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Veröffentlicht am 19.08.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen. Mir fehlte die Ernsthaftigkeit und Tiefe.

Die Drachenschwestern
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Virginia Fox – Die Drachenschwestern

Vom Ex-Freund verlassen, der auch noch ihre Arbeit sabotiert und Kajas Ergebnisse gestohlen hat, flüchtet sie sich erst mal in die Arme ihrer Großmutter und trifft ...

Virginia Fox – Die Drachenschwestern

Vom Ex-Freund verlassen, der auch noch ihre Arbeit sabotiert und Kajas Ergebnisse gestohlen hat, flüchtet sie sich erst mal in die Arme ihrer Großmutter und trifft dort auf ihren besten Freund aus Kindertagen, der es schafft, Kaja wieder aufzuheitern.
Doch wirklich merkwürdig ist das Auftauchen des blauen Drachens, der sich als Kajas Beschützer ausgibt und mit ihrem Hund um die Aufmerksamkeit von Kaja buhlt. Kann Lance, der blaue Drache, ihr wirklich helfen ihre Träume und Wünsche zu erfüllen?

Ich habe das Hörbuch, gelesen von Karoline Mask Oppen gehört. Die ungekürzte Fassung beträgt knappe 16 Stunden.

Die Geschichte selbst hat mich sehr neugierig gemacht, da ich Drachengeschichten toll finde. Leider hat die Autorin es aber nicht geschafft mich dauerhaft zu fesseln, weshalb ich ein wenig enttäuscht bin. Die Geschichte ist sehr humorvoll, hat wenig Ernsthaftigkeit und ehrlich gesagt fehlte es mir hier an Tiefe und an echten emotionalen Gefühlen. Keine Frage, das Hörbuch lies sich gut weghören, auch wenn es zwischendurch recht langatmig wurde.
Die Dialoge, die anfänglich noch recht witzig wurden, und das Gezänk zwischen Lance und Kaja, aber auch zwischen Lance und Kajas Hund waren irgendwann ermüdend, und was so schön angefangen hat, wirkte stellenweise nur noch aufgesetzt und konnte mich einfach nicht mehr erreichen.
Zugegeben, die Autorin und auch die Synchronsprecherin konnten mich immer wieder einfangen, aber letztendlich hätte ich mir mehr Fantasy, mehr Romance und weniger Humor und skurrile Situationen gewünscht.
Insgesamt blieb die Geschichte sehr klischeehaft und auch vorhersehbar, was im Grunde genommen nicht schlimm ist, aber leider empfand ich die Story einfach nicht rund. Hier wäre es sicherlich prima gewesen, die detailreichen Ausschweifungen ein wenig einzukürzen, damit die Spannung erhalten bleibt.
Aber das ist ja auch nur meine persönliche Meinung und ich bin mir sicher, dass viele Leser bzw. Hörer das Buch lieben werden.

Die Charaktere sind detailliert herausgearbeitet. Kaja wirkt auf den ersten Blick recht naiv und chaotisch, sie verkriecht sich lieber, als dass sie sich ihren Ängsten stellt, aber im Verlaufe des Buches und natürlich mit Hilfe von Lance, baut sie eine innere Stärke auf und zeigt ihren Feinden und dem Leser, was in ihr steckt. Leider fällt sie immer wieder in chaotische, teils haarsträubende Muster zurück, aber wie gesagt, das ist Geschmackssache. Ich finde es nur so schade, die Idee ist nämlich toll und eigentlich ist es genau die Art von Geschichte, die ich so gerne lese.
Lance, der blauschillernde Drache, der sich auf Katzengröße schrumpfen kann, nur für einige wenige sichtbar ist, und ein bisschen aus seinem Drachenleben plaudert bzw. aufschneidet, war mir leider zu viel. Ja, er hat auch gute Seiten, aber im Grunde genommen konnte ich ihn leider nicht ernst nehmen. Schade, wirklich sehr schade.
Die titelgebenden Drachenschwestern blieben insgesamt recht blass und da jede der Schwestern vermutlich ihr eigenes Buch bekommt, ist das auch okay so.

Es tut mir leid, dass mir das Hörbuch nicht besser gefallen hat, auch wenn die Synchronsprecherin Karoline Mask Oppen sicherlich ihr Bestes gegeben und die Geschichte in einem angenehmen, unaufgeregten Tempo gelesen hat. Sie hat den Figuren Leben einhauchen können. Vielleicht liegt es an der Länger von knapp 16 Stunden, dass mich das Hörbuch nicht immer erreichen konnte, vielleicht fehlte mir auch der Aha-Effekt.

Ich kann die Geschichte nur eingeschränkt weiter empfehlen. Wer eine humorvolle, fantasievolle, leicht überzogene Story mit einer guten Portion Liebe mag, der wird das Buch sehr mögen, und sollte zugreifen.
Wer eine Fantasygeschichte mit tiefgründigen Figuren, einer komplexen Handlung und einer spannenden Geschichte sucht, der wird wohl nicht ganz auf seine Kosten kommen.

Es tut mir sehr leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber wie gesagt, hierbei handelt es sich nur um meine persönliche Einzelmeinung und wenn ihr unsicher seit, lest vorab die Leseprobe.

Das Cover hat mich angesprochen und ich finde es sehr hübsch.

Fazit: Konnte mich leider nicht überzeugen. Mir fehlte die Ernsthaftigkeit und Tiefe. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2021

Hat mich leider nicht so packen können, wie ich es mir gewünscht hätte

Girl A
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Abigail Dean – Girl A

Alexandra konnte in jungen Jahren aus ihrem fanatischen, brutalem Elternhaus und vor dem misshandelnden Vater fliehen, doch nun holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Die Mutter ...

Abigail Dean – Girl A

Alexandra konnte in jungen Jahren aus ihrem fanatischen, brutalem Elternhaus und vor dem misshandelnden Vater fliehen, doch nun holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Die Mutter verstarb im Gefängnis und machte sie zur Testamentsvollstreckerin. Viel Erbe ist nicht übrig geblieben, das Horrorhaus der Qualen und ein wenig Bargeld. Alexandra, in der Öffentlichkeit als Girl A bezeichnet um die Privatsphäre zu schützen, macht sich auf den Weg zu ihren übrig gebliebenen Geschwistern und muss sich erneut mit der grausamen, schmerzhaften Vergangenheit auseinander setzen.

Ich habe vor einer Weile die Leseprobe gelesen und die hatte mich neugierig gemacht. Jetzt ergab sich bei Bookbeat die Möglichkeit, das Hörbuch zu hören. Eingelesen wird das Hörbuch von Verena Wolfien.

So neugierig und erwartungsvoll ich am Anfang war, wurde ich recht schnell ernüchtert. Die Geschichte weist zwar eine gewisse Grundspannung auf, strotzt vor Grausamkeit und Gräuel, das mir die Haare zu Berge stehen und die Vorstellung dieser Brutalität und Fanatismus haben mich zutiefst betroffen, und doch hatte ich keine Möglichkeit mich der distanzierten Alexandra anzunähern oder gar mit ihr mitzuleiden. Keine Frage, die hier beschriebenen Grausamkeiten sind verachtenswert und näher kann man menschlichen Abgründen nicht kommen, aber die Autorin hat es leider nicht geschafft mir auch nur eine ihrer Figuren näher zu bringen.
Das finde ich sehr schade.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Alexandra, die einzelnen Kapitel werden beim Hörbuch nicht groß in Szene gesetzt. Was mir sehr negativ aufgefallen ist, dass es hier Sprünge in die Gegenwart und Vergangenheit gab, ohne das dies großartig angezeigt wurde, was mich teilweise richtig verwirrt hat. Sämtlichen Figuren fehlt aus meiner Sicht die emotionale Tiefe, sodass ich ihnen keine Sympathie oder Antipathie entgegenbringen konnte. Nach dem was passiert ist, muss doch viel mehr Wut, Verzweiflung oder ähnliches in den Charakteren stecken, doch die ist gar nicht so recht spürbar, im Gegenteil Alexandra wirkt einfach nur kühl, reserviert und unzugänglich. Natürlich hat mich der grausame Vater geschockt und die sich wegduckende Mutter hat auch nicht zu meinem Wohlbefinden beigetragen, aber ich habe es leider nicht gefühlt.
Die Geschichte selbst ist bewegend und sehr sehr grausam, aber eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten macht für mich noch keinen Thriller aus, zumindest wird das Buch unter Thriller und Spannung gelistet.
Ich denke, wenn man auf emotionaler Ebene noch etwas mehr herausgeholt hätte, hätte es eine ganz andere Wirkung auf mich gemacht.
Es ist nicht schlecht, die Geschichte die erzählt wird hat viel Potenzial. Leider hat sich die Unruhe des Buches auch auf mich übertragen, die Zeitsprünge waren nicht sofort nachvollziehbar und nachdem ich anfänglich immer noch mal zurückgespult habe, habe ich das irgendwann gelassen, weil ich einfach das Hörbuch nur noch beenden wollte.

