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Veröffentlicht am 17.04.2019

Wer ist Sibylle?

Der Trakt
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Wem kannst du noch trauen, wenn sich dein ganzes Leben als eine Lüge heraus stellt?
Sibylle ist 34, verheiratet und Mutter. Sie führt ein ganz normales Leben, bis sie eines Tages mit ansehen muss, wie ...

Wem kannst du noch trauen, wenn sich dein ganzes Leben als eine Lüge heraus stellt?
Sibylle ist 34, verheiratet und Mutter. Sie führt ein ganz normales Leben, bis sie eines Tages mit ansehen muss, wie ihr kleiner Sohn Lukas entführt wird. Sie versucht ihm zu helfen und wird dabei nieder geschlagen. Sie erwacht in einem merkwürdigen Kellerraum, dem 'Trakt', wo ihr ein Arzt erzählt, dass sie überfallen worden wäre und im Koma gelegen hätte, aber einen Sohn habe sie nicht. Durch einen glücklichen Zufall kann Sibylle fliehen und findet unerwartet Hilfe bei Rosie, einer ungewöhnlichen Frau, die Sibylle aber sofort alles glaubt, was sie ihr erzählt. Zusammen wollen sie heraus finden, was Sibylle zugestoßen ist und was noch viel wichtiger ist: Wo Lukas ist.
Doch wem kannst du noch trauen, wenn dein eigener Ehemann dich nicht erkennt? Wenn dich Männer verfolgen und sich scheinbar jeder als Verräter entpuppt, der Teil dieser großangelegten Verschwörung ist? Und vor allem: Was hast du getan, um so einen Aufwand zu rechtfertigen? Warum du?
Das Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich fand die Story sehr interessant, aber leider ein wenig sehr konfus. Dass die eine Figur in der einen Minute noch gut, in der nächsten böse und dann doch wieder gut war, das ist meiner Meinung nach ein bisschen zu viel des Guten. Wäre der wissenschaftliche Aspekt außen vor geblieben, hätte mir die Geschichte besser gefallen, diese krampfhaft logische Erklärung so ganz in allerletzter Minute nimmt dem Roman viel seiner Spannung und Originalität, meiner Meinung nach. Die Story an sich ist gut, die Umsetzung auch, nur das Ende ist dann ein bisschen zu gestelzt, mit der Liebesgeschichte die auch noch hinzugedichtet wird auf der allerletzten Seite. Ich würde nicht sagen, dass das Buch eine Zeitverschwendung war, ich habe es immerhin innerhalb weniger Stunden gelesen, aber ich würde es kein zweites mal lesen.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Ein wahr gewordener Albtraum

Entrissen
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Drei Frauen wurden grausam getötet, ihre Babys wurden ihnen aus dem Leib geschnitten, doch erst jetzt, bei der dritten Frau, hat der Täter offenbar bekommen, was er wollte: Das Baby. Als Phil und sein ...

Drei Frauen wurden grausam getötet, ihre Babys wurden ihnen aus dem Leib geschnitten, doch erst jetzt, bei der dritten Frau, hat der Täter offenbar bekommen, was er wollte: Das Baby. Als Phil und sein Team die Wohnung betreten, betreten sie gleichzeitig einen wahr gewordenen Albtraum, den Albtraum einer jeden schwangeren Frau. Claire war ihr Baby aus dem Leib geschnitten worden, sie selbst war verblutet, ihr Baby verschwunden. In den Fällen zuvor war das Baby ebenfalls getötet worden, nur hier nicht. Sie müssen also nicht nur einen Mörder fangen, sondern auch ein Baby finden, und das bevor der Täter erneut zu schlägt.

Um das zu erreichen bekommt Phil zusätzliche Hilfe von seiner Ex-Freundin, der Psychologin Marina. Was er jedoch nicht weiß ist, dass Marina ebenfalls schwanger ist und damit auch ein potentielles Opfer...

Hester wünscht sich nichts mehr als ein Baby. Egal was für eines, Hauptsache es ist ein echtes, lebendiges Baby, und natürlich will sie kein gebrauchtes. Nein, ihr Baby darf nur zu ihr eine Bindung aufbauen, zu niemandem sonst. Und Hester weiß, dass sie ein Baby bekommen wird, ihr Ehemann wird ihr eines bringen, immer wieder, solange, bis sie wirklich eine Familie sind. Was aus den 'Müttern' wird ist ihr egal, für sie und ihren Mann sind sie nur Wirtstiere, nur Fleisch.

Das Buch ist eindeutig nichts für schwache Nerven. Die Schilderung der Morde und der Psyche der Täter ist erschreckend und schockierend. Je weiter man liest desto spannender wird es. Man bekommt Informationen über Opfer, Täter und Verdächtige, aber was man auch bekommt ist der Blick in das Leben zweier Menschen, die so ganz anders sind als alle anderen. Sie sind zu keinerlei Mitleid fähig oder Anteilnahme. Was muss geschehen, damit ein Mensch so wird? Das Buch regt einen zum Nachdenken an, man fragt sich, ob es wirklich solche Menschen gibt und sobald einem klar wird, dass es so ist, schwankt man zwischen Mitleid und Angst. Mitleid für diese Menschen, die zwar aus unserer Sicht so abgrundtief böse sind, aber auch schrecklich gelitten haben, ohne jemals Hilfe bekommen zu haben. Und Angst, weil man sich automatisch fragt, wie 'fiktiv' diese Geschichte wirklich ist und wie nah man ähnlich 'kranken' Menschen gekommen ist. Dieses Buch beweist wiederum, dass man Menschen zwar äußerlich wahrnimmt, aber man sie deshalb noch lange nicht kennt, oder versteht.

Die Arbeit der Polizei und der Psychologen ist natürlich nicht immer so spektakulär, wie in diesem Buch, aber manchmal eben doch so schrecklich, wie hier die von Phil und Marina. Man bekommt beim Lesen automatisch mehr Respekt für diese Menschen und fragt sich, wie sie es nur schaffen mit all den Bildern zu leben, die sie bei ihrer Arbeit sehen und vor allem wie sie es schaffen den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren, wenn sie so oft in ihre Abgründe schauen.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Erbarmen (?)

Erbarmen
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In diesem Buch geht es einerseits um Merete, eine junge Frau die verschleppt wurde und seit nunmehr über 100 Tagen gefangen gehalten wird. Niemand sagt ihr warum, niemand sagt ihr, ob sie etwas tun kann, ...

In diesem Buch geht es einerseits um Merete, eine junge Frau die verschleppt wurde und seit nunmehr über 100 Tagen gefangen gehalten wird. Niemand sagt ihr warum, niemand sagt ihr, ob sie etwas tun kann, damit man sie gehen lässt. Merete wird gefoltert und ihre Peiniger scheinen keinerlei Mitleid mit ihr zu haben. Wie viel Folter kann sie noch ertragen bevor sie aufgibt und stirbt?

Andererseits geht es auch um Carl Moerck, ein Polizist der vor kurzem in eine Schießerei geraten ist bei dem ein Kollege starb und der andere gelähmt wurde. Er soll längst aufgegebene Fälle neu bearbeiten und lösen, so auch den Meretes. Dabei gerät er in Lebensgefahr.

Ich hatte mir mehr von diesem Buch versprochen. Ich fand es leider sehr langatmig zum Teil. Gerade wenn es anfangs um Carl und seine neue Abteilung geht ziehen sich die Seiten wie Kaugummi.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Anstrengend aber nicht schlecht

Das Erbe der Königin
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Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan - kein Vergleich zu anderen Büchern der Autorin!

Es geht um die Ehefrauen Nummer 4 und 5 Heinrichs VIII., Anna von Kleve und Katherine ...

Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan - kein Vergleich zu anderen Büchern der Autorin!

Es geht um die Ehefrauen Nummer 4 und 5 Heinrichs VIII., Anna von Kleve und Katherine Howard. Die Geschichte ist bekannt, daher gehe ich auf den reinen Inhalt hier weniger ein.

Die Geschichte ist aus der Sicht dreier absolut unterschiedlicher Frauen geschildert, was das Lesen meiner Meinung nach erschwert aber für die Handlung interessant ist. Es kommen sowohl Anna von Kleve, die hier als mutige, von ihrer Familie gequälte und unterdrückte aber sehr gebildete und intelligente Frau charakterisiert wird, zu Wort, als auch Jane Boleyn, die Witwe von George Boleyn, dem Bruder von Anne Boleyn, die sich keiner Schuld an deren Tod bewusst ist, da sie ja nur Anweisungen befolgt habe und Katherine Howard, die, seien wir ehrlich in diesem Buch das dümmste, eitelste und oberflächlichste Wesen zu sein scheint, das je auf Erden gelebt hat.

Jane Boleyn nimmt eine besondere Stellung in der Geschichte ein, da sie ihr gesamtes Leben – bis auf ein paar Monate im Exil – bei Hofe verbracht und bis auf die sechste und letzte Ehefrau jeder Königin an Heinrichs VIII. Seite gedient hat. Durch sie bekommt man einen einmaligen Einblick in das Hofleben durch eine Frau, die nichts anderes kennt und gleichzeitig Opportunistin genug ist, immer ihren Hals zu retten, egal welche Ehefrau gerade untergeht – bis auch ihre Glückssträhne reißt, als sie für den Duke of Norfolk keinen Nutzen mehr hat.

Anna von Kleve ist wenn man auf den Gesamtverlauf der Geschichte achtet, lediglich eine Fußnote in der Geschichte, aber eine umso interessantere. Man weiß in der breiten Öffentlichkeit nicht viel über sie und genau hier setzt das Buch an. Anna von Kleve ist in diesem Buch eine sehr starke Frau, die je weiter die Handlung voranschreitet, immer stärker und selbstbewusster wird.

Katherine Howard wird in diesem Buch als das wahrscheinlich dümmste, oberflächlichste und eitelste Wesen charakterisiert, dass je gelebt hat. In der Geschichtsschreibung wird sie ebenfalls als wenig gebildet dargestellt, allerdings geht das Buch hier noch einige Schritte weiter. So beginnen die meisten Kapitel aus Katherines Sicht mit „Was habe ich?“, gefolgt von einer Auflistung an Kleidern, Schmuckstücken usw., die sie besitzt und das ist auch alles was sie interessiert. Die Ehe mit dem König geht sie ein, weil sie dafür Geschenke bekommt. Sie sieht die ehelichen Pflichten als Ware an, denen sie im Tausch für materielle Güter nachkommt. Gleichzeitig geht sie davon aus, weil der König ja so alt und krank sei, er bestimmt in spätestens einem Jahr tot sei und sie dann in der Lage einen jungen Mann zu heiraten. Sie hält sich selbst für die schönste Frau der Welt und der Leser muss diese ständigen Selbstlobpreisungen überstehen, um an die eigentliche Handlung zu kommen.


Ich empfand das Buch als sehr anstrengend aber trotzdem auch sehr interessant. Das Beste und Schlechteste an diesem Buch ist dasselbe und das ist wirklich faszinierend: die drei Ich-Erzählerinnen. Da die drei Charaktere so unterschiedlich sind, macht das das Lesen – zumindest für mich sehr anstrengend, zumal ich Katherine Howard regelmäßig gegen die Wand werfen könnte, so geht sie mir auf die Nerven. Aber es macht Sinn das Buch so anzugehen und ich könnte es mir auch nicht anders vorstellen. Besonders weil jede dieser drei Frauen die Geschehnisse ein klein wenig anders erlebt und dadurch die Erzählung nicht zu einseitig wird.

Was mich besonders stört, ist, dass der Charakter der Katherine Howard als 15-jährige angelegt wurde. Es ist nicht bekannt, wie alt sie wirklich war. Katherine Howard kam zwischen 1520 und 1525 zur Welt. Eine zeitgenössische Quelle behauptet zwar, sie sei erst 15 Jahre alt gewesen, als sie 1540 Heinrich VIII. begegnete, doch es gibt keine andere Quelle, die diese Behauptung stützt. Andere Berichte schreiben nur über ihre Jugend und geben kein Alter an. Ihre Biographin gibt argumentiert ihr Geburtsjahr sei 1524 gewesen. Auf jeden Fall finde ich es schade, dass die Autorin ihr Alter das gesamte Buch über mit 15 angibt, obwohl zwischen dem ersten Treffen und dem Ende des Romans 2 Jahre vergehen.


Fazit: das Buch hat ein paar Längen und Schwächen, trotzdem ist die Geschichte interessant und gerade wenn man sich für die Ehefrauen Heinrichs VIII. interessiert, lohnt es sich durchaus das Buch zu lesen. Allerdings ist es kein Buch, dass man innerhalb weniger Stunden verschlingt.


Noch ein Tipp für die, die sich die Reihenfolge der Ehefrauen nicht gut merken können, es gibt einen Reim:

Achtung SPOILER!


Divorced, Beheaded, Died,
Divorced, Beheaded, Survived


Auf deutsch:

Geschieden, geköpft, gestorben,
geschieden, geköpft, überlebt

Veröffentlicht am 13.03.2019

Leider nicht so gut, wie Band 1-3

Ich bin die Rache
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Ich bin eigentlich ein großer Fan der Reihe. Ich liebe diese kranken, bösartigen und trotzdem irgendwie witzigen Kommentare von Francis Ackermann Jr. Ich fand es immer toll ihm beim Mensch werden zuzuschauen ...

Ich bin eigentlich ein großer Fan der Reihe. Ich liebe diese kranken, bösartigen und trotzdem irgendwie witzigen Kommentare von Francis Ackermann Jr. Ich fand es immer toll ihm beim Mensch werden zuzuschauen und wie sehr er seinen Hund liebt ohne, dass er es sich je eingestehen würde. Einzig die Liebe zu seinem kleinen Bruder gibt er zu, auch wenn er es mehr als Pflicht oder Loyalität bezeichnen würde.
Maggie, die On/Off Freundin von Francis Bruder Marcus ist verschwunden, vermutlich entführt von dem Mann der einst ihren kleinen Bruder entführt hatte. Francis und Marcus überziehen jetzt den Ort und den Mann die sie für verantwortlich halten mit Blut und Rache.

Ich hatte mich auf einen klassischen Ackermann Jr. Roman gefreut, aber leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Schon der Vorgänger war meiner Meinung nach deutlich schwächer als die davorigen Bände. Zwischendrin habe ich ernsthaft überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll aber ich habe mich an den Kommentaren von Francis dann doch entlang gehangelt bis zum Schluss. Das Ende fand ich leider auch nicht so doll. Gut, die Identität des Bösen Killers war wie immer eine Überraschung und wie immer gut gemacht, aber der Rest des Endes war leider nicht mein Fall. Für mich war es der Reihe leider nicht würdig. Ich möchte nicht spoilern, deshalb lasse ich es an dieser Stelle gut sein.

Fazit: wie schon der Vorgänger konnte mich auch Ich bin die Rache nicht so überzeugen wie die ersten drei Bände der Reihe. Ich finde es schade, dass die Reihe so geendet hat, ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. Ich glaube nicht, dass ich das Buch noch einmal lesen werde - die anderen Bücher der Reihe habe ich bis auf das 4. und 5. die mir auch nicht so gefallen hatten, alle schon X Mal gelesen. Für mich passt es einfach nicht.