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Veröffentlicht am 27.07.2022

Zum Lachen komisch und gleichzeitig so tiefgründig!

Dinge, die so nicht bleiben können
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Ich weiß gar nicht mehr so genau, woher ich die Leseprobe zu "Dinge, die so nicht bleiben können" von Michael Gerard Bauer her hatte. Aber nachdem ich diese angeschaut habe, stand fest, dass ich auch den ...

Ich weiß gar nicht mehr so genau, woher ich die Leseprobe zu "Dinge, die so nicht bleiben können" von Michael Gerard Bauer her hatte. Aber nachdem ich diese angeschaut habe, stand fest, dass ich auch den Rest des Buches unbedingt lesen wollte. Innerhalb eines Sonntages habe ich das 220-seitige Buch verschlungen, weil ich es einfach nicht zur Seit legen konnte. Zum einen ist es unheimlich humorvoll, zum anderen wird schnell deutlich, dass noch ganz viel Tiefe zu erwarten ist. Ein tolles Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Der Autor:
Michael Gerard Bauer (geboren 1955) ist ein australischer Autor. Sein Debüt "Running Man" (2007) erhielt eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis und eine Auszeichnung mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2008 erschien "Nennt mich nicht Ismael!", 2009 "Ismael und der Auftritt der Seekühe" sowie 2012 "Ismael – Bereit sein ist alles". Im gleichen Jahr erschien außerdem "Mein Hund Mister Matti". 2015 folgte die 3-bändige Reihe um Rupert Rau. 2018 veröffentlichte er das Jugendbuch "Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & Ich." "Dinge, die so nicht bleiben können" wird im August 2022 in der Reihe Hanser bei dtv als Taschenbuch erscheinen.

Inhalt:
„Beim Tag der offenen Tür an der Uni begegnen sich Sebastian, Tolly und Frida. Frida ist schräg, frech und äußerst schlagfertig. Mühelos schwindelt sie die abenteuerlichsten Geschichten zusammen, verstrickt sich aber auch in Ungereimtheiten, wenn es um ihre Person geht. Wer ist sie wirklich? Sebastian fällt es schwer, Wahres von Erfundenem zu unterscheiden. Trotzdem ist er beeindruckt von Frida, vielleicht sogar mehr als das. Wie nah kann er ihr an einem einzigen Tag kommen? Und: Was ist er selbst bereit, dafür von sich preiszugeben?! (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover wirkt einerseits altmodisch, mit seinem groß aufgedruckten Theaterticket in Abrissform von der Rolle. Gleichzeitig wirkt der Titel des Buches, welcher auf dem Ticket prangt mit seinen vielen verschiedenen Schrifttypen und der Handletteringoptik wiederum sehr modern. Dadurch, dass jedes Wort des Titel anders gezeichnet ist, wird auch der Titel nochmals unterstrichen, denn selbst dort kann nichts so bleiben, wie es zuerst war.

Der Autor holte mich von Anfang an ab. Die Leser stehen sofort mit Sebastian im Vorraum eines Kinos und erfahren, dass er auf ein Mädchen wartet, mit welchem er verabredet zu sein scheint. Der Film hat bereits begonnen, einen Karte hat er für sich gekauft und nun wartet er und wartet und wartet. Setzt sich immer wieder neue Deadlines, wann er das Warten aufgibt. Doch kurz darauf erfahren wir Leser, dass Sebastian das bisher unbekannte Mädchen gar nicht direkt zum Kino eingeladen hat. Dass er sie in einer Vorlesung getroffen, kaum mit ihr gesprochen, aber erwähnt hat, dass er den Film im Kino sehen möchte. Nachdem wir Leser dann also das gedankliche Chaos des Elftklässlers in Erfahrung bringen konnten, trifft Sebastian auf Frida. Ein ungewöhnliches Mädchen, welches voller Geheimnisse zu stecken scheint und Sebastians Tag aus den Angeln heben wird.