Verena Wolfien versucht dem Hörer die Geschichte näher zu bringen. Mit leichten Abwandlungen der Stimmfarbe und Intonation bringt sie etwas Leben in die Story, aber trotzdem gelang es ihr leider nicht, mir die Charaktere insbesondere Alexandra näher zu bringen. Das ist so schade.
Ich habe das Hörbuch mehrfach zur Seite gelegt und andere Geschichten vorgezogen, weil die Atmosphäre so kalt und bedrückend war, aber jetzt ist das Buch endlich beendet.
Es ist so schade und es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können. Leider hat mich das Buch nicht so gepackt, wie ich es mir gewünscht hätte, obwohl die Geschichte selbst interessant gewesen ist.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Hördauer von etwas über 12 Stunden.

Das Cover ist auffällig, und mit dem großen A und der halb versteckten Frau dahinter auch ein Blickfang.

Fazit: Hat mich leider nicht so packen können, wie ich es mir gewünscht hätte. 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2021

Dieses Buch wird die Leserschaft und Fangemeinde spalten

Career Suicide
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Bill Kaulitz – Career Suicide

Für Bill Kaulitz hat die Corona-Pandemie auch etwas gutes, denn hier findet er die Zeit sich Gedanken über die letzten 30 Jahre zu machen und seine Biografie zu verfassen. ...

Bill Kaulitz – Career Suicide

Für Bill Kaulitz hat die Corona-Pandemie auch etwas gutes, denn hier findet er die Zeit sich Gedanken über die letzten 30 Jahre zu machen und seine Biografie zu verfassen.
Im Vorfeld gab es keine Leseprobe zu dem Buch, und ich war neugierig, vor allem auf seine Karriere vom Sänger zum Designer.
Ich habe auch erwartet von seiner Kindheit, seiner Jugend und seiner Familie zu lesen.

Ich habe lange überlegt, was ich in dieser Rezension schreibe, denn ich glaube, dass dieses Buch polarisieren wird. Während die einen es lieben und feiern werden, werden die anderen wahrscheinlich die Offenheit verteufeln und dieses Buch hassen.
Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht entscheiden zu welcher Kategorie ich gehöre, allerdings zweifel ich daran, dass sich der Autor mit diesem Buch einen Gefallen getan hat. Aber zumindest ist es schonungslos offen, provozierend und der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. In manchen Dingen muss ich sagen „Leider.“

Der Erzählstil ist überwiegend temporeich, aber wirkt teilweise überheblich, flapsig und stellenweise vulgär/ordinär auf mich. Ich hatte das Gefühl mir die Geschichte direkt und ungefiltert vom Autor anzuhören. Im Buch wird der Leser oft direkt eingebunden und angesprochen.
Inhaltlich darf jeder selbst entscheiden, wie weit er zu gehen bereit ist, hier muss ich sagen, wäre es schön gewesen, weniger aus seiner Kindheit zu erfahren. Er stellt sich und seinen Zwillingsbruder als frech, verzogen, manipulierend und sehr frühreif da, ausgeschmückt mit nicht besonders schmeichelnden Worten. Ich kann die Liebe zu seiner Mutter und seinem Bruder herauslesen, finde aber unterirdisch, wie er seine Mitmenschen, Klassenkameraden, „Freunde“ arg angeht. Mag sein, dass es vielleicht anders gemeint ist, aber letztendlich habe ich leider nur wenige Sympathiepunkte sammeln können.

Wenn Bill Kaulitz gewollt hat, dass jemand hinter seine Fassade schaut, dann ist es ihm gelungen. Ob das jetzt positiv oder negativ ist, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden. Ich persönlich habe keinen guten Eindruck vom Buch bekommen, habe aber seinen Mut zur Selbstverwirklichung geschätzt. Das hier Drogen, Alkohol und Rauchen bereits in frühen Kinder-/Jugendjahren normal zu sein scheint, ist unfein. Mag es auch schwer gewesen sein, was nachvollziehbar ist, bewundere ich, dass der Autor seinen Weg geht. Allerdings hat dieses Buch mich nicht überzeugen und mir den Designer näher bringen können. Ich finde es sehr schade, denn in TV Auftritten wirkt der Sänger/Designer deutlich sympathischer.

Ich weiß, es steckt vermutlich viel Herzblut in dieser Biografie, und Bill und seine Familie haben schwere Zeiten durchlebt, und doch denke ich, dass rechtfertigt nicht den Umgang mit den verschiedenen Weggefährten, die seinen Weg gekreuzt haben. Es sind schon harte Worte, wenn man lesen muss, dass man mit „jemanden“ befreundet war, nur weil die Schaukel im Garten so toll war, oder weil man im Besitz eines bestimmten Spielzeugs war oder wie er oder sie ein Sprungbrett für die Karriere war. Auch ein Teil von der Familie oder die Wegbegleiter seiner Karriere bekommen ihr Fett weg. Da hätte man sicher den Fokus anders legen können.

Manchmal ist weniger mehr. Manchmal ist Bescheidenheit eine Tugend. Und manchmal ist reden Silber und schweigen Gold.


Fazit: Dieses Buch wird die Leserschaft und Fangemeinde spalten. Polarisierend, provozierend und schonungslos offen. Es gleicht einer Abrechnung mit dem Leben. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.08.2020

Krimi mit Höhen und Tiefen

Verschollen in Palma
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Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler ...

Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler Tim Blancks, mittlerweile nach Palma gezogen, arbeitet mehr schlecht als recht als Detektiv und sein Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Runtergekommen, abgebrannt und immer wieder in wirre Gedankenkonstrukte verstrickt findet er eines Tages eher zufällig eine Spur zu Emme und landet in der „High Society“ der Gesellschaft von Palma. Könnte seine Tochter doch noch leben?

Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mir gut gefallen, weshalb ich das Buch sehr gerne lesen wollte. Leider verlor mich die Geschichte im Fortgang der Handlung immer wieder. Zugegeben, sie hat mich auch wiedergefunden, aber als es dann auf das Ende zuging, hat mich das Finale regelrecht enttäuscht, und dann endet das Buch auch noch mit einem unvollständigen Satz.
Der Erzählstil ist abgehackt, stockend und wirkt insgesamt irgendwie unfertig. Telegramm-artig oder auch stakkatoartig wäre hier wohl eine passende Wortwahl dafür. Ich konnte mich daran gewöhnen, auch wenn es mir zwischenzeitlich immer mal wieder schwer fiel, der Handlung zu folgen.
Die Handlung selbst ist vielseitig, es gibt viele Perspektivwechsel und auch Zeitwechsel, Erinnerungen oder Flashbacks, Gedankengänge sind kursiv geschrieben, um sie von der üblichen Handlung zu unterscheiden. Dennoch hatte ich oft Schwierigkeiten mich zu orientieren, denn das war nicht immer sofort klar ersichtlich. Die Kapitel und Abschnitte sind eher kurz gehalten.
Die Stimmung des Buches ist erdrückend, düster und beklemmend. Es gibt kaum Auflockerungen durch Humor oder schöne Ereignisse.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Viele wirkten detailliert und lebendig, dennoch kam ich an die Figuren nur selten heran. Tim ist ein abgerissener Detektiv, verwahrlost und nicht gerade umgänglich, natürlich kann ich seinen Verlust nachvollziehen, ich kann verstehen, warum er so ist wie er ist und das das Verschwinden seines Kindes aus ihm einen anderen Mann gemacht hat. Er wird immer wieder in Flashbacks zurückgezogen, er wirkt distanziert, unkonzentriert und auch wenn er die Hoffnung nicht aufgegeben hat, ist er gerade in der Abwärtsspirale schon fast unten angekommen.
Nebenfiguren wie Rebecka oder Emme konnte ich mir gut vorstellen, aber dennoch blieben viele Fragen offen. Wie kommt man als Eltern darauf eine Sechzehnjährige alleine in einen Partyurlaub zu schicken? Mir persönlich fehlten hier an einigen Stellen die logischen Erklärungen, vielleicht weil ich das Handeln von Tim oder auch von Emme nicht nachvollziehen konnte.
Das Setting ist gut gewählt, hier werden die Unterschiede zwischen Tourismus und dem tatsächlichen Leben gut erklärt und aufgezeigt. Natürlich war mir bewusst, das nicht alles eitler Sonnenschein ist und der Autor sagt in seinem Nachwort ja selbst, das es ein fiktiver Roman mit einigen Freiheiten ist. Von daher glaube ich schon, das vieles hier auch überspitzt dargestellt wurde.

