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Veröffentlicht am 06.02.2017

Tolle Geschichte, die leider zum Ende hin abnimmt

Gefährliche Empfehlungen
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Inhalt:
Die Welt Frankreichs legendärer Gastroführer »Guide Gabin« lädt zu einem rauschenden Fest in seinem neuen Firmenmuseum in Paris, und der Luxemburger Koch Xavier Kieffer ist mittendrin. Während ...

Inhalt:
Die Welt Frankreichs legendärer Gastroführer »Guide Gabin« lädt zu einem rauschenden Fest in seinem neuen Firmenmuseum in Paris, und der Luxemburger Koch Xavier Kieffer ist mittendrin. Während der Feier verschwindet eines der Exponate – die extrem seltene Ausgabe des »Guide Bleu« von 1939, von der nur wenige Exemplare existieren. Kieffer beginnt, Nachforschungen anzustellen. Bald erfährt er, dass wegen der Sternebibel bereits mehrere Menschen sterben mussten. Aber was ist so gefährlich an einem über siebzig Jahre alten Restaurantführer? Was ist das Geheimnis des blauen Buchs?

Meinung:
Ich liebe gutes Essen und Köche sowieso. Und auch einem Krimi oder Rätseln hin und wieder bin ich nicht abgeneigt. Von daher war ich absolut gespannt, was mich und Kieffer in diesem nun auch schon fünften Band der Xavier Kieffer Reihe erwartet.

Der Einstieg in das Buch hat mich ziemlich überrascht. Denn dieser Band beinhaltet zwei verschiedene Zeitstränge. Bei dem einen begleitet der Leser wie gewohnt Kieffer, der andere jedoch spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Anfangs etwas verdutzt, mochte ich diese Sprünge etwas später doch durchaus.
Ich mag Kieffer und ich mag es, dass er Fehler hat. Auch wenn ich nicht mit all seinen Überzeugungen übereinstimmen kann.
Mir gefiel der Bezug zu den einzelnen Gerichten sehr gut und auch die einzelnen Beschreibungen von Paris und Luxemburg. War ich bisher nur in Paris, so habe ich nun definitiv Lust auf einen Abstecher nach Luxemburg!
Die Geschichte an sich konnte mich gefangen nehmen, ich habe mit Freude Kieffer auf seiner Mission begleitet, neues gelernt (war mir vorher zum Beispiel der Begriff pêcheur de lune vollkommen fremd) und mit knurrendem Magen Gerichte gegoogelt.
Ich fand es unheimlich gut, wie viele Einblicke dem Leser hinter die Kulissen geboten werden. Wenn man nett essen geht, beschäftigt man sich ja doch mehr mit dem Essen auf dem Teller oder den Personen, mit denen man essen ist, jedoch selten bis nie mit denjenigen, die hinter dem ganzen stecken. Auch die Vermittlung von gängigen Begriffen der Kochwelt ist sehr gut gelungen. Durch eine Familie voller Köche war mir diese Welt jedoch schon bekannt, doch ist es für Leser ohne solche Zugangsmöglichkeiten wirklich eine tolle Chance, Wissen auf interessante Weise vermittelt zu bekommen. Dabei ist das Buch wirklich nicht langweilig oder belehrend. Der Glossar mit dem Küchenlatein gefiel mir auch gut, doch hätte ich mir an dieser Stelle durchaus mehr gewünscht. Es wird nur auf Dinge eingegangen, die auch in der Geschichte erwähnt werden, doch die Aufführung der Hierarchie der Küche im Gesamten hätte mir noch besser gefallen.
Nun jedoch zu dem Grund, der meine sehr positive Einstellung durchaus geschwächt hat. Das Ende traf leider überhaupt nicht meinen Geschmack. Das war mir doch zu viel für den doch sonst sehr dahinplätschernden Gang der Geschichte. Geheimdienste, Mord, Verfolgungsjagden und Küchenschlachten. Das war kein einfacher (ok, nicht so ganz einfacher) Koch aus Luxemburg mehr, sondern ein James Bond Verschnitt. Dadurch wirkte das ganze auf mich etwas konstruiert, vor allem gegen Ende hin.
Tendierte ich vorher zu guten vier Sternen, sind es nun eben sehr gute drei Sterne geworden. Das tut vielleicht etwas weh, ist aber nur gerecht.
Doch muss ich den Autor einfach loben. Er nimmt Bezug auf ganz aktuelle Themen und verwebt sie wie selbstverständlich mit der Geschichte. Ganz toll!
Und auch die Recherche ist echt klasse. Als Studentin von Bibliotheks- und Informationswissenschaft saß ich einmal kurz aufquietschend da, weil Begriffe wie WorldCat fielen. Super!!!

