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Veröffentlicht am 15.07.2018

Wunderbar informativ ohne die staubige Trockenheit von Schulbüchern

Meghan
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"Meghan" ist im Heyne Verlag am 14. Mai 2018 erschienen. Das Hardcover umfasst insgesamt 320 Seiten inklusive 2x 16 Fotoseiten, ein Inhaltsverzeichnis, Bildnachweis sowie die klassische Danksagung und ...

"Meghan" ist im Heyne Verlag am 14. Mai 2018 erschienen. Das Hardcover umfasst insgesamt 320 Seiten inklusive 2x 16 Fotoseiten, ein Inhaltsverzeichnis, Bildnachweis sowie die klassische Danksagung und das Stichwortverzeichnis. Die entsprechende Fotos auf den Bildseiten stellen den Lebenslauf von Meghan Markle dar. Die Fotos wurde auf Fotopapier in Farbe gedruckt und rechtfertigen durch die hochwertige Aufmachung den stattlichen Preis von 20 Euro, welchen man für das Buch aufbringen muss.

Es ist natürlich nochmal etwas anderes eine Biographie zu rezensieren - denn hier hat man nicht die klassischen Faktoren wie:
- ich fand die Geschichte so toll, oder eben auch nicht
- die Idee hinter dem Roman ist mal was ganz Neues...
- die Umsetzung der Idee....
usw.
usw.


Dennoch kann man natürlich schon grds. beurteilen wie einem der Stil des Autoren gefällt, wie man die Umsetzung der Fakten ins geschriebene Wort fand.

Zur "Story" gibt es ja nun im Grunde wenig zu sagen: natürlich geht es um Meghan, doch nicht nur ihr Werdegang wird erörtert sondern auch das ihrer Eltern und in Teilen auch das der gesamten Ahnenschaft beider Seiten.

Meghans Leben wird also vom Ursprung an begleitet und erörtert. Hier muss ich Morton allerdings wirklich zugestehen, dass er unglaublich sachlich und dennoch nicht langweilig schreibt. Man hat also einen Wertfreien "Roman", der lediglich die Fakten und Aussagen von Freunden, Bekannten etc. wiedergibt, dem dabei aber trotzdem und zum Glück die staubige Trockenheit von Schulbüchern fehlt.

Detailliert geht Morton auch auf einige Personen ein, mit denen Meghan Abschnitte ihres Lebens gemeinsam beschritten hat, wie zum Beispiel ihre beste Freundin aus Kindheitstagen oder ihr erster Ehemann. Hierbei verliert Morton sich allerdings weniger in Kleinigkeiten sondern beschränkt sich auf die harten Fakten. Das wiederum zerstört nicht den Lesefluss und es werden ganz nebenbei Fakten und Details eingestreut.

Große Probleme hatte ich jedoch am Anfang, als es um die Ahnen von Meghan ging. Beim gefühlten sechsten Onkel, des dritten Sohnes, der achten Tante usw. war ich irgendwann raus aus der Nummer und habe die Namen und Daten lediglich hingenommen und gehofft, dass es nicht die ganzen restlichen 300 Seiten so weiter geht.

Vielleicht hätte man hier die Idee in Betracht ziehen sollen, einen entsprechenden Stammbaum abzubilden. Wobei hier wahrscheinlich die Schwierigkeit darin liegt, dass es sich bei vielen hergestellten Abstammungslinien von Morton lediglich um nicht bestätigte Vermutung handelt, da nun mal die damalige Dokumentation der Abstammung des "normalen Volkes" zu wünschen übrig ließ.

Dennoch hätte man es wenigstens versuchen und eine entsprechende Fußnotiz einfügen können, dass es sich lediglich um die bildliche Darstellung der Ausführungen von Morton handelt und nicht um einen notariell bestätigten Stammbaum oder was auch immer die Bürokratie hierbei gerne hätte...

Witzig wurde es für mich dann bei der Erläuterung, Meghan hätte ja durch die Seite ihres Vaters schon immer irgendwie ein bisschen royales Blut aus GB in den Adern, da ja die Ahnen väterlicherseits damals Einwanderer waren...

Sind wir bitte an diese Stelle mal ehrlich, wenn man will findet man bei jedem Menschen mit annähernd europäischen Wurzeln in irgendeinem Verwandschaftszweig ein Mikrotröpfchen royales Blut. Wobei man hier Morton kaum einen Vorwurf machen kann, da ja er lediglich die Fakten zusammen getragen hat.

Was mich doch eher gestört hat war die Einbringung der Bilder. Weniger die Bilder selbst, welche ich an und für sich eine großartige Idee fand sondern die Positionierung. Die insgesamt 59 Fotos (wenn ich mich denn dann nicht verzählt habe) sind in insgesamt zwei gebündelten Abschnitten eingeteilt. Sie haben weder den Sinn, das Buch in unterschiedliche Abschnitte zu teilen (z.B. Lebensabschnitte) noch sind sie den einzelnen Ereignissen in irgendeiner Weise zugeordnet. Zu jedem Foto findet man nochmal einen kleinen Text, der anwesende Personen und Hintergrund der Aufnahme (wie ist sie entstanden) beschreibt. Allerdings finde ich dieses Zusammenpferchen (wie ich es nenne) der Fotos einfach nur doof. Ein anderes Wort fällt mir wirklich nicht ein. Ich persönlich hätte es einfach schöner gefunden, wenn die Fotos auch dem entsprechenden Ereignis zugeordnet wären, zum Beispiel immer am Ende eines Kapitels die entsprechendes Fotos dazu. Dies hätte eine deutlichere Verbindung zwischen Bild und Text geschaffen. Leider haben wir hier nur zwei kleine Fotokataloge bekommen die auch noch zweimal einen Satz unterbrechen - hiermit meine ich, dass ein Satz am unteren Ende einer Seite beginnt, dann kommen die bunten Bildchen und dann am Ende der jeweils 16 Seiten langen Episoden geht der vorher begonnene Satz am Anfang der nächsten Seite einfach weiter. Als würde man ein Brot anbeißen und einen Schluck Kaffee trinken, das ganze dann stehen lassen, weil man zur Arbeit muss und das Frühstück nach der Arbeit beenden. Versteht ihr was ich meine? Nun ja man kann es nicht ändern. Schade ist es trotzdem.

Wir haben hier ein Cover, das in einem klassisch dunklen Blau-Grau gehalten wurde. Die Schrift hebt sich in Gold-Gelb und strahlendem Weiß deutlich aber nicht aufdringlich ab. Uns so greift der Heyne Verlag hier auch die Lieblingsfarben der hübschen Amerikanerin auf, welche, so verriet sie der InStyle Schwarz, Weiß, Blau und Beige sind.

Stöbert man durch die Abteilung für Autobiographien und Biographien, beispielsweise bei Thalia, ist man eher abgeschreckt, durch schrille Farben, gruselige Kinderfotos - die wahrscheinlich niedlich erscheinend sollen - oder von Grimassen schneidenden Menschen, die damit ihre Einzigartigkeit ausdrücken wollen. Die klassisch elegant gestaltete Biographie um Meghan Markle sticht somit vor allem durch seine positive und zurückhaltende Andersartigkeit ins Auge. Der Blick bleibt automatisch daran hängen.
Man könnte fast meinen, Heyne hätte klammheimlich jemanden beauftragt, sich ins Fotoarchiv von InStyle zu hacken und das schönste aus einem Ordner mit dem Namen "Royal Vibes" raus zu kramen zwinker

Das hübsche Büchlein hat somit auch durchaus Potential im Bücherregal nicht nur brav eingereiht neben anderen Werken zu stecken, sondern hübsch in Szene gesetzt zur Dekoration beizutragen.

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Im Allgemeinen kann ich sagen, dass Morton einen wirklich erfrischenden Schreibstil hat. An manchen stellen lässt es sich etwas schleppend lesen im großen und ganzen ist die Biographie um das neueste Mitglied des englischen Königshauses recht nett.

Ob ich nochmal eine Biographie lesen würde? Eher nicht. Meinen Geschmack treffen dann doch eher die bildlichen Dokumentationen, die man häufiger im Free TV als abendfüllendes Programm sieht.

Es waren für mich einfach zu viele gebündelte Fakten, die mein Gehirn nun wirklich nicht verarbeiten konnte - würde ich jetzt eine Schulklausur über das Buch schreiben müssen würde ich wahrscheinlich kläglich scheitern!

Veröffentlicht am 08.07.2018

erschrecken, düster und dennoch romantisch

Never Loved Before
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Die Story
Nach dem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit kämpft Katherine auch 8 Jahre später noch gegen ihre Dämonen. In der Hoffnung sie endlich hinter sich zu lassen lässt sie sich auf ein Interview ...

Die Story
Nach dem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit kämpft Katherine auch 8 Jahre später noch gegen ihre Dämonen. In der Hoffnung sie endlich hinter sich zu lassen lässt sie sich auf ein Interview ein, in welchem sie ihre ganze Geschichte offenbart und sich erstmals selber zu den Geschehnissen äußert.

Als Ethan Katherine im Fernsehen sieht kommen alle Erinnerungen wieder hoch. Er war es, der sie damals rettete. Doch da war er noch ein anderer Mensch. Hatte ein anderes Leben.

Sein Bedürfnis, Katherine erneut kennen zu lernen und teil ihres Lebens zu werden wird so stark, dass er beginnt, alles über ihr Leben in Erfahrung zu bringen und verfolgt sie für diesen Zweck sogar. Als er sie schließlich kennen lernt bringt er es nicht übers Herz ihr zu sagen wer er wirklich ist und verstrickt sich immer tiefer in einem Netz aus Lügen.
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Ließt man den Buchrücken kann man noch nicht erahnen, welche schreckliche Thematik hinter diesem Buch steht, denn wir haben hier nicht einfach "nur" eine Protagonisten mit einer schweren Kindheit und einer soften Lovestory sondern dieses Buch beschäftigt sich tatsächlich mit ernsteren Themen.

Neben Entführung, Vergewaltigung und Pädophilie, was ja eigentlich schon reichen sollte, werden auch noch Themen wie physische und psychische Misshandlung, Stalking und Selbstmord angesprochen. Wobei letzteres eher angeschnitten wird und als bitterer Beigeschmack nebenher klingt.

Der Roman an sich ist prinzipiell aus 4 verschiedenen Perspektiven geschrieben. Wir haben zum einen die junge Katie, dann die Katherine der "Gegenwart", Ethan und sein früheres Ich Adam.

Man bekommt also parallel die Geschichte, wie es zur Entführung und zur Rettung kam sowie den Verlauf danach und wie die ältere und gegenwärtige Katie mit der Problematik und den Folgen umgeht.

Diese Art des Schreibens ist am Anfang doch etwas gewöhnungsbedürftig man liest sich jedoch recht schnell ein. Generell finde ich den Schreibstil von Murphy recht angenehmen.

Der Roman hat sich wirklich gut weg gelesen und ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendwelche Geschehnisse unnötig in die Länge gezogen waren.

Trotzdem war es irgendwie nicht meins. Ich kann nicht sagen woran es lag: ob es der schockierende Inhalt war, der durch den Buchrücken nicht erkennbar war oder ob mir einfach etwas andere - mehr drum herum gefehlt hat. Ich weiß es nicht. Und ich gebe zu, aktuell reizt mich auch nichts, den zweiten Band zu lesen.

"NEVER let you go" erscheint am 13. August 2018 auch wieder im Heyne Verlag.

Kommen wir aber mal zum "drumherum" - Das Cover von "NEVER loved before" finde ich wirklich hübsch. Es ist ein bisschen düster und passt perfekt zum Inhalt und die goldene Schrift passt im Nachhinein auch perfekt zum Inhalt - die Farbkombination aus Blau-Violett und Gold erinnert mich sehr an den klassischen "Lichtblick" - so wie die im Roman Katherine endlich einen Lichtblick in der Düsternis ihres Lebens findet.

Die Farben sind also perfekt gewählt!

Das Buch an sich: Es war ein Krampf es zu lesen, ohne das Leserillen entstehen. Man durfte das Buch kaum richtig auseinander klappen und so war es vor allem Richtung Mitte des Buches eher beschwerlich als angenehmen. Aber nun ja da hat ja auch jeder andere Anforderungen. Manche Menschen stören sich an den Leserillen (so wie ich) und anderen wiederum ist egal.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Ein gelungener Trilogie-Auftakt

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ein Buch was für mich einfach alles hat - tolle Charaktere, eine packende Story und mitreißende Wendungen.

Die Story
Man könnte Avalee Coleman für ein ganz normales Mädchen halten. Wäre da nicht ihr ungewöhnliches ...

Ein Buch was für mich einfach alles hat - tolle Charaktere, eine packende Story und mitreißende Wendungen.

Die Story
Man könnte Avalee Coleman für ein ganz normales Mädchen halten. Wäre da nicht ihr ungewöhnliches Hobby. Nämlich Elementarwesen auf ihrer Heimatinsel Skye zu jagen. Dass sie das aber eigentlich gar nicht machen sollte, interessiert sie herzlich wenig. Zusammen mit dem ziemlich schnuckeligen Lance stürzt sie sich immer wieder in den Kamp - mit nur einem Ziel: Die Elementare finden, die vor über 10 Jahren ihre Mutter umgebracht hatten und sie auslöschen.

Blöd ist leider nur, dass sie eines Tages feststellen muss, dass sie anscheinend genau wie die Monster, die sie jagt, die Fähigkeit hat, ein Element zu beherrschen. Das Element Wasser.

Ab diesem Zeitpunkt steht ihr Leben auf dem Kopf und sie muss sich die Frage stellen, wem sie noch vertrauen kann und wem nicht.

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Bei den ersten 50 Seiten war mein immer wieder kehrender Gedanke: Gott, bitte lass es nicht so langweilig bleiben! Und Gott sei dank oder besser gesagt Bianca Iosivoni sei dank wurde mein Flehen erhört. Von einem Satz zum anderen wurde es so spannend, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. Immer wieder kamen spannende Wendungen, unerwarteten Auftritte, tolle Dialoge und Kampfszenen.

Bianca schreibt sehr detailliert. Angefangen von den mehr als umfangreichen Beschreibungen von Outfits bis hin zu Kampfabläufen, die sie bis ins kleinste schildert. Am Anfang fand ich das etwas gewöhnungsbedürftig. ABER ich musste feststellen, dass es unglaublich dazu beigetragen hat, manche Szenen vor meinem inneren Auge ablaufen zu sehen und außerdem hatte ich nicht das Gefühlt, dass die Story trotz der detaillierten Beschreibungen unnötig in die Länge gezogen wurden.

Auch der grundsätzliche Aufbau gefällt mir super - eine langweilige aber kurze Einleitung der Story, einen langen Mittelteil mit einer stetig ansteigenden Spannungskurve und einen tollen weder zu langen noch zu kurzen Abschluss.

UND

was ich am besten finde: man hat ein spannendes Ende aber ohne Cliffhanger! Das war ja meine größte Befürchtung, da Band 2 ja noch etwas auf sich warten lässt und Band 3 ja sowieso. Mit dem Ende von Band 1 macht Bianca Lust auf mehr aber sie quält ihre Leser nicht. Und das hat mir unglaublich gut gefallen!

Eine Sache muss ich allerdings ganz ganz groß anmekeln! Und das ist tatsächlich auch der Grund, warum das Buch keine 5 Sterne von mir - klingt kleinlich ist aber mein Ernst!

Mir fehlt eine Karte von Schottland und der Isles of Skye! Samt Gebietsaufteilung der 5 Clans versteht sich! Das hätte das Buch einfach perfekt gemacht... Schade aber vielleicht kommt es ja noch in einem der zwei folgenden Bände.

Ansonsten ist Sturmtochter ein wirklich gelungener Auftakt für einen Trilogie und ich hoffe das es genauso weiter geht!

Veröffentlicht am 27.06.2018

Sexy, heiß, romantisch und niveauvoll!

After Work
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Dieser Roman ist heiß, sexy, romantisch und vor allem eins: Niveauvoll!!!

Zur Story
Lexia ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Sie liebt ihren Job, sie hat die Wohnung, die sie schon immer wollte ...

Dieser Roman ist heiß, sexy, romantisch und vor allem eins: Niveauvoll!!!

Zur Story
Lexia ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Sie liebt ihren Job, sie hat die Wohnung, die sie schon immer wollte und teilt sich diese mit der besten Freundin, die man sich nur wünschen kann.
Als sie dann auch noch diesen heißen und unglaublich aufmerksamen Mann in einer Bar kennen lernt kann sie ihr Glück kaum fassen.
Doch wie sollte es anders sein, macht ihr das Leben einen Strich durch die Rechnung.

Denn dieser absolut umwerfende und attraktive Mann ist ihr neuer Chef!

Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden. Leider doch, denn Lexia kann einfach nicht die Augen von diesem Sahneschnittchen lassen. Und das obwohl sie sich doch unbedingt weiterhin auf professionelle Art und Weise in ihrem Job beweisen will...

Willkommen im Leben der schwedische Bridget Jones! Lexika ist eine Unglaube toughe und selbstbewusste Protagonistin - und das obwohl sie jeden Tag mit Selbstzweifeln, Klischees und Vorurteilen zu kämpfen hat.

Ahrnstedt hat eine "Heldin" erschaffen, die nicht den klassischen 90/60/90 Erwartungen entspricht. Und genau damit hat die junge Frau jeden Tag im Job zu kämpfen. Ahrnstedt spricht somit also auch aktuelle gesellschaftskritische Themen an, mit den wir jeden Tag konfrontiert werden.

Verpackt in der humor- und niveauvollen Geschichte zeigt sie die Vorurteile der Gesellschaft gegen Frauen im Allgemeinen und normalen Frauen im spezifischen auf. Denn wenn wir ehrlich sind, wird jeder kritisiert, der nicht den "aktuellen Normen" entspricht - wobei diese "Normen" völlig lächerlich und durch die Sozialen Medien überzogen geprägt sind.
Du bist nicht hübsch, wenn du nicht Kleidergröße 34 oder 36 hast.
Wenn du nicht erfolgreich im Job bist, wird es wohl an deinem Aussehen liegen.
Du kannst keine hohe Position im Job bekleiden, weil du schließlich eine Frau bist.
Erfolgreich kannst du nur werden, wenn du jung und weiß bist.

Und so weiter und so weiter - auch wenn viele das nicht hören wollen, so ist es leider. Und ich möchte deutlich betonen, dass ich keine dieser Auffassungen vertrete!!!

Wir leben im Jahr 2018! Viele Menschen sollte ihre Keule einpacken und aus der Steinzeit zurück in die Realität kommen!

Ich habe immer großen Respekt vor Autoren und Autorinnen, die solche gesellschaftskritischen Themen nicht scheuen und offen Probleme ansprechen!

Und genau das ist auch ein Grund, wieso ich After Work und glaublich geliebt habe! Mal davon angesehen, dass ich mich auch sehr mit Lexia und ihren Problemen identifizieren kann. Auch ihr denke mir jeden Tag, dass ich mit meinen 1,80 m zu groß für den Durchschnitt der Frauen bin. Und mit Kleidergröße 42-44 was anständiges zum anziehen zu finden ohne gleich in die Plus Size Abteilung gehen zu müssen und auch eine Sache der Unmöglichkeit.

Doch bitte versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht vordergründig um eine Frau, die Probleme mit ihrem Gewicht hat und einem Mann verfallen ist, die so zu sagen wäre durchaus oberflächlich.

Neben oben genannten Problemen werden hier auch Themen wie Gewalt, Rassismus, 2 Klassen-Geselschaft, sexuelle Vielfalt und die alltäglichen Probleme einer nicht ganz gesunden Mutter-Tochter Beziehung angesprochen. Ahrnstedt schafft es also in einem Roman gleich mehrere Probleme anzusprechen. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass After Work alle gesellschaftlichen Probleme anprangert. Sondern sie sind dezent und realistisch in die Geschichte von Lexia und Adam eingebunden und regen somit vor allem auch unterbewusst zum nachdenken an.

Ahrnstedt hat mit ihrem Roman mein Herz im Sturm erobert. Auf dem Buchrücken von After Work steht, dass Simona Ahrnstedt "[...] skandinavische Queen of Romance [...]" ist (Zitat von Lottens Buchblog) und dem kann ich nur zu 10000 % zustimmen!

Veröffentlicht am 22.06.2018

Kein Vergleich zu Harkness!

Die Schule der Nacht
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"Die Schule der Nacht" von Ann A. McDonald - übersetzt von Christoph Köhler - ist ein Roman welcher im Mai 2017 erstmals in Deutsch vom Penhaligon Verlag auf den Markt gebracht wurden.

Penhaligon gehört ...

"Die Schule der Nacht" von Ann A. McDonald - übersetzt von Christoph Köhler - ist ein Roman welcher im Mai 2017 erstmals in Deutsch vom Penhaligon Verlag auf den Markt gebracht wurden.

Penhaligon gehört übrigens zur Random House Bertelsmann Verlagsgruppe dazu - das aber nur als kleine Info am Rande!

Die gebundene Ausgabe umfasst insgesamt 448 Seiten.

Der Roman lässt sich Stilmäßig eher in die Fantasy-Sparte der zeitgenössischen Literatur einordnen.

Der Handlungsmittelpunkt der Geschichte liegt im heutigen Oxford und durch die detaillierten Beschreibungen und Ausführungen von McDonald hat man das Gefühl die beschriebenen Stadtteile förmlich im Reisekatalog vor sich zu sehen. Die Ausführungen der einzelnen Gebäude und die Details der Umgebungen sind unglaublich Umfangreich und geben dem Leser förmlich das Gefühl des "Dabeiseins".

Zentraler Mittelpunkt der Geschichte ist die junge Amerikanerin Cassandra Rose Blackwell (ca. Mitte 20 - ein genaues Alter der Heldin wird nicht genannt). Nachdem sie eine wenig aufschlussreiche Nachricht bekommen hat, die eigentlich an ihre verstorbene Mutter gerichtet ist beschließt sie ihr Leben um zu krempeln. Die eigentliche Erzählung beginnt als Cassi bereits in Oxford ankommt. Zwischen diesem Tag und dem Erhalt des Päckchen müssen allerdings Jahre liegen, denn für den Erhalt des begehrten Stipendiums an der Elite Uni von Oxford musste sie den Schulabschluss nachholen und sich dann an einer renommierten amerikanischen Uni einschreiben und bestehen. Genau Jahresangaben werden von McDonald allerdings nicht gemacht, außer es geht um die Vergangenheit.

Im Laufe der Geschichte taucht Cassi immer tiefer in die Geheimnisse und Klischees der High Society College Welt ein - schließt Freundschaften, stellt sich ihren Ängsten und springt über ihren Schatten.

Sie kommt ihrem Ziel - raus zu finden wer Ihre Mutter wirklich war und was sie 1994 in Oxford gemacht hat und wieso sie selber nie davon erfahren hat - und damit auch der Schule der Nacht viel zu nah.

Im Verlauf des Buches kann man eine eindeutige Wandlung der jungen Heldin erkennen. Das am Anfang doch eher verbitterte und verbissene Mädchen, was nur unter sich bleiben will und alles und jeden emotional von sich weg schiebt, muss lernen anderen Menschen zu vertrauen und das nicht jeder ihr etwas Böses will.

Sie muss lernen, dass man eben manchmal nicht alleine zum Ziel kommt, sondern Unterstützung braucht.

Dieser Lernprozess fällt ihr in Anbetracht ihres bisher Erlebten sichtlich schwer. Man bekommt im Verlauf immer mal nur kurze Einblicke in die Vergangenheit: eine unruhige Kindheit - Selbstmord der Mutter - Mobbing in der Schule - Verwaltung - Drogen und Alkohol usw. Das alles wird jedoch bis auf die Verbindung zu der Mutter immer mal nur nebenbei ausgeführt.

Hierbei wird auch bereits der erste "mystische" Faden in die Geschichte gestrickt, welcher erst einmal nicht als solcher zu erkennen ist - dass das Buch eigentlich auch in den Bereich des Fantasy gehört kristallisiert sich doch erst im letzten viertel des Buches heraus. Und auch hier nur sehr zart.

Da ich eigentlich sonst nur Fantasy lese war es für mich doch eher verwirrend - aufmerksam geworden bin ich, da ich nach Ankündigungen für ein neues Buch von Deborah Harkness (All Fouls Trilogie) Ausschau gehalten habe. Dabei wurde mir "Die Schule der Nacht" als Empfehlung vorgeschlagen.

Am Ende haben McDonald und Harkness (vom Stil / Genre) allerdings nur gemein, dass beide unglaublich intensive Ausführungen zu lieben scheinen und beide in einem doch eher anspruchsvollerem Stil zu dem Leser "sprechen".

Wer also "echte" und durch und durch verzehrende Fantasy möchte, wird mit der Schule der Nacht vielleicht nicht wirklich glücklich!

Trotzdem ist "Die Schule der Nacht" ein ganz gelungenes und Wortgewandes Buch, welches es jedoch nicht in meine Bestenliste schaffen wird. Mir fehlte einfach immer wieder das Gefühl des "gefesselt sein". Natürlich gibt es eine Spannungskurve, dennoch kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass ich das Buch nicht mehr weg legen kann.

Das kann aber auch an den eher flach gestrickten Charakteren gelegen haben - bis auf Cassi hatte für mich keiner der aufgeführten Charakter eine emotionale Tiefe - es werden zwar Dinge wie "stechende Augen" erwähnt, dies führt jedoch nicht wirklich zu einem dreidimensional Charakter.

Diese Tatsache lässt das Gesamtpaket eher oberflächlich erscheinen und wie oben beschrieben dazu dass eben eher das Gefühl hat man blättere in einem Katalog und sehe die Szene vor sich als dass man wirklich dabei wäre.

Dennoch ist dieses Empfinden eher subjektiv und sollte euch die Trilogie von Harkness vor allem auch Stilmäßig angesprochen haben ist "Die Schule der Nacht" auf jeden Fall einen Blick wert.