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Veröffentlicht am 01.05.2020

Ein herrlich schräger Lesespaß für Jung und Alt!

Kevin und das Wurmloch im 13. Stock
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Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und ...

Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und da solche Geschichten einfach genau mein Ding sind, stand für mich sehr schnell fest: Den Jungen Kevin möchte ich unbedingt in den 13. Stock begleiten! Ich ließ das Buch daher nur gerne bei mir einziehen.

Der dickliche Kevin lebt zusammen mit seiner Mutter und seiner großen Schwester in dem ärmlichen Wohnpark Piepenbrunck. Als er eines Tages von der Schule nach Hause kommt, entdeckt er zu seiner Verwunderung in dem Fahrstuhl seines Hochhauses einen an ihn adressierten Brief. Wer ist denn bitte schön die Große Grüne Neune, die ihm da diese komischen parallelen Grüße schickt? Und was soll dieser Unsinn, dass er in den 13. Stock kommen soll? Ihr Haus hat doch nur 12. Etagen. Kevin ist sich ziemlich sicher, dass ihn da jemand verarschen will. Genug Blödmänner, denen das zuzutrauen wäre, kennt er definitiv. Neugierig wie er aber ist, beschließt er der Sache dennoch auf den Grund zu gehen. Er betritt den Fahrstuhl und drückt auf die 13, die (igitt), auf ein Kaugummi gemalt wurde. Kevin kann es gar nicht glauben, als er tatsächlich im 13. Stock landet! Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ herangegangen: Das, was mich zwischen den bezaubernden Buchdeckeln erwartet hat, kann man nur als wunderbar verrückt und abgedreht bezeichnen. Da ich, wie oben bereits erwähnt, solche Geschichten wahnsinnig gerne lese, bin ich bei dem Buch ganz auf meine Kosten gekommen. Schon der unterhaltsame Prolog hat mich breit schmunzeln lassen. In diesem erfahren wir nämlich, aus welchem Grund Kevin von dem Multiversalen Rat als Kontaktperson auserwählt wurde: Schokolade! Kein Paralleluniversum besitzt diese unfassbar leckere Nascherei, müsst ihr wissen. Nur wir hier auf Erde dürfen regelmäßig Schoki mampfen, grins.
Nach dieser amüsanten Einleitung folgen 20 tolle Kapitel in denen es vor kreativen Ideen nur so wimmelt. Dem Einfallsreichtum sind in diesem zauberhaften Kinderschmöker wahrhaftig keine Grenzen gesetzt!

Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Da die Story nicht nur super lustig und fantasievoll ist, sondern auch richtig spannend, mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich, als Erwachsene, habe „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ nahezu in einem Rutsch durchgesuchtet.
Für Kinder ab 10 Jahren ist das Buch bestens geeignet. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren sollten bei „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ meinem Empfinden nach keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Deutlich älteren Lesern kann ich diese herrlich überdrehte Geschichte allerdings ebenfalls sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist das Buch auch für Jugendliche und Erwachsene vollkommen lesenswert.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Kevin in der Ich-Perspektive. Kevin, genannt Kev, war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein unglaublich lieber, witziger und mutiger Junge, bei dem man gar nicht anders kann als ihn sofort ins Herz zu schließen. Leider ist Kev an seiner Schule allerdings nicht allzu beliebt und Freunde hat er auch kaum welche. Seine dickliche Statur und große Liebe für Bücher machen ihn in den Augen seiner Mitschüler zu einem ziemlich uncoolen und nerdigen Jungen. Mir tat Kev richtig leid, dass er von anderen gemobbt wird und so ein Außenseiter ist. Sehr gut gefallen hat mir aber, dass der Autor das ernste Thema Mobbing aufgreift und auf eine so kindgerechte Weise behandelt.

In „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stecken bewundernswert viele Dinge, die zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Warum gibt es Arm und Reich? Wieso putzen wir unsere Toiletten eigentlich nicht selbst, sondern lassen diesen Job Klofrauen oder Klomänner erledigen? Wäre es nicht eine tolle Idee, wenn man fürs Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel Punkte erhält, anstatt dafür bezahlen zu müssen? Wären wir Menschen so nicht viel eher dazu bereit auf das Auto zu verzichten und somit die Umwelt zu schonen? All das und noch vieles mehr behandelt der Autor in seinem Buch und das ganz ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Auch wichtige Werte wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Also ich war beim Lesen richtig am staunen, wie viele großartige Themen der Autor auf nur 255 Seiten unter einen Hut bekommen hat, ohne die Story zu überladen wirken zu lassen.

