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Veröffentlicht am 25.11.2022

Ein recht authentischer Jugendroman

Der Club der wütenden Fünf
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Nicole Fröhlich hat eine spannende Thematik in ihrem Buch "Der Club der wütenden Fünf" aufgegriffen. Was geht in einem Kind vor, welches Stück für Stück immer mehr Menschen aus seiner Familie verliert ...

Nicole Fröhlich hat eine spannende Thematik in ihrem Buch "Der Club der wütenden Fünf" aufgegriffen. Was geht in einem Kind vor, welches Stück für Stück immer mehr Menschen aus seiner Familie verliert und irgend wann alleine dasteht? Was passiert mit solch einem Kind? Welche Möglichkeiten hat es? Die Handlung, die sich um die Hauptprotagonistin aufbaut, bot ein großes Potenzial, welches meiner Meinung nach aber leider nicht ausreichend ausgeschöpft wurde. Mehr Details und mehr Feinheiten hätten der Geschichte gut getan, um sie abzurunden und ein gelungeneres Leseerlebnis zu ermöglichen. Trotzdem habe ich nicht bereut, es gelesen zu haben.

Die Autorin:
Nicole Fröhlich (geboren 1987) studierte Soziale Arbeit und arbeitet inzwischen auch mit Jugendlichen. Schon immer schrieb sie gerne und hegte den Traum, selbst einmal Schriftstellerin zu sein. So nahm sie an Kursen im Kreativen Schreiben teil. "Der Club der wütenden Fünf" ist ihr Jugendroman-Debüt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

Inhalt:
„Als Laras Großmutter stirbt, ist von ihrer Familie niemand mehr übrig. Sie kommt ins Heim und schnell steht für sie fest: Sie will so bald wie möglich in eine Wohngruppe und ihr eigenes Ding machen. Stattdessen landet sie in einer schnöseligen Pflegefamilie, soll auf eine teure Privatschule wechseln und dort auch noch ein soziales Projekt, »den Club der wütenden Fünf«, besuchen.
Darauf hat Lara überhaupt keine Lust. Doch dann stellt der Club den fünf Jugendlichen eine besondere Aufgabe, die Lara an ihre Grenzen und die Heldin in ihr zum Vorschein bringt …“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die fünf wütenden Jugendlichen, um die es größtenteils in diesem Roman geht, sind direkt auf dem Cover zu sehen. Vor einem grell orangenen Hintergrund stehen sie in leicht abwehrender Haltung aber trotzdem gleichmäßig im Halbkreis beisammen. Sie bilden eine Einheit, die auch im Verlauf der Handlung zum Tragen kommt.

Die Autorin gibt der Hauptprotagonistin Lara eine authentische Stimme. Man hat wirklich das Gefühl, hier einem 15-jährigen Mädchen zu begegnen, welches viele Verluste im Leben ertragen musste und nun endlich auf eigenen Beinen stehen möchte. Wieso sie darauf hinarbeitet, geht aber meiner Meinung nach nicht in Gänze aus dem Buch hervor. Ich vermute, dass sie nicht nochmal jemanden verlieren möchte, den sie liebt. Und wenn man alleine wohnt, zwar in einer betreuten Wohneinheit aber dennoch für sich selbst verantwortlich, so kann man recht gut anderen Kontakten aus dem Weg gehen.

Die Story ist in recht kurze Kapitel mit knappen Überschriften unterteilt und so findet man während des Lesens wenn nötig ganz gut Pausen, bei denen man das Buch zur Seite legen kann. Ganz toll empfand ich hier auch die Beschreibung, wie detailreich Lara ihre Umwelt wahrnimmt. Eigentlich ist sie gar nicht wirklich wütend, sondern sehr einfühlsam. Vielleicht mit ein paar Vorurteilen behaftet, welche aber vermutlich eher dem eigenen Schutz dienen und ihr eine gewisse Distanz zu den anderen Menschen in ihrem Leben bietet. Sie hat außerdem eine äußerst bildhafte Gedankenwelt, die ich gerne verfolgt habe.

Leider entwickelte sich die Geschichte für meinen Geschmack ein wenig schleppend und somit war das Lesen auch etwas ermüdend. Der Beginn holte mich noch richtig gut ab und ich war berührt von der Art, wie in die Geschichte eingeführt wird. Dann aber fehlte mir ein wenig die Wandlung. Auch die vier anderen Charaktere der Runde aus den wütenden Fünf bleiben lange blass. Man weiß nur wenig, was mit ihnen genau passiert ist. Auch der Gruppenleiter Rolf wird nicht recht greifbar.