Insgesamt finde ich das Buch wirklich gut. Das Ende trifft nicht ganz meinen Geschmack, aber das ist in Ordnung. Deswegen gibt es gute 3/3,5 Sterne. Eine Leseempfehlung gibt es trotzdem für alle Küchenbegeisterten da draußen!

Veröffentlicht am 24.01.2017

Phantastische Unterhaltung als Ergänzung zum Film

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch
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Inhalt:
Der Magizoologe Newt Scamander will in New York nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Doch als sein magischer Koffer verloren geht und ein Teil seiner phantastischen Tierwesen entkommt, steckt ...

Inhalt:
Der Magizoologe Newt Scamander will in New York nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Doch als sein magischer Koffer verloren geht und ein Teil seiner phantastischen Tierwesen entkommt, steckt Newt in der Klemme – und nicht nur er. Inhalt:

Meinung:
Himmel, was habe ich diesem Ereignis entgegen gefiebert. Wie wahrscheinlich jeder andere Potterhead auch....
Ich findes es dennoch sehr schwierig, diese Rezension zu verfassen. Denn wie rezensiere ich denn gescheit ein Drehbuch? Auf Grund dieser Gedanken rezensiere ich das Buch so gut es geht, doch mit dem Film omnipräsent im Hintergrund.
Die Charaktere sind ganz einmalig. Newt Scamander gefällt mir ausgesprochen gut. Er ist ein Außenseiter, wird auf Grund seiner Überzeugungen meist spöttisch belächelt und nicht ernst genommen. Doch das, so hat man das Gefühl, beschäftigt Newt in keinster Weise. Viel mehr strebt er weiterhin seinen eigenen Zielen nach: So viele Tierwesen wie möglich zu schützen und die Zauberergemeinschaft so behutsam wie möglich an diese heranzuführen.
Jacob, ein No-Maj (Muggle. Es wird immer Muggle heißen!) und Arbeiter in einer Konservenfabrik, der davon träumt, eine eigene Konditorei zu eröffnen, schlittert sehr plötzlich mitten hinein in unser Abenteuer.
Porpentina, meist genannt Tina, und Queenie Goldstein, zwei Hexen, die in New York leben, vervollständigen unsere handelnden Charaktere.
Und nicht zu Vergessen: All die Tierwesen.
Die Dialoge sind toll geschrieben. Es gibt keine zu langen Passagen, der Erzählstil fühlt sich sehr magisch an und wenn man die Augen kurz schließt, ist es einem möglich, die Szenen aus dem Film noch einmal kurz zu erleben.
Auch das Setting ist nicht zu verachten. New York in 1926 ist einfach wunderbar.
Es ist schlicht und einfach eine Ergänzung zum Film. Es macht Spaß das Drehbuch zu lesen, man hat es in einem Rutsch durch und es hat mich wunderbar unterhalten.
Die Illustrationen im Buch sind wirklich entzückend und das Cover ist unfassbar toll gestalten. Eigentlich mag ich solche Sätze in Rezensionen nicht, aber hier muss einfach mal eine Ausnahme gemacht werden: Das Buch macht sich unheimlich gut im Bücherregal!
Und anders als "Harry Potter und das verwunschene Kind" kommt hier echtes Potter Feeling auf!
Wie die meisten auch kann ich nur sagen: Schaut den Film zuerst! Ein Aufbau zu den Charakteren ist ohne diesen meiner Meinung nach nicht möglich.

Eigentlich ist das an dieser Stelle nicht nötig, aber ich spreche trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung für alle Harry Potter Fans aus und für alle anderen natürlich auch. Lasst euch verzaubern!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Drogenrausch auf dem Mond vor der untergehenden Erde

Moonatics
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Inhalt:
Hippies auf dem Mond Die nahe Zukunft: Webdesigner Darian Curtis ist ein begeisterter Globetrotter, der schon so gut wie jedes Land der Erde besucht hat. Als er eines Tages ein beträchtliches Vermögen ...

Inhalt:
Hippies auf dem Mond Die nahe Zukunft: Webdesigner Darian Curtis ist ein begeisterter Globetrotter, der schon so gut wie jedes Land der Erde besucht hat. Als er eines Tages ein beträchtliches Vermögen erbt, erfüllt er sich einen lang gehegten Traum: Da die Erde aufgrund des Klimawandels und wachsender Terrorgefahr sowieso kein angenehmer Ort mehr zum Leben ist, besteigt Darian kurzerhand eine Rakete und fliegt zum Mond, um dort drei Wochen entspannt Urlaub zu machen. Es ist der Beginn des größten und verrücktesten Abenteuers seines Lebens, denn auf dem Mond geht die Party erst richtig los …

Meinung:
Moonatics hat mich wirklich überrascht. Ich ging von einer Geschichte auf dem Mond aus, mit vielen dystopischen Einklängen und einem "das Ende ist nah"-Feeling. Bekommen habe ich ein irrwitziges, nachdenklichstimmendes Leseerlebnis, das glänzen konnte mit einem unfassbar gut durchdachtem Setting, tollen Charakteren und genau der richtigen Mischung aus "Carpe Diem" und "Wir sind schuld am Ende der Erde".
Dennoch fällt mir eine Bewertung wirklich schwer. Denn Moonatics ist eins dieser Bücher, bei denen man wirklich in der richtigen Stimmung sein muss und viel Zeit hat, um ohne Druck lesen zu können. Ich bin eine Schnell- und Vielleserin und dieses Buch hat mich wirklich Nerven gekostet, aber ich habe es nun nach einem Monat endlich beendet. Es passiert über mehrere Seiten hinweg manchmal nichts besonderes. Und das muss es auch nicht, weil der Leser so viel mehr Zeit hat, sich in all das Geschehen hineinzuversetzen. Es ist, wie bei einem guten Freund gewesen. Mal sieht man sich nur ganz kurz, eine Weile lang überhaupt nicht und dann wieder ganz lange.
Es gab Tage, da las ich nur zehn Seiten in dem Buch, legte es weg und kam zu einem späteren Zeitpunkt wieder, um dieses Mal mehr zu lesen.
Ich mochte alle Charaktere. Auch die Bösen. Obwohl es hier keine Schwarz-Weiß-Zeichnung gab. Jeder handelte aus eigenen Antrieben, war kein Unschuldslamm und somit einfach Mensch.
Darian fand ich klasse. Er ist kein Held und auch kein Antiheld. Er ist ein ganz normaler Mensch (wenn man von der überraschenden Erbschaft einmal absieht, könnte er sein wie du und ich).
Mein persönliches Highlight war Buzz. Ein Roboter, der plötzlich ein eigenes (wirklich eigenes?) Denkvermögen entwickelt? Also von einer künstlichen Intelligenz zu einer weiterentwickelten Form der Intelligenz wird, das Antlitz von Nietzsche verwendet und klüger ist, als er sein sollte.
Und dann wären da noch Tony und Christopher und all die anderen. Und die Moonatics. Eine Hippiekommune auf dem Mond, voller Partydrang und Drogen. Ein unfassbar skurriles Bild. Und doch passte sich diese Darstellung irgendwie perfekt in die Landschaft des Mondes ein.
Die Handlung verlief wie bereits angesprochen sehr plätschernd. Einzig die letzten hundert Seiten verliefen in einem so raschen Tempo, das ich etwas verwirrt blinzelnd dasaß, als das Buch wirklich zu Ende war. Und so ganz begriffen habe ich all das um ehrlich zu sein wahrscheinlich nicht wirklich. Das Ende war nach all dem Geplänkel wirklich ein harter Schnitt.
Doch es geht ja auch um das dahinter. Was machen wir eigentlich, wenn unsere Erde kurz vor der vollkommenen Zerstörung steht? Was würde ich als erstes machen? Wie viel kann die Menschheit vertragen, um so abgestumpft zu werden? Können wir ein solches Szenario vielleicht noch aufhalten oder ist es dafür schon zu spät? Werden Roboter uns wirklich einmal auslöschen und strebt der Mensch nur nach dem eigenen Tod?
Ich liebe Bücher, die mich mit genau solchen Fragen zurücklassen, mich nachdenken lassen, damit ich sie mit meinem Freund (an dieser Stelle: Danke fürs Aushalten mit mir!) diskutieren kann.

Ich mag alles an dem Buch. Es ist sowas von lesenswert. Aber bitte, plant genug Zeit ein, um das Buch wirklich genießen zu können!

Veröffentlicht am 09.01.2017

Leider nicht mein Fall

Mondprinzessin
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Inhalt:
Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur ...

Inhalt:
Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie – die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin – kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern. Juri verliebt sich in Lynn, doch sie ist einem Prinzen bestimmt und nicht ihm…

Meinung:

Da dieses Buch auf fast jeder ersten Seite einer Buchcommunity abgebildet war und so viele es begeistert gelesen haben, war ich sehr glücklich, einen Leserundenplatz ergattern zu können.
Vor ab muss also gesagt werden, dass ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen an das Buch heranging, da ich bei gehypten Büchern inzwischen sehr vorsichtig geworden bin.

Lynn fand ich anfangs eigentlich sehr gut als Protagonistin. Klar, es hat mich schon deutlich genervt, wie sehr sie sich selber in die Opferrolle stellt (sie ist Waise, hat keine Freunde, das Waisenhaus ist sowieso ein schrecklicher Ort,...). Aber da das Buch immer wieder als Märchenadaption beschrieben wurde, drückte ich anfangs beide Augen nochmal zu. Doch Lynns Verhalten änderte sich einfach überhaupt nicht. Immer wieder musste der Leser daran erinnert werden, wie schwer es Lynn bisher hatte, was für eine Ungerechtigkeit das Leben war und so weiter. Mir riss mit ihr endgültig der Geduldsfaden, als sie sich wirklich keinen Deut um ihre Familie scherte. Jahrelang wusste sie nicht, dass ihre Eltern noch leben und jetzt hat sie sogar so etwas wie einen Bruder und sie interessiert nur ihr dämlicher Kleiderschrank und Juri??!
Juri war für mich nichts ganzes und nichts halbes. Ich hätte jeden beliebigen Jugendbuchroman aufschlagen können und hätte Juri in diesen wiedergefunden. Er ist nett, zuvorkommend, natürlich total schön und begabt. Auch hier wirklich nichts interessantes und neues für den Leser, sondern ein x-beliebiger Love Interest.
Und zum Thema Liebe kann ich nur sagen: Auf so wenig Seiten eine nachvollziehbare und vernünftige Beziehung aufzubauen ist wahrlich schwer. Und es wurde nicht geschafft. Ich kaufe Juri und Lynn ihre Beziehung absolut nicht ab. Das war alles zu schnell, zu gewollt.
Zu den restlichen Charakteren kann ich wirklich nichts direkt sagen. Man hatte überhaupt keine Zeit, zu diesen irgendeine Art von Beziehung aufzubauen.
Bleiben jedoch noch die Begleiter. Tja, die haben mir wenn überhaupt noch mit am besten gefallen. Doch verstehe ich den Grund für diese absolut nicht. Sie sind kein wichtiger Bestandteil der Geschichte und hätten durchaus weggelassen werden können. Stattdessen hätte man die Seiten mit mehr Input der Charaktere füllen können. Schade drum.
Was mich jedoch ganz furchtbar störte, war die fehlende Logik in diesem Buch. Ich möchte beim Lesen unterhalten werden und gleichzeitig auch noch etwas lernen. Und wenn ich nichts lerne, dann möchte ich doch wenigsten mit dem Kopf nickend dasitzen können. Nein, hier wurden sich echt keinerlei Gedanken gemacht. Wenn man seine Geschichte auf dem Mond spielen lassen will (was ich an sich für eine ganz phantastische Idee halte), dann muss man sich jedoch über das setting und Worldbuilding viele Gedanken machen. Und das wurde an dieser Stelle merkbar nicht. Zu viele Fragen blieben nach Beenden des Buches offen, zu viele wurden mir nicht hinreichend genug beantwortet. Es ist natürlich schon etwas gemein, aber ich habe zeitgleich zu "Mondprinzessin" das Buch "Moonatics" von Arne Ahlert gelesen. Da fällt einem schon eine gewisse Diskrepanz auf.
Doch nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene wurden mir Fragen nicht genug beantwortet. Auch, was die Geschichte selber betrifft, blieb ich mit einem unzufriedenen Gefühl zurück. Denn warum würde denn bitte ein Planet wie der Jupiter ausgerechnet mit dem Mond freiwillig verhandeln wollen? (Jetzt mal ganz ernsthaft hier, das wäre in etwa so, als ob ein Plankton mit einem Blauwal verhandeln wollen würde. Einfach lächerlich. Wäre ich der Jupiter, würde ich in schallendes, ohrenbetäubendes, trommelfellzerreißendes Gelächter ausbrechen, würde der Mond mir irgendwas vorschreiben wollen!) Und warum haben sich auf jedem Planeten Monarchien gebildet? Nimmt man unsere Erde als Beispiel kann man doch sehen, wie viele Regierungsformen sich gebildet haben und immer wieder neu bilden werden. Und wenn Lynn das alles so furchtbar blöd findet, warum überlässt sie dann nicht Faras die Prinzenrolle und freut sich einfach darüber, eine Familie zu haben?
Und warum gibt es nur drei Prinzen, die zur Auswahl stehen? Wenn der Erdmond schon mitzählt, warum dann nicht alle anderen Monde beziehungsweise Satelliten in unserem Weltall? Davon gibt es immerhin über 300 Stück. Da würden sich auf jeden Fall noch ein paar mehr Prinzen finden lassen.
Das Ende wiederum war das einzige, was mich aus meinem apathischen Lesen herausziehen konnte. Dennoch berührte es mich nicht im geringsten, da ich keine Beziehung zu den Charakteren auf Grund der Länge des Buches aufbauen konnte.
Mich hat vieles an dem Buch gestört, vor allem aber die offensichtlichen Parallelen zu bekannten Jugendbuchreihen, wie zum Beispiel "Wie Monde so silbern" und "Selection".
In der Leserunde wurde auch immer wieder auf die Parallele zu "Sailor Moon" hingedeutet. Da ich jedoch Sailor Moon nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen.
Der Schreibstil war in Ordnung. Er stach nicht heraus, hatte an sich nichts besonderes, aber er machte das Buch dann doch irgendwie "lesbar".
Was ich jedoch wirklich für sehr gelungen halte, ist die Gestaltung und Aufmachung des Buches. Mir persönlich gefällt das gar nicht, aber es wurden sich spürbar Gedanken gemacht und das muss einfach lobenswert erwähnt werden.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich das Buch trotz der negativen Bewertung nicht für schlecht halte. Es hat mich nur zu Tode gelangweilt und hätte es die Leserunde nicht gegeneben, hätte ich es ab dem ersten drittel abgebrochen.
Ich finde es sehr schade, dass mir das Buch wirklich nicht gefällt, da so viel Potential in der Geschichte steckt. Hier hätten sich mehr Seiten und Zeit deutlich gelohnt, da man noch so viel herausholen könnte.

