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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Überraschende Wendungen

TEAM HELSINKI
3

Der Einstieg in die Geschichte hat mich erst einmal verwirrt, da die ersten beiden Kapitel scheinbar losgelöst von der Kurzbeschreibung sind. Wie gesagt, scheinbar. Der Zusammenhang stellt sich im Laufe ...

Der Einstieg in die Geschichte hat mich erst einmal verwirrt, da die ersten beiden Kapitel scheinbar losgelöst von der Kurzbeschreibung sind. Wie gesagt, scheinbar. Der Zusammenhang stellt sich im Laufe des Lesens ein.
Den Aufbau finde ich gelungen. Immer wieder überrachende Wendungen, Nachrichten, Details mit denen ich nicht gerechnet hatte. Der Schreibstil, den das Autorenehepaar Aki und Milla Ollikainen hier unter dem Pseudonym A.M. Ollikainen entwickeln, ist gut zu lesen. Dass die Namen in meinen Ohren fremd klingen und nicht ganz leicht zu merken sind, daran musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Einzig der Spannungsbogen war mir erst im letzten Drittel wirklich fesselnd genug. Da hätte ich mir schon vorher etwas mehr gewünscht.
Paula als Ermittlerin wirkt kompetent und doch zeigt sie privat eine sehr menschliche Seite. Ihre Lebensgeschichte müsste für den Krimi nicht unbedingt mit eingebaut sein, da es sich aber um den ersten Band einer Reihe handelt, mag das nachvollziehbar sein.
Das Cover wirkt am ersten Blick zurückhaltend, doch dann bemerkt man die schwarze Öffnung des Containers und die bedrohende Dunkelheit.
„Team Helsinki: Die Tote im Container“ ist ein Krimi, der sich auch später indirekt ins Gedächtnis ruft. Seit ich das Buch gelesen habe, sehe ich ständig irgendwo blaue Container stehen.
Wer Krimireihen mit einem Ermittlerteam aus unterschiedlichen Charakteren und, zumindest in diesem ersten Band, psychologisch erschreckenden Morden, dafür wenig blutigen Szenen mag, ist hier genau richtig.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 27.03.2022

Auf Mörderjagd während des Kapp-Putsches

Engel des Todes
0

Geschichtlich gesehen habe ich hier eindeutig dazulernen dürfen. Auch wenn sich die Geschichte nur während ein paar Tage abspielt, beinhaltet sie doch sehr viele verschiedene Schauplätze, Ansichten und ...

Geschichtlich gesehen habe ich hier eindeutig dazulernen dürfen. Auch wenn sich die Geschichte nur während ein paar Tage abspielt, beinhaltet sie doch sehr viele verschiedene Schauplätze, Ansichten und mehrere Nebenstränge.
Krimitechnisch waren mir Stainer und seine Kollegen schon bekannt, auch wenn Stainers Elan mit den Seiten etwas gelitten hat. Es scheint ihm alles etwas viel zu werden. Die Ermittlungsarbeit lief irgendwie so nebenbei mit.
Die Kapitel über den Putsch und die militärischen Stellungen, Aktionen und Verwicklungen fand ich stellenweise langatmig. Mehr hätte es nicht mehr sein dürfen und die Morde wären in den Hintergrund gerückt.
Doch die Morde werden von Thomas Ziebula fesselnd und blutgetränkt ge- und beschrieben. Sein Schreibstil ist fließend zu lesen und die Wortwahl der Zeit angepasst. Der Mörder und sein Motiv werden erst nach und nach erkennbar dargestellt.
Neben Stainer spielen auch im „Engel des Todes“ wieder Figuren aus den vorigen Büchern mit. Trotzdem ist auch dieser Teil in sich abgeschlossen und ohne Verständnisverlust eigenständig zu lesen.
Mein Fazit ist, dass wir hier einen spannenden Krimi mit relativ viel Blutvergießen vor uns haben. Gleichzeitig bietet er auch einen Ausschnitt und Einblick in ein paar Tage Geschichte.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Kurze Geschichte, feurige Bilder

Die wollüstige Nachbarin | Erotik Audio Story | Erotisches Hörbuch Audio CD
0

Diese Rezi bezieht sich auf das ebook:

Für eine Kurzgeschichte von zirka 30 Seiten hat Rebecca Perkins eine wirklich gute Geschichte geliefert. Sie enthält sowohl mehrere erotische Szenen, als auch eine ...

Diese Rezi bezieht sich auf das ebook:

Für eine Kurzgeschichte von zirka 30 Seiten hat Rebecca Perkins eine wirklich gute Geschichte geliefert. Sie enthält sowohl mehrere erotische Szenen, als auch eine kleine Rahmenhandlung. Das Ende ist gut abgerundet und doch kann der Leser seine Gedanken weiterlaufen lassen.
Die Rahmenhandlung könnte sich in jeder Wohnsiedlung abspielen. Protagonisten und Ereignisse sind sympathisch und glaubwürdig. Die erotischen Szenen werden anregend und feurig geschildert. Durch den leicht lesbaren Schreibstil mit einfacher Wortwahl und die realitätsnahe Schilderung, sieht das geistige Auge den Figuren beinahe über die Schulter.
„Die wollüstige Nachbarin“ verführt nicht nur ihren, um viele Jahre jüngeren Nachbarn, sondern auch den Leser kurz aus dem Alltag auszubrechen.
Das Cover wirkt mit seinem unschuldigen weiß etwas harmlos, doch sollte man das Selbstbewusstsein einer reifen Frau nicht unterschätzen.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diese kleine, aber feine Pause im Tagesgeschehen.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Entwickelt sich temporeich, fasziniert und stimmt nachdenklich

Der zweite Sohn
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Aus der Kurzbeschreibung geht schon hervor, dass sich die Geschichte im Gangstermilieu bewegt. Gewalt wird in den Familien als Lösung für jedes Problem gesehen. Doch Jonny ist kein Killer. Sein Vater erwartet ...

Aus der Kurzbeschreibung geht schon hervor, dass sich die Geschichte im Gangstermilieu bewegt. Gewalt wird in den Familien als Lösung für jedes Problem gesehen. Doch Jonny ist kein Killer. Sein Vater erwartet von ihm, die Familienehre auf die Art der Familie wieder herzustellen. Schafft Jonny diese Gratwanderung? Kann er seinem Vater gerecht werden und gleichzeitig seine Frau und seinen Sohn halten? Oder ist er gezwungen sich für eine Seite zu entscheiden?
„Der zweite Sohn“ hat mich nicht nur mit seinen temporeichen Handlungen, sondern auch mit der tiefe an Gefühlen überrascht. So gelingt es Loraine Peck den inneren Konflikt von Jonny, Amy, aber auch die Verbundenheit von Nebenfiguren der Familie gegenüber, eindrücklich darzustellen.
Zum Nachdenken hat mich gebracht, dass wohl so manche Einstellung und Ansicht bis heute in manchen Familien vorherrschen. Erschreckend.
Der Schreibstil ist für mich extrem flüssig zu lesen gewesen. Ich konnte die Szenen leicht vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Die Figuren fand ich plastisch und sympathisch angelegt. Bei beiden Hauptprotagonisten ist eine erkennbare Entwicklung ins Positive festzustellen.
Als Zusammenfasssung kann ich sagen, wir haben hier einen spannenden, sich sehr flott entwickelnden Thriller mit familiären Verwurzelungen, die für manchen Richtungswechsel sorgen. Aus meinen Augen wirklich empfehlenswert. Ich konnte das Buch schwer aus den Händen legen, so fasziniert war ich, obwohl ich sonst wenig Thriller lese.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Gut, aber die Suche ist mir zu halbherzig

Der sperrige Stammbaum
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Vom Titel her „Der sperrige Stammbaum: Ein Vater sucht nach seinen Söhnen“ habe ich mir mehr von dieser Suche erwartet.
Jeder geht mit Trennung anders um. Auch war der Bruch zwischen Wolfram und seiner ...

Vom Titel her „Der sperrige Stammbaum: Ein Vater sucht nach seinen Söhnen“ habe ich mir mehr von dieser Suche erwartet.
Jeder geht mit Trennung anders um. Auch war der Bruch zwischen Wolfram und seiner Frau in den 70igern, wenn ich es richtig gelesen habe, also zu einer Zeit, in der Väter noch nicht so viele Rechte hatten. Doch in meinen Augen hat Wolfram nie wirklich versucht den Kontakt zu seinen Söhnen konsequent aufrecht zu erhalten. Oder es kam eindeutig zu wenig durch.
Aber es macht mich immer etwas skeptisch, wenn die Exfrau als „die Böse“ hingestellt wird, die die Kinder vom Vater fernhält. Vielleicht wollte er zum damaligen Zeitpunkt einfach seine neue Freiheit genießen und mit der neuen Frau sich nicht die Bürde zweier Kinder aus erster Ehe aufhalsen? Auch so ein Ansatz ist denkbar – und gar nicht so oft falsch. Doch welcher Vater würde in späteren Jahren das zugeben? Da macht es andersrum doch viel mehr her.
Wie dem auch sei, für mich kamen die damaligen Umstände und die Zeit danach bis zum Beginn der halbherzigen Suche, zu wenig deutlich rüber. Sich jetzt, wenn die Söhne erwachsen sind, auf die Suche zu machen und erwarten, dass der Vater mit offenen Armen empfangen wird, ist doch völlige Utopie.
Schreibstil von Irmgard Rosina Bauer und ihre Aufgliederung der Familienzusammensetzungen finde ich hingegen sehr gelungen. Wenn auch die abgebildeten Stammbäume übersichtlicher gestaltet hätten werden können.
Vom Titel, also der Suche nach den Söhnen, bis zum wichtigsten Satz am Ende, „Loslassen – auch das konnte Frieden bewirken“, ist es ein weiter Weg und die nicht einmal 100 Seiten bieten dafür vielleicht zu wenig Platz.

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