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Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein spannender Thriller mit einem ungewöhnlichen Ermittler

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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In „Blutmond“ von Jo Nesbø übernimmt Harry Hole die Ermittlung in einem komplizierten Mordfall in Oslo. Obwohl er eigentlich mit der Welt abgeschlossen hat und sich in Los Angeles hingebungsvoll dem Alkohol ...

In „Blutmond“ von Jo Nesbø übernimmt Harry Hole die Ermittlung in einem komplizierten Mordfall in Oslo. Obwohl er eigentlich mit der Welt abgeschlossen hat und sich in Los Angeles hingebungsvoll dem Alkohol widmet, ist er als Spezialist für Mordserien wieder gefragt. Seine ehemalige Kollegin Katrine Bratt kann ihn nicht als Berater für die Polizei gewinnen, aber im Auftrag eines tatverdächtigen Immobilienmaklers wird Harry Hole für eine horrende Summe als Privatermittler tätig. Für die anstehenden Nachforschungen stellt er ein ungewöhnliches Team aus einem korrupten Polizisten, einem an Krebs erkrankten Psychologen und einem dealenden Taxifahrer zusammen. Während über Oslo ein Blutmond aufzieht, versucht das Ermittlungsteam parallel zur Polizei die Morde an zwei jungen Frauen aufzuklären.

Auch im 13. Fall stehen neben dem Täter mit seinem Motiv und den Ermittlungen auch wieder die private Seite der Hauptfigur Harry Hole im Mittelpunkt. Der Autor schafft es, den Spannungsbogen durch viele Wendungen kontinuierlich hochzuhalten und den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Die Story besticht durch detaillierte Beschreibungen und erlaubt dem Leser, hautnah dabei zu sein, Harrys Alkoholsucht zu ertragen und die Grausamkeiten des Täters zu überstehen. Insgesamt ein spannungsgeladener und mitreißender Thriller, der nur zum Ende etwas überdreht. Dafür gibt es erste Hinweise, dass dies nicht der letzte Fall für Harry Hole war. Ich habe bisher alle Bücher des norwegischen Ermittlers gelesen. Aufgrund der Verknüpfungen zu den bisherigen Geschehnissen, ist es durchaus empfehlenswert, die vorherigen Bücher ebenfalls gelesen zu haben.

Wer sich für nervenaufreibende Thriller und menschliche Abgründe begeistern kann, sollte sich dieses Buch bzw. die Harry Hole-Reihe nicht entgehen lassen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Eine tief bewegende Lebensgeschichte

Das letzte Versprechen
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Weihnachten 1944 in einem Dorf im Banat beginnt bei der fünfjährigen Anni eine schreckliche Zeit. Sie wird ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, ihre junge Mutter Amalie muss in ein Arbeitslager nach ...

Weihnachten 1944 in einem Dorf im Banat beginnt bei der fünfjährigen Anni eine schreckliche Zeit. Sie wird ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, ihre junge Mutter Amalie muss in ein Arbeitslager nach Sibirien, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen wird zu arbeiten. Annis Großmutter kämpft für ihre Enkelin und ermöglicht ihr auch die Flucht aus dem Heim. Sie hält ihr Versprechen, dass sie Annis Mutter gegeben hat, auf ihre Enkelin aufzupassen. Ein enges Band zwischen Großmutter und Enkelin entsteht. Auch in der Nachkriegszeit leidet Anni seelisch weiter als sie nicht mehr bei ihren Großeltern aufwachsen darf, um bei ihrer traumatisierten Mutter zu leben.
Hera Lind schreibt in ihrem Roman die Lebensgeschichte von Anni nieder. Tief bewegend voller unfassbarem Leid werden ihre Erlebnisse der vergangenen Zeit geschildert. Das Buch ist keine leichte Kost. Die Unterdrückung sowie die massenhaften Ermordungen der Donauschwaben durch die Kommunisten war mir vorher in dem Ausmaß nicht bewusst.
Durch die Erzählung in der Ich – Perspektive von Annie und ihrer Mutter Amalie, erhält der Leser genaue Einblicke in ihre Gefühlswelt und dessen Leid. Dabei begleitet man Annie auf ihrem Lebensweg mit immer weiteren schicksalhaften, dramatischen Ereignissen bis ins hohe Alter.
Eine tief bewegende Lebensgeschichte, unfassbar und fesselnd geschrieben.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Eine interessante und abgedrehte Story mit hohem Unterhaltungswert

Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
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Jonas Jonasson erzählt in seinem Buch „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ die Geschichte von Johann Löwenhult, von Hause aus wenig begabt und gleichzeitig Kochgenie. Beim Rangieren ...

Jonas Jonasson erzählt in seinem Buch „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ die Geschichte von Johann Löwenhult, von Hause aus wenig begabt und gleichzeitig Kochgenie. Beim Rangieren mit seinem neuen Wohnmobil und dem fast unvermeidbaren Zusammenstoß mit einem Wohnwagen, lernt er dessen Besitzerin Petra kennen. Die Hobby-Astrophysikerin hat den anstehenden Weltuntergang exakt berechnet und wollte sich vor diesem Hintergrund eigentlich nur in Ruhe aufhängen. Doch nachdem sie auch noch den abenteuerlustigen und 75-jährigen Instagram-Star Agnes aufgegabelt haben, starten sie gemeinsam eine verrückte und ereignisreiche Wohnmobil-Tour nach Italien. Die drei Außenseiter haben sich vorgenommen, die Welt vor dem angeblich anstehenden Untergang noch etwas gerechter zu gestalten und das bisher erlittene Leid aufzuarbeiten.

