Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Bis kurz vor Schluss fand ich es mega, dann "nur noch" sehr gut

Regenglanz
0

Achtung: Band 1 einer Reihe aber in sich abgeschlossen!

Eigentlich ist Alissa ziemlich selbstbewusst – zumindest tritt sie anderen gegenüber so auf. Aber in ihr drin, sieht es manchmal ganz anders aus. ...

Achtung: Band 1 einer Reihe aber in sich abgeschlossen!

Eigentlich ist Alissa ziemlich selbstbewusst – zumindest tritt sie anderen gegenüber so auf. Aber in ihr drin, sieht es manchmal ganz anders aus. Sie gibt sich die Schuld am Tod ihrer Mutter und an manchen Tagen erstickt sie das fast. Niemals hätte sie gedacht, dass ein Kunde, den sie für ein A… hielt, ihr Leben auf den Kopf stellen könnte.
Simon hat genug von seiner klammernden Ex. Und er hat auch genug davon, bei jedem Blick in den Spiegel an sie erinnert zu werden. Also muss das Tattoo auf seiner Brust verschwinden – am besten schon gestern! Dumm nur, dass ihm im Tattoo Studio ausgerechnet eine Frau gegenübersteht, die ihm den Atem raubt. Er kann ihr doch unmöglich sein peinliches Tattoo zeigen! Aber noch weniger kann er damit leben, dass sie ihn für ein frauenfeindliches A… hält oder ihn vielleicht niemals wiedersehen will.


Mich hat das Buch von Seite 1 an gepackt. Ich war total drin, habe mich gleichermaßen in Alissa und Simon verliebt und mochte es von Kapitel zu Kapitel mehr. Bis kurz vor Schluss – da haben mich dann doch ein paar Dinge gestört.

Alissa tat mir unheimlich leid. Man erfährt sehr früh, dass sie sich die Schuld am Tod ihrer Mutter gibt und ihre Familie das genauso zu sehen scheint, jedenfalls wird sie ständig ausgeschlossen. Ihr Vater hat null Interesse an ihr und ihrem Leben und ihre Schwester lässt keine Gelegenheit aus, Alissa zu verletzen, zu beleidigen und es ihr unter die Nase zu reiben, dass SIE kein Teil mehr der Familie ist. Sie hat mir da mehrmals wirklich die Tränen in die Augen getrieben. Ich konnte ihren Schmerz so stark fühlen.

Simon wirkt wie ein typischer Sunny-Boy. Er ist sportlich und echt süß, aber er hat einiges durchgemacht. Mehr und mehr erfährt man, was das war und da konnte man nicht anders, als ihn ins Herz zu schließen. Simon ist ein Good-Guy und das war echt schön.

Das Buch entwickelte sich bei mir mehr und mehr zu einem Highlight. Es war unheimlich gefühlvoll, sensibel und süß. Durch Simons Oma auch immer wieder verdammt witzig und kurios und was ganz anderes.
Aber dann wurde Alissas Schwester immer präsenter und hat mir leider durch ihre Ausraster das Buch vom Highlight-Thron geschubst. Das Problem ist nicht, dass ich sie hasse – das tue ich von Herzen – sondern wie Alissa auf sie reagiert. Ich kann verstehen, wo das herkommt, aber für mich war ihr Verhalten dann leider immer wieder nicht wirklich nachvollziehbar.
Mein anderes Problem war Alissas Familie an sich. Mir blieb da zu viel offen am Ende.


Fazit: Ich habe das Buch bis kurz vor Schluss geliebt. Aber dann konnte ich Alissas Verhalten oft nicht mehr nachvollziehen. Zudem fehlte mir am Ende einfach noch etwas – es war mit in Bezug auf ihre Familie zu offen.
Ansonsten gefiel mir das Buch aber wirklich sehr gut. Es ist total einfühlsam und sensibel, die Liebesgeschichte entwickelte sich für mich authentisch und nicht zu schnell. Ich mochte die witzigen Momente, die man oft auch Simons Oma zu verdanken hatte. Mich hat es mehrmals zu Tränen gerührt.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2022

Mir war es etwas zu dramatisch, aber ich mochte das Buch sehr!