Während Lara am Anfang der Handlung noch wortreicher und sehr aufmerksam daher kommt, scheint sie diese Fähigkeiten im Verlauf irgendwie zu verlieren. Ihre Sätze werden kürzer, sie nimmt die Gefühle der Menschen, die sie umgeben, weniger wahr. Da ist sie fast ein wenig rückschrittig. Und auch der Plot wirkte an der ein oder anderen Stelle etwas an den Haaren herbeigezogen. Es ist einfach nicht plausibel, dass die Kinder mitten in Frankfurt an einer Kreuzung genau das richtige Haus auswählen, damit die Handlung seinen Fortgang findet. Auch das später stattfindende Duell, weist ein paar Lücken in der Beschreibung auf. Wieso sind die anderen auf einmal in unmittelbarer Nähe und Lara nicht, wo sie doch kurz davor noch mit allen anderen zusammenstand und gesprochen hat?

"Der Club der wütenden Fünf" ist ein interessantes Jugendbuch, welches meiner Meinung nach aber leider ein paar Schwächen hat. Vielleicht hätte hier einfach ein erweiterter Umfang der Story gut getan. Einige Dinge hätten mehr erläutert werden sollen, die Autorin hätte sich für den Handlungsablauf mehr Zeit nehmen müssen. Einerseits sieht Lara viele Details, andererseits scheinen einige Dinge an ihr vorbeizuziehen, und das bis zum Ende der Geschichte. Aus diesem Grund fällt mir die Bewertung des Buches auch äußerst schwer. Ich fand es nicht schlecht, hätte mir aber an einigen Stellen mehr Input gewünscht.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Für mich ein eher schwacher Abschluss.

Der Sommer, der nur uns gehörte
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Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Trotzdem war es ein netter leichter Schmöker für laue Sommernächte. Was mir gefehlt hat, könnt ihr weiter unten nachlesen.

Die Autorin:
Jenny ...

Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Trotzdem war es ein netter leichter Schmöker für laue Sommernächte. Was mir gefehlt hat, könnt ihr weiter unten nachlesen.

Die Autorin:
Jenny Han (geboren 1980) wuchs in Richmond, Virginia auf. Sie ist eine gefeierte Kinder- und Jugendbuchautorin. Bekannt ist sie auch durch Ihre Reihe To all the Boys, welche ebenfalls verfilmt wurde. Inzwischen lebt sie in New York City. Ihre Bücher sind Weltbestseller.

Inhalt:
„Ich hatte geglaubt, meine Gefühle für Conrad seien sicher weggepackt, so wie meine alten Rollschuhe oder die kleinen goldenen Uhr, die mein Dad mir gekauft hatte, als ich gelernt hatte, die Uhr zu lesen:
Aber wenn man etwas vergraben hat, heißt das noch lange nicht, dass es nicht mehr existiert. Ich würde Conrad für immer in meinem Herzen haben. Er würde einen winzigen Teil meines Herzens bewohnen, den, der dem kleinen Mädchen gehört, das Musicals liebte, aber das war’s auch schon. Alles andere gehört Jeremiah – mein gegenwärtiges Ich und mein zukünftiges. Das allein zählt. Nicht die Vergangenheit.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auch vom dritten Band der Reihe gibt es noch keine Neuauflage mit den Gesichtern der Schauspieler aus der Verfilmung. Das ist bisher nur dem ersten Band vorbehalten. Doch auch die Folgebände werden zu entsprechender Zeit neu aufgelegt und bekommen dann auch das gleiche, etwas größere Format verpasst. Bis dahin sehen wir auf diesem Cover erneut ein Mädchen, welches diesmal an einer Mauer steht und in die Ferne schaut. Das Kleid bläht sich etwas auf, dass es fast so aussieht, als sei sie schwanger. Plan oder Versehen?

Während im zweiten Band Jeremiah in einigen Kapiteln eine Stimme verliehen bekam, war nun wie erhofft im dritten Buch Conrad an der Reihe. Doch mir kam Conrad trotz dieser besonderen Aufmerksamkeit zu kurz. Ich konnte ihn nicht so ins Herz schließen, wie Jeremiah in Band zwei. Alles was er zu sagen hatte, blieb nach wie vor eher vage. Gleichzeitig wird Belly zwar erwachsener, aber ihre Gefühle bekommt sie dennoch nicht wirklich in den Griff.

"Der Sommer, der nur uns gehörte" konnte mich demnach leider nicht so sehr überzeugen. Die Handlung tritt immer wieder auf der Stelle, die Charaktere entwickeln sich zu wenig und ich konnte nicht richtig tief berührt werden. Dennoch freue ich mich auf die noch kommenden Verfilmungen und werde sie mir definitiv anschauen.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Ein ganz süßes Buch mit kleinem Aussetzer!

Giraffenschal & Co.
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Das Buch "Giraffenschal & Co – Aus den Werkstätten für Tiersachen" haben meine Tochter und ich auf der diesjährigen Buch Berlin Kids Messe entdeckt. In dem Buch geht es um das Konsumverhalten der Tiere. ...

Das Buch "Giraffenschal & Co – Aus den Werkstätten für Tiersachen" haben meine Tochter und ich auf der diesjährigen Buch Berlin Kids Messe entdeckt. In dem Buch geht es um das Konsumverhalten der Tiere. So ganz überzeugen konnte mich das Buch allerdings nicht. Größtenteils ist es aber ganz witzig und macht Kindern sicherlich Spaß.

Inhalt:
„Jedes Tier, ob großes oder kleines, ob langsames oder schnelles, braucht irgendetwas Spezielles. Eines braucht Tinte, vielleicht auch ein Brett, das nächste will Schuhe oder ein Bett. Die Giraffe zum Beispiel möchte den Schal, ganz etwas anderes wünscht sich der Wal.
Und wer kümmert sich darum? Wer kann das alles machen? Willkommen in den Werkstätten für Tiersachen!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dm Cover sieht man sofort einige Protagonisten. Titel und Untertitel des Buchs sind auf einem Schal zu finden, welcher sich um den langen Hals eine Giraffe schlängelt und dessen Enden umherzuschweben scheinen. Autor und Illustrator sind auf Schaukel und Leiter im Schaffensprozess eingefangen und so ist auch gleich zu sehen, woher all die Tiersachen kommen.

Der Text ist in Reimform geschrieben und lässt sich somit zügig und fröhlich vorlesen. In kurzem Texten werden die Bilder beschrieben und es bekommen einige Tiere und deren Wünsche ihren Auftritt. So, wie jeder Mensch seine Wünsche und Bedürfnisse hat, so haben diese auch die Tiere. Doch die Tiere sind hier ziemlich streng und willensstark dargestellt. Sie fordern das, was sie haben wollen, bitten nicht darum. Und die Arbeiter der Werkstätten, die Damen und Herren, sie arbeiten und tun ihr Bestes. Sogar nach Feierabend sind sie noch tätig und denken sich beispielsweise die Muster für die Schmetterlingskostüme aus. Ist das die Moral dieser Geschichte? Dass wir alle immer nur fordern, ohne zu sehen, wie viel Arbeit dahinter steckt? Dann fehlt für mich aber eigentlich die Aussicht auf das, wie es sich eigentlich gehören würde.

Eine Doppelseite gefiel mir hier dann leider ganz und gar nicht. Da geht es darum, dass die Fledermäuse ihre Flügel faltenfrei gebügelt bekommen möchten. Man muss ja auch immer bedenken, dass es sich hier um ein Kinder- bzw. Bilderbuch handelt. Kinder könnten hier auf die Idee kommen, das selbst mal zu machen. Und ein heißes Bügeleisen auf einem Fledermausflügel… lieber nicht! Vielleicht bin ich da aber auch zu kritisch.

"Giraffenschal & Co" ist ein süß illustriertes Bilderbuch, dessen Moral nicht in Gänze ausgearbeitet ist. Es lässt sich spekulieren, was die Intention des Autoren ist. Das mag dem einem Leser gefallen, ein anderer stört sich vielleicht daran. Ich persönlich hätte mit da etwas mehr Kontext gewünscht.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Ein Fantasyauftakt mit Schwächen.

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Vom Autorenduo Rose Snow habe ich bereits drei Reihen gelesen, die mich allesamt absolut fesseln konnten. Jetzt ist mit "2 Seelen – Das erste Buch der Unsterblichkeit" der Auftakt ihrer neuen Fantasy Reihe ...

Vom Autorenduo Rose Snow habe ich bereits drei Reihen gelesen, die mich allesamt absolut fesseln konnten. Jetzt ist mit "2 Seelen – Das erste Buch der Unsterblichkeit" der Auftakt ihrer neuen Fantasy Reihe erschienen. Wieder steht die Liebe zweier Menschen im Mittelpunkt, die für eine gemeinsame Zukunft Hürden überwinden müssen und dabei mit magischen Eleme"nten in Kontakt kommen. Leider konnte mich "2 Seelen bisher nicht komplett in den Bann ziehen. Die Geschichte hat ihre Längen und braucht eine ganze Weile, um Fahrt aufzunehmen. Dennoch möchte ich wissen, wie es mit den beiden Protagonisten Kela und Nero weitergehen wird und hoffe, dass der zweite Teil mich so überzeugt, wie es die Reihen "1 – Die Bücher der Lügenwahrheit", "3 -Die Bücher des Blutadels" und "13 – Die Bücher der Zeit" bisher konnten.

Die Autorinnen:
Bei dem Namen Rose Snow handelt es sich um das Pseudonym der beiden Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. Beide stammen aus Österreich, inzwischen lebt die eine in Wien, die andere in Hamburg. Sie schreiben zusammen als auch alleine, haben den gleichen Humor und verwirklichen ein Buchprojekt nach dem anderen.

Inhalt:
„Als drei geheimnisvolle junge Männer in ihr Haus ziehen, wird Kelas Leben noch verwirrender als ohnehin schon. Schließlich spricht sie seit Kurzem mit dem Geist ihres Großvaters, erhält rätselhafte Briefe und sieht Dinge, die es gar nicht geben sollte. Besonders einer der neuen Mitbewohner, der unnahbare Nero, bringt Kelas Herz völlig durcheinander. Dabei hat sie keine Ahnung, wer er wirklich ist und was er vor ihr verbirgt: Sie ist längst Teil eines ewigen Spiels um Leben und Tod – und Nero ist nicht nur mächtig und unsterblich, sondern auch für immer an eine andere gebunden …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist sehr schön gestaltet. Wie üblich bei den Reihen von Rose Snow steht eine Zahl im Zentrum der Geschichte wie auch des Covers. Hinter dieser scheint es zu leuchten und durch goldene Elemente verschiedener Blüten, wird das Buch sehr aufgewertet, wirkt edel und magisch. Auch der Einband unter dem Schutzumschlag ist schön anzusehen.

Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und dem Alter der Protagonisten angemessen. Die Story wird aus Kelas Perspektive erzählt und nimmt nur sehr schwer Fahrt auf. Zu viele Nebenszenarien bekommen zu großen Raum und lenken immer wieder vom Kern der Handlung ab. Gleichzeitig sind die drei mysteriösen Männer Nero, Todd und Jerome ziemlich arrogant und lange Zeit unnahbar. Einzig Todd bringt mit seinen Witzeleien und Sticheleien etwas Schwung in die Geschichte. Genauso wie Suki, Kelas beste Freundin, die einen tollen Humor und eindeutig ein Auge auf Kelas Bruder Brandon geworfen hat. Leider bleibt auch Brandon recht blass und trägt nicht wirklich etwas zur Geschichte bei. Die Story bekommt einige magische Elemente verpasst, die etwas zu gewollt zusammengebracht werden und nicht immer ein rundes Bild ergeben. Weniger wäre hier vermutlich mehr gewesen.

Erst auf den letzten hundert der etwa 450 Seiten kommt Fahrt auf und das Buch entwickelt sich langsam zu einem Pageturner. Zu lange braucht Nero, um sich Kela zu offenbaren. Zu lange braucht auch Kela, um sich Suki anzuvertrauen. So springt die Handlung von einer Szene zur anderen, in welche sich Kela meist widerstandslos fügt, obwohl sie doch sonst eine starke und schlagfertige Frau ist.

"2 Seelen – Das erste Buch der Unsterblichkeit" entwickelte sich gegen Ende immerhin soweit, dass ich wissen möchte, wie die Geschichte um Kela und Nero weitergeht und alles enden wird. Es Scheint einfach zu viele Szenen zu geben, die für die Handlung unwichtig oder nebensächlich waren. All das sorgte dafür, dass die Story nur schleppend Fahrt aufgenommen hat und erst zum Ende hin für mich interessant wurde.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Ein Bilderbuch mit zauberhaften Illustrationen!

