Kaputte Menschen heilen einander
The Summer We Fell„The Summer We Fell“ ist eine emotionale, tiefgründige Liebesgeschichte, die sich mit Themen wie Schmerz, Selbstzweifel, Verlust und Hoffnung auseinandersetzt. Erzählt wird das Ganze aus der Ich-Perspektive, ...
„The Summer We Fell“ ist eine emotionale, tiefgründige Liebesgeschichte, die sich mit Themen wie Schmerz, Selbstzweifel, Verlust und Hoffnung auseinandersetzt. Erzählt wird das Ganze aus der Ich-Perspektive, ein Stilmittel, das mir persönlich sehr gut gefallen hat, weil es den/die Leser:in direkt in die Gefühlswelt der Protagonistin Juliet eintauchen lässt. Besonders stark fand ich auch die Rückblicke in die Vergangenheit, die dabei halfen, die komplexen Beziehungen und inneren Konflikte der Figuren besser zu verstehen.
Was mich allerdings anfangs etwas gestört hat, war der Zeitsprung von 7 Jahren. Es fiel mir schwer, mich gleich in der Geschichte zurechtzu finden und eine emotionale Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Auch manche Charakterzüge und Handlungsentscheidungen empfand ich als frustrierend. Zum Beispiel, dass Danny oft zu gutgläubig und naiv wirkt. Grady war ebenfalls eine eher unangenehme Figur, was sich zwar später durch den Plottwist etwas relativiert, aber trotzdem hat er für viele unangenehme Momente gesorgt.
Besonders schmerzhaft fande ich, wie oft Luke zusehen musste, wie Juliet und Danny sich näherkamen. Sei es beim Händchenhalten, Küssen oder sogar beim Heiratsantrag. Diese Szenen taten mir regelrecht weh, da Luke so still gelitten hat. Auch Juliet selbst hat es mir nicht immer leicht gemacht. Sie steht sich oft selbst im Weg, ist sehr negativ eingestellt und lässt nur schwer Nähe zu, obwohl sie so viel Liebe verdient hätte.
Trotz dieser Schwierigkeiten hat mich das Buch insgesamt sehr berührt. Luke ist eine unglaublich einfühlsame und fürsorgliche Figur, die nicht nur Juliet emotional unterstützt, sondern auch ihre Träume ernst nimmt, etwa als er ihr ein Mikrofon geschenkt hat, damit sie sich beim Singen aufnehmen kann. Seine Geduld und seine Bereitschaft 10 Jahre auf sie zu warten, davon 3 Jahre unter dem Dach der Allens und weitere sieben in der Distanz, zeigen, wie tief seine Gefühle wirklich sind.
Die Verbindung zwischen Juliet und Luke ist emotional, verletzlich und gleichzeitig voller Wärme. Es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass beide am Ende ihre Träume verwirklichen konnten. Juliet als Sängerin, Luke als Surf-Profi. Auch kleine Gesten wie Juliet’s großzügige Spende von 3.000€, obwohl sie selbst kaum etwas hatte, zeigen, wie stark ihre Bindung ist. Der Plottwist rund um Grady, der heimlich in Danny verliebt war, hat zudem der Geschichte eine unerwartete Wendung gegeben, die einige Spannungen nachvollziehbarer macht.
Besonders hervorheben möchte ich auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Donna mit ihrer offenen, herzlichen Art und Libby als treue Freundin, die Juliet in wichtigen Momenten beisteht. Und schließlich das Happy End. Nach all dem Schmerz und den Umwegen war es unglaublich schön und verdient, dass Luke und Juliet am Ende zueinandergefunden haben.
Mein Fazit zu diesem Buch ist, dass kaputte Menschen einander brauchen, um heilen zu können. Trotz mancher schwieriger Passagen und Charaktereigenschaften hat mich die Geschichte emotional bewegt und letztlich mit Hoffnung und Wärme zurückgelassen.