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
0

Triggerwarnung: Lebensverändernder Unfall, sexuelle Belästigung, Beleidigung und Schikanierung von Menschen mit Behinderung!

Sky und Carter hatten es nie leicht. Als Kinder landeten sie im Pflegesystem ...

Triggerwarnung: Lebensverändernder Unfall, sexuelle Belästigung, Beleidigung und Schikanierung von Menschen mit Behinderung!

Sky und Carter hatten es nie leicht. Als Kinder landeten sie im Pflegesystem und das einzig Gute daran war, dass sie dadurch einander fanden. Sie wurden ihr jeweiliger Anker, der eine Mensch, der immer für sie da war. Doch Carter erfüllt sich nun seinen großen Traum und reist für sechs Monate mit einer Rockband durch Europa, um ein Buch über sie zu schreiben. In der Nacht vor seiner Abreise landen Sky und Carter im Bett, das was sich beide schon ewig gewünscht haben, aber auch ihre Freundschaft zerstören könnte. Auf dem Heimweg hat Sky einen Unfall, der sie für den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl bindet. Sie verschweigt Carter was passiert ist, wohlwissend, dass er ihr das bei seiner Rückkehr vielleicht nie verzeihen wird.


Sky und Carter haben mir beide das Herz gebrochen. Sie haben beide einiges durchgemacht und Narben davon zurückbehalten. Schon lange haben sich ihre Gefühle füreinander verändert, aber sie trauen sich nicht dazu zu stehen, aus Angst, den einzigen Menschen zu verlieren, der immer zu ihnen stand. Diese Nacht vor Carters Abreise stellt alles in Frage.

Carter hält sich für unzulänglich. Schon immer war er der Meinung, er habe Sky nicht verdient und sei nicht gut genug für sie. Das liegt zum einen daran, dass er sie über alles liebt, aber auch daran, dass er sehr schlecht von sich selbst denkt. Und egal, was andere sagen, diese Selbstverachtung wird er einfach nicht los.

Sky versucht, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen, auch wenn es manchmal schwer ist. Einerseits will sie mehr von Carter, aber andererseits hat sie Angst, dass das nicht gut gehen würde – vor allem jetzt nicht. Vieles von dem, was sie früher gemacht haben, kann sie jetzt einfach nicht mehr.

Insgesamt empfand ich das Buch als größtenteils sehr vorhersehbar. Es war klar, was passieren würde und wie die jeweilige Reaktion darauf ausfallen würde. Aber das hat mich nur wenig gestört. Schlimmer fand ich das, für mich, etwas zu überzogene Drama. Da hätte es ein bisschen weniger auch getan.

Was mir dafür besonders gut gefiel war, dass im Buch nicht nur das Leben einer Rollstuhlfahrerin gezeigt wurde, mit allen Höhen und Tiefen, sondern auch Tabu-Themen angesprochen wurden, die sonst gern ausgeklammert werden.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte Sky und Carter sehr, sehr gern. Sie haben mich vor allem als Kinder extrem berührt, aber auch als Erwachsene ab und an. Man merkt, wie stark ihre Bindung ist und wie viel sie einander bedeuten. Da waren auch die Rückblenden sehr schön, die sporadisch eingesetzt wurden.
Ich fand die Handlung größtenteils als sehr vorhersehbar. Das hat mich aber nur wenig gestört. Mir war es aber etwas zu viel Drama. Da hätte es für mich etwas weniger sein dürfen.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen, vor allem weil auch Tabu-Themen behandelt wurden. Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2022

Ich habe ein ganz kleines bisschen Kritik, aber insgesamt fand ich es sehr gut!

Blossom
0

Triggerwarnung: sexuelle Belästigung, Missbrauch!


Alle halten Jun für eine arrogante Eisprinzessin. Niemand sieht hinter die Fassade der Schauspielstudentin. Niemand sieht, wie sie jeden Tag versucht ...

Triggerwarnung: sexuelle Belästigung, Missbrauch!