Die Handlung mit all ihren Verwicklungen wurde wiederum sehr lebhaft und meisterlich mit viel Wortwitz und Leichtigkeit in Szene gesetzt. Die skurrilen Charaktere der drei freundschaftlich miteinander verbundenen Außenseiter werden ausführlich und authentisch beschrieben. An vielen Stellen musste ich herzlich lachen und überlegen, was jetzt noch alles passieren könnte. Und tatsächlich bietet die turbulente Geschichte auf den fast 450 Seiten noch eine ordentliche Portion Unvorhergesehenes. Die Story beschränkt sich nicht nur auf Schweden und Europa, sondern umfasst auch die weite Weltpolitik. Trotz der vorhandenen Situationskomik und amüsanten Dialoge, kommen auch die gesellschaftskritischen Passagen nicht zu kurz. Ich kann dem Autor nur zu seiner lebhaften Fantasie beglückwünschen und hoffe, dass er noch weitere Bücher in dieser Art vorstellen wird.

Insgesamt stellt dieser Roman eine gelungene Mischung aus aberwitzigen Situationen, einem unterhaltsamen Road-Trip und charmanten Protagonisten dar. Wer in durchaus anstrengen Zeiten einmal loslassen und sich unterhalten lassen möchte, sollte sich für dieses Buch Zeit nehmen.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Ein abwechslungsreicher Roman herzergreifend, voller Emotionen

Die Lavendeljahre
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Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat noch einen Wunsch, an den Ort zurück zu kehren, an dem sie ihre große Liebe verloren hat. Sie begibt sich auf die Reise von Frankfurt nach Frankreich. Als Reisebegleiter ...

Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat noch einen Wunsch, an den Ort zurück zu kehren, an dem sie ihre große Liebe verloren hat. Sie begibt sich auf die Reise von Frankfurt nach Frankreich. Als Reisebegleiter stellt sie den Ex- Sträfling Ben ein. Ihre Tochter Carole zweifelt deshalb an ihrem Verstand. Obwohl das Mutter Tochter Verhältnis nie das beste war, hat Carole Angst um ihre Mutter und begleitet ganz spontan beide nach Frankreich. Dabei ahnt Carol noch nicht, dass diese Reise in Isabelles Vergangenheit, ihrer aller Leben verändern wird.
Sonja Roos hat mit „Die Lavendeljahre“ einen bewegenden und fesselnden Roman geschrieben. Beide Zeiten, ob die aufwühlende, herzergreifende Geschichte der Vergangenheit oder die Reise von Isabelle, Carol und Ben nach Frankreich, haben mich gleichermaßen begeistert. Besonders gefallen hat mir der Schlagabtausch zwischen Ben und Carol, der mich des Öfteren auch zum Schmunzeln gebracht hat. Die Autorin versteht es Emotionen näher zu bringen. Zum einen durch die dramatische Liebesgeschichte der Vergangenheit, die unter die Haut geht und zum anderen durch die schwere Erkrankung von Isabelle und das anstrengende Verhältnis von Mutter und Tochter.
Der Roman hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Geschichte, die auch Überraschungen parat hat, für mich auf jeden Fall ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein spannender Justizthriller der Extraklasse!

Fifty-Fifty
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In „Fifty Fifty“ von Steve Cavanagh übernimmt der New Yorker Anwalt Eddie Flynn das Mandat von Sofia Avellino. Zusammen mit ihrer Schwester Alexandra wird sie verdächtigt, ihren Vater und früheren Bürgermeister ...

In „Fifty Fifty“ von Steve Cavanagh übernimmt der New Yorker Anwalt Eddie Flynn das Mandat von Sofia Avellino. Zusammen mit ihrer Schwester Alexandra wird sie verdächtigt, ihren Vater und früheren Bürgermeister Frank Avellino mit äußerster Brutalität in seinem eigenen Schlafzimmer getötet zu haben. Beide Schwestern stehen unter Mordverdacht und beschuldigen sich gegenseitig. Das Motiv ist schnell gefunden, da es um die Verteilung eines Millionenerbes geht. Eine der Schwestern ist aber unschuldig und die andere eine sadistische und hinterlistige Mörderin. Eddie Flynn und die Anwälte von Alexandra sind gefordert, die Wahrheit herauszufinden und eine Unschuldige vor dem Gefängnis zu bewahren. Die Chancen dafür stehen fifty-fifty.


Die komplexe Story wird in erster Linie aus Sicht von Eddie, Alexandras Anwältin und der Mörderin erzählt. Auch der jeweilige Blickwinkel und die Handlungen von weiteren Protagonisten kommen nicht zu kurz. Auf über 500 Seiten und 56 Kapiteln werden Spannung und Dynamik durch diverse Cliffhanger, überraschende Wendungen und Perspektivwechsel kontinuierlich hochgehalten. Der fesselnde Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch liest sich leicht und flüssig. „Fifty Fifty“ ist bereits der vierte Band der Eddie Flynn-Reihe. Die Verweise auf die früheren Fälle und Ereignisse halten sich aber in Grenzen, so dass dieses Buch unabhängig von den anderen gelesen werden kann.


Insgesamt ein sehr spannendes und gelungenes Buch, das den Leser bei der Mörderjagd mitfiebern lässt. Wer sich für spannende Justizthriller interessiert und sich gut unterhalten lassen möchte, kann mit diesem Buch nichts falsch machen.

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