Ich bin hin und her gerissen, einerseits finde ich die Thematik spannend, andererseits hatte ich wirklich Probleme der Geschichte dauerhaft zu folgen, weshalb ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen musste und zwischendurch sogar andere Bücher gelesen habe, um der Düsternis und Beklemmung entgegen zuwirken. Mir fehlte an einigen Stellen die Spannung, die Handlung wirkt gehetzt und deswegen konnte ich mich stellen weise nicht darauf einlassen. Für mich ist es nichts halbes und nichts Ganzes, nicht schlecht, aber auch nicht gut.

Das Cover ist Genretypisch, passt zum Inhalt.

Fazit: Krimi mit Höhen und Tiefen, nicht schlecht, aber ganz sicher auch nicht gut. Komischer Erzählstil und merkwürdiges Ende. Knappe 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.05.2020

gute Idee, nicht so gute Umsetzung.

Thirty
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Christina Bradley – Thirty

Bella ist frustriert, dass sie mit fast 30 Jahren ihre Ziele noch nicht erreicht hat. Sie beschließt zu ihrer Freundin Esther zu fahren, die das ganze Leid nicht ertragen kann ...

Christina Bradley – Thirty

Bella ist frustriert, dass sie mit fast 30 Jahren ihre Ziele noch nicht erreicht hat. Sie beschließt zu ihrer Freundin Esther zu fahren, die das ganze Leid nicht ertragen kann und sie zu einem Dating-Marathon quer durch die USA überredet. 30 Dates in 30 Tagen bis zu Bellas 30. Geburtstag. Klingt spannend und absurd? Bella muss erkennen das es nicht so einfach ist „den Einen“ zu finden und stolpert von einem skurrilen Date ins nächste. Doch wird sie am Ende den wichtigsten Menschen in ihrem Leben finden?

Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin und die Leseprobe zu „Thirty“ hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich das Buch sehr gerne lesen wollte.
Der Erzählstil ist locker und flüssig, sodass sich die Geschichte gut weg lesen lässt und ich das Buch innerhalb weniger Stunden beendet habe. Zwischendurch war es ein wenig langatmig, es gab haufenweise Klischees, und obwohl ich finde, das Klischees unbedingt dazu gehören, waren es mir dann doch zu viele in nur einem Buch. Aber das ist leider nicht der einzige Kritikpunkt, den ich habe, denn die Dialoge waren ebenfalls ziemlich zäh und wirkten gestellt. Mir fehlte hier die Lebendigkeit und alles klingt monoton und gleich. Hier hätte ich mir bei der Vielzahl der Personen Akzente, Slangs etc gewünscht, die echt rüberkommen.
Insgesamt blieben die meisten Figuren oberflächlich, dafür war Bella gut ausgearbeitet und ich konnte sie mir vorstellen. Sie ist sympathisch, aber auch chaotisch und wirr, handelt selten rational, ist ein Gefühlsmensch und hat ein ordentliches Temperament. Allerdings scheint es kaum ein Kapitel zu geben, wo sie nicht irgendwas alkoholisches zu sich nimmt oder sich anderweitig ausprobiert. Das war mir echt zu übertrieben, und hat mich dann ab der Hälfte auch ziemlich genervt und gelangweilt.
Esther, die ach so tolle, freundliche Ester, die beste Freundin von Bella, der Herzensmensch war anfänglich nett, aber mal ehrlich, so einen Vertrauensbruch wie sie begangen hat, den hätte ich ihr niemals verzeihen können. Aber alles gut, kurzer Streit und dann ist es ja egal, das Ester all die privaten Dinge ins Internet gestellt hat und das Vertrauen missbraucht hat. What?
Und dann gibt es ja auch noch MJ, der immer wieder auftaucht und dann den nächsten Burner bereit hält.

Ich habe mir etwas anderes unter der Geschichte vorgestellt, denn auch das Ende war für mich jetzt nicht unbedingt ein Highlight.
Die Story fing gut an, hatte einen zähen Mittelteil, das Ende nimmt noch mal Fahrt auf, aber letztendlich konnte mich auch das Finale nicht überzeugen.
Der Erzählstil ist gut, die Geschichte an vielen Stellen humorvoll, aber mir fehlte es einfach an emotionaler Tiefe und prickelnden Momenten.
Ach noch was, ich finde Ehebrecher absolut unterste Schublade und die verlieren sofort allle Sympathiepunkte auf einen Schlag.

Fazit: gute Idee, nicht so gute Umsetzung. 2,5 Sterne.