Alle halten Jun für eine arrogante Eisprinzessin. Niemand sieht hinter die Fassade der Schauspielstudentin. Niemand sieht, wie sie jeden Tag versucht an mehreren Orten gleichzeitig zu sein, um allen gerecht zu werden und dabei keine Anerkennung zu erhalten. Sie lebt die Fassade – die Wahrheit, da ist sie sich sicher, interessiert sowieso niemanden. Und niemals würde sich Jun einem anderen Menschen gegenüber verletzlich zeigen! Bis sie es muss.
Leith wurde von seiner langjährigen Freundin abserviert und kommt damit überhaupt nicht zurecht. Sie waren immerhin DAS Traumpaar! Sie hat schon längst einen Neuen und Leith bleibt in seinem Selbstmitleid versunken – bis ihm keine andere Wahl gelassen wird, als wieder den Hintern hochzubekommen. Er muss an einem Event teilnehmen und eine Begleitung ist obligatorisch. Er fragt Jun – sie ist sicher, niemals würde er Gefühle für die Eisprinzessin entwickeln!


Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie ein oberflächliches New Adult Buch – eines von vielen. Doch es geht hier nicht bloß um zwei junge Menschen, die trotz sozialer Unterschiede oder gegensätzlicher Interessen zusammenkommen. Es steckt viel mehr dahinter.

Leith kommt ganz am Anfang nicht ganz so gut weg. Er suhlt sich in seinem Selbstmitleid, weil ihn seine Ex verlassen hat. Und Jun steckt er – wie es auch alle anderen tun – in eine Schublade. Es dauert, bis er lernt hinter die Fassade zu schauen.

Jun ist Schauspielstudentin und verdammt gut darin. Kein Wunder, sie tut seit Jahren nichts anderes als 24/7 eine Rolle zu spielen. Aber Jun ist nicht nur eine missverstandene junge Frau – sie teilt genauso ihren Anteil an Vorurteilen aus, wie Leith. Allerdings steckt bei ihr etwas anderes dahinter. Jun vertraut einfach niemandem. Sie ist verbittert und wütend und verzweifelt, aber behält das alles für sich.

Hinter allem steckt deutlich mehr, als man erwartet, wenn man den Klappentext liest. Es wird ein sehr wichtiges Thema behandelt, aber leider gab es keine Triggerwarnung, was ich hier wichtig und notwendig gefunden hätte.

Die Wendung war vorhersehbar – das war ein Mistbauen mit Ansage! – aber sie passte sehr gut zum Buch. Man kann das Verhalten beider Protagonisten sehr gut nachvollziehen, ebenso wie die Hintergründe.
Was ich dagegen schade fand, war, dass es kurz vor Schluss nicht noch ein Kapitel aus Juns Sicht gab, da gab es einen Handlungsstrang, der finde ich davon profitiert hätte, das auch aus ihrer Sicht zu zeigen.

Mich haben auch die vielen Anglizismen etwas gestört. Es waren mir einfach zu viele, das fand ich schade, weil sie für mich absolut unnötig waren.


Fazit: Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte die Protagonisten und konnte ihr Verhalten sehr gut nachvollziehen – bis kurz vor Schluss, da fehlte mir zum Verstehen noch ein bestimmtes Kapitel aus Juns Sicht. Aber davon abgesehen mochte ich es wirklich. Es wird ein sehr wichtiges Thema behandelt, allerdings ohne Triggerwarnung, was ich bei dem Thema wichtig gefunden hätte.
Mich persönlich haben die zahlreichen Anglizismen gestört, mir waren es einfach zu viele und ich empfand sie als unnötig.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde definitiv Band 2 lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2022

Sehr bewegend, aber ein bisschen Kritik habe ich

Summer of Hearts and Souls
0

Beyah musste sich schon immer selbst durchschlagen. Als kleines Kind aß sie Müll, um nicht zu verhungern, als ihre abhängige Mutter sie über Tage allein ließ, später lernte sie kochen, bevor sie lesen ...

