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Veröffentlicht am 07.01.2024

Krimi, Kritik und Kirche

Die Mönchin
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"Die Mönchin" von Peter Orontes ist ein fesselnder historischer Roman im Klosterumfeld des 15. Jahrhunderts. Die Hauptprotagonistin, die mutige Adriana, tarnt sich als Mönch, um ein brisantes Dokument ...

"Die Mönchin" von Peter Orontes ist ein fesselnder historischer Roman im Klosterumfeld des 15. Jahrhunderts. Die Hauptprotagonistin, die mutige Adriana, tarnt sich als Mönch, um ein brisantes Dokument aufzuspüren, das die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Die Geschichte, eingebettet in düstere Geheimnisse und mysteriöse Morde, entfaltet sich mit geschickter Spannung.

Das Cover, passend zum historischen Setting, wirkt geheimnisvoll und unterstreicht den atmosphärischen Schreibstil des Autors. Adriana, in ihrer ungewöhnlichen Rolle als Mönch, agiert zwar leichtsinnig, aber ihre Zusammenarbeit mit Guillermo bringt interessante Dynamiken in die Handlung. Die zahlreichen Namen erfordern Aufmerksamkeit, doch die gut verpackte Kritik an der dogmatischen Kirche macht die Verwicklungen lohnenswert.

Die Erzählung beginnt mit einem packenden Prolog, der das Rätsel um den Mord an Eltern und das Verschwinden einer Schwester aufwirft. Im Hauptteil entfaltet sich Adriana's gefährliche Mission, das Testament des Athanasius zu finden. Die eindringliche Schilderung des Klosterlebens, authentische Charaktere und der historische Kontext sind überzeugend.

Der Schreibstil, anspruchsvoll und dennoch flüssig, trägt zur Hochspannung bei. Insgesamt bietet "Die Mönchin" eine gelungene Mischung aus historischem Krimi und Kirchenkritik. Die detaillierte Darstellung von Adriana und der Zeit machen das Buch für Liebhaber historischer Romane, insbesondere im kirchlichen Kontext, sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Eisige Ermittlungen

Tief im Schatten
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Viveca Stens "Tief im Schatten" entführt in einen schwedischen Krimi, bei dem der Mord an Ex-Skistar Johan Andersson und die dramatische Geschichte um Rebecka, Mitglied einer fragwürdigen Gemeinde, geschickt ...

Viveca Stens "Tief im Schatten" entführt in einen schwedischen Krimi, bei dem der Mord an Ex-Skistar Johan Andersson und die dramatische Geschichte um Rebecka, Mitglied einer fragwürdigen Gemeinde, geschickt miteinander verwoben sind. Während die Ermittlungen von Hanna Ahlander eher gemächlich vorangehen, fesselt das persönliche Drama um Rebecka und ihre Verbindung zum Mordopfer. Die frühe Verknüpfung beider Handlungsstränge sorgt für anhaltende Neugier, während der eigentliche Kriminalfall etwas in den Hintergrund tritt. Das Buch punktet mit mehr persönlichem Drama als typischem Krimigeschehen, wobei gut ausgearbeitete Charaktere und die geschickte Handlungsführung die Lektüre dennoch spannend gestalten. Eine solide Empfehlung für Freunde nordischer Krimis, wenn man sich auf die intensiven Einblicke in das Privatleben der Ermittler einlassen kann. Bewertung: vier von fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Tolle Fortsetzung

Zauber des Neuen
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In "Zauber des Neuen" werden die Zukunftspläne der Hansens beleuchtet, während Amala Hansen sich von einem Unfall erholt und mit Eduard Berliner Varietés erkundet. Die Familie plant, das alte Kontor in ...

In "Zauber des Neuen" werden die Zukunftspläne der Hansens beleuchtet, während Amala Hansen sich von einem Unfall erholt und mit Eduard Berliner Varietés erkundet. Die Familie plant, das alte Kontor in Hamburg in ein Theater- und Lichtspielhaus umzuwandeln. Der Buchverlauf zeigt Belle Dubois' Prozess und die Herausforderungen der Familie. Eduards fragwürdige Geschäfte in Berlin und Amalas zerplatzter Traum vom Filmschauspielertum verleihen der Handlung Tiefe. Helene wartet in Wien auf Bernhards Scheidung. Das Buch fesselt von Anfang bis Ende, bietet klare Erzählstränge und emotionale Tiefe.