Womit mich Christian Linker ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Nicht nur Kev ist dem Autor erstklassig gelungen – auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden hervorragend und mit viel Liebe ausgearbeitet. Die vorwitzige Große Grüne Neune zum Beispiel, deren Namen ich einfach nur feiere, oder der Professor, der furchtbar neunmalklug ist, den man aber dennoch sofort gernhaben muss. Alle Figuren sind einfach außergewöhnlich und zaubern uns dank ihrer teils sehr skurrilen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen.

Was genau Kev und seine parallelen Freunde bei ihrer Reise durchs Multiversum alles erleben werden und welche Rolle eigentlich die mysteriösen [Anderen] bei dem Ganzen spielen, das werde ich hier nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es euch jedenfalls nur ans Herz legen! Allerdings muss ich gestehen, dass bei mir der letzte Funke leider nicht überspringen wollte. Ich bin wirklich begeistert von „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“, was, so hoffe ich doch sehr, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D Für die volle Sternenzahl hat mir dann nur irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht benennen kann. Aber wie gesagt, große Klasse finde ich dieses wundervolle Kinderabenteuer dennoch und ich würde mich auch sehr über eine Fortsetzung freuen. Die Geschichte endet zwar recht abgeschlossen, aber genügend Spielraum für einen zweiten Band wäre durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Kevin, der Großen Grüne Neune, dem Professor und den weiteren einmaligen Charakteren geben wird. :)

Fazit: Ein herrlich schräger Lesespaß voller fantasievoller und galaktischer Ideen! Mir hat „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ ein richtig cooles Leseerlebnis beschert. Die Geschichte ist so schön abgefahren und abenteuerlich und sprüht nur so vor originellen und humorvollen Einfällen. Das Buch macht einfach nur mega gute Laune, regt zugleich aber auch sehr zum Nachdenken an. Mir hat es total viel Freude bereitet zusammen mit unserem Buchhelden Kev ins Multiversum abzutauchen, allerdings hat mir insgesamt dann leider doch etwas gefehlt. Unheimlich gut gefallen hat mir „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ aber natürlich dennoch und ich kann es jedem, egal ob Groß oder Klein, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Eine brillante Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!

Miss Mystery – Der Tanz der Schlange
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Der erste Band der Miss Mystery-Reihe war ein absolutes Highlight für mich, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten endlich ein Ende: ...

Der erste Band der Miss Mystery-Reihe war ein absolutes Highlight für mich, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten endlich ein Ende: Ich konnte mich zusammen mit Kat Wolf und Hanna Fox in ein neues aufregendes Abenteuer stürzen! Ich war schon total gespannt welchen mysteriösen Fall Miss Mystery wohl dieses Mal lösen wird.

Als nach einem Erdrutsch das Skelett eines Dinosauriers freigelegt wird, ist es in dem beschaulichen Örtchen Bluebell Bay vorbei mit der Ruhe und Idylle. Auf einmal quillt das kleine Städtchen an der Südküste Englands nahezu über vor Schaulustigen, Wissenschaftlern und Reportern. Die 12-jährige Kat kann sich vor neuen Tiersitteraufträgen plötzlich gar nicht mehr retten. Sogar um eine waschechte Pythonschlange soll sie sich kümmern! Ihr Spürsinn und der ihrer besten Freundin Hanna ist jedoch sofort geweckt, als ein menschlicher Schädel gefunden wird. Die beiden Mädchen wittern sofort einen neuen kniffligen Fall. Sie beginnen zu ermitteln und stoßen auf immer mehr rätselhafte Fragen. Alles scheint darauf hinauslaufen, dass gemeine Tierhändler hinter dem Ganzen stecken. Ob Miss Mystery ihren zweiten Fall wohl lösen werden?

Auf den zweiten Band der Miss Mystery-Reihe habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut - Lauren St John ist mit „Der Tanz der Schlange“ eine fabelhafte Fortsetzung geglückt, welche mich genauso verzaubern konnte wie der Vorgänger. Was bin ich froh, dass ich auf diese brillante Reihe gestoßen bin! Leider scheint sie aber momentan noch ein Geheimtipp zu sein, denn mein Eindruck ist irgendwie, dass der erste Band bisher ziemlich unbekannt hier bei uns in Deutschland ist. Finde ich richtig schade – die Miss Mystery-Serie ist so klasse! Ich hoffe nun sehr, dass die Reihe mit dem Erscheinen von Band 2 endlich die Aufmerksamkeit erhalten wird, die sie in meinen Augen verdient. 

