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Veröffentlicht am 06.02.2023

Kulturerbe

In tiefen Seen
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In Band 8 ermittelt Kommissar Grauner mit seinem Team im Passeiertal. Unter freiem Himmel ereignet sich ein grausamer Mord, dessen Inszenierung an ein Gemälde erinnert. Doch die sturen Dorfbewohner leugnen, ...

In Band 8 ermittelt Kommissar Grauner mit seinem Team im Passeiertal. Unter freiem Himmel ereignet sich ein grausamer Mord, dessen Inszenierung an ein Gemälde erinnert. Doch die sturen Dorfbewohner leugnen, den verarmten Maler genauer zu kennen. Neben einer heißen Spur, die Kommissar Grauner in das Kunstmilieu führt, gibt es auch Hinweise, die zum ehemaligen Bergbau im Passeiertal führen. Dabei gerät der Kommissar selbst in tödliche Gefahr…

Ich habe mich sehr auf den neuen Kriminalfall von Lenz Koppelstätter gefreut. Kommissar Grauner und sein Ermittlungsteam sind mir über die vergangenen Jahre sehr ans Herz gewachsen und es war schön, „alte Bekannte“ wiederzutreffen. Es gefällt mir zudem sehr, wie der Autor die Figuren von Roman zu Roman weiterentwickelt und dabei jedem seine Individualität belässt. Deshalb bin ich inzwischen fast schon neugieriger auf die verschiedenen Charaktere und ihre Erlebnisse als den eigentlichen Kriminalfall. Dieser entwickelte sich in diesem Band zunächst eher behäbig und ließ sich Zeit, mit Spannung aufzuwarten. Erneut muss sich Kommissar Grauner mit störrischen Dorfbewohnern herumschlagen, was mich an seiner Stelle wirklich fuchsig machen würde. Erst im Verlauf erhielt der zunächst eher dahinplätschernde Kriminalfall Substanz, um zuletzt mit fast schon zu rasantem Tempo Spannung aufzubauen. Die finalen Szenen wirkten daher auf mich etwas übereilt und abgehackt. Dennoch gefielen mir die verschiedenen, sehr unterschiedlichen Handlungsstränge und ich konnte ab der Hälfte des Romans diesen nicht mehr aus den Händen legen. Auch die Aufklärung war rund und schlüssig und der historische Hintergrund und die Kulisse boten ein interessantes Leseerlebnis.

Insgesamt ist dies meiner Meinung nach nicht der stärkste Grauner-Krimi. Dennoch bietet er angenehme Unterhaltung mit zunehmendem Spannungsbogen. Das besondere Markenzeichen sind und bleiben aber vor allem die Figuren mit Wiedererkennungswert. Gerne wieder!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Fantasievolles Spukhaus

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis (Bd. 1)
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Inhalt: Seit ihre Eltern bei einer Tiefsee-Expedition im südlichen Atlantik verschollen sind, leben Petronella Polidori und ihre Geschwister bei ihren exzentrischen Großeltern im »Polidorium«, einer heruntergekommenen ...