In "Zauber des Neuen" erleben wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Der angenehme Schreibstil und die abwechslungsreiche Sichtweise halten die Spannung konstant. Allerdings zieht die Handlung in Alltagsszenen etwas, bietet aber eine gute Gelegenheit zur Entspannung.

Der vierte Teil zeigt die Hansens weltweit verteilt. Amalas Bruder Robert lebt nun in Chicago, Amala sucht in Hamburg nach einer neuen Aufgabe, und Eduard schmiedet einen Racheplan in Wien. Die Handlung bleibt durchgehend spannend, mit einem lockeren Schreibstil, der den Leser fesselt.

"Zauber des Neuen" (Band 4) setzt die faszinierende Saga der Hansens fort. Die Fortsetzung in Hamburg, Berlin und Wien bietet eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Entwicklungen. Der Anfang mag etwas ruhiger sein, aber die Spannung steigert sich, und unerwartete Ereignisse halten einen gefesselt. Das Buch bekommt somit von mir 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ein erschütternder Blick durch kindliche Augen in die Dunkelheit des Zweiten Weltkriegs

Das einzige Kind
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Begeistert von Hera Linds Buch "Das einzige Kind" bin ich tief in die bewegende Geschichte des kleinen Djoko eingetaucht. Das fesselnde Cover und der ansprechende Titel weckten meine Neugier. Der Roman, ...

Begeistert von Hera Linds Buch "Das einzige Kind" bin ich tief in die bewegende Geschichte des kleinen Djoko eingetaucht. Das fesselnde Cover und der ansprechende Titel weckten meine Neugier. Der Roman, der im Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien beginnt, erzählt von Djokos erschütternden Erlebnissen während des Krieges, seiner Flucht und dem harten Leben als Waise.

Der ausdrucksstarke Schreibstil ermöglichte mir, mich mitten ins Geschehen zu versetzen. Djoko, ein herzergreifender Protagonist, kämpft inmitten von Grauen und Verlust ums Überleben. Die realistisch beschriebenen Charaktere verstärken die emotionale Bindung zum Geschehen.

Djokos Lebensgeschichte, geprägt von Schmerz, Tod und Flucht, hat mich zutiefst bewegt. Hera Lind vermittelt auf eindrückliche Weise die Hoffnung und Zuversicht, die selbst in aussichtslosen Situationen auftauchen können. Diese wahre Geschichte ist ein wichtiges Zeugnis, das uns mahnt, die Grausamkeiten des Krieges nicht zu vergessen.

Besonders beeindruckend ist, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert. Mein Fazit: Dieser Roman ermutigt dazu, das Leben trotz Tragödien anzunehmen, das Positive zu sehen und die Menschlichkeit selbst in den dunkelsten Zeiten zu bewahren. Ein Buch, das man nicht vergessen wird.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

lesenswerter Debütroman

Der flüsternde Abgrund
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Die Rückkehr von Callum Haffenden in "Der flüsternde Abgrund" verspricht einen vielversprechenden Thriller im australischen Regenwald. Das Buch fesselt durch das ansprechende Cover und einen ...

Die Rückkehr von Callum Haffenden in "Der flüsternde Abgrund" verspricht einen vielversprechenden Thriller im australischen Regenwald. Das Buch fesselt durch das ansprechende Cover und einen sympathisch beschriebenen Protagonisten. Doch trotz anfänglicher Spannung verliert die Geschichte an Fahrt. Die familiären Wirren und ausgedehnten Rückblenden bremsen den Plot, der zudem mit einem Hauch Mystik endet.
Das Dschungel-Setting und die Leseprobe hatten mich von Neginn an überzeugt, aber die Erzählung verliert an Spannung und zieht sich durch Wiederholungen, weswegenmeine Leseerlebnisrecht schöeppend verlief. Die Auflösung am Ende ist solide, dennoch bleibt das Buch mittelmäßig. Das australische Regenwald-Thema und das mysteriöse Verschwinden von Kindern bieten Potenzial, aber die Umsetzung hätte mehr Fahrt gebraucht. Die gelungene Schlussphase und die gut beschriebenen Charaktere machen es dennoch zu einer lesenswerten Debütarbeit.

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