Sebastian und Frida harmonieren sehr gut miteinander und Stück für Stück bemerkt man als Leser, dass Sebastian mit ihr überhaupt keine Probleme hat, zu agieren. Er kann sich ganz natürlich und ungefiltert verhalten. Ganz im Gegenteil zu der Szene mit dem Mädchen in der Vorlesung. Schon hier wird also langsam deutlich, dass Frida vielleicht ja das richtige Mädchen für ihn sein könnte. Doch das Leben macht es Sebastian nie wirklich einfach und so muss er auch hier einige Hürden überwinden, um Fridas Geheimnisse lüften zu können.

"Dinge, die so nicht bleiben können" ist ein Buch voller Humor. Ich musste so oft herzhaft lachen, da Sebastian, Tolly und Frida einige witzige Dinge erleben und alle unheimlich viel Sprachwitz zutage fördern. Gleichzeitig wird es aber auch tiefgründig, denn nicht nur Frida hat ihre Geheimnisse, auch Sebastian hat eine dramatische Vergangenheit. Es handelt sich um ein Buch, welches einfach schön für die Seele ist. Es macht Spaß und lässt einen mit einem guten Gefühl die letzte Seite zuschlagen. Ich habe es von vorne bis hinten genossen und am Ende nochmals zur ein oder andere Szenen zurückgeblättert.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Leider etwas zäh.

Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor
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"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" von Ruth Rahlff erzählt eine Geschichte in einem spannenden und sicherlich atemberaubend schönem Setting. Leider konnten mich weder die Protagonisten, noch die ...

"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" von Ruth Rahlff erzählt eine Geschichte in einem spannenden und sicherlich atemberaubend schönem Setting. Leider konnten mich weder die Protagonisten, noch die Story wirklich in ihren Bann ziehen. Die Geschichte ging nur schleppend voran und schien sich immer wieder im Kreis zu drehen, sodass ich kein rundes Leseerlebnis hatte. Schade, denn die Idee birgt wirklich großes Potenzial.

Die Autorin:
Ruth Rahlff arbeitete in jungen Jahren in der Buchhandlung ihres Onkels und absolvierte später eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin. Sie arbeitete in einem großen sowie in einem kleinen Verlag als Lektorin. Seit 2004 ist sie freie Autorin. Sie schreibt Geschichten für Kinder und Jugendliche.

Inhalt:
„Ruby kann es nicht fassen: Ausgerechnet in Redmoor Garden wird sie die Sommerferien verbringen! Die Schönheit des geheimnisvollen Gartens zieht sie sofort in ihren Bann, besonders, da sie immer wieder fasziniert Eulen beobachtet, die in dem uralten Baumbestand leben. Doch Redmoor ist weit mehr als nur das romantische Paradies aus ihrer Vorstellung. Die jahrelang verwilderten Gartenteile werden ihr zunehmend unheimlich und wenig später kommt es zu unerklärlichen Angriffen der Eulen. Schnell werden Stimmen laut, die Maßnahmen gegen die Wildvögel verlangen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kann Ruby das Rätsel um die Eulen lösen?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir gut. Es ist, als schauen wir den Mond durch das Blätterdach hindurch an und eine Eule schwingt sich zu uns herab. Im Mond ist der Titel gut sichtbar in verschnörkelter Schreibschrift zu lesen. Alles ist in harmonischen Brauntönen gehalten und die Nacht ist zum Greifen nah.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar gut verständlich, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass einzelne Beschreibungen – besonders die der Gefühle der Protagonisten – bildhafter und somit emotionaler in die Handlung eingeflochten worden wären. Es gibt da einen Fachbegriff, der das ganz gut auf den Punkt bringt: „Show, don’t tell“. Und genau das hätte ich mir mehr gewünscht. Auch die recht kurzen einzelnen Episoden waren mir zu sprunghaft und wenig flüssig. Ich hatte das Gefühl, dass ein Ereignis auf das andere folgt, ohne das es wirklich zu Ende erzählt wurde.