Obwohl ich so eine große Vielleserin bin, konnte ich mich an die Handlung im Auftakt noch erstaunlich gut erinnern. Ich habe daher völlig problemlos in die Welt von Miss Mystery zurückgefunden. Da das Buch ziemlich direkt an den vorherigen Band anschließt und auf ihn aufbaut, rate ich bei dieser Reihe dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten! Vermutlich kann man dem Geschehen in der Fortsetzung auch ohne Vorwissen folgen, allerdings ist das Lesevergnügen definitiv ein viel, viel schöneres, wenn man Kat, Hanna und Co. im ersten Band kennengelernt.
Bei mir trat das ein, was schon beim ersten Teil der Fall gewesen war: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Story konnte mich von Beginn an mitreißen und durchweg fesseln. Dank der packenden Handlung, dem flüssigen Schreibstil und den ständig wechselnden Erzählperspektiven kann man eigentlich gar nicht anders, als das Buch zu verschlingen. Ich zumindest habe es innerhalb eines Tages durchgesuchtet und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht, aber zu meiner großen Freude wird es ihn noch geben, yay! Zumindest auf Englisch. Beim Stöbern habe ich entdeckt, dass der dritte Fall von Miss Mystery in England Anfang nächsten Jahres rauskommen wird. Bis die deutsche Übersetzung erscheint (was hoffentlich geschehen wird!), wird es also leider noch etwas dauern, schnief. Auf den dritten Teil bin ich schon unheimlich gespannt!

Womit mich die Autorin auch im zweiten Band ganz besonders begeistern konnte, ist der grandiose Mix aus verschiedenen Dingen. Die Miss Mystery-Bücher enthalten einfach die perfekte Mischung aus Krimi, Abenteuer, Geheimnisse, Tiere und den einzigartigen Flair englischer Kinderbücher. Wie ich schon in meiner Rezension zum Auftakt meinte: Ich finde irgendwie, dass man die Miss Mystery-Reihe als eine Art moderne Abenteuer-Serie Enid Blytons bezeichnen kann. Mich zumindest erinnert sie vom Feeling her ein bisschen an die Fünf Freunde – was ich, als riesengroßer Fünf-Freunde-Fan, natürlich einsame Spitze finde. :D
Abenteurer, Spürnasen und Tierliebhaber werden bei den Miss Mystery-Geschichten auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen. In erster Linie natürlich Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, allerdings kann ich die Reihe auch deutlich älteren Lesern wärmstens ans Herz legen. Meiner Meinung nach sind die Bücher auch für Jugendliche und Erwachsene absolut lesenswert!

Ein weiteres tolles (und immens wichtiges!) Thema, welches dieser Band behandelt, ist das Aussterben. Beim Lesen merkt man nur zu deutlich, wie sehr der Arten- und Umweltschutz Lauren St John am Herzen liegt. In einem bewegenden und wunderschönen Nachwort der Autorin erfahren wir, dass „Miss Mystery – Der Tanz der Schlange“ auf zahlreichen wahren Ereignissen beruht. Zudem hat Lauren St John auch eine Menge persönliche Erfahrungen in die Handlung mit einfließen lassen. Das Ergebnis, das dabei herausgekommen ist, ist einfach nur famos! Die Geschichte lässt uns Leser dank des spannenden Kriminalfalls nicht nur durchweg Mitfiebern und Miträtseln – sie regt auch sehr zum Nachdenken an. Wahnsinnig gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin in ihrem Nachwort wundervolle Tipps gibt, wie man selbst dazu beitragen kann, unseren Planeten zu schützen.

Was uns dieser Band ebenfalls beschert, ist gute Laune. Die humorvollen Szenen kommen wahrlich nicht zu kurz. Ich jedenfalls war öfters breit am Schmunzeln, was vor allem den Charakteren mit ihren teils herrlich skurrilen Eigenarten zu verdanken ist.

Mit den Figuren konnte mich die Autorin erneut vollkommen überzeugen, allen voran natürlich mit unseren beiden mutigen Buchheldinnen Kat und Hanna. Die zwei habe ich bereits im Serienstart wahnsinnig liebgewonnen. Beide sind sie super sympathisch und so schön tough, abenteuerlustig und gewitzt. An Kat hat mir erneut besonders gut gefallen, dass sie so eine außergewöhnliche Beziehung zu Tieren hat. Sie ist wahrhaftig die reinste Tierflüsterin. Hanna wiederum ist ein richtiger Computerfreak und zudem eine exzellente Hackerin. Die beiden Freundinnen ergeben zusammen ein erstklassiges Team und ergänzen sich perfekt mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften.
Die weiteren Charaktere, egal ob gut oder böse, wurden ebenfalls wieder hervorragend ausgearbeitet. Wir treffen auf so einige bekannte Gesichter aus dem ersten Band, dürfen aber auch neue Personen kennenlernen. Wer selbstverständlich wieder ihren Auftritt haben wird, ist Kats Mum Dr. Wolf, die seit kurzem als Tierärztin in Bluebell Bay arbeitet. Auch Kats Großvater wird abermals mit von der Partie sein. Wer zum Beispiel neu eingeführt werden wird, ist der Junge Kai. Was genau es aber mit ihm auf sich hat und wen wir Leser sonst noch so kennenlernen dürfen, das werde ich euch hier nicht verraten. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen.