Inhalt: Seit ihre Eltern bei einer Tiefsee-Expedition im südlichen Atlantik verschollen sind, leben Petronella Polidori und ihre Geschwister bei ihren exzentrischen Großeltern im »Polidorium«, einer heruntergekommenen Villa am Meer. Schnell wird ihnen klar, dass das Beerdigungsinstitut im Keller nicht das einzige Geheimnis hinter den alten Mauern ist. Welche Macht haben die seltsamen Gestalten, die dort herumirren, wie Mausgret, die Tote Tante, Klamme Finger … und vor allem Hodder Morkel, der tote Walfänger, dem das Polidorium einst gehörte? Was verbirgt sich noch zwischen den wandernden Wänden? Als ein Erinnerungsstück an ihren Vater bei ihrer fiesen Mitschülerin Marie-Hedwig wieder auftaucht, beschließt Petronella, ihre Angst zu überwinden und den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Im ersten Roman rund um die Familie Polidori geht es hoch her. Der Leser wird - umrahmt von zauberhaften, altersgerechten Illustrationen - in die geisterhafte Welt der Polidoris entführt. Aus wechselnder Perspektive der 3 Geschwister werden nach und nach die Geheimnisse des Hauses Polidori gelüftet. Dabei wachsen die einzelnen Figuren über sich hinaus und entwickeln sich weiter. Obwohl ich in Anbetracht des empfohlenen Lesealters die einzelnen Elemente als doch recht düster empfand (Beerdigungsinstitut, Geister, Dunkelheit, Verstorbene etc), konnte die Autorin eine insgesamt angenehme, wenn auch manchmal gruselige Atmosphäre kreieren. Der Sprachstil ist lebendig und altersgerecht. Fremdwörter werden gut eingebunden und erklärt. Einzelne Erklärungen und Begebenheiten hätten für mich deutlicher und intensiver dargestellt werden können. So waren für mich nicht immer alle Beweggründe vollends nachvollziehbar. Zudem hätte die Geschichte etwas komprimiert werden können. Nichtsdestotrotz empfand ich die fantasievolle und detailreiche Ausarbeitung der Umgebung wirklich sehr gelungen und bin gespannt wie es in Band 2 weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Gaslighting

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Harriet ist 33 Jahre alt und lebt in Leeds. Als ihr Partner Jon ihr einen Heiratsantrag vor seiner Familie macht, obwohl er weiß, dass sie Hochzeiten ablehnend gegenübersteht, fühlt sie sich genötigt, ...

Harriet ist 33 Jahre alt und lebt in Leeds. Als ihr Partner Jon ihr einen Heiratsantrag vor seiner Familie macht, obwohl er weiß, dass sie Hochzeiten ablehnend gegenübersteht, fühlt sie sich genötigt, Ja zu sagen. Im Nachgang löst sie jedoch die Verlobung und trennt sich von ihm – und zieht kurzerhand in die WG mit einem Fremden. Dort wird sie nachfolgend allerdings nicht nur von ihrem Ex-Verlobten, sondern auch von einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit eingeholt. Um dies zu überstehen, braucht sie dringend Hilfe, die sie überraschend in WG-Mitbewohner Cal zu finden scheint.



„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ ist die neue Rom-Com von Mhairi McFarlane. Ich habe bereits einige Romane der Autorin gelesen, weshalb ich voller Vorfreude in ihr neustes Werk gesprungen bin. Mit ihrem spritzigen und sarkastischen Sprachstil hat mich Mhairi McFarlane auch diesmal wieder abgeholt und mehrfach zum Lachen gebracht. Der Humor ist einfach genau mein Ding! Gut gefallen hat mir zudem, dass die Autorin in diesem Werk erstmals ein ernstes Thema behandelt hat. Es ging um psychische Gewalt und Gaslighting. Ich mag es, wenn Geschichten Tiefe haben und Wichtiges behandeln. Die Autorin hat sich damit meines Erachtens weiterentwickelt. Etwas schade fand ich jedoch, dass die Liebesgeschichte zwischen Cal und Harriet zum Nebenstrang wurde. Der romantische Anteil im Buch war mir insgesamt etwas zu knapp - von meinen Emotionen her habe ich den Beginn der Liebesbeziehung und auch das Prickeln zwischen den Protagonisten verpasst. Nichtsdestotrotz war der Roman witzig, kurzweilig und unterhaltsam.



Fazit: Ich freue mich jedes Jahr auf den neuen Roman der Autorin und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht, zumal sie sich meiner Meinung nach weiterentwickelt hat - beim nächsten Mal würde ich mir noch ein bisschen mehr Funkensprühen und Entwicklung zwischen den Love Interests wünschen, dann ist alles top!

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Gelungene Unterhaltung

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Inhalt: Freunde finden. Das ist alles, was Eden Collins sich wünscht, als sie mit einem Stipendium an die traditionsreiche Woodford Academy kommt. Nach einem tragischen Todesfall war das letzte Highschooljahr ...