Hin und wieder kam es auch vor, dass die Reihenfolge der Ereignisse unnötig hin und her springt. Zuerst ist Ruby im Museum und informiert sich über Eulen. Was sie dort in Erfahrung bringt, wird aber nicht gleich beschrieben, sondern erst als Rückblick erzählt, kurz nachdem sie das Museum wieder verlassen hat. Für mich sind das unnötige Rückblicke, die Unruhe in die Geschichte bringen und den Fluss der Ereignisse stören.

Zudem konnte ich mit Ruby und Paul nicht wirklich warm werden, da beide einfach zu unreif sind und miteinander stets in Streitereien enden. Auch die vielen Fragen, die sich Ruby stellt, werden meines Erachtens zu leicht zur Seite geschoben. Zum Einen könnte Ruby einige Personen befragen, was sie manchmal tut, sich dann aber mit halben Antworten zufrieden gibt. Gleichzeitig sind wir im Zeitalter des Internet, in welchem wir in ein paar Minuten einiges an Informationen bekommen können. Doch entweder denkt Ruby nur daran, wenn sie gerade im Funkloch sitzt, oder es gerät in Vergessenheit, obwohl Ruby abends zu Hause ist und doch eigentlich den Kopf frei dafür haben müsste. Das war mir alles zu gestellt und unnötig in die Länge gezogen.

Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz bietet sich für die Geschichte eigentlich gut an und wird auch hier und da angerissen. Allerdings habe ich mir gerade mit dem besonderen Setting diesbezüglich mehr erhofft. Sodass selbst das etwas unterging.

"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" war leider eine eher zähe Lektüre, durch welche ich mich ein wenig zwingen musste. Gleichzeitig machten die Charaktere kaum eine Entwicklung durch, waren mir zu unreif und zu streitlustig. Erst gegen Ende der Story kam etwas Fahrt auf und die Protagonisten arbeiteten etwas mehr zusammen, sodass man endlich ein wenig mitfiebern konnte. Ich kann das Buch also leider nicht so recht empfehlen. Die Idee ist gut, die Umsetzung konnte mich aber leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Flaggen in jeglicher Form!

Spaß mit Flaggen
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Als ich das Buch "Spaß mit Flaggen" vom KATAPULT-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse gesehen habe, musste ich sofort an "The Big Bang Theory" und Sheldon Cooper denken. Auf meine Nachfrage hin wurde mir ...

Als ich das Buch "Spaß mit Flaggen" vom KATAPULT-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse gesehen habe, musste ich sofort an "The Big Bang Theory" und Sheldon Cooper denken. Auf meine Nachfrage hin wurde mir auch sofort bestätigt, dass die Inspiration aus eben jener Serie stammte und so war ich natürlich Feuer und Flamme. Natürlich bleibt es bei dem Verlag nicht dabei, lediglich Fakten zu checken und bildlich aufzubereiten, nein hier kommt noch eine Prise Humor und die ein oder andere Provokation hinzu.

Inhalt
„Flaggen sind die neuen Karten!
Immer nur Karten und Grafiken? Nee! KATAPULT ist endlich auf Abwegen, denn Flaggen sind die neuen Karten. Warum malte Gandhi ein Spinnrad auf die indische Flagge? Weshalb ist die italienische eigentlich eine französische Flagge? Warum lehnten schottische Seemänner anfänglich den britischen Union Jack ab? Warum mögen Nazis kein Schwarz-Rot-Gold und wieso hatte der Sudan zuerst eine Toyota-Flagge?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit
Liest man den Titel dieses Buches „Spaß mit Flaggen“, sieht man die Ähnlichkeit zu den Episoden in der Serie The Big Bang Theory mit „Fun with Flags“ sofort. Der Titel ist eins zu eins übersetzt und während das Wort „Fun“ in der Serie rot geschrieben und mit eben jenen Strichen links und rechts versehen wurde, ist das Wörtchen „Spaß“ zwar gelb, aber die Strichlein, die das Wort einen geradezu entgegenspringen lassen, sind natürlich vorhanden.