Wovon ich erneut endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Von diesem war ich bereits im ersten Band ganz hin und weg gewesen. Das idyllische Küstenstädtchen Bluebell Bay, die atemberaubende Landschaft, die Juraküste – alles wird so mega cool und atmosphärisch beschrieben. Hach, ich liebe diese traumhafte Kulisse in der Miss Mystery-Serie!

Fazit: Ein fantastischer Abenteuerschmöker, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Lauren St John ist mit dem zweiten Band ihrer genialen Miss Mystery-Reihe eine wunderbare Fortsetzung gelungen, welche mich genauso begeistern konnte wie der Auftakt. Wie der Vorgänger, so lässt auch „Der Tanz der Schlange“ die Herzen aller Detektiv- und Tierliebhaber höher schlagen und verzaubert uns Leser mit einer wunderbar abenteuerlichen Atmosphäre. Egal ob Jung oder Alt – ich kann euch die spannenden Fälle von Miss Mystery echt nur ans Herz legen! Sie handeln von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt und sprechen zudem sehr wichtige Themen an wie der Arten- und Umweltschutz. Der zweite spannende Fall von Kat Wolf und Hanna Fox erhält von mir 5 volle 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Ein großartiger Abschlussband einer ganz wundervollen Reihe!

Die Julibraut
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jette-Thriller erscheinen wird! Ich liebe die Erdbeerpflücker-Reihe über alles. Seit ich vierzehn bin, begleiten mich die Bücher. ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jette-Thriller erscheinen wird! Ich liebe die Erdbeerpflücker-Reihe über alles. Seit ich vierzehn bin, begleiten mich die Bücher. Für mich war bisher jeder Band ein absolutes Highlight und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch „Die Julibraut“ ein unvergessliches Leseerlebnis bescheren wird.

Vor drei Jahren verliebte sich Jette Weingärtner in den Erdbeerpflücker Georg Taban, den Mörder ihrer Freundin Caro. Auch sie hätte er damals beinahe getötet. Georg Taban sitzt seitdem hinter Gittern und Jette fühlt sich allmählich endlich wieder sicher. Doch dann widerfahren ihren Freunden auf einmal merkwürdige Unfälle und sie selbst erhält bedrohliche Nachrichten. Ob ER dahintersteckt? Holt ihre Vergangenheit sie etwa ein? Jette wendet sich an den Kommissar Bert Melzig, allerdings nimmt sich dieser gerade ein Jahr Auszeit von seinem Polizistenleben. Ob er ihr dennoch helfen wird? Jette ist sich ganz sicher: Die Geschichte mit Georg ist noch nicht vorbei...

Irgendwie ist es total an mir vorbeigegangen, dass es sich bei „Die Julibraut“ um den Abschlussband der Reihe handelt. Erst als ich mein Exemplar aufschlug und vorne in der Klappe über das Wort „Finale“ gestolpert bin, wurde mir mit großem Bedauern bewusst, dass ich den letzten Jette-Band in Händen halte und es mit diesem heißt Abschied zu nehmen von unfassbar liebgewonnenen Charakteren. Ich habe das Buch daher mit einem sehr wehmütigen Gefühl gelesen. Ich finde es so, so schade, dass es kein weiteres Wiedersehen mit Jette und Co. geben wird, schnief. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal ein Ende finden.
Dass Monika Feth im Abschlussband den Mörder aus dem Serienstart wieder auftreten lässt und somit einen perfekten Bogen zum Auftakt spannt, hat mir persönlich wahnsinnig gut gefallen. Wie schaut es aber mit der Umsetzung dieser grandiosen Idee aus? Konnte sie mich ebenfalls so begeistern?

Die Antwort auf die Frage lautet: Ja! Oh ja, absolut, mir hat Jettes letzter Fall unglaublich gut gefallen! Ich muss zwar gestehen, dass ich mir das Ende ein kleines bisschen anders gewünscht hätte, aber ein Highlight ist das Buch für mich dennoch. Ich war kurzzeitig am überlegen, einen halben Stern aufgrund des Schlusses abzuziehen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Mir hat es so viel Spaß gemacht die „Die Julibraut“ zu lesen – da muss ich einfach die volle Sternenzahl vergeben. Ich persönlich kann mit dem Ende auch sehr gut leben. Ein paar mehr Seiten hätte ich zwar nicht schlecht gefunden, der Schluss kommt leider etwas abrupt, aber zufriedenstellend finde ich ihn dennoch. Und wer weiß, vielleicht wird Monika Feth irgendwann ja doch noch einen neunten Band schreiben. Ich glaube es zwar nicht, aber wie heißt so schön: Man soll niemals nie sagen. :)

Obwohl es nun tatsächlich schon fast wieder 5 Jahre her ist, dass ich den siebten Band gelesen habe, habe völlig problemlos ins Jette-Universum zurückgefunden. Man kann „Die Julibraut“ vermutlich sogar ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, allerdings rate ich ganz dringend, zumindest „Der Erdbeerpflücker“ gelesen zu haben. Das Lesevergnügen ist so einfach ein viel, viel schöneres. Noch besser wäre es natürlich, wenn man von Band 1 an aufwärts liest. Da die Bücher aufeinander aufbauen und sich die Charaktere weiterentwickeln, halte ich es für deutlich besser und sinnvoller, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Bei mir trat bei „Die Julibraut“ das ein, was schon bei den sieben Vorgängern der Fall war: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Spannung baut sich zwar recht langsam auf, aber mich konnte die Handlung dennoch von Beginn an vollkommen in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Bei mir flogen nur die Seiten nur so dahin, sodass ich das Buch für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet habe, seufz.
Was für mich ebenfalls von den ersten Seiten an wieder aufkam, ist die von mir so geliebte besondere Stimmung, in welche ich in jedem Jette-Band immer sofort versetzt werde. Das klingt jetzt vermutlich etwas komisch, schließlich handelt es sich bei der Erdbeerpflücker-Reihe um Thriller, aber das Feeling in den Jette-Büchern ist für mich irgendwie so eine richtige Wohlfühlatmosphäre. :D
Ich mag die Handlungsorte, an die uns die Autorin in ihren Jette-Thrillern immer entführt, einfach unsagbar gerne. Die herrlich idyllisch gelegene Bauernhof-WG von Jette und ihren Freunden, die Mühle von Imke Thalheim...hach, love it! Vor allem dass die Reihe zwischen Bonn/Köln spielt, eine Gegend, mit der ich sehr viel verbinde, finde ich großartig.

Erzählt wird die Handlung erneut aus verschiedenen Perspektiven, was mich riesig gefreut hat. Ich liebe diese ständigen Sichtwechsel in der Erdbeerpflücker-Reihe! Das Leseerlebnis wird dadurch so wunderbar packend und aufregend. Da zudem die Kapitel angenehm kurz sind und der Schreibstil von Monika Feht einfach nur mal wieder brillant ist, kann man eigentlich gar nicht anders als das Buch im Rekordtempo zu verschlingen.

In die Rollen der erzählenden Figuren schlüpfen erneut so einige Personen. Dank Jettes Anteile (wie gewohnt in der Ich-Form) und die von Merle, Mike und Luke erfahren wir, wie es den Freunden in ihrer WG so ergeht. Bert Melzig dürfen wir abermals bei seinen Ermittlungen begleiten, was für ein eifriges Mitfiebern und Miträtseln sorgt, und die Kapitel aus der Sicht des Bösewichtes der Geschichte, Georg Taban, liefern faszinierende Einblicke aus seinem Leben in der JVA. Insgesamt kommen wieder recht viele Charaktere zu Wort und erneut ist es der Autorin hervorragend geglückt so zu schreiben, dass man als Leser niemals den Überblick verliert und allem stets erstklassig folgen kann.
Welche Passagen mir am besten gefallen haben, kann ich irgendwie gar nicht sagen. Sie haben einfach alle ihren besonderen Charme und tragen dazu bei, dass man eine fantastische Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Zur genauen Handlung möchte ich gar nicht mehr groß was sagen. Nur so viel: Für richtige Hardcore-Thriller-Leser wird die Story höchstwahrscheinlich zu seicht sein, allerdings darf man natürlich auch nicht vergessen, dass es sich bei der Erdbeerpflücker-Serie um eine Jugendbuch-Reihe handelt. In „Die Julibraut“ kommt der pure Nervenkitzel jedenfalls erst am Ende auf, dafür aber so richtig. Ich klebte beim Showdown förmlich an den Seiten und bin aus dem Mitbibbern gar nicht mehr herausgekommen. Dass die Geschehnisse davor nicht allzu dramatisch und hochspannend sind, hat mich persönlich überhaupt nicht gestört. Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und es mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet.

Fazit: Ein großartiger Abschlussband einer phänomenalen Reihe! Monika Feth hat mit „Die Julibraut“ ein famoses Finale aufs Papier gezaubert, welches mich glücklich und traurig zugleich gemacht hat. Mir hat das Buch wunderschöne Lesestunden beschert, aber zu wissen, dass ich mit dem achten Band den letzten Teil der Reihe in Händen halte und es danach nie wieder was von Jette und Co. geben wird, hat mich sehr wehmütig und betrübt werden lassen. Mein Lesespaß war aber natürlich dennoch rundum perfekt. Mich hat es so gefreut die einzigartigen Charaktere aus dem Jette-Universum wiederzusehen und in meine heißgeliebte Erdbeerpflücker-Reihe-Atmosphäre eintauchen zu können. Wer die Bücher noch nicht kennt, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern! Ich kann euch diese unbeschreiblich tolle Reihe echt nur ans Herz legen! Ich liebe sie. „Die Julibraut“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Ein toller Auftakt!

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Bücher, die an Colleges spielen, gehen für mich eigentlich immer und auch Geschichten, die von der griechischen Mythologie handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt der „Gods of Ivy Hall“ - Reihe möchte ich unbedingt lesen!

Was würde Erin dafür geben, eine ganz normale Studentin auf dem Ivy Hall College zu sein. Sie ist allerdings alles andere als normal: Vor zwei Jahren ist Erin einen Pakt mit dem griechischen Gott Hades eingegangen und ist seitdem dazu verdammt eine Rachegöttin zu sein. Einmal in der Woche muss sie einem jungen Mann mit einem Kuss seine Seele zu stehlen und sie an Hades ausliefern. Bei der Auswahl ihrer Opfer achtet Erin stets sehr darauf, nur Männern ihre Seele zu entreißen, die es aufgrund schlimmer Taten verdient haben ein Untertan Hades zu werden. Erin ist todunglücklich mit ihrem Leben als Rachegöttin. Um ihre Schwester zu schützen, fügt sie sich aber den Regeln. Doch dann lernt sie auf einer Studentenfeier den charmanten Arden kennen. Seine Nähe weckt Gefühle und Sehnsüchte in ihr, die sie auf gar keinen Fall empfinden darf. Erin darf sich nicht in Arden verlieben und küssen – ein einziger Kuss würde ihm schließlich seine Seele rauben...

Von Alana Falk kannte ich bisher nur ihren Roman „Träume, die ich uns stehle“, welchen sie unter dem Pseudonym Lily Oliver veröffentlicht hat und mit dem sie mich hellauf begeistern konnte. Ich war nun sehr gespannt, ob mir eines ihrer Werke aus einem ganz anderen Genre genauso gut gefallen wird.

Mir hat „Cursed Kiss“ ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das von mir ersehnte Highlight wurde das Buch letztendlich zwar leider nicht, aber begeistert bin ich dennoch, sehr sogar. Auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird, bin ich schon unglaublich gespannt!

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von dem großartigen Schreibstil war ich vom ersten Moment an vollkommen verzaubert. Er ist emotional, bildhaft und so herrlich locker und leicht – für mich hat er sich ausgezeichnet lesen lassen. Auch von dem ständigen Perspektivwechsel zwischen Erin und Arden war ich ganz begeistert. Mit wechselnden Erzählperspektiven kann man bei mir eigentlich immer punkten. Ich finde, dass das Lesevergnügen dadurch noch aufregender und mitreißender wird. Sehr gefreut hat mich zudem, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Lange Kapitel, die gefühlt einfach kein Ende finden wollen, kann ich irgendwie gar nicht ab. Da mir auch die Figuren auf Anhieb unheimlich gut gefallen haben und mich die Story sofort in ihren Bann ziehen konnte, war ich mir zu Beginn noch ziemlich sicher, dass ich mit „Cursed Kiss“ ein volles 5 von 5 Sternen Buch in Händen halte. Leider haben sich für mich nur einige Passagen im Mittelteil zu sehr gezogen, sodass meine anfängliche Euphorie einen kleinen Dämpfer erhielt. Ich bin nicht so jemand, der ständig viel Action und Tempo braucht, ganz im Gegenteil, ich mag ruhigere Geschichten total gerne, aber hier hat es mir insgesamt dann irgendwie doch stellenweise etwas an Spannung gefehlt. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt an das Buch.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Charaktere. Vor allem Erin mochte ich wahnsinnig gerne. Sie ist ein extrem toughes und willensstarkes Mädel, hat zugleich aber auch eine sehr verletzliche Seite, was sie nur noch authentischer und sympathischer macht. Ich fand Erin einfach nur wundervoll. Dank der anschaulichen und sehr einfühlsamen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir spielend leicht gelungen mich unsere Protagonistin hineinzuversetzen und ihr Handeln jederzeit nachzuvollziehen.
Auch Arden habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und süßer Kerl, bei dem man kann gar nicht anders kann, als ihn gernzuhaben. Mir persönlich war er manchmal sogar fast schon etwas zu nett und verständnisvoll. Andererseits fand ich es aber auch richtig cool und erfrischend, dass wir es mal nicht mit einem Bad Boy zu tun bekommen.
Mit der Liebesgeschichte konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Sie wird absolut glaubwürdig und einfach nur bezaubernd schön beschrieben. Ein wenig erstaunt hat mich, dass die Lovestory ziemlich viel Raum einnimmt, sodass die Mythologie und der Fantasyanteil etwas zurückstehen. Manche mögen vielleicht ein wenig enttäuscht davon sein – mich jedenfalls hat dieser Punkt nicht gestört.


Was ich einfach nur mega genial fand, ist die überraschende Wende am Ende. Mit diesem krassen Plot-Twist habe ich so überhaupt gar nicht gerechnet. Das Ende hat es echt in sich, Leute. Mich hat es so richtig umgehauen.

Ein letzter Punkt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Schaut das Cover nicht unfassbar hübsch aus? Und es fühlt sich auch so fantastisch an, seufz. Also von mir hat das Buch schon so einige Streicheleinheiten bekommen. :D
Das, was sich unter dem umwerfenden Schutzumschlag verbirgt, kann sich aber auch sehen lassen. Hier mal ein ganz großes Lob an den Verlag: Die Aufmachung von „Cursed Kiss“ ist einfach nur grandios gelungen! 

Fazit: Ein wundervoller Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Alana Falk ist mit dem ersten Band ihrer „Gods of Ivy Hall“ - Dilogie in meinen Augen eine zauberhafte Romantsygeschichte geglückt, welche mir tolle Lesestunden bereitet hat. Mir persönlich haben sich nur leider einige Passagen im Mittelteil etwas zu sehr gezogen, sodass „Cursed Kiss“ nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Ansonsten bin ich aber hellauf begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen. Auf den zweiten Teil, der zum Glück bereits im kommenden Sommer erscheinen wird, freue ich mich schon sehr! „Gods of Ivy Hall – Cursed Kiss“ erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein herrlich schräges und schön schauriges Lesevergnügen!

Die allerschlimmsten Kinder der Welt
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Die Bücher von David Walliams sind mittlerweile absolute Must-Reads für mich. Natürlich musste ich daher auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ bei mir einziehen lassen. Im ersten Band hatte ich das ...

Die Bücher von David Walliams sind mittlerweile absolute Must-Reads für mich. Natürlich musste ich daher auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ bei mir einziehen lassen. Im ersten Band hatte ich das schon große Vergnügen die 10 schlimmsten Kinder der Welt kennenzulernen. Ich war nun sehr gespannt wie grausig und ekelerregend wohl die Satansbraten in der Fortsetzung sein werden.

Stopp! Ehe du dieses Buch aufschlägst und mit dem Lesen beginnst, solltest du besser noch einmal tief in dich gehen und fragen: Ekel ich mich rasch? Mache ich mir vor Angst schnell in die Hosen? Solltest du das mit Ja beantworten können, lasse lieber die Finger von diesem Buch! Die 10 Geschichten, die einen hier erwarten, sind nämlich allesamt einfach nur fürchterlich, widerwärtig und zum Gruseln. Insgesamt 10 Kinder dürfen wir in diesem blauen Schmöker kennenlernen und ich kann dir versichern: Auf die Bekanntschaften dieser abscheulichen Kids kann man wahrlich verzichten. Diese 10 Widerlinge sind nicht einfach nur die schlimmsten, nein, sie sind sogar die ALLERschlimmsten Kinder der Welt! Kleine Kostprobe gefällig? Nun, da hätten wir zum Beispiel Hubert, das Hungrige Baby, welches so gefräßig ist, dass es sogar seinen eigenen Eltern verspeist! Oder der Mäkelige Mattes, der es verabscheut Obst und Gemüse zu essen und sich nur von Süßkram und lauter anderen mega ungesunden Sachen ernährt. Alles, was Vitamine enthält, fliegt aus dem Fenster und ihr wollt lieber nicht wissen, was das für schreckliche Folgen hat…
Dann wäre da doch Erkan, der bei allem gewinnen möchte und daher immerzu betrügt; oder Trischa, der Troll, die davon träumt, Menschen ZERQUETSCHEN zu können.
Ich hoffe, diese vier Beispiele haben deutlich gemacht, dass ihr dieses Buch besser nicht lesen solltet. Wie? Diese kleinen Kurzvorstellungen konnten euch nicht abschrecken? Ihr wollt das Buch dennoch lesen? Nun, ihr habt es so gewollt...

Seit meinem ersten Werk von David Walliams bin ich ein großer Fan seiner Bücher. Ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten Einfälle. Seine Geschichten lese ich quasi immer mit einem breiten Dauergrinsen auf den Lippen, weil sie so witzig und abgedreht sind. Auch „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ hat mich bestens unterhalten, wobei ich leider sagen muss, dass dieser Titel für mich zu den schwächsten Büchern des britischen Autors zählt. Der Vorgänger hat mir persönlich besser gefallen. Die 10 Geschichten, die einen in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ erwarten, sind zwar super lustig und skurril, aber irgendwie konnten mich manche nicht so begeistern wie erhofft. Aber wie gesagt, köstlich amüsiert habe ich mich beim Lesen dennoch.

Die 10 Geschichten im zweiten Schlimmste Kinder-Band kann man nur als bizarr bezeichnen. Die erste Erzählung zum Beispiel, die von dem Hungrigen Baby namens Hubert handelt, ist schon ziemlich makaber und absonderlich. Aber genau das machen die Werke von David Walliams eben aus: Dieser wundervoll übertriebene und schwarzhumorige Unsinn. Jedermanns Sache wird der Humor definitiv nicht sein, aber meinen Geschmack trifft er stets total.

Sehr gut gefallen hat mir auch wieder, dass die 10 Kurzgeschichten nicht nur lauter kuriose Ideen enthalten, sondern auch Botschaften vermitteln - wenn auch äußerst merkwürdige. Die Moral von Hubert, dem Hungrigen Baby zum Beispiel, also, die würde ich nun nicht als lehrreich bezeichnen. Da ist die Aussage in der Story über den Mäkeligen Mattes schon etwas sinnvoller. Die Erzählung führt uns vor Augen - wenn auch auf eine sehr eigenwillige Weise - dass es sehr wichtig ist, viel Obst und Gemüse zu essen.
Einige der Geschichten sind schon etwas widerlich, aber keine Sorge, sie bleiben stets vollkommen kindgerecht.

Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und mitreißend, die 10 Geschichten sind angenehm kurz und da sich durch die vielen, vielen Illustrationen stets nicht allzu viel Text auf den Seiten befindet, sollten Mädchen und Jungen ab 8 Jahren bei „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Für Lesemuffel ist das Buch hervorragend geeignet und auch zum Vorlesen bietet es sich fabelhaft an.

Wovon ich ganz verzaubert bin, ist die phänomenale Gestaltung. Das Buch ist wirklich grandios aufgemacht! Es wird ohne Ende mit der Schrift und der Textanordnung gespielt, sodass das Lesen niemals langweilig wird. Hinzu kommen dann natürlich noch die fantastischen Illustrationen von Tony Ross. Jaaa, selbstverständlich wurde auch dieses David Walliams-Buch von dem einmaligen Tony Ross illustriert. Die beiden sind wahrhaftig ein absolutes Dreamteam. Auch in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ passen die genialen Zeichnungen von Tony Ross einfach nur perfekt zu den Geschichten von David Walliams. Zu meiner großen Freude ist auch der zweite Schlimmste Kinder-Band farbig illustriert. Mir haben die Illustrationen unglaublich gut gefallen. Ich liebe den witzigen Zeichenstil von Tony Ross!

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Die eingefleischten David Walliams-Fans unter euch fragen sich vermutlich schon die ganze Zeit, ob eigentlich Raj, der Kioskbesitzer, auch in „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ seinen Auftritt haben wird. Die Antwortet lautet: Ja, natürlich hat er das! Ich bitte euch – ein Werk von David Walliams ohne Raj geht doch gar nicht. ;)

Fazit: Ein herrlich verrückter Lesespaß für Jung und Alt! David Walliams hat auch mit der Fortsetzung von „Die schlimmsten Kinder der Welt“ ein wunderbar schräges Kinderbuch aufs Papier gezaubert, welches definitiv nichts für brave Kids ist. Die zehn Monster, die wir in diesen brandneuen schlimmen Geschichten kennenlernen dürfen, sind einfach nur zum Fürchten. Mir hat „Die allerschlimmsten Kinder der Welt“ ein tolles, schauriges Lesevergnügen beschert. Im Vergleich zum Vorgänger finde ich den zweiten Band zwar etwas schwächer, aber wärmstens empfehlen kann ich das Buch dennoch. Die Geschichten sind so schön skurril und überdreht und die farbigen Illustrationen von Tony Ross sind einfach nur mal wieder brillant. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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