Inhalt: Freunde finden. Das ist alles, was Eden Collins sich wünscht, als sie mit einem Stipendium an die traditionsreiche Woodford Academy kommt. Nach einem tragischen Todesfall war das letzte Highschooljahr die Hölle. Das Getuschel, die anklagenden Blicke, das Alleinsein. Jetzt will sie einfach nur dazugehören und neu starten. Allerdings ist das gar nicht so leicht. Schon in ihrem ersten Kurs bricht Eden beinahe zusammen, als sie bei einem sozialen Experiment an ihre Geheimnisse erinnert wird. Und es ist ausgerechnet William Grantham III., der das bemerkt. Ausgerechnet der ebenso faszinierende wie abweisende Millionenerbe, mit dem sie bereits aneinandergeraten ist …

„Dark Ivy – Wenn ich falle“ ist Band 1 einer neuen Dilogie von Nikola Hotel. Es handelt sich dabei um eine klassische New Adult Geschichte, die auf dem College spielt. Dark Academy Elemente sucht man hier vergebens. Die Protagonistin Eden ist mir jedoch schnell sympathisch gewesen und vor allem das Funkensprühen zwischen ihr und der Figur William hat mich sehr schnell in den Bann gezogen. Obwohl die Figuren überwiegend klischeebehaftet dargestellt wurden, haben sie einige Besonderheiten, die sie von anderen New Adult Romanen abgrenzen. Insbesondere sehr positiv aufgefallen ist mir, dass die beiden Protagonisten Probleme direkt an- und aussprechen – Balsam für meine Seele! Es wurden keine künstlichen Missverständnisse erzeugt, die irgendwann noch auffliegen können und trotzdem gab es genug Story – toll! Dank eingefügter Passagen mit SMS-Nachrichten sowie der Blackout-Poetry als Highlight ist der Lesefluss bunt und abwechslungsreich. Das Ende beinhaltet, wie erwartet, einen Cliffhanger. Die Handlungen der Personen im Finale des Romans konnte ich leider nicht nachvollziehen, was mich etwas unzufrieden zurücklässt. Ich bin allerdings gespannt, wie die Autorin das im Folgeband auflösen wird und freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

#WhisperWhisper

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Zoe steckt nach ihrer unbeabsichtigten Zeitreise weiterhin als Zofe im London des 19. Jahrhunderts fest. Gemeinsam mit Hayden, der ebenfalls via Zeitreise im Jahr 1816 gelandet ist, versucht sie einen ...

Zoe steckt nach ihrer unbeabsichtigten Zeitreise weiterhin als Zofe im London des 19. Jahrhunderts fest. Gemeinsam mit Hayden, der ebenfalls via Zeitreise im Jahr 1816 gelandet ist, versucht sie einen Weg zurück zu finden. Hierfür brauchen sie dringend weitere Hinweise zum magischen Zeitenspiegel. Um das zu schaffen, muss sich Zoe jedoch als Dame des Adels verkleiden und am Winterball des Jahres teilnehmen – nichts leichter als das, oder?

Auch im zweiten Band der Reihe rund um die zeitreisende Zoe geht es hoch her. Mit viel Witz und jugendlichem Charme begleitet der Leser die auch in diesem Roman um keine Antwort verlegene Zofe. Sehr unterhaltsam und mit vielen Ortswechseln sowie knackigen Dialogen (oder auch Wortgefechten) ist auch die Fortsetzung ein kurzweiliger und gelungener Jugendroman geworden. Der Sprachstil ist wieder locker, modern und altersentsprechend, immer wieder eingestreuter WhisperWhisper-Briefe runden den positiven Eindruck ab. Die freche Zoe ist mir inzwischen ans Herz gewachsen und auch Miss Lucie, deren Freundinnen und natürlich Hayden möchte ich nicht mehr missen. Insgesamt habe ich mir jedoch noch mehr erhofft. Einerseits hätte ich mir mehr Informationen und Fokus auf den Zeitreiseaspekt gewünscht, andererseits wirken die Darstellungen und Emotionen der Figuren oftmals sehr oberflächlich. Hier ist Potential liegen geblieben. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich bei dieser Reihe um Jugendbücher handelt. Der Roman endete mit einem „bösen“ Cliffhanger und am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Ich freue mich schon auf Band 3 und hoffe, dass er ebenso amüsant und kurzweilig wird!

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