In der TV-Serien werden verschiedene Fakten zu den unterschiedlichsten Flaggen auf unserer Welt gesammelt und das ist auch in dem vorliegenden Buch der Fall. Gleichzeitig geht der Verlag aber wieder über einfache Fakten hinaus, wird hin und wieder provokant, wenn Farben einzelner Flaggen mit bestimmten Merkmalen der Länder in Verbindung gebracht werden oder ähnlichem.

Es werden spannende, historische Hintergründe in kurze Texte oder Bilder verpackt, die einen gleich noch ein wenig mehr über Land und Leute erzählen. Ich hätte mir dazu kleine Weltkarten mit der Position der einzelnen Länder gewünscht, denn ich bin so so soo schlecht in Geographie… Vielleicht wäre das ja eine Option für eine spätere, überarbeitete Variante dieses Buches. Für mich würde es einen riesigen Mehrwert bedeuten.

Die bereits erwähnten Provokationen könnten den ein oder anderen Leser vielleicht stören, aber das ist einfach ein Merkmal des Verlags. Sie wollen anecken, sie wollen Aufmerksamkeit und sie schaffen es damit auch, ein breites Publikum zu erreichen. Jeder der Interesse an Flaggen hat, wird hier wirklich viele Infos finden und wer keine Ahnung von Flaggen hat, wird einiges lernen. Hin und wieder war ich sogar überrascht, wie umfangreich die Beschreibung der Grafik (z.B. „Naziflaggenkunde“) ausfiel. Auch witzige Anekdoten finden sich im Buch wieder.

"Spaß mit Flaggen" ist ein informatives Buch rund um Flaggen – ihre Entstehung, ihre Bedeutung, ihre Wandlungen u.v.m. – welches einige Informationen, viel Humor und eine Prise Provokation mit sich bringt. Fans von Sheldon Cooper, "The Big Band Theory" oder einfach nur von Flaggen im Allgemeinen werden an diesem Buch ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Die wunderbare Welt der Blauwale!

Der Blauwal
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Ja, mein Interesse am Meer ist noch immer nicht in Gänze gestillt. Aber es gibt auch einfach so viele tolle Bücher, die einen einen kleinen Teil, dieser großen Welt unter Wasser näher bringen. So hat mich ...

Ja, mein Interesse am Meer ist noch immer nicht in Gänze gestillt. Aber es gibt auch einfach so viele tolle Bücher, die einen einen kleinen Teil, dieser großen Welt unter Wasser näher bringen. So hat mich das Buch "Der Blauwal – Die unglaubliche Geschichte des größten Tiers, das je gelebt hat" von Andreas Tjernshaugen & Line Renslebråten einen ganz tollen Blick auf jene wahnsinnig großen und majestätischen Blauwale werfen lassen. Von der Geburt über das Leben bis hin zu seinen Feinden erfuhr ich hier einiges über diese faszinierenden Tiere. Ich hatte großen Spaß an der Lektüre!

Der Autor und die Illustratorin:
Andreas Tjernshaugen (geboren 1972 in Norwegen) studierte Soziologie und arbeitete im Bereich Klimaforschung. Sein Vogelbuch Das verborgene Leben der Meisen (2017) war lange auf den SPIEGEL-Bestsellerlisten zu finden und wurde von der deutschen Presse hochgelobt. Außerdem von ihm erschienen: Von Walen und Menschen – Eine Reise durch die Jahrhunderte (2019).
Line Renslebråten (geboren 1980 in Norwegen) schreibt und illustriert vor allem Sachbücher für Kinder.

Inhalt:
„Eine Reise durch den Ozean und durch die Zeit
Dass der Blauwal das größte Tier ist, das je gelebt hat, weiß kaum jemand. Größer als die größten Dinosaurier. Und dass er einmal vier Beine hatte und an Land lebte. Andreas Tjernshaugen und Line Renslebråten nehmen uns mit in die faszinierende Welt der Blauwale zwischen Meeresgrund und Wasseroberfläche. Mit der Blauwalmutter und ihrem Jungen machen wir uns auf die Reise durch die Tiefen des Ozeans, halten mit ihnen Ausschau nach dem nächsten Krillschwarm oder sehen, wie der kleine Blauwal das Atmen durch zwei Blaslöcher auf dem Kopf lernt.
Kaum zu fassen, dass wir Menschen dieses fantastische Tier beinahe ausgerottet hätten!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Allein das Cover faszinierte mich sehr. Hier wird ganz deutlich, wie mächtig die Blauwale sind und wie klein wir Menschen im Vergleich dazu. Der Titel in gelben Lettern prangt darüber, sodass einem die wichtigsten Merkmale direkt ins Auge fallen. Definitiv ein Buch, welches ich allein wegen des Covers in die Hand nehmen würde. Absolut gelungen.

Im Innern erwarten uns großflächige und naturgetreue Illustrationen, durch welche wir veranschaulicht bekommen, was der Autor in mal kurzen und mal längeren Texten zu erzählen hat. Dabei geht er nicht nur auf das Leben der Blauwale in der Gegenwart ein, sondern schlägt auch das schwarze und bittere Kapitel des Walfangs auf, welcher fast dazu geführt hätte, dass die Blauwale ausgestorben wären.

In fünf Kapiteln ist dieses informative Sachbuch mich einem Hauch von erzählender Geschichte, eingeteilt. Zunächst beschreibt der Autor in Kombination von unheimlich berührenden Bildern, wie ein Waljunges kurz nach der Geburt an der Seite seiner Mutter alles lernt, was es zum Leben braucht. Im nächsten Kapitel geht es dann darum, wie Wale überhaupt zu Meerestieren wurden, wo doch ihre Urahnen noch Vierbeiner an Land waren. Danach folgt die bittere Geschichte des Walfangs, bevor es wieder zurück zum Waljungen geht, welches jetzt groß genug ist, um alleine durch die Meere zu gleiten. Dabei gilt es manch eine Herausforderung zu meistern, wie zum Beispiel Reste von Fischfangnetzen loszuwerden, die im Wasser treiben und Gefahren mit sich bringen. Zum Schluss wird in einem Kapitel über nackte Fakten gesprochen und vermutlich jegliche Frage beantwortet, die einem beim Lesen vielleicht bis dahin noch offen geblieben ist.

"Der Blauwal – Die unglaubliche Geschichte des größten Tiers, das je gelebt hat" ist ein absolut gelungenes Sachbuch über Blauwale. Es deckt unheimlich viele Themen ab, bietet aber gleichzeitig kurze und knappe Informationen, sodass man schnell einiges an Wissen anreichern kann. Das Buch hat mir unheimlich gut gefallen und ich kann es ohne Einschränkungen allen interessierte Walfans ab ca. 8 Jahren empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Lasst uns Tabus aufbrechen!

Mut zum Blut
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Fünfzig Prozent der Menschheit betrifft das Thema Menstruation am eigenen Körper, doch alle Menschen sollten mehr darüber wissen und sich nicht schämen, darüber zu sprechen. Wieso ist solch ein normaler ...

Fünfzig Prozent der Menschheit betrifft das Thema Menstruation am eigenen Körper, doch alle Menschen sollten mehr darüber wissen und sich nicht schämen, darüber zu sprechen. Wieso ist solch ein normaler körperlicher Vorgang, wie die monatliche Blutung einer Frau, ein Thema, über das lieber geschwiegen wird? Nichts daran ist verwerflich. Im Gegenteil, denn das, was der weibliche Körper immer wieder aufs neue vollbringt ist ein großer Kraftakt, den man wertschätzen und lieben sollte.

Die Autorin und die Illustratorin:
Chella Quint ist Designerin, Autorin, Performerin und Periodenerzieherin. Sie stammt aus Amerika, lebt inzwischen aber in Großbritannien. Sie ist die Gründerin der Period-Positive-Bewegung und des Hashtags #periodpositive. Diese Initiative stellt die Menstruationstabus in Frage und bekämpft Periodenarmut. Sie erreichen damit inzwischen Länder wie die USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und Indien.
Giovanna Medeiros ist eine brasilianische Illustratorin, die in Lissabon lebt. Sie studierte Fashion Design und Illustration. Seit 2014 arbeitet sie als freie Illustratorin und fokussiert sich auf Kinderliteratur.

Inhalt:
„Mut zum Blut ist das inklusive Handbuch zum Thema Menstruation! Die Expertin Chella Quint beantwortet alle Fragen rund um die Periode: Sie stellt Menstruationsprodukte vor, erklärt, was im Körper vor sich geht, und zeigt uns, wie wir positiv und ohne Scham mit der Periode umgehen können.
Wir haben lange nach einem Buch gesucht, das das vermeintliche Tabu-Thema Menstruation auf positive, inklusive und unterhaltsame Weise vorstellt. Der »Period Positive«-Gründerin Chella Quint ist genau das gelungen: Mut zum Blut enttabuisiert die Periode und bestärkt Kinder und Jugendliche mit ihren Gedanken und Gefühlen zur Menstruation offen und ohne falsche Scham umzugehen.“
(Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:
Das Cover verrät durch seine Bilder nicht auf den ersten Blick, worum es in dem Buch geht. Kleine Hinweise sind versteckt, und auch der Titel lässt vielleicht noch Möglichkeiten zu Spekulationen. Die vier ganz verschiedenen Personen auf dem Cover scheinen etwas zu feiern und stehen selbstbewusst da. Ich finde es gut, dass das Cover nicht zu sehr ins Detail geht, denn so fällt es eben wegen der Tabus interessierten Lesern vermutlich nicht ganz so schwer, nach dem Buch zu greifen. Denn es verrät eben nicht sofort, was einem im Innern an Details erwartet.

Die kleinen Blutstropfen, die auch die Vorsatzpapiere schmücken sind wirklich süß anzusehen und vermitteln etwas Verspieltes und Positives. Die Illustrationen im Innern sind vielfältig und zeigen, wie unterschiedlich wir Frauen doch alle sind und dennoch verbindet uns viel. Ganz wunderbar empfand ich es, dass auch ganz offen mit dem weiblichen Körper umgegangen wird. Nicht nur die Bilder zeigen jedes Detail, auch die Autorin fordert ihre Leser dazu auf, sich selbst genau im Spiegel zu betrachten und den eigenen Körper schamfrei zu entdecken.

Der Textanteil in diesem Buch ist sehr umfangreich, allerdings ist er super gegliedert, sodass man das Buch sowohl von Anfang bis Ende lesen, oder auch hier und da nachlesen kann, was einen gerade interessiert oder beschäftigt. Dabei geht Chella Quint mit allen Dingen überaus behutsam aber auch offen um. Für sie gibt es da kein Tabu und die Menstruation ist auch nichts Schlechtes. So wird mit der ganze Thematik äußerst positiv umgegangen.

"Mut zum Blut" ist ein tolles Handbuch für Mädchen wie Jungen. Ja, denn auch Jungen sollten wissen, was im weiblichen Körper vor sich geht, wie er aussieht und wie er funktioniert. Dies ist nun das zweite Buch, welches ich vom Zuckersüß Verlag gelesen habe und ich bin wieder hellauf begeistert. Hier werden wichtige Themen behandelt und tolle Aufklärungsarbeit geleistet.

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