Veröffentlicht am 28.12.2016

Unnormal ist voll ok!

Mein Leben, mal eben
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Inhalt:
Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut ...

Inhalt:
Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut und Witz ihre »Memoiren« in die Tastatur: Über MaMi und Matrix, ihre Mütter; über ihren Rocker-Vater; und über Lore, die neu in der Klasse ist. Außerdem soll Anouk einen Songtext für Moritz schreiben, der aber leider auch dieses Unnormal-Gen hat


Meinung:
Anouk hat mich von der ersten Seite an begeistern können. Mit viel Witz und Köpfchen wird der Leser in die Welt der 13-Jährigen Anouk Vogelsang entführt, die zusammen mit ihren Müttern MaMi und Matrix, einem Haufen Pflanzen und schönen Gewändern für Opern ihr nicht so normales Leben führt.
Doch eben damit möchte sie aufhören und ein normales Leben führen können. Also so eines wie ihre Klassenkameraden mit Computerspiel, Schminken und so generell Mädchenkram. Und vor allem: Kein Metall mehr! Doch all diese Pläne geraten in Schwierigkeiten, da Anouk gleich zwei neue Klassenkameraden bekommt und zumindest einer davon auch wirklich unnormal ist. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit ihrem Vater...
Anouk ist wirklich eine ganz klasse Protagonistin und gibt all den unnormalen Menschen etwas Hoffnung und den Glauben daran zurück, dass es sich wirklich lohnt, unnormal zu sein. Ich konnte mich nicht immerhin Anouk hineinversetzen, was meiner Meinung nach aber einfach daran liegt, dass wir grundverschiedene Typen sind. Dennoch wäre ich damals gerne Anzugs Freundin gewesen.
Auch die anderen Charakter sind wirklich herzallerliebst. Ich wollte immer mit MaMi und Matrix am Tisch sitzen, Tee trinken und Skat spielen!
Was mich aber wirklich begeistert hat, ist die Aufmachung des Buches. Ich lege schon viel Wert auf ein schönes Cover, beeinflusst das jedoch nicht meine Meinung zu dem Buch. Doch hier muss ganz klar gesagt werden: Das ist die tollste Aufmachung eines Buches dieses Jahr! Schon der Bucheinschlag ist nicht so ganz normal und lässt es immer herausstechen. Auch das Spielen mit diversen Schrifttypen während der Handlung (nein, es stört keinesfalls den Lesefluss. Viel mehr werden dadurch Listen, Ausrufe, etc. unterstrichen und heben diese hervor) haben mir unheimlich gut gefallen.
Der Schreibstil ist sehr an die Jugendsprache angelehnt mit teilweise sehr kurzen, einfachen Sätzen, was sehr gut zu dem Buch passt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchlesen können, da es sich sehr lockenflockig lesen lässt und man es auch gar nicht aus der Hand legen möchte.

Das Buch bekommt von mir 4.5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die sich auch etwas unnormal fühlen!