Die verflixte Erfindung
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In diesem Buch geht es um künstliche Intelligenz, und wie sie sich auf unser Leben auswirken kann. Von Segen bis hin zum Fluch, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.

Der Autor und die ...

In diesem Buch geht es um künstliche Intelligenz, und wie sie sich auf unser Leben auswirken kann. Von Segen bis hin zum Fluch, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.

Der Autor und die Illustratorin:
Martin Widmark ist ein schwedischer Kinderbuchautor. Seit 2008 werden seine Bücher in Schweden veröffentlicht. Elf Mal in Folge erhielt er den Children’s Own Award. Seine Bücher wurden bereits in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Früher unterrichtete er als Lehrer in einer Mittelschule und war Schwedischlehrer für Immigranten. So schrieb er auch einige Lehrbücher.
Emilia Dziubak lebt in Polen. Sie machte ihren Abschluss an der Kunstakademie in Posen. 2011 debütierte sie mit ihrem Kinderbuch. Sie schreibt und illustriert für einige internationale Verlage und Autoren. Es sind inzwischen über 40 Bücher von ihr erschienen. Für ihre Werke bekam sie diverse Preise.

Inhalt:
„Hättest du gern einen Roboter?
Die beiden Brüder Rüdiger und Walter leben zusammen. Rüdiger ist Erfinder. Eines Tages erfindet er die beste Erfindung aller Zeiten: ein kleines Dingsda, das für sie putzt, abspült, aufräumt, kocht und alle mühsamen Hausarbeiten übernimmt. Die beiden sind begeistert. Doch die Zeit vergeht und das Dingsda wird immer schlauer und fleißiger. Erst viel zu spät erkennen Rüdiger und Walter, dass es sogar ein wenig zu schlau geworden ist … Nur was jetzt mit dieser verflixten Erfindung?
Eine humorvolle Geschichte des schwedischen Bestsellerautors Martin Widmark über unsere Wünsche und das, was daraus werden kann, illustriert von der preisgekrönten Emilia Dziubak.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist recht düster und zumeist in Brauntönen gehalten. Auf einer Werkbank inmitten einiger Werkzeuge steht ein kleiner roter Roboter, um welchen es sich in der Geschichte dreht. Er wirkt zunächst klein und niedlich, aber sein Gesichtsausdruck lässt etwas Verschlagenes, Überlegenes und Düsteres vermuten.

Martin Widman hat einen einfachen und gut verständlichen Erzählstil und beschreibt mit wenigen Worten die Geschichte der beiden Brüder Rüdiger und Walter, die einen kleinen Roboter in ihr Leben lassen und feststellen, dass dieser ihren Alltag ziemlich auf den Kopf stellt. Was bleibt einem noch, wenn alle Aufgaben von einer künstlichen Intelligenz übernommen werden?

Emilia Dziubak erschafft unheimlich natürliche und detailreiche Illustrationen, die den Text bezaubernd in Szene setzen. Sie nutzt dafür viele Naturtöne und gibt der Geschichte eine ganz liebevolle Note.

Während der Leser miterlebt, wie das kleine Dingsda Stück für Stück die Aufgaben im Haushalt übernimmt, wird schnell deutlich, dass die Brüder ihren Halt im Leben zu verlieren drohen. Denn wenn man alle so unangenehmen Sachen im Alltag abgenommen bekommt, erscheint das im ersten Moment vielleicht wie ein Segen, allerdings übernimmt die künstliche Intelligenz immer mehr und mehr die Entscheidungen über das Leben der beiden und greift stark in ihr Dasein ein. Die Geschichte endet recht abrupt, weshalb ich das Buch eher als ein Bilderbuch für Erwachsene ansehen würde. Es lässt sich am Ende also darüber spekulieren, wie es mit den Brüdern und dem Dingsda weiter geht, ganz genau erfahren wir es nicht.

"Die verflixte Erfindung" ist ein toll illustriertes Bilderbuch, mit einem offenen Ende, was nicht unbedingt alle begeistern wird und auch mich ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Es ist also Geschmacksache und nicht für jedermann geeignet. Eine Bewertung fällt mit recht schwer, da ich etwas hin und her gerissen bin.

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