Beyah musste sich schon immer selbst durchschlagen. Als kleines Kind aß sie Müll, um nicht zu verhungern, als ihre abhängige Mutter sie über Tage allein ließ, später lernte sie kochen, bevor sie lesen konnte. Sie lernte auch, sich vor den Typen ihrer Mutter zu verstecken und dass niemals jemand käme, um sie zu retten. Sie musste es selbst tun. Und sie war auch auf dem besten Weg dahin, bis ihre Mutter plötzlich starb und sie noch am selben Abend die Kündigung für den Trailer, in dem sie gelebt hatten, bekam. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrem Vater zu ziehen, dem Vater, dem sie all die Jahre egal gewesen war.
Es ist ein heftiger Kulturschock für sie, die Welt der Reichen. Und dann ist da auch noch Samson, der Nachbar, der so verschlossen ist, aber in dessen Augen ein Schmerz brennt, den Beyah nur zu gut kennt. Aber wie kann das sein?


Beyah ist am Anfang des Buches hart und verbittert – aber kann ihr das jemand vorwerfen? Wenn man liest, wie sie aufgewachsen ist, was sie alles hat erleben und durchmachen müssen, dann tut einem wirklich das Herz weh.

Ich habe mich Beyah sehr verbunden gefühlt. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich wie sie. Hart. Ich habe mich hinter einer Mauer versteckt, alle auf Abstand gehalten und bin jedem mit Misstrauen begegnet. Ich habe meine eigenen Gefühle sorgfältig versteckt und wollte gleichzeitig mit meinem Schmerz um mich schlagen. Aus diesem Grund hat mich das Buch einige Male ziemlich heftig getroffen.

Beyah hat extrem viel durchgemacht – zu viel für ihr junges Alter. Jetzt muss sie mit der neuen Familie ihres Vaters klarkommen, die sie noch nicht einmal dafür hassen kann, dass er sie wollte aber Beyah nicht. Gleichzeitig ist Beyahs Gefühlswelt ein Minenfeld. Immer wieder werden unbeabsichtigt welche ausgelöst und Beyah beinahe vom Schmerz überwältigt. Sie tat mir da jedes Mal so unbeschreiblich leid.

Samson erscheint einem geheimnisvoll und verschlossen, aber irgendwie scheint er Beyah zu verstehen, wie sonst keiner. Dabei könnten sie gegensätzlicher nicht sein, oder? Wie kann es da sein, dass er ihren Schmerz versteht?

Da das Buch komplett aus Beyahs Sicht geschrieben ist, kann man leider nicht in Samson „reinschauen“, was ich echt schade finde. Seine Sicht hätte zumindest punktuell glaube ich interessante Einblicke ermöglicht.
Andererseits erfährt man später, warum das nicht gegangen wäre.

Es gibt eine große Enthüllung, die ich ein wenig vermutet hatte, aber sicher war ich mir nicht. Ich fand sie gut, aber ihre Folgen haben bei mir etwas zu sehr an der Stimmung des Buches gekratzt. Es ist realistisch, keine Frage und dadurch auch absolut gerechtfertigt, das so zu machen, aber bei mir herrschte einfach dieses „menno!“-Gefühl vor.


Fazit: Mir hat dieses Buch emotional teilweise sehr zugesetzt, weil ich mich sehr gut in Beyah hineinversetzen konnte. Auch ich habe mich einst hinter einer Mauer versteckt und bin allen Menschen mit Misstrauen begegnet, weil ich zu oft verletzt worden bin. Nicht so extrem wie das bei Beyah der Fall gewesen hat, aber trotzdem.
Ich mochte Beyah und Samson sehr gern, auch Sara und ihren Freund. Allerdings kam mir die Wendung zu abrupt. Ja, sie sollte mit einem Knall daherkommen, aber alles danach passiert irgendwie wie im Schnelldurchlauf. Ich fand es schade, dass es sich genau so entwickelt hat. Mir hat das so ein bisschen die Stimmung des Buches verhagelt. Ich kann verstehen, warum es so laufen musste, aber trotzdem. Mir ging gegen Ende einfach zu vieles zu schnell.

Insgesamt bekommt das Buch von mir aber 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2022

Ich liebe den Book Club!

The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genug
0

Achtung: Band 4 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn, nach der Reihe zu lesen.

Vlad ist Profisportler und dabei sehr erfolgreich. Aber er hat ein Geheimnis: Seine Ehe ist nicht ...

Achtung: Band 4 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn, nach der Reihe zu lesen.

Vlad ist Profisportler und dabei sehr erfolgreich. Aber er hat ein Geheimnis: Seine Ehe ist nicht echt. Und er hat noch eines: Er wünscht sich nichts mehr, als dass sie es wäre. Als ihm seine Frau eröffnet, dass sie die Scheidung will, bricht für ihn eine Welt zusammen. Doch das Schicksal hat ihn scheinbar auf dem Kieker, denn er verletzt sich bei dem bislang wichtigsten Spiel seiner Karriere, seine Zukunft steht auf dem Spiel und als er im Krankenhaus aufwacht, besteht seine Frau, Elena, darauf, ihm bei der Genesung beizustehen. Ist das seine Chance auf ein Happy End? Oder ist es längst zu spät?


Vlad ist Eishockey-Profi und er liebt Liebesromane. Wer den Secret Book Club nicht kennt, mag jetzt sagen: ‚Das passt aber nicht zusammen!‘ Wer ihn kennt, weiß, dass Männer auch eine weiche Seite haben können und daran nichts falsch ist.
Die Bücher der Secret Book Club Reihe halten nicht nur den Protagonisten den Spiegel vors Gesicht, um sie mit Hilfe von Liebesromanen ihre eigenen Verhaltensmuster erkennen zu lassen, sondern auch der Gesellschaft selbst. Vlad ist ein großer muskulöser Mann, der Inbegriff von Männlichkeit. Er hat aber auch eine chronische Krankheit mit Darmproblemen, ist sehr emotional, weint oft und hat ein sehr weiches Herz für Tiere. Nichts davon macht ihn weniger männlich, aber ich bin mir sicher, dass es bald schon die erste Rezension geben wird, in der bemängelt wird, Vlad sei ein Weichei. Die Buchreihe prangert das noch immer vorherrschende toxische Männlichkeitsbild an, das in den USA aber auch in Russland sehr ausgeprägt ist. Wir brauchen aber nicht die Besserwisser raushängen zu lassen, auch bei uns in Deutschland findet sich dieses Bild, wenn auch nicht ganz so extrem oder offen gelebt.

Vlad ist unheimlich sympathisch. Ich habe mich schon in den vorherigen Bänden in ihn verliebt, aber erst jetzt erfährt man, was wirklich in ihm steckt. Doch Vlad ist nicht unfehlbar. Er hat seine Probleme wie jeder andere Protagonist und ab und an, möchte man ihn in einen Pool schubsen.

Elena ist auch sehr sympathisch, auch wenn man ihre Besessenheit von der Story, die sie verfolgt nicht so ganz nachvollziehen kann. Sie berührt einen sehr mit ihrer Verletzlichkeit und Unsicherheit. Und oft möchte man sie nur tröstend in den Arm nehmen, wenn sie wieder vollkommen verblüfft reagiert, wenn jemand lieb zu ihr ist.

Vlad und Elena haben ein großes Grundproblem: sie reden nicht miteinander. Sie schaffen es beide nicht, den Mund aufzumachen und Klartext zu reden. So dominieren Missverständnisse und verletzte Gefühle die Geschichte zu einem großen Teil, ebenso wie Minderwertigkeitskomplexe.

Unterbrochen wird die Geschichte immer wieder durch kurze Passagen eines Liebesromans, den Vlad schreibt und dessen Protagonisten die Probleme von Vlad und Elena spiegeln.

Gegen Ende holt die Vergangenheit die beiden ein und es wird verflixt spannend. Aber es macht trotzdem Sinn und das macht das Buch so gut.


Fazit: Ich liebe den Secret Book Club! Ich habe mich soooo soooo sehr auf dieses Buch und Vlads Geschichte gefreut – er war von Anfang an, mein absoluter Liebling!
Die Protagonisten waren sehr sympathisch, allerdings möchte man sie auch immer wieder schütteln, weil sie es einfach nicht schaffen, miteinander zu reden. Das ist ihr Hauptproblem, aber es kommen noch mehr dazu.
Beide haben mich sehr berührt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Gegen Ende wird es verflixt spannend und etwas arg schnell, aber ansonsten fand ich das Buch wirklich toll!

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere