sätze machen das Lesen hin und wieder etwas schwer. Gerade bei diesem wichtigen Thema hätte ich mir daher mehr Klarheit und leichtere Verständlichkeit gewünscht.

Irgendwie konnte ich auch kaum einen roten Faden ausmachen, was es schwer machte dem Geschriebenen zu folgen. Immer wieder musste ich kurz zurückblättern, um mich zu erinnern, was ich zuvor gelesen hatte. Dabei hatte ich mir für jeden Tag ein Kapitel (meist um die 30 Seiten) vorgenommen. Eigentlich eine ideale Strategie, um sich durchzuarbeiten.
So schwankte es zwischen den Kapiteln (und vielleicht sind hier auch einfach die unterschiedlichen Autoren am Werk gewesen) sehr, wie gut ich mich an den Informationsgehalt erinnern konnte. Das Artensterben war zum Beispiel sehr gut beschrieben und in mehrere Punkte untergliedert: Habitatzerstörung, Ausbeutung und Jagd, Klimakrise, Verschmutzung, invasive Arten. Andere Kapitel blieben leider nur verschwommen in meinem Gedächtnis.

In der Mitte des Buches befinden sich dann einige Grafiken auf Glanzpapier. Wieso hier eine andere Papierart gewählt wurde, ist mir nicht klar. Mir stellte sich auch die Frage der Nachhaltigkeit. Und ich empfand das ständige Blättern zu den Grafiken auch etwas mühsam. Die Grafik zu den Belastungsgrenzen erschloss sich mir auch nicht so ganz.

Etwas Neues konnte ich aber auch lernen, nämlich dass Roboterbienen entwickelt werden, um die Folgen des Insektensterbens zu verhindern. Das fand ich schon sehr interessant und gleichzeitig extrem befremdlich, denn immerhin erfolgt hier Forschung, um die Konsequenzen aus alten Entwicklungen zu beheben. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Und ich fragte mich auch, ob das Geld nicht auf sinnvollerere Weise investiert werden könnte. An dieser Stelle hätte ich mir vielleicht auch gewünscht, dass die Autoren die Sinnhaftigkeit ein wenig mehr hinterfragen.

Sehr positiv ist meiner Meinung nach ebenfalls zu vermerken, dass die Autoren die Verbreitung von Viren durch Zerstörung von Habitaten hervorheben. Sprich, dass das Aufkommen von Pandemien etc. von Menschen verursacht wird, eben weil sie immer wieder radikal in die Natur eingreifen. So entstand 2003 die SARS Epidemie und so trat 2019 das Corona-Virus auf. Die Autoren hatten eigentlich das Buch bereits zu Ende geschrieben als Corona auftrat und so noch nachgearbeitet.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit der „Vielfalt des Lebens“ (Über Leben: Seite 7), während der zweite Lösungen für die Probleme veranschaulichen soll. Bereits im Vorwort erwähnen die Autoren, dass sich der zweite Teil als Herausforderung darstellte und das merkt man leider auch. Denn hier werden zwar einige Lösungsansätze geboten und mit vergangenen Geschehnissen untermauert, aber dennoch ist keine klare Linie zu sehen. Da gibt es die Möglichkeit, für den Naturschutz vor Gericht zu gehen oder den Kapitalismus zu nutzen (auch wenn er viel zur Zerstörung des Planeten beigetragen hat). Eine Veränderung müsse einerseits aus der Masse heraus geschehen, andererseits kann nur durch Regeln der Politik und Wirtschaft die Industrie zum Handeln gezwungen werden. Subventionen müssen neu bewertet werden, denn nicht Quantität sondern Qualität sollten im Vordergrund stehen und Verschmutzer müssen durch Zahlungen ein Bewusstsein der Konsequenzen ihrer Taten entwickeln. Es muss Anreize geben und gleichzeitig Verbote ausgesprochen werden, um die Umwelt zu schützen. Beispiele hier sind zum Beispiel die Abschaffung der Sklaverei und das Verbot der Nutzung von FCKW.

Die Corona Krise hat uns gezeigt, dass Einschränkungen machbar sind, wenn der Staat und die verschiedenen Länder am gleichen Strang ziehen. Gleichzeitig kann dies aber auch zu Machtmissbrauch führen. So hat eben alles seine Schattenseiten. Viele Möglichkeiten wird da beschrieben, aber gleichzeitig werden immer wieder Strategien ausgehebelt. Ich kann hier keine klare Vorgehensweise erkennen und auch die Autoren räumen am Ende des Buches ein, dass sie zu keiner wahren Lösung gekommen sind.

"Über Leben" ist ein Buch voller Wissen und Fakten, welches meiner Meinung nach immer wieder an seine Grenzen stößt. Am Ende gibt es eben nicht den einen Weg zu beschreiten. Es gibt viele Möglichkeiten und als Einzelperson hat man es eher schwer, etwas zu erreichen. Dennoch ist der Blick recht positiv, denn die Menschheit hat in der Vergangenheit gezeigt: wenn es ganz dicke kommt, dann kann sie sich zusammenreißen und Auswege finden. Hoffen wir mal, dass dem auch heute noch so ist.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Bildgewaltig aber wenig poetisch.

Regenbogentage
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Das Buch "Regenbogentage" von Smriti Prasadam-Halls & David Litchfield erzählt uns eine Geschichte über Mut sowie Hoffnung und entführt uns ins in eine reich bebilderte Welt, in der ein Mädchen und ein ...

Das Buch "Regenbogentage" von Smriti Prasadam-Halls & David Litchfield erzählt uns eine Geschichte über Mut sowie Hoffnung und entführt uns ins in eine reich bebilderte Welt, in der ein Mädchen und ein Fuchs durch düstere Welten streifen und gleichzeitig große Hindernisse überwinden, bis sie ans ruhige und rettende Ufer gelangen. Hier werden sie durch einen Hirsch in Empfang genommen und in Begleitung von anderen Tieren durch einen Wald in eine Welt voller Licht, Freude, und Geborgenheit gebracht.

Die Autorin und der Illustrator:

Smriti Prasadam-Halls schreibt seit 2012 Kinderbücher und Romane. Zuvor war sie Redakteurin bei Zeitschriften sowie im Kinderfernsehen tätig. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.
David Litchfield zeichnet zeichnet seit seiner Kindheit. Inzwischen ist er als Illustrator und Autor tätig. Sein erstes Bilderbuch Der Bär am Klavier wurde mit dem Waterstone Children’s Book Price ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie ebenfalls in England.

Inhalt:

„Auch wenn der Regen fällt und am Himmel dunkle Wolken sind und kein Regenbogen zu sehen ist. Auch wenn hohe Berge zu überwinden sind, Sorgen mächtig scheinen und Donner zu laut grollen. Es ist immer die Hoffnung , die uns leitet, wenn wir den Weg verlieren. Das erfahren auch das Mädchen und der kleine Fuchs auf ihrer gemeinsamen Reise durch stürmische Zeiten. Begleitet von Freunden finden sie ein großes Geschenk. Das Wissen, dass nach dem Regen immer ein Regenbogen strahlt.
Ein herzerwärmende Geschichte, die stark macht und Zuversicht schenkt!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sind ein Mädchen und ein Fuchs zu sehen, die in die gleiche Richtung blicken, was darauf hindeuten könnte, dass zwischen ihnen ein starkes Band herrscht. Der Titel ist goldglänzend und schwungvoll gehalten. Auch wenn das Cover besonders durch den Regenbogen farbenfroh gestaltet ist, gibt es doch eine gewisse dunkle Seite, die durchscheint. Die Gesichter des Fuchses und des Mädchens strahlen Zuversicht aus.

Das Buch besticht durch ausdrucksstarke Zeichnungen, die sehr fantasievoll gestaltet sind. Es werden unterschiedliche Landschaften dargestellt – wie zum Beispiel Berge, Wälder und ein Ozean. Am Anfang sind die Illustrationen eher traurig, dunkel und düster und in einer eher kühlen Farbpalette gehalten. Zum Ende hin erlischt die Dunkelheit und Sonne, Licht sowie ein Regenbogen kommen zum Vorschein. Fortan beherrschen fröhliche, helle Farben die Szenerie. Die Emotionen des Mädchens und des Fuchses sind in den Abbildungen spürbar. Was ich sehr ansprechend finde sind die Momente, in welchen immer wieder das Licht sein Strahlen über die Landschaft wirft.

Die Autorin nutzt einfache und eher kürzere Sätze. Ihre Botschaften sind zwar klar und gut verständlich, allerdings ist die Sprache nicht gerade wortgewandt oder poetisch. So farbgewaltig und phantasievoll die Illustrationen sind, so wenig bildreich ist leider der Sprachstil.

Der erste Satz der mir in den Sinn gekommen ist, nachdem ich das Buch gelesen hatte war: „Nach Regen folgt Sonnenschein.“ Der zweite war: „Ohne Schatten kein Licht.“
Das Bilderbuch soll Mut machen und Hoffnung schenken. Manchmal sind die Tage voller Dunkelheit, da stehen einem scheinbar unüberwindbare Berge im Weg, wilde Stürme wehen entgegen.

So geht es auch dem kleinen Mädchen und seinem Freund, dem Fuchs. Aber sie überwinden die Hürden gemeinsam, finden Freunde und am Ende ihres Weges ein großes Geschenk. Denn sie erfahren, dass auf Regen stets Sonnenschein folgt und der Regenbogen ein Versprechen ist. Denn auch nach dunklen Tagen wird es wieder hell.

Was mir neben den anmutenden Bildern auffiel, ist, dass der Fuchs immer an der Seite des Mädchens bleibt. Wie ein Freund, der uns immer zur Seite steht – egal wie gut oder schlecht die Zeiten auch sein mögen. Wir sind nicht allein. Das Buch drückt für mich aus, dass wir alle im Leben zwischendurch schwere Zeiten erleben und wenn wir durchhalten und nicht aufgeben ein Regenbogen auf uns wartet. Dass es sich lohnt hoffnungsvoll und stark zu sein. Dass wir Hindernisse überwinden können und dafür mit ungeahnter Schönheit belohnt werden. Die Ruhe nach dem Sturm – nach der sorgenvollen Zeit. Und ein Band der Freundschaft, das uns in dieser Zeit nährt.

Mich hat tatsächlich interessiert, warum es gerade ein Fuchs ist, der das Buch über an der Seite des Mädchen steht und warum gerade der Hirsch die zwei nach dem tosenden Sturm am rettenden Ufer in Empfang genommen hat. Darum habe ich nachgeschaut, wofür diese Tiere in der Mythologie stehen und habe Folgendes gefunden:

"Der Fuchs steht uns immer zur Seite. Er hilft uns, die richtigen Wege zu gehen und die beste Entscheidung zu treffen. Klugheit und Taktik sind Eigenschaften des Fuchses. In seinem natürlichen Lebensraum gilt der Fuchs als Meister der Anpassung. Misserfolge entmutigen ihn nicht, ganz im Gegenteil, sie geben Raum für neue Pläne. Mit Beharrlichkeit seine Ziele zu verfolgen, darin unterstützt uns das Krafttier Fuchs. Er lässt sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Einschüchterung ist für ihn ein Fremdwort. Er versteht es, sich ein sicheres Nest zu bauen, in dem er neue Kraft tanken kann." (Auszüge aus https://www.we-go-wild.com/krafttier-fuchs-bedeutung/ (letzter Zugriff 7.3.23))

"Der Hirsch steht für Sanftmut, mit seiner Liebe schenkt er unserer Seele die nötige Heilung und er weist uns den Weg des Lichts. Der Hirsch gilt als der Herrscher des Waldes. Er führt uns in die richtige Richtung. Sein Weg ist der Weg des Lichts und Liebe. Der Hirsch als Krafttier lässt erkennen, dass alles eins ist, er führt uns zusammen. Der Hirsch zeigt uns neue Wege, er führt hin zu Abenteuer und neuen Chancen." (Auszüge aus https://engelundelfen.com/krafttiere/krafttier-hirsch (letzter Zugriff 7.3.23))

"Regenbogentage" soll uns lehren, dass die Hoffnung stärker ist als die Angst, wenn wir den notwendigen Mut aufbringen. Die wunderschönen, farbigen Illustrationen machen dieses Buch zu einem herzerwärmenden Geschenk. Gleichzeitig hätte ich mir sprachlich mehr Poesie und mehr Bildhaftigkeit gewünscht, um ein rundes Bild zu erhalten. Die sprachliche Umsetzung kann den Bildern leider nicht das Wasser reichen, weshalb dieses Buch nur eingeschränkt zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Körpertausch und kleiner Krimi!

Plötzlich vertauscht
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Geschichten mit dem Thema Körpertausch bieten eigentlich immer einige witzige Episoden, vor allem, wenn der Tausch zweiter verschiedener Geschlechter stattfindet. Wie es sich wohl anfühlt, als junges Mädchen ...

Geschichten mit dem Thema Körpertausch bieten eigentlich immer einige witzige Episoden, vor allem, wenn der Tausch zweiter verschiedener Geschlechter stattfindet. Wie es sich wohl anfühlt, als junges Mädchen im Körper eines Jungen zu landen und umgekehrt? Gerade wenn man sich selbst in der Pubertät befindet und der eigene Körper sich verändert, ist das sicherlich noch mal verwirrender. Stefanie Gerstenberger nimmt sich dieser Thematik an, allerdings nur recht kurz. Dafür wandelt sich die Story schon fast zu einem kleinen Krimi, in dem es darum geht, gestohlene Dinger zurückzubekommen und kriminelle Menschen zu entlarven.

Die Autorin:

Stefanie Gerstenberger (geboren 1965) begann nach ihrem Studium und verschiedenen Stationen im Bereich Film und Fernsehen mit dem Schreiben. Sie veröffentlichte bereits einige Romane für Erwachsene (Bsp.: "Das Limonenhaus") und für Jugendliche (Bsp.: "Zwei wie Zucker und Zimt") und ist damit eine erfolgreiche und bekannte Autorin. Mit ihrer Reihe "Die Wunderfabrik" feierte sie außerdem einen Erfolg als Kinderbuchautorin. Stefanie Gerstenberger lebt mit ihrer Familie in Köln.

Inhalt:

„Alle Mädchen in der Siebten finden den Neuen süß. Auch Isa: haselnussbraune Augen, verstrubbelte Haare – ach. Anthony ist sooo cool. Doch er hat ein geheimes Hobby, von dem Isa zufällig erfährt. Und während sie sich noch fragt, warum er in seiner Freizeit ganz andere Klamotten anzieht und sich Gel in die Haare schmiert, passiert etwas Magisches: Isa landet in Anthonys Körper – und umgekehrt. O nein!!! Sie müssen diesen oberpeinlichen Körpertausch unbedingt rückgängig machen!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover kommt jung und spritzig daher. Die beiden Hauptprotagonisten sind als Silhouette dargestellt, um sie herum ein kreisender Pfeil, der den Körpertausch symbolisiert. Einige kleine Zeichnungen und Worte schwirren darum herum, sodass ein jugendlicher Charakter entsteht und Kinder ab 10 Jahren bestimmt gerne nach dem Buch greifen.

Die Autorin hat einen gut verständlichen Schreibstil, allerdings schleppte sich die Story ein wenig dahin. Die Suche nach der Möglichkeit zum Rücktausch dreht sich im ersten Drittel des Buches immer wieder im Kreis. Die körperliche Komponente eines Tauschs kam mir außerdem viel zu kurz. Der Körper des anderen wird nur gering entdeckt. Die beiden kommen erstaunlich gut damit klar, auf einmal im Körper des anderen Geschlechts zu stecken. Sie analysieren dabei aber dennoch das Leben des anderen, was vermutlich der Grund für den magischen Tausch ist. Thematisiert wird also eher, was Jungen so machen und was machen Mädchen. Wie behandeln sie sich gegenseitig, was denken sie voneinander? Stück für Stück werden beide empfindsamer für die Probleme des anderen und versuchen etwas zu ändern, sich damit gegenseitig zu helfen.

Der Erzähler nimmt größtenteils Isas Perspektive ein. Selten aber auch Anthonys. So können wir Leser uns recht gut in beide hineinversetzen. Ich hatte allerdings meist einen eher distanzierten Blick auf die Geschichte, wurde nicht gänzlich mitgerissen. Außerdem störte mich das zu gewollte Herauszögern von Wissensaustausch zwischen den Protagonisten. Immer wieder kommt etwas dazwischen, weswegen sie ihr Gespräch nicht weiterführen können und somit die Aufklärung der Probleme nach hinten verzögert werden. Das wirkte aber nicht unbedingt glaubhaft sondern eher konstruiert.

"Plötzlich vertauscht" ist eine locker, leichte Geschichte mit spannenden Aspekten. Sie konnte mich aber nicht in Gänze überzeugen, da ich einfach nicht richtig mitgerissen wurde und mir die Charaktere doch eher fern blieben.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Tolle Idee, aber nicht ganz überzeugend umgesetzt.

Stolen Time - Zwischen den Welten
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Ich bin ein großer Fan von Zeitreise-Romanen und fand es sehr spannend, dass hier mal eine Person von 1913 in der Zukunft landet und sich mit den dortigen Gegebenheiten und der zerstörten Welt zurechtfinden ...

Ich bin ein großer Fan von Zeitreise-Romanen und fand es sehr spannend, dass hier mal eine Person von 1913 in der Zukunft landet und sich mit den dortigen Gegebenheiten und der zerstörten Welt zurechtfinden muss. So ist es nämlich in Danielle Rollins "Stolen Time – Zwischen den Welten". Dorothy und Ash müssten daher eigentlich ganz unterschiedlich sein, doch im Grunde sind sie sich ziemlich ähnlich. Mehr möchte ich hier nicht verraten, sonst käme es jetzt gleich zu einem dicken Spoiler. So ganz konnte ich der Geschichte aber leider noch nicht verfallen. Ich glaube das lag auch daran, dass man nicht wirklich weiß, wo die Reise hingehen soll und was der Knackpunkt der Story genau ist.

Die Autorin:
Danielle Rollins schreibt Young Adult Thriller und unter dem Pseudonym Danielle Vega Horror-Romane für Erwachsene. Bei "Stolen Time" handelt es sich um ihre erste Fantasy-Trilogie. Die Autorin lebt in Brooklyn, New York und hat einen Faible für Vintage-Möbel und Lederstiefel.

Inhalt:
„Sie kommt aus dem Jahr 1913. Er aus dem Jahr 2077. Gemeinsam können sie die Zukunft retten – oder zerstören!
Seattle, 1913: Auf der Flucht vor einer arrangierten Ehe läuft die 16-jährige Dorothy dem Piloten Ash in die Arme und schleicht sich kurzerhand an Bord seines Flugzeuges. Was Dorothy nicht weiß: Ash ist ein Zeitreisender aus dem Jahr 2077 und kommt aus einer Zukunft, die durch Erdbeben und Flutkatastrophen vollkommen zerstört wurde. Eine kleine Gruppe von Zeitreisenden stellt sich dem Verfall entgegen und versucht, die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Doch dafür müssen sie den Mann finden, der das Geheimnis des Zeitreisens gelüftet hat und nun verschwunden ist. Keiner ahnt, dass Dorothys Ankunft der Schlüssel zur Lösung aller Probleme sein könnte – oder der Anfang vom Ende.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich mag es, wenn auf weißem Hintergrund eine farbige Silhouette zu sehen ist, in welcher noch eine andere Szene untergebracht ist. Wenn alles ein wenig verschleiert erscheint, dann ist die Mystik komplett. So auch bei diesem Cover, welches auch an die der Vortex Reihe erinnert. Hier wird aber außerdem das Bild auf einem alten Blatt Papier dargestellt, welches die Zeit um 1913 aus welcher Dorothy stammt darstellen mag, während die Skyline voller Wolkenkratzer Ashs Welt um 2077 symbolisiert.

Hier wird das Thema der Zeitreise neu aufgegriffen. Ich möchte darüber nicht zu viel verraten, denn das spoilert sonst einiges aus der Story. Nur so viel, nicht nur Dorothy kommt aus der Vergangenheit. Wo wir bereits bei den Protagonisten sind. Irgendwie hatte ich leider bis zum Ende nicht wirklich das Gefühl, das die Charaktere eine Wandlung durchmachen. Sie entwickeln sich wenn nur ganz minimal und das lässt die Geschichte ein wenig schleppend voranschreiten. So hat es mich irgendwann wirklich genervt, dass Dorothy ständig darüber grübelt, was die anderen Menschen in ihrer Umgebung von ihr im Gegenzug für deren Hilfe verlangen könnten. Sie ist durch ihre Mutter in einer Welt aufgewachsen, in welcher man nichts geschenkt bekommt und in welcher Männer Frauen lediglich als eine Art Ware ansehen. Dass Dorothy das nicht gefällt, ist klar. Allerdings finde ich, dass sie durch die Erlebnisse und Erfahrungen im Jahr 2077 schnell merken müsste, dass dem nicht mehr so ist. Dass die Gesellschaft sich geändert hat.

Die Romanze zwischen Dorothy und Ash wirkt außerdem recht unglaubwürdig und nicht tiefgründig. Die beiden erleben einfach zu wenig Zeit zu zweit, um eine authentische Gefühlswelt zueinander aufbauen zu können. Wieso sie einander mögen, sich voneinander angezogen fühlen, das wird nicht greifbar. Auch was es genau mit Quin auf sich hat, warum ist Quin so, wie sie ist, bleibt lange offen und ist für mich am Ende auch noch nicht klar. Was genau hinter dem Black Cirkus steckt ist ebenfalls unklar. Ebenso was genau mit dem Professor passiert ist.

Lange schippert man einfach mit der Geschichte mit, weiß nicht so recht, worauf alles hinauslaufen wird und wird so leider kaum mitgerissen. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, es fiel mir aber auch meist nicht schwer, das Buch für eine Pause zur Seite zu legen. Und nicht mal bei meiner langen Bahnreise zu und von der Buchmesse habe ich das Bedürfnis gehabt, dauerhaft zu lesen.

Am Ende blieben dann einige Fragen offen, was mich etwas erstaunt zurückließ. Erst als ich die Webseite des Verlags aufgesucht habe, habe ich erfahren, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt. Das war mir bis dato absolut nicht klar und so wurde ich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Da gibt es auch keinerlei Ankündigung auf den Folgeband. Jetzt da ich erfahren habe, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, bin ich mit dem Ende ein wenig versöhnt, denn es werden ja hoffentlich noch alle offenen Handlungsstränge zusammengeführt und zu einer Lösung gebracht. Diese Info wäre auf oder in dem Buch wirklich wertvoll gewesen

"Stolen Time – Zwischen den Welten" ist ein Buch, das mich etwas zwiegespalten zurückließ. Einerseits ist hier eine tolle Welt aufgebaut worden und der Umweltaspekt hat mir auch sehr gut gefallen. Der Klappentext gibt allerdings nicht so ganz wieder, was tatsächlich in der Story abgehandelt wird. Ich weiß noch nicht, ob ich die Folgebände lesen werde. Ich würde zwar gerne meine offenen Fragen beantwortet bekommen, allerdings war die Lektüre des Buches bisher nicht gerade flüssig und mitreißend. Es muss wohl noch ein wenig Zeit ins Land gehen, bis ich weiß, was